Auch ich nicht. Außerdem kenne ich im Moment keine einzige Nutzlast, die wirklich das Starship als Träger benötigt.
Es geht doch überhaupt nicht um den Startpreis für solche Flüge, weder um die absolute Höhe, noch die pro kg. Selbst wenn SpaceX morgen Flüge mit der F-9 oder dem Starships für symbolische 1$ anböte, würden weder Europa, Indien, Japan, Russland, noch gar China ihre Trägerprogramme einstellen. Wir stellen ja auch nicht unsere Autoproduktion ein, nur weil China billigere Autos baut.
Es geht für alle genannten einzig und allein darum, ihren eigenen freien Zugang zum Weltraum zu gewährleisten. Und ob da jetzt ein Start 100 Mios. € mehr zusätzlich kostet, ist unerheblich, da das ganze Geld in Form von Löhnen und Gehältern, sowie einem geringen Firmengewinn (bei ESA-Aufträgen 8%) in die eigene Industrie fließt, die damit ihre Fähigkeiten aufrecht erhält.
Gerade wir Europäer haben schlechte Erfahrungen damit gemacht, uns auf andere Staaten/Firmen zu verlassen. In den frühen 70er Jahren haben wir den USA vertraut, alle unsere Sats zu starten. Das taten sie auch, aber dann hieß es beim Symphonie-Programm plötzlich: nein, nein, kommerziell nutzbare Satelliten starten wir nicht für euch! Was nach dem Desaster mit der Europa-Rakete dazu führte, daß nach der anfänglichen Weigerung Deutschlands dann die ARIANE-Raketenfamile entwickelt wurde. Über deren Erfolg brauchen wir nicht zu diskutieren. Und das, obwohl zumindest anfänglich Ariane-Starts teurer als US Träger waren.
Den letzten Vetrauensbruch erlebten wir dann mit dem Rückzug der Russen aus Kourou, nachdem es 27 erfolgreiche Starts ihrer Sojus-Rakete gegeben hatte. Alle mit europäischen Nutzlasten, in erster Linie für Galileo, Sentinel, O3b und OneWeb Nutzlasten.
Deshalb dürft ihr gerne eure Monopoly-Phantasien auf Eis legen, sie werden sich nicht realisieren.
Gruß
roger50