Zur Integration von Erst- und Zweitstufe haben wir (nur) zwei Informationen. Eines sind die Animationen...
Naja, wenn sich das Konzept im Jahresabstand grundlegend ändert, was natürlich nicht zu kritisieren ist, dann ist mein Glaube an die Realitätsnähe der dort gezeigten Peripherie doch etwas begrenzt. Gerade der Turm / Kran wirkt doch sehr danach, daß der Graphiker ziemlich freie Hand bekommen hat. Ich stelle mir dabei immer das Chaos in einem Betrieb vor, welches vor einer wichtigen Messe herrscht, bei der irgendwelche zukunftsweisenden Konzepte vorgestellt werden sollen. Der Messetermin steht, die Konzepte sind aber noch nicht festgeklopft. Außerdem will man ja auch nicht unbedingt alle Ideen brühwarm an den Wettbewerb liefern.
Die zweite Information ist, daß beim Startgelände in BocaChica, Texas ein Kran zwischengelagert wird, der für den Zweck groß genug ist.
Ein Kran wird auch zu Bau von Gebäuden gebraucht, das beweist m.M.n. überhaupt nichts.
Also kein Crawler, kein Transporter-Erector, keine mobile Montagehalle. Im Betrieb bleiben beide permanent senkrecht. Für Grundüberholungen wird man sicher eine Montagehalle haben. Man kann beide Komponenten mit zwei Kränen auf eine Transporteinrichtung umlegen, so wie man es auch mit der Falcon 9 Erststufe macht.
Wir werden ja sehen. Ich glaube auch nicht an einen Transporter-Errector. Nicht aber wegen der Animation, sondern wegen der Bauweise des BFS. Die Konstruktion wird oberhalb der Tanks fast einem (nicht geteilten) Fairing mit leichten Einbauten ähneln. Also praktisch einer überdimensionale Eierschale. Sowas ist gut für großflächige Belastungen, wie sie bei einem Flug auftreten, weniger gut aber für ganz andersartige Punktbelastungen, die beim Umlegen in die Horizontale unvermeidbar sind.
Das bedeutet für mich, daß nur für diesen Horizontaltransport und die Umlegeoperationen zusätzliche Aussteifungen gebraucht werden. Und massive Anker- bzw Stützpunkte, die so eingebaut werden müssen, daß die Kräfte großflächig (=schonend) an diese "Eierschale" weitergeleitet werden. Mit so einem gelben Stützband wie beim Fairing wird man da wohl nicht auskommen.
Aber auch wenn das alles gelöst werden könnte, ich sehe einfach keine Notwendigkeit dafür. Ein 60 m Gebäude ist realisierbar und alle Einbauten befinden sich dann auch in der "natürlichen" Einbau- und Belastungslage. Was wiederum Gewicht einsparen und die Montage erleichtern wird. Wenn das Gebäude zusätzlich mobil ausgelegt wird, kann es auch zur Montage des BFS auf dem Booster eingesetzt werden., Und zum Einsteigen der Besatzung natürlich.
Daher gehe ich von einer Verfahreinrichtung aus, die in der Lage ist BFR und BFS in vertikaler Lage zu transportieren. Die ähnelt dann allerdings mehr den heutigen Flugzeugschleppern, als den traditionelle Crawlern. Die beiden Komponenten werden ja damit immer nur einzeln bewegt. Und die sind dann einzeln und leer sowohl größen- als auch gewichtsmäßig mit dem Shuttle-Stack oder der Saturn nicht vergleichbar. Gerade mal 85 tonnen soll laut Wikipedia BFS leer wiegen. Die Fa. Goldhofer baut z.B. laut Wikipedia beliebig kombinierbare serienmäßige Achsmodule mit bis 45 tonnen Achsbelastung. (
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwertransport). Das wird also kein riesiges, schweres Kettenmonstrum, sondern ein kleines feines Renncrawlerchen