Inmarsat hatte einen Startvertrag für die FH und sicher darin auch schon Zielangaben zu Bahnparametern, die der Satellit beim Aussetzen erreicht haben soll.
Ob in dem Vertrag ein Ausweichen auf die Falcon 9 schon enthalten war, oder dies erst durch einen Änderungsvertrag nachträglich geschah wissen wir nicht, ist aber auch unerheblich.
SpaceX kann nicht einfach sagen, och wir starten den Satelliten einfach in einen schlechteren Orbit und nennen es einen Teilerfolg. Grund hierfür ist allein schon, dass selbst ein Teilerfolg ein Versicherungsfall ist und sie sich strafrechtlich einem absichtlichen Vertragsbruch schuldig machen würden.
Es wird also eine irgendeine Vereinbarung mit dem Kunden geben, in der geklärt wurde, dass die Falcon 9 verwendet werden soll und was für ein Orbit damit erreicht werden soll. Diese Vereinbarung ist die Basis für die Definition von Teilerfolg oder Fehlschlag für diese Mission.
Auch wird diese Vereinbarung beinhalten, ob und um wie viel der Startauftrag günstiger wird durch den schlechteren Orbit, und/oder ob es einen Rabat auf einen anderen Start geben wird.
Auch ist GTO nicht gleich GTO.
Es gibt GTOs mit sehr hohem Apogäum, Apogäum in GEO-Höhe und GTOs deren Apogäum noch darunter liegt. Letztere sind der Fall, wenn der Satellit wirklich schwer für die Rakete ist.
Auch spielt die Inklination eine Rolle. 28° ist die Startinklination, die die Falcon 9 haben wird. 0° ist die Inklination, die der Satellit am Ende haben soll. Wenn die Falcon 9 diese Inklination etwas abbaut ist dies auch schon ein riesen Gewinn für den Satelliten.
Echostar hat vom Apogäum und Perigäum zwar recht standardmäßige GTO-Werte. Wenn man nur diese betrachtet sieht es bei Inmarsat wirklich nicht so toll aus.
Allerdings hat die Falcon 9 die Inklination auf 22,4° abgebaut. Soweit werden sie diesmal wohl nicht kommen, dies zeigt aber, das für eine einfache GTO Bahn noch Potential da ist.
Aber du hast recht, das der Satellit noch einiges an eigenem Treibstoff aufbringen muss.
Grüße aus dem Schnee