Bei aller Begeisterung, die ich auch teile und emotional mitverfolge, muss ich doch mal eine Lanze brechen, für die Ingenieure und Wissenschaftler, die aktiv an der Mission beteiligt sind.
Es geht um Missionsziele, die erfüllt werden sollten, um Tests, die durchgeführt werden sollten, um eine Prozedur, mit der man noch keine Erfahrung in der Vergangenheit sammeln konnte.
Als Ingenieur/Wissenschaftler kann ich mich nur auf die Daten verlassen und solange ich nicht weiß, was die Daten aussagen, kann ich auch nicht keine Aussage machen, was möglicherweise, unter Umständen, eventuell, vielleicht, höchstwahrscheinlich, passiert ist.
Ja, Schiaparelli ist möglicherweise auf den letzten 50 Sekunden verloren gegangen. Solange man aber nicht versteht, was passiert ist, würde ich auch keine Spekulationen darüber anstellen. Das ist in der Wissenschaft genauso und entspricht "good scientific practice".
Ich bin mir ziemlich sicher, dass aus den vorhandenen Daten erklärt werden kann, was passiert ist. Diese Analyse soll aber auch vernünftig und ordentlich geschehen. Spekulationen zu streuen, die dann später revidiert werden müssen, macht unglaubwürdig. Insbesondere bei Verhandlungen für Finanzierungen.
Ich denke, auch bei aller Begeisterung für eine Landung auf dem Mars, müssen wir doch ein wenig differenzieren zwischen geplanten Missionszielen und unserem Anspruch.
Andrea Accomazzo hat schon eine Reihe interessanter technischer Informationen bekannt gegeben, von denen er sicher weiß, dass sie verlässlich sind.
Es wir spannend sein, die weitere Analyse zu verfolgen und zu erfahren, was dabei noch herauskommt.
Beste Grüße
Olli