Zwergplanet Ceres

  • 226 Antworten
  • 98329 Aufrufe
*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2686
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #125 am: 07. April 2017, 10:28:49 »
Laut einer neuen Studie steht die auf Ceres enteckte extrem dünne, lokale und temporäre Atmosphäre nicht primär im Zusammenhang mit der Nähe zur Sonne, sondern ist hauptsächlich an die Sonnenaktivität gekoppelt.
Zitat
Villarreal and colleagues showed that past detections of the transient atmosphere coincided with higher concentrations of energetic protons from the sun. / This suggests that solar activity, rather than Ceres' proximity to the sun, is a more important factor in generating an exosphere.
http://dawn.jpl.nasa.gov/news/news-detail.html?id=6802
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2686
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #126 am: 18. April 2017, 01:35:32 »
In einer Veröffentlichung über die verschiedenen Arten von Erdrutschen/ Landslides auf Ceres im Zusammenhang mit Wassereis unter der Oberfläche wurde u.a. dieses Bild verlinkt. Es zeigt einen typischen Typ I - "Erdrutsch". Meines Wissens nach, wurde dieses Bild bisher noch nicht veröffentlicht, der gleiche Erdrutsch ist nur auf einem HAMO-Bild ganz oben links zu sehen. https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA19635 Das interessante Bild hier muss also vom LAMO, aus ca. 385 km Höhe aufgenommen worden sein. Artikel: http://www.news.gatech.edu/2017/04/17/landslides-ceres-reflect-hidden-ice


Credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA, taken by Dawn Framing Camera
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #127 am: 18. April 2017, 07:54:42 »
Das ist ein faszinierend verwirrendes Bild :) . Ich habe jetzt zweimal "umdenken" müssen, bis mir der spontane erste Eindruck wieder richtig erschien, dass das Licht von rechts unten einfällt und am oberen Rand ein Kraterrand sichtbar ist, von dem sich Material gelöst und nach unten abgerutscht ist. Wahrscheinlich war wohl der merkwürdig eckige "Stopschild"-Krater oberhalb des Rutsches, also der Einschlag eines kleineren Körpers die Ursache für den Materialrutsch.

MaxBlank

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #128 am: 18. April 2017, 08:41:20 »
... bis mir der spontane erste Eindruck wieder richtig erschien, dass das Licht von rechts unten einfällt...

Hmm - wenn ich mir die Strukturen auf dem "Erdrutsch" ansehe, dann fällt das Licht von links oben ("10 Uhr"-Position) ein. Die Mehrdeutigkeit kommt vermutlich daher, dass man einzelne Strukturen mal als Erhebung, mal als Vertiefung interpretieren kann (wobei jeweils ein "Hang" beleuchtet ist). Eindeutig ist es bei Kammlinien: bei Erhöhungen ist die Kammlinie i.d.R. beleuchtet, bei Vertiefungen die Talsohle i.d.R. nicht hell.

*

Online -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #129 am: 18. April 2017, 09:13:06 »
Deshalb braucht man 3D-Fotos.

Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #130 am: 18. April 2017, 09:43:25 »
Hmm - wenn ich mir die Strukturen auf dem "Erdrutsch" ansehe, dann fällt das Licht von links oben ("10 Uhr"-Position) ein. (...)

Das Licht kommt eindeutig von rechts unten (4-Uhr-Position). Man kann das gut an dem prominenten, kreisrunden Krater nahe dem unteren Bildrand, leicht rechts von der Mitte, fest machen. Das ist eindeutig ein Krater, also eine Vertiefung. Der Schattenwurf macht daher nur Sinn, wenn die Sonne von rechts unten scheint. Andernfalls wäre das Ding eine Art Blase.
« Letzte Änderung: 18. April 2017, 11:51:00 von ragger65 »

*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #131 am: 18. April 2017, 12:27:26 »
Hallo zusammen,

das Bild habe ich jetzt solange gedreht, bis für mich die Hügel zu Krater wurden. 
Das Bild von Krater TypI habe ich auch auf 200% vergrößert.
Auf diesem Bild steht für mich die Sonne auf der linken Seite.


Credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA, taken by Dawn Framing Camera
http://www.news.gatech.edu/hg/image/590529/original
Quelle aus dem Beitrag von Lumpi:
http://www.news.gatech.edu/2017/04/17/landslides-ceres-reflect-hidden-ice#more_photos

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Offline R2-D2

  • *****
  • 1837
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #132 am: 18. April 2017, 12:39:01 »
Hallo zusammen,

das Bild habe ich jetzt solange gedreht, bis für mich die Hügel zu Krater wurden. 
Das Bild von Krater TypI habe ich auch auf 200% vergrößert.
Auf diesem Bild steht für mich die Sonne auf der linken Seite.
[..]
Mit den besten Grüßen
Gertrud
Genau so gedreht wollte ich das Bild auch gerade posten, da ich hier die Krater auf Anhieb korrekt erkenne.
Allerdings kommt für mich die Sonne auf dem gedrehten Bild eindeutig von oben und leicht rechts (1-Uhr-Position). Somit wäre das auf dem originalen Bild die 4-Uhr-Position gewesen, wie es ragger65 beschrieben hat.

AeitschTi

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #133 am: 16. Mai 2017, 21:00:50 »
Ceres während der Opposition

Die Oppositions-Beobachtung des Zwergplaneten Ceres am 29. April 2017 ist erfolgreich verlaufen.

Dieser Film wurde aus kontrastverstärkten Aufnahmen zusammengesetzt, die die NASA-Sonde Dawn genau zwischen der Sonne und Ceres aus einer Höhe von etwa 20.000 km gemacht hat.



Image Credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Für diese Aufnahmen navigierten die Missionswissenschaftler die Sonde auf eine Umlaufbahn, die es Dawn ermöglicht direkt auf den Occator-Krater zu blicken.

Quelle:

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21405

McPhönix

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #134 am: 16. Mai 2017, 22:52:39 »
Der blanke Wahnsinn, was "dort draußen" mit diesen gut funktionierenden Sonden möglich ist  :)

AeitschTi

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #135 am: 22. Mai 2017, 22:01:43 »
Bildveröffentlichung PIA21406: Farbverstärkte Ansicht von Ceres während der Opposition



Dieses farbverstärkte Bild der Oberfläche des Zwergplaneten Ceres wurde aus den Daten erstellt, die am 29. April 2017 gewonnen werden konnten.
 
Dawn befand sich in einer Höhe von 20.000 km genau zwischen der Sonne und Ceres und machte mit der Framing Camera sowohl durch den klaren Filter Aufnahmen, als auch durch 5 verschiedene Farbfilter.

Durch die Kombination der Aufnahmen durch die verschiedenen Farbfilter zeigen sich feine Details auf der Oberfläche von Ceres.

Auf dieser Aufnahme ist die hellste Gebiet auf Ceres zu sehen. Es wird "Cerealia Facula" genannt und befindet sich im Zentrum des Kraters "Occator". Die sekundären, hellen Gebiete heißen "Vinalia Faculae" (rechts daneben).

Am Rand von Occator ist eines der dunkelsten Gebiete auf Ceres zu sehen. Es ist dunkles Auswurfmaterial welches von dem Einschlag stammt, der den Krater bildete.

Das ausgeworfene Material hat einen großen Bogen gebildet, welcher sich über mehrere hundert Kilometer erstreckt - die Verteilung des Materials wird teilweise durch die Rotation von Ceres bestimmt.

Ferner zeigen andere Krater eine Mischung aus hellen und dunklen Gebieten.

Während die hellen Gebiete hauptsächlich aus salzreichem Material bestehen, ist der Ursprung des dunklen Materials noch nicht geklärt.
Es könnte aus einer anderen Schicht in Ceres' Innerem stammen.

Die Wissenschaftler werden weiterhin die Farbdaten analysieren und nach Hinweisen bzgl. der Beschaffenheit der unterschiedlichen Materialien suchen.

Die bläuliche Farbe wird gewöhnlich mit jungen Kratern in Verbindung gebracht.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Farbe sich auf Prozesse bezieht, die auftreten, wenn durch ein Einschlag Material ausgeworfen und verteilt wird.

Das andauernde Bombardement der Ceres-Oberfläche durch Mikrometeoriten verändert die Textur des ausgeworfenen Materials, was zu einer Rötung führt.

Quelle:

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21406

AeitschTi

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #136 am: 09. Juni 2017, 16:55:39 »
Bildveröffentlichung PIA21408: Pongal Catena auf Ceres



Diese Aufnahme der NASA-Sonde Dawn zeigt in Richtung der linken unteren Bildecke den nordöstlichen Rand des Kraters "Urvara".

Rechts vom Krater ist in nördliche Richtung eine längliche, schmale Struktur zu sehen.
Sie wird Pongal Catena genannt und ist etwa 96 km lang.

Catena (lateinisch, Plural Catenae, übersetzt „Kette“) sind Furchen oder Mulden die unterschiedliche Ursprünge haben können.
Bei einem Einschlag eines größeren Meteoriten entstehen häufig Sekundärkrater, die durch herausgeschleudertes Material entstehen. Oft sind diese dann eng miteinander verbunden und bilden eine annähernd lineare Kette.

Interne Kräfte könnten auch eine Rolle spielen. So ist es möglich, dass diese Kraterketten durch Objekte entstehen, die durch Gezeitenkräfte zerrissen werden.

Wie letztlich Pongal Catena entstanden ist, ist noch nicht verstanden, wahrscheinlich ist diese Struktur aber die Folge aus den beiden großen Einschlägen, die zur Entstehung der Krater "Urvara" und "Jalode" geführt haben.

In der Region, wo sich Pongal Catena befindet, gibt es noch weitere Strukturen dieser Art, z.b. Nar Sulcus.
Das Studieren der Geometrie dieser Strukturen und ihrer Beziehungen kann dazu beitragen, mehr über die Vorgänge im Untergrund von Ceres zu erfahren.

Die Aufnahme wurde am 28. September 2015 in einer Höhe von etwa 1470 km mit der Framing Camera gemacht und am 8. Juni 2017 veröffentlicht.

Pongal Catena ist bei 37,4° südlicher Breite und 267,7° östlicher Länge zentriert. Der Name "Pongal" stammt von den Tamilen (Sri Lanka und südliches Indien) und ist sowohl ein tamilisches Erntedankfest, das Mitte Januar gefeiert wird, als auch ein Reisgericht. 

Der Ceres-Krater Urvara, benannt nach der indischen und iranischen Gottheit der Pflanzen und Felder, hat einen Durchmesser von rund 170 km und eine Tiefe von bis zu 6 km. Er befindet sich in der südlichen Hemisphäre des Zwergplaneten und ist auf dieser Aufnahme fast komplett zu sehen:
https://images.raumfahrer.net/up058236.jpg

Der Krater ist besonders auffällig durch seinen 3 Kilometer hohen Berg in der Mitte.
In der linken Bildhälfte sind Rutschungen am instabilen Kraterrand in Richtung des Kraterinneren zu sehen.

Quelle:

https://dawn.jpl.nasa.gov/multimedia/images/image-detail.html?id=PIA21408

McPhönix

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #137 am: 09. Juni 2017, 17:44:45 »
Diese und andere Ketten muß doch nicht durch herausgeschleudertes Material entstehen.
Auch wenn die meisten Krater (nicht nur auf Ceres) rund erscheinen - da wird bei Abweichungen von der Senkrechten doch immer eine seitliche Kraft übrig sein. Wenn der Einschlagkörper aber nun eine durch Hitze (früherer Atmosphären) aufgeweichte Hülle hatte, tiefergend durch Hitzerisse zerbröselt ist, aber einen harten homogenen schweren Kern hat, kann der doch abfedern und seitlich davonrollen, bis er liegenbleibt. Und erst dann im Lauf der langen Zeit zu Sand/Staub werden. So wie die Kraterränder, die sicher alle auch erst anders aussahen. Und das erste Aufschlagen des Kerns kann doch durchaus eine große Strecke vom Ursprungskrater entfernt sein. Je nach Schwerkraft und Masse. So daß Zusammenhänge vlt gar nicht immer ersichtlich sind.

AeitschTi

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #138 am: 15. Juni 2017, 22:38:27 »
Bildveröffentlichung PIA21409: Komplexe Verhältnisse in der "Occator-Kirnis"-Region



Diese Aufnahme der NASA-Sonde Dawn zeigt die Vielfalt und Komplexität der Geologie des Zwergplaneten Ceres.

In Richtung der oberen linken Bildecke ist der 92 km breite und 4 km tiefe Krater Occator (nach dem Gott der Egge benannt, der ein Helfer der Göttin Ceres ist) und seine hellen Flecken zu sehen.
Sie werden "Faculae" genannt (auf deutsch: Fackeln) und sind Karbonate sowie andere Salze.

Zum unteren rechten Bildrand hin sind einige lineare Strukturen zu sehen. Sie tragen den Namen "Samhain Catenae" und sind Kraterketten (siehe auch: https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA20184).
Diese Region wirkt wie zerwühlt.

Der große Krater rechts unterhalb von Occator bzw. überhalb der Kraterketten ist der Krater Kirnis. Kirnis ist ein alter Krater, hat einen Durchmesser von 115 km und wurde nach dem litauischen Gott und Wächter der Kirschbäume benannt.

Ein relativ junger Krater befindet sich links unten auf dieser Aufnahme. Es ist der Krater Lociyo, benannt nach einer mexikanischen Gottheit der Zapoteken. Er hat einen Durchmesser von 38 km und überlagert einen älteren Krater (siehe auch: https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21222).

Die Aufnahme wurde am 25. Juni 2015 aus einer Höhe von 4.400 km gemacht und ist bei 1,7° nördlicher Breite und 249° östlicher Länge zentriert.

Quelle:

https://dawn.jpl.nasa.gov/multimedia/images/image-detail.html?id=PIA21409

McPhönix

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #139 am: 16. Juni 2017, 09:47:46 »
Wenn man die beiden in einem leichten Winkel befindlichen "Streifen" rechts im Bild als gerade mittelt und verlängert, an welchen Punkt käme man da? Gibt es da schon genug Kartenmaterial?

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2686
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #140 am: 16. Juni 2017, 11:00:47 »
Wenn man die beiden in einem leichten Winkel befindlichen "Streifen" rechts im Bild als gerade mittelt und verlängert, an welchen Punkt käme man da? Gibt es da schon genug Kartenmaterial?

...zum Nordrand des Yalode-Kraters, dem zweitgrößten Krater auf Ceres.

Hier ein Screenshot von der Ceres-Map: https://www.nasa.gov/image-feature/jpl/colorized-map-of-ceres-mercator-projection

Credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

McPhönix

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #141 am: 16. Juni 2017, 12:02:58 »
Zum Zweitgrößten ! Da steckt also Energie dahinter. Also ich neige ja immernoch dazu, daß diese Rinnen durch ausgeworfenes und/oder abgepralltes Material entstehen. Erst einen Bogen (der sogar um den halben Umfang gehen könnte) und dann Rollen.

AeitschTi

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #142 am: 20. Juni 2017, 16:32:44 »
Bildveröffentlichung PIA21411: Kerwan in vollem Umfang



Diese Aufnahme der NASA-Sonde Dawn zeigt Kerwan, den größten Krater auf dem Zwergplaneten Ceres.

Die Form des Kraters ähnelt der eines Pfannkuchens, vor allem wenn man den Krater nahe des Randes von Ceres betrachtet.

Wieso Kerwan eine polygonale Form besitzt, ist bisher nicht genau bekannt; es ist aber möglich, dass sie auf große Störungen im Untergrund zurückzuführen ist, die durch andere große Einschläge verursacht wurden.

Kerwan, benannt nach einem Hopi-Geist des Mais, hat einen Durchmesser von 280 km.
Der Krater ist so groß, dass die Kamera in Dawns niedrigstem Orbit in 385 km Höhe - im LAMO (Low Altitude Mapping Orbit) - etwa 50 Aufnahmen machen müsste, um den Krater von der einen Seite bis zur anderen Seite komplett abzudecken bzw. abzubilden.
Auch im HAMO (High Altitude Mapping Orbit) in einer Höhe von 1470 km war der Krater noch zu groß, um ihn auf ein Bild zu bekommen.

Diese Aufnahme wurde kurz nach Ankunft der Sonde, dem Einschwenken in eine Umlaufbahn um den Zwergplaneten, am 12. Juni 2015 aus einer Höhe von 4400 km gemacht. 

Das Innere des größten Ceres-Kraters zeigt sich relativ eben. Es gibt nur wenig jüngere Einschlagskrater in ihm.

Im Zentrum von Kerwan ist der Krater Insitor zu sehen. Er hat einen Durchmesser von etwa 26 km und wurde nach dem römischen Gott des Einstreuens der Saat in die Furchen benannt.

Das dunkle Material in der oberen rechten Bildecke ist Auswurfmaterial des benachbarten Kraters "Dantu".

Quelle:

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21411

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2686
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #143 am: 21. Juni 2017, 10:34:57 »
Globaler Ceres-Atlas im Maßstab 1:250.000 verfügbar!

DAWN machte im Zeitraum vom 16. Dezember 2015 bis zum 08. August 2016 ca. 31.300 Bilder vom niedrigsten Orbit (LAMO) aus ca. 385 km Höhe mit einer Auflösung von ca. 35 Meter/ Pixel. Auf Basis dieser Daten wurde vom DLR ein globales Fotomosaik der Oberfläche von Ceres im Maßstab 1:250.000 erstellt.  :)
http://dawngis.dlr.de/atlas_dir/schema/Ceres_Schema_62_LAMO.html

Komplettübersicht Vesta / Ceres: http://dawngis.dlr.de/atlas_dir/index.html
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Andreas

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #144 am: 22. Juni 2017, 21:42:34 »
Globaler Ceres-Atlas im Maßstab 1:250.000 verfügbar!
http://dawngis.dlr.de/atlas_dir/schema/Ceres_Schema_62_LAMO.html
Komplettübersicht Vesta / Ceres:
 http://dawngis.dlr.de/atlas_dir/index.html
Danke für`s Einstellen.
Die Geschwindigkeit des Downloads (0,08MB/sec) ist zwar ziemlich niedrig von DLR Seite für den Normalverbraucher. Aber irgendwie sind die PDF`s dann doch alle  in meinem Ceres Ordner gelandet.
Auf die Atlanten habe ich schon gewartet.

Andreas

AeitschTi

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #145 am: 27. Juni 2017, 20:16:41 »
Bildveröffentlichung PIA21412: Der Krater Dantu



Diese am 27. Juni 2017 von der NASA veröffentlichte Aufnahme zeigt den 126 km großen Ceres-Krater "Dantu".

Benannt wurde dieser Krater nach dem nach dem ghanaischen Gott des Anbaus für Mais.

Seine Form erinnert an den Krater "Occator", besonders weil beide Krater flache Böden und zentrale Erhebungen besitzen.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die äußeren Schichten des Zwergplaneten nicht durchgehend aus hartem Gestein bestehen und dass beim Einschlag des Asteroiden Wassereis unter der Oberfläche geschmolzen oder zumindest teilweise geschmolzen ist und es eine hydrothermale Aktivität gab. Kühlt sich anschließend alles ab, kann dies zu Brüchen/Rissen führen.

Der namenlose Krater unterhalb von Dantu ist kleiner und besitzt einen deutlich raueren Boden, was daran liegt, dass der Einschlag, der diesen Krater geschaffen hat, nicht so viel Hitze erzeugt hat.

Auf der Aufnahme sind u.a. auch zahlreiche helle Flecken zu erkennen.
Direkt unterhalb der Oberfläche könnte sich helles Material befinden, das durch kleine Einschläge und Hangrutschungen freigesetzt wird.

Die Aufnahme wurde am 25. September 2015 mit der Framing Camera aus einer Höhe von 1470 km gemacht.
Sie ist bei 22° nördlicher Breite und 133° östlicher Länge zentriert.

Quelle:

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21412

AeitschTi

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #146 am: 28. Juni 2017, 21:05:59 »
Bildveröffentlichung PIA21410: Der Krater Yalode auf Ceres



Der Krater Yalode ist mit seinem Durchmesser von 260 km so groß, dass viele Blickwinkel notwendig sind, um diesen im geologischen Kontext zu verstehen.
Diese Aufnahme ist eine von vielen Aufnahmen, die Dawn von Yalode gemacht hat. Sie zeigt den nördlichen Teil des Kraters.

Der große Einschlag, der zur Bildung von Yalode geführt hat, erzeugte wahrscheinlich sehr viel Hitze. Die Hinweise ergeben sich durch den relativ glatten Boden, der betont wird von kleineren Kratern.

Yalode besitzt auch ein paar Krater mit polygonalen Formen; diese findet man relativ oft auf dem Zwergplaneten. Ihre Form erklärt sich durch geologische Stressmuster im Untergrund, die bereits vor der Entstehung des Kraters vorhanden waren.
Der größere Krater, etwa rechts von der Bildmitte ist Lono. Lono hat einen Durchmesser von 20 km. Links unterhalb befindet sich der Krater Besua (Durchmesser: 17 km).
Die globale Karte von Ceres (siehe: https://planetarynames.wr.usgs.gov/images/ceres.pdf) kann dazu verwendet werden, um die Krater zu lokalisieren.

In der unteren linken Bildecke ist eine Spalte zu sehen. Sie trägt den Namen "Nar Sulcus" .
Diese linearen Strukturen beinhalten auch die so genannten Catenae (lateinisch; Plural, übersetzt „Kette“). Es sind Furchen oder Mulden die unterschiedliche Ursprünge haben können.

Die Aufnahme wurde am 27. September 2015 mit der Framing Camera aus einer Höhe von 1470 km gemacht.
Sie ist bei 32° südlicher Breite und 300° östlicher Länge zentriert.

Quelle:

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21410

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2686
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #147 am: 01. Juli 2017, 19:50:54 »
Gab es auf Ceres einst einen Ozean?

Auf der Oberfläche von Ceres wurden verschiedene Mineralien nachgewiesen, die sich nur unter hohem Druck am Grunde eines Ozeans gebildet haben können. Wissenschaftler vermuten, dass Ceres in ihrer Frühzeit eine so große Menge an radioaktiven Elementen besaß, dass ein großes Wasservolumen flüssig gehalten werden konnte. Als die radioaktiven Elemente im Laufe der Zeit zerfielen, gefror der Ozean. Weil es auf Ceres aber fast überall nicht kalt genug ist, damit sich Eis auf der Oberfläche dauerhaft halten kann, sublimierte das Eis ins Weltall. Viel drastischer war die Verlustrate aber durch Wegsprengung des Eispanzers durch Asteroideneinschläge. Es wird geschätzt, dass so ein ca. 5 km dicker, gefrorener Ozean innerhalb von wenigen 10 Millionen Jahren verloren ging. Im wärmeren Inneren könnte es aber auch noch heute Reservoirs mit flüssigem Wasser geben.
https://dawn.jpl.nasa.gov/mission/journal_06_30_17.html
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

AeitschTi

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #148 am: 29. Juli 2017, 08:20:46 »
Bildveröffentlichung PIA21748: Topografische Karte des Haulani-Kraters



Haulani, benannt nach der hawaiianischen Göttin der Pflanzen, hat einen Durchmesser von 34 km und ist einer der jüngsten Krater auf dem Zwergplaneten Ceres, was auf dem farbverstärkten Farbkompositbild u.a. auf Grund des scharfen Kraterrandes und dem hellen, bläulichen Material belegt werden kann.

Haulani ist ein gutes Beispiel für einen polygonalen Krater.

Die hochauflösende, topografische Karte des Kraterbodens und des nördlichen Kraterrandes ist ein hervorragendes Beispiel für ein vernarbtes Gelände.
Die Strukturen wurden nach dem Einschlag, der diesen Krater geschaffen hat, wahrscheinlich durch das schnelle Verdampfen von unterirdischem Wasser gebildet - ein Hinweis, dass es reichlich Wasser in der Kruste von Ceres gibt.
Geländeformen dieser Art wurden auch auf dem Mars und auf Vesta gefunden.

Die Farben repräsentieren die Höhen und reichen von 2,1 km unterhalb der Oberfläche bis zu 1,2 Kilometer über der Oberfläche.

Hier noch zwei farbverstärkte Farbansichten, welche das Jet Propulsion Laboratory (Bild 1) und Roman Tkachenko (Bild 2) im April 2016 veröffentlicht hatten.





Haulani besitzt in seiner Mitte zentrale Erhebungen und helle Flecken an seinen Wänden.
Diese Erhebungen bzw. Zentralberge oder zentrale Gebirgskämme entstehen bei größeren Einschlägen, wenn die getroffene Kruste nach der Explosion des aufschlagenden Objektes zurückfedert.

Im Inneren des Kraters sind zudem Strukturen sehr auffällig, die auf Hangrutschungen von Haulanis zentralen Erhebungen und seinem Kraterwall hindeuten.
Markant ist das "blaue“ Auswurfmaterial, das strahlenförmig verteilt wurde.

Etwa auf der Position "10 Uhr" sind auf dem ersten und dritten Bild Risse/Brüche im Krater zu sehen.
Sie sind möglicherweise infolge der Abkühlung der Einschlagschmelze entstanden oder als sich nach Entstehung des Kraters der Kraterboden angehoben hat. Ähnliche Bruchstrukturen findet man in und um anderen Kratern auf dem Zwergplaneten, aber bspw. auch im Krater Tycho, einem der jüngsten großen Krater auf dem Erdmond.

Quellen:

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21748
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA20358
http://imgur.com/HWgOTve

AeitschTi

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #149 am: 30. Juli 2017, 07:53:46 »
Flug der Raumsonde Dawn über den Occator-Krater (360°-Video)

&v=-C4qHzmLT20

Occator hat einen Durchmesser von 92 km, ist 4 km tief und ist die hellste sowie mit einem geschätzten Alter von 34 Millionen Jahren die jüngste Struktur auf dem Zwergplaneten.

Der Krater wurde nach dem Gott der Egge benannt, der ein Helfer der Göttin Ceres ist und besitzt in seinem Zentrum eine ca. 400 Meter hohe und 3 km breite Kuppel, die den Namen "Cerealia Facula" trägt (Mehrzahl, lat. "Faculae", auf deutsch Fackeln).

Cerealia Facula ist etwa 30 Millionen Jahre alt und besteht aus Karbonatsalzen.

Die sekundären, verstreuten hellen Gebiete in Richtung des Kraterrandes heißen "Vinalia Faculae". Dieses blassere Material ist eine Mischung aus Karbonaten und dunklem Umgebungsmaterial.