Ich finde die, von Giuseppe Piazzi am 01. Januar 1801 als erster Kleinplanet entdeckte, hochinteressante Ceres hat einen eigenen Thread verdient!
Zumal ich davon ausgehe, dass DAWN zwar die erste, aber nicht die letzte Raumsonde ist, die Ceres erforscht.
Der Zwergplanet Ceres vereinigt 30% der Gesamtmasse aller Objekte im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter auf sich. Bei einem Abstand zur Sonne von ca. 2,5 bis 3,0 AE benötigt Ceres 4,6 Erdenjahre für einen kompletten Umlauf, ein Ceres-Tag dauert 9 Stunden und 7 Minuten. Ceres ist ein leicht abgeplattetes Rotationsellipsoid, der Äquatordurchmesser beträgt 963 km, der Poldurchmesser 891 km. Mit einer mittleren Dichte von etwas mehr als 2 g/cm³, entspricht ihre Schwerkraft nur knapp 3% der Erdschwerkraft.
Auffälligstes Oberflächenmerkmal sind die hellen Flecke. Inzwischen wurden 130 identifiziert. Die imposantesten davon befinden sich im 90 km großen Occator-Krater. Forscher gehen inzwischen davon aus, dass sie aus Salzmineralen und teilweise auch aus Wassereis betehen.
Bei hoch stehender Sonne konnte beobachtet werden, dass sich am Kraterboden vom Occator-Krater, aber auch beim 10 km großen Oxo-Krater, eine Art Nebelbank bildet, die sich wieder lichtet, sobald die Sonne nahe oder unter dem Horizont steht. Der Nebel soll durch Wasser, dass unter der Oberfläche durch Öffnungen emporsteigt und dann sublimiert, entstehen. Bei Tagestemperaturen zwischen -90°C und -30°C könnte das in Form einer stark salzigen Flüssigkeit geschehen.
Im mit 284 km Durchmesser größten Krater Kerwan, scheint das Bodenmaterial durch einen hohen Eisanteil viskos zu sein. Forscher vergleichen das Fließverhalten mit dem von irdischen Gletschern.
Dann gibt es ja auch noch den mysteriösen einsamen Berg, Ahuna Mons und und und...
Auf Ceres Oberfläche sind Ammonium enthaltene Schichtsilikate weit verbreitet. Diese Substanzen entstanden wahrscheinlich in der Frühzeit des Zwergplaneten durch Reaktion mit organischem Material oder Ammoniak-Eis. Da Ammoniak-Eis aber nur bei sehr niedrigen Temperaturen, wie sie im äußeren Sonnensystem herrschen stabil ist, ist denkbar, dass Ceres einst aus der Nähe der Neptun-Bahn in seine jetzige Position eingewandert ist.
Auf der Tagung der American Geophysical Union in San Francisco im vergangenem Dezember wurde publik gemacht, dass das Innere des Zwergplaneten viel weniger differenziert zu sein scheint als bisher gedacht. Die schweren und leichten Bestandteile des Körpers haben sich also nur unvollständig getrennt. Eis und Gestein wären auch in größeren Tiefen miteinander vermischt. Die äußere Kruste ist überraschend hart.
Ceres ist ein überaus spannender Himmelkörper - welche überraschenden Entdeckungen wird es wohl noch geben?
Ceres, fotografiert von DAWN am 07.05.2015 aus 13.600 km Höhe
Credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA