Zwergplanet Ceres

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AeitschTi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #100 am: 18. November 2016, 19:52:32 »
Bildveröffentlichung PIA21230

Diese Aufnahme (volle Auflösung: https://images.raumfahrer.net/up053921.jpg) vom Rand des Zwergplaneten Ceres zeigt einen Teil der nördlichen Hemisphäre.



In der unteren Ecke ist ein schattiger Teil des Occator-Kraters zu sehen. Seine hellen Flecken liegen außerhalb des Bildbereiches und sind somit in dieser Ansicht nicht zu sehen.

Oben links ist ein Teil von dem Krater Kaikara zu sehen. Kaikara hat einen Durchmesser von 72 km.

Die Aufnahme wurde am 17. Oktober 2016 aus Dawns 5. Mapping-Orbit in etwa 1480 km Höhe gemacht und am 18. November 2016 veröffentlicht.

Der Abbildungsmaßstab beträgt etwa 140 Meter/Pixel.

Quelle:

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21230

(Edit: Bilderlink restauriert. Pirx)
« Letzte Änderung: 12. Januar 2021, 21:10:57 von Pirx »

AeitschTi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #101 am: 18. November 2016, 20:08:10 »
Alle guten Dinge sind 3! :)

Das dritte und letzte heute veröffentlichte Bild von Dawn zeigt Ceres in Farbe.

Bildveröffentlichung PIA21079

Diese Aufnahme (volle Auflösung: https://images.raumfahrer.net/up053920.jpg) zeigt annähernd die Farbe, die unsere Augen wahrnehmen würde, wenn wir Ceres aus der Nähe betrachten würden. 



Dieser Anblick kombiniert Aufnahmen, die während Dawns erstem wissenschaftlichen Orbit im Jahr 2015 unter Verwendung von Rot-, Grün- und Blauspektralfiltern mit der Framing Camera gemacht wurden und nun vom DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) in Berlin erstellt wurde.

Die Farbe wurde anhand eines Reflexionsspektrums berechnet, welches darauf beruht, dass Ceres unterschiedliche Wellenlängen des Lichts reflektiert, sowie auf Basis der Wellenlängen des Sonnenlichts, das Ceres ausleuchtet.

Quelle:

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21079

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Offline Terminus

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #102 am: 18. November 2016, 21:55:54 »
Diese Aufnahme zeigt annähernd die Farbe, die unsere Augen wahrnehmen würde, wenn wir Ceres aus der Nähe betrachten würden. 

Hehe, welche Farbe?  :P  ;)

AeitschTi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #103 am: 01. Dezember 2016, 21:35:36 »
Bildveröffentlichung PIA21236 / Dawn inzwischen auf knapp 6000 km Höhe

In dieser schattigen, perspektivischen Ansicht der NASA-Sonde Dawn (volle Auflösung: https://images.raumfahrer.net/up054152.jpg) ragen oberhalb von dem Krater Yalode vom Licht der Sonne angestrahlte Klippen in die Höhe.

Yalode, benannt nach der westafrikanischen Dahomey-Göttin hat einen Durchmesser von 260 km und ist einer der größten Krater auf Ceres.

Im Inneren des Kraters ist eine Spalte zu sehen (mit einem Pfeil markiert). Sie trägt den Namen Nar Sulcus.



Die Aufnahme wurde am 19. Oktober 2016 aus Dawns 5. Mapping-Orbit in etwa 1480 km Höhe gemacht und am 1. Dezember 2016 veröffentlicht.

Der Abbildungsmaßstab beträgt etwa 140 Meter/Pixel.

Seit dem 4. November 2016 ist Dawn in Spiralen auf dem Weg in eine noch höhere Umlaufbahn - in den 6. Mapping-Orbit in über 7.200 km Höhe.

Mit Stand vom 1. Dezember 2016 hat die amerikanische Sonde eine Höhe von 5900 km erreicht.

Quellen:

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21236
https://twitter.com/NASA_Dawn/status/804142986556751874

AeitschTi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #104 am: 09. Dezember 2016, 18:56:58 »
Bildveröffentlichung PIA21242 / Dawn im 6. Orbit angekommen

Diese Aufnahme (volle Auflösung: https://images.raumfahrer.net/up054151.jpg) der NASA-Sonde Dawn zeigt einen Teil des Ceres-Kraters "Dantu".



Der Krater hat einen Durchmesser von 124 km, ist etwa 5 km tief und liegt in der nördlichen Hemisphäre von Ceres.

Dantu, benannt nach dem ghanaischen Gott des Anbaus für Mais, besitzt ein paar helle Flecken in seinem Inneren, sowie an/auf seinen steilen Kraterwänden.

An seinem Boden offenbart der Krater Bruchstellen, die ein Hinweis auf geologische Prozesse sein könnten, die die Oberfläche des Zwergplaneten gebildet haben.

Im Zentrum ist ein Komplex von Berggipfeln zu sehen und etwa auf 5 Uhr am Boden von Dantu ein etwa 6 km großer Krater, welcher Centeotl gennant wird.

Centeotl (auch Cinteotl) war in der aztekischen Mythologie eine der Gottheiten des Maises und somit einer der aztekischen Fruchtbarkeitsgötter.

Die Aufnahme wurde am 21. Oktober 2016 aus Dawns 5. Mapping-Orbit in etwa 1480 km Höhe gemacht und am 9. Dezember 2016 veröffentlicht.

Der Abbildungsmaßstab beträgt etwa 140 Meter/Pixel.


Dawn ist am 5. Dezember 2016 in ihrem 6. Orbit angekommen.

Dieser Orbit ist elliptisch.

Erste Messungen zeigen, dass die Sonde den Zwergplaneten in einer Höhe umläuft, deren Bereich zwischen 7520 km und 9350 km liegt.

Quellen:

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21242
http://dawn.jpl.nasa.gov/mission/status.html

AeitschTi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #105 am: 15. Dezember 2016, 14:36:18 »
Das DLR hat ein neues, sehr imposantes Video veröffentlicht, welches einen Flug über den Occator-Krater zeigt.

Quelle:

http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-20440/#/gallery/25265

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Offline Lumpi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #106 am: 16. Dezember 2016, 03:41:36 »
Eisablagerungen in Ceres nördlichen Polargebiet!

Neben dem Eis im Oxo-Krater hat ein Team um Thomas Platz vom MPS in 10 weiteren Kratern im nördlichen Polargebiet gefrorenes Wasser entdeckt.  Wegen der geringen Neigung der Drehachse Ceres von nur 4 Grad, steigt die Sonne im Polargebiet nie hoch über den Horizont, so dass einige Gebiete ständig im Schatten liegen. Dennoch fallen auch dort geringe Mengen Streulicht in die dunklen Areale und mit den Framing Cameras der Raumsonde Dawn gelang dadurch die Entdeckung von Eis. Im 3,8 km durchmessenden, namenlosen Krater Nr. 2 bei 69,9° Nord reichen die Eisablagerungen sogar teilweise aus dem ständigen Schatten heraus. Dadurch konnte das Wassereis dort auch spektral nachgewiesen werden.
http://www.mps.mpg.de/Ceres-Gefrorenes-Wasser-in-ewiger-Polarnacht

Die 10 "Eiskrater" im nördlichen Polargebiet, die Farben veranschaulichen das Höhenniveau.

Credit: Thomas Platz et al.:, Nature Astronomy, 1, 15. Dezember 2016, NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Links: Der Krater Nr. 1 mit der Eisablagerung im Streulicht (b).
Rechts: Der Krater Nr. 2 mit der über die Schattengrenze hinausreichenden Eisablagerung (e).

Credit: Thomas Platz et al.:, Nature Astronomy, 1, 15. Dezember 2016, NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Gertrud

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #107 am: 17. Dezember 2016, 20:52:23 »
Hallo Zusammen,

Anhaltender Schatten auf Ceres
Diese Animation von Bildern der Raumsonde Dawn zeigt einen Krater im nördlichen Polargebiet von Ceres, das teilweise ganzjährig im Schatten ist. In einigen dieser Kratern wurde helles Wasser-Eisvorkommen von der Framing-Kamera auf Dawn beobachtet. Dieser Befund deutet darauf hin, das Wassereis in den kalten, dunklen Kratern für lange Zeit auf Ceres gespeichert werden kann. Solche Reservoirs werden  "Kältefallen" ("cold traps“)  bezeichnet. Bei weniger als -163.15 Grad Celsius (110 Kelvin) sind sie so kalt, dass sich sehr wenig Eis im Laufe einer Milliarde Jahre zu Dampf  entwickelt.

Credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21082


Die Häufigkeit des Wassereises auf Ceres
 Nach der Aussage von  Thomas Prettyman, Principal Investigator von dem Gamma Ray and Neutron Detector (GraND) auf Dawn wird das Eis auf Ceres nicht nur in ein paar Kratern lokalisiert. Es ist überall vorhanden. In den mittleren und höheren Breiten befindet es sich in höheren Konzentrationen nahe der Oberfläche. Bei Ceres ist Wasserstoff wahrscheinlich in Form von gefrorenem Wasser (das aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom besteht) vorhanden.
Anstatt eine solide Eisschicht, wird es in einer poröse Mischung von felsigen Materialien vorhanden sein, dessen Poren wahrscheinlich mit Eis gefüllt sind. Das Wasserstoff befindet sich auch in den oberen Metern von dem Regolith, dem losen Oberflächenmaterial auf Ceres. Die GRaND-Daten zeigen an, dass die Mischung etwa 10 Prozent Eis enthält.
Die Farbskala ergibt einen Wasserstoffgehalt in wasseräquivalenten Einheiten, die annimmt, dass der gesamte Wasserstoff in Form von H2O vorliegt. Blau zeigt an, wo der Wasserstoffgehalt höher ist, in der Nähe der Pole, während Rot einen niedrigeren Gehalt in den niedrigeren Breiten anzeigt.
In Wirklichkeit ist ein Teil des Wasserstoffs in Form von Wassereis vorhanden, während ein Teil des Wasserstoffs in Form von hydratisierten Mineralien (wie OH, in Serpentin-Gruppe Mineralien) vorliegt. Die Farbinformation wird von der schattierten Reliefkarte für den Kontext überlagert.
In der Animation (Abbildung links) wird der Wasserstoffgehalt des Ceres-Regolith mit dem Asteroiden Vesta verglichen, den Dawn von 2011 bis 2012 umkreiste. Diese Daten zeigen, dass Vesta eine viel trockenere Welt mit Regolith ist. Beide Karten wurden aus Daten von GRaND erstellt.

Credit:NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA/PSI
In dem Link ist auch die Animation enthalten.
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21081
http://www.ifa.hawaii.edu/info/press-releases/ice_ceres/


Wassermoleküle springen auf Ceres
Diese Grafik zeigt einen theoretischen Pfad eines Wassermoleküls im Gravitationsfeld von Ceres. Manche Wassermoleküle fallen in kalte, dunkle Krater in den hohen Breitengraden in der Nähe der Rotationspole, die man als "Kältefallen" bezeichnet, wo sehr wenig Eis im Laufe einer Milliarde Jahre zu Dampf wird.  Andere Wassermoleküle, die nicht in den „Kältefallen“ landen, gehen in den Weltraum verloren.

Credit:NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21083
http://www.hawaii.edu/news/2016/12/15/ice-is-everywhere-on-the-dwarf-planet-ceres/
http://dawn.jpl.nasa.gov/news/news-detail.html?id=6703
http://www.mps.mpg.de/Ceres-Gefrorenes-Wasser-in-ewiger-Polarnacht


Dieser Film ist schon in dem Link von @Lumpi  vorhanden.
Flug über den Krater Occator auf dem Zwergplaneten Ceres


http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21080

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
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Offline Lumpi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #108 am: 18. Dezember 2016, 04:27:30 »
Bei der AGU-Pressekonferenz zu DAWN wurde auch diese bisher noch nicht gezeigte Schrägansicht vom Oxo-Krater präsentiert. Die will ich euch natürlich nicht vorenthalten...
http://live.projectionnet.com/agupress2016/fm2016.aspx ab ca. 04:24


Credit: jpl.nasa.gov
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Offline Lumpi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #109 am: 01. Februar 2017, 16:41:50 »
Cerealia Facula (die hellen Flecke im Occator-Krater) in bisher, nach meiner Meinung, höchster Auflösung.   :)
Das Bildchen A zeigt einen kleinen Einschlagkrater, der Pfeil in B markiert die Fläche mit der stärksten Reflektion, RC 3 zeigt die hellen Flecke aus 13.600 km. https://arxiv.org/pdf/1701.08550v1.pdf = Spektrophotometrische Eigenschaften der Ceresoberfläche von Dawn Framing Camera Bildern

Screenshot LAMO-Bild 57273;

Credit: NASA ADS https://arxiv.org/pdf/1701.08550v1.pdf Fig.15, Seite 40

Dunstschleier über Occator?
Screenshot Survey-Bild 37570

Credit: NASA ADS https://arxiv.org/pdf/1701.08550v1.pdf Fig.16, Seite 41
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Offline Gertrud

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #110 am: 03. Februar 2017, 14:16:12 »
Hallo Zusammen,

Verschwinden  Kryovolcane auf Ceres ?

Den Wissenschaftlern ist es rätselhaft, das sie bis jetzt nur den einsamen, 4 Kilometer langen Eisvulkan  Ahuna Mons auf Ceres entdeckt haben. Es gibt auf Ceres kein Atmosphäre, wie Wind , Regen oder Eis, die Prozesse zur Abtragung von Vulkane auslösen könnten.
Die Forscher vermuten, das auf Ceres Eisvulkane durch Viskose Relaxation im Laufe von Hunderten bis Milliarden von Jahren abgeflacht wurden.

So entwickelten die Wissenschaftler  ein neuen Modell mit den tatsächlichen Dimensionen von Ahuna Mons, um zu  prognostizieren, wie schnell der Berg sich verformen würde. Sie erstellten das Modell mit unterschiedlichem Wassergehalt des Materials, von 100 %  bis 40 % Wassereis .
Ahuna Mons müsste aus mehr als 40 Prozent Wassereis zusammengesetzt sein, um auf eine viskose Relaxation zu reagieren. Bei dieser Zusammensetzung schätzen die Wissenschaftler, das Ahuna Mons mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 50 Metern pro Millionen Jahre flach werden sollte.
Nach der Aussage der Forscher ist  Ahuna Mons ist höchstens 200 Millionen Jahre alt und damit ist er zu jung, um die Zeit für eine Verformung zu haben.

Der nächste Schritt für die Forscher ist es, die abgeflachten Reste älterer Kryovolcane auf Ceres zu identifizieren.

Die simulierte Perspektive von Ahuna Mons wurde um den Faktor 2 erhöht.  Die Ansicht wurde mit verbesserten Farben von der Raumsonde Dawn gemacht.


Der Ahuna Mons aus den Bildern der Raumsonde Dawn.



Kredit: NASA

Quelle:
http://news.agu.org/press-release/new-research-shows-ceres-may-have-vanishing-ice-volcanoes/
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/2016GL072319/abstract;jsessionid=110AA5661D7F353ED5786A9D72BEA94A.f04t02

 Mit den besten Grüßen
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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #111 am: 12. Februar 2017, 10:59:00 »
Die Nordpolregion von Ceres

Der Nordpol befindet sich in dieser aus den XMO2-Bildern PIA21224 und PIA21397 zusammengesetzten Ansicht in der oberen Bildhälfte etwas links außerhalb der Mitte. In den permanent im Schatten liegenden Kratern dort konnten Eisablagerungen nachgewiesen werden, wie z.B. bei dem ca. 6 km großen auf 86,2° Nord liegenden ovalen Krater an der Schattengrenze. Die Aufnahmen mit einer Auflösung von 140m/ Pixel wurden mit der Raumsonde Dawn am 17. Oktober 2016 aus etwa 1480 km Höhe gemacht.


Credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #112 am: 17. Februar 2017, 18:21:55 »
In der Umgebung des ca. 50 km großen Ernutet-Kraters konnten mit dem Spektrometer der Raumsonde Dawn Gebiete mit einer relativ hohen Konzentration organischer Stoffe detektiert werden. Laut den beteiligten Wissenschaftlern stammen diese aus dem Inneren von Ceres selbst und sind nicht von außen auf die Oberfläche gelangt. Der "Kleine" wird immer interessanter...
https://phys.org/news/2017-02-scientists-geology-ceres.html
Dazu auch mehr im DAWN-Thread: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4210.msg385318#msg385318

Die rote/ gelbe Farbe zeigt die Gebiete mit höherer Konzentration, blau diejenigen Gebiete mit niedrigerer Konzentration von organischen Materialien.

Credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/ASI/INAF/MPS/DLR/IDA
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Offline Terminus

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #113 am: 17. Februar 2017, 20:06:37 »
Logisch, die "organics" sind doch die Reste von den Außerirdischen, die da mal abgestürzt sind.  :P

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Offline Lumpi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #114 am: 18. Februar 2017, 17:52:05 »
Logisch, die "organics" sind doch die Reste von den Außerirdischen, die da mal abgestürzt sind.  :P

Nö, die "Organics" sind "Eigengewächse".  ;)

Auf Ceres befinden sich mit Ammoniakhydrat, Wassereis, Karbonatgesteinen, Salzen und den "Organics" alle hauptsächlich notwendigen Zutaten für primitives Leben.
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AeitschTi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #115 am: 25. Februar 2017, 21:48:55 »
Dawn: Bildveröffentlichung PIA11240: Occator und Ahuna Mons



Diese Aufnahme (volle Auflösung: https://images.raumfahrer.net/up054785.jpg)
zeigt rechts am Rand von Ceres den Berg "Ahuna Mons" .

Der Berg wurde nach einer indischen Erntegottheit benannt und ist ein ungewöhnlicher, pyramidenförmiger Berg.
Er hat einen Durchmesser von etwa 20 km und ist an seiner steilsten Seite ca. 5 km hoch (durchschnittliche Höhe: 4 km).

In Richtung der unteren linken Bildecke ist der Krater Occator zu sehen.
Occator hat einen Durchmesser von 92 km und ist 4 km tief.
Der Krater ist die Heimat der hellsten Strukturen auf dem Zwergplaneten - die hellen Flecken (auch faculae genannt, auf deutsch: Fackeln).

Das helle Material im Inneren des Kraters sind Salze, die übrig geblieben sind, nachdem aus dem Inneren von Ceres eine salzige Flüssigkeit emporstieg, an der Oberfläche gefrierte und dann sublimierte, was genauer bedeutet, dass sie direkt aus dem festen (eisigen) Zustand in den gasförmigen Zustand überging.

Ahuna Mons und Occator sind geologisch junge Strukturen und bestehen aus einem ähnlichen Material.

Auch Ahuna Mons besitzt diese hellen Strukturen. Sie befinden sich auf dem Gipfel und an den Flanken.

Die Aufnahme wurde am 11. Februar 2017 aus einer Höhe von etwa 7500 km gemacht und am 25. Februar 2017 veröffentlicht.

Der Abbildungsmaßstab beträgt etwa 700 Meter/Pixel.


Quelle:

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA11240

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Offline Lumpi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #116 am: 06. März 2017, 16:40:38 »
Anzeichen für bis heute andauernden (geringen) Kryovulkanismus

Die hauptsächlich aus Ablagerungen von Mineralsalzen bestehenden hellen Flecke im Occator-Krater sind etwa 4 Millionen Jahre alt und damit 30 Millionen Jahre jünger als der Krater selbst. Das haben Wissenschaftler unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung herausgefunden. Das Alter und Aussehen des hellen Materials, das die ca. 3 km durchmessende und ca. 400 m hohe Kuppel im Zentrum umgibt, deuten auf einen wiederkehrenden, eruptiven Entstehungsprozess hin. Die kryovulkanische Aktivität könnte auch bis heute auf einem geringeren Niveau andauern. Ein Indiz dafür ist der sich unter bestimmten Blickwinkeln zeigende Dunst über den Occator-Krater. Auswertungen von Aufnahmen der Raumsonde Dawn, die aus 14.000 km Entfernung unter einem flachen Blickwinkel gewonnen wurden, zeigten auch deutlich einem täglichen Rhythmus folgende Helligkeitsschwankungen.
Zitat
Die Art der Lichtstreuung über dem Boden des Occator Kraters unterscheidet sich grundlegend von der über anderen Teilen der Ceres-Oberfläche“, beschreibt  MPS-Forscher Guneshwar Singh Thangjam das Ergebnis seiner Analyse. „Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass sich in der Nähe des Kraterbodens ein optisch dünner, semitransparenter Dunst bildet“, fügt er hinzu. Die Forscher halten es für möglich, dass sich der Dunst durch sublimierendes Wasser bildet, das bei Sonneneinstrahlung aus den Rissen im Kraterboden austritt.
http://www.mps.mpg.de/Kryovulkanismus-auf-Zwergplanet-Ceres
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

MaxBlank

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #117 am: 06. März 2017, 21:31:20 »
Aus dem DAWN-Thread:

Laut "Mission-Status" vom 11. November soll DAWN Anfang Dezember den neuen Orbit in 7200 km Höhe über Ceres erreicht haben. Was macht DAWN dann von soweit oben, was von einem niedrigeren Orbit nicht geht? http://dawn.jpl.nasa.gov/mission/status.html

Na - hier sieht man doch sehr schön, welche zusätzlichen Erkenntnisse man aus Aufnahmen aus 14.000 km Entfernung noch gewinnen kann. LAMO ist (war) nicht alles !

AeitschTi

  • Gast
Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #118 am: 09. März 2017, 18:57:55 »
Dawn Bildveröffentlichung PIA21398: Occators helle Flecken in 3D



Dieses 3D-Bild bzw. diese Anaglyphe zeigt das hellste Gebiet auf dem Zwergplaneten Ceres - das Zentrum des Occator-Kraters.

Dieser zentrale Bereich samt der 400 Meter hohen und 3 km breiten Kuppel wird "Cerealia Facula" genannt. Die sekundären, verstreuten hellen Gebiete in Richtung der oberen rechten Bildecke heißen "Vinalia Faculae".

Laut einer aktuellen Studie ist Cerealia Facula mit einem geschätzten Alter von 4 Millionen Jahren deutlich jünger als der Krater selbst - Occator ist ca. 34 Millionen Jahre alt.

Das reflektierende Material von Cerealia Facula besteht aus Karbonatsalzen, das blassere Material von Vinalia Faculae aus einer Mischung aus Karbonaten und dunklem Umgebungsmaterial.

Quelle:

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21398

Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #119 am: 09. März 2017, 19:22:38 »
Danke AeitschTi, aber dieses JPG-Bild ist völlig kaputtkomprimiert und somit für 3D unbrauchbar. Aber natürlich als Vorschaubild wegen der geringen Dateigröße gut geeignet. Kleiner Tipp von mir: Auf den angegebenen Quell-Link klicken und sich dort die TIF-Datei zur Ansicht herunterladen. Ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht!

Gruß
Peter

AeitschTi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #120 am: 17. März 2017, 21:06:32 »
Bildveröffentlichung PIA21399: Krater Fejokoo



Mit Hilfe der NASA-Sonde Dawn konnte festgestellt werden, dass die Krater auf Ceres eine Vielfalt von Formen zeigen, die wichtige Hinweise auf die Struktur des Untergrundes liefern.

Der untere Teil dieses Kraterpaares wird Fejokoo gennant. Fejokoo ist ein nigerianischer Gott, von dem man sagt, dass er für Jamswurzeln sorgt.

Die hexagonale Form des 68 km großen Kraters ist vermutlich auf geologische Stressmuster im Untergrund zurückzuführen, die bereits vor der Entstehung des Kraters vorhanden waren.

Polygonale Krater, d.h. Krater deren Rand vermehrt aus tangential zueinander verlaufenden geraden Rändern bestehen, sind nicht selten auf Ceres.
Die meisten haben 6 oder 7 Ränder wie bspw. Fejokoo; auch neuneckige Krater gibt es auf Ceres.

Polygonale Krater findet man im Sonnensystem u.a. auch auf dem Erdmond, dem Mars und den Eismonden der Gasplaneten.

Die Aufnahme (volle Auflösung: https://images.raumfahrer.net/up055827.jpg) wurde am 4. Mai 2015 in einer Höhe von etwa 1470 km gemacht und am 17. März 2017 veröffentlicht.

Der Abbildungsmaßstab beträgt etwa 140 Meter/Pixel.

Quelle:

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21399

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Offline Lumpi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #121 am: 18. März 2017, 12:17:45 »
Die Aufnahme (volle Auflösung: https://images.raumfahrer.net/up055827.jpg) wurde am 4. Mai 2015 in einer Höhe von etwa 1470 km gemacht und am 17. März 2017 veröffentlicht.

Fake News?

Dieselbe Aufnahme wurde auch schon am 05. Oktober 2015 veröffentlicht, allerdings mit Aufnahmedatum 09. September 2015. Der HAMO-Orbit (1470 km) begann auch erst am 17. August 2015, am 04. Mai 2015 befand sich DAWN noch im RC3-Orbit (13.500 km)...

HAMO-Bild 30, veröffentlicht am 05.10.15:

Credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA19908
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Lumpi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #122 am: 23. März 2017, 09:39:00 »
Neigung der Rotationsachse von Ceres variiert zwischen 2° und 20°.

Forscher der Dawn-Mission fanden anhand von Messergebnissen der Raumsonde heraus, dass die Achsneigung von Ceres in einem Zyklus von 24.500 Jahren zwischen 2° und etwa 20° variiert. Verantwortlich dafür sei der Einfluss der Schwerkraft von Jupiter und auch Saturn. Das bedeutet, dass die Gebiete mit "Kältefallen" an den Polen, die ständig im Schatten liegen und wo sich somit Oberflächeneis halten kann, viel kleiner sind als bisher gedacht. Aktuell beträgt die Achsneigung etwa 4°, bei einem Minimum von 2° liegen Gebiete von ca. 2000 km² ständig im Schatten. Bei maximaler Achsneigung von ca. 20° hingegen nur eine Fläche von etwa 1 - 10 km². An beiden Polen gibt es jeweils nur 2 Krater, die auch dann permanent im Schatten liegen.
https://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?feature=6787
https://www.jpl.nasa.gov/spaceimages/details.php?id=PIA21469
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Offline Gertrud

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #123 am: 23. März 2017, 16:42:26 »
Hallo Zusammen,

zu dem Beitrag von @Lumpi habe ich das Gif runtergeladen.
Die Ränder habe ich etwas abgeschnitten.

Die schattierten Krater im Laufe der Zeit.
bei der minimalen Neigung von 2 Grad werden die Regionen, welche in Schatten bleiben, mit kleinen blauen Punkten dargestellt.

Bei der Neigung von 12 Grad ist die polare Gegend mehr beleuchtet.  Die blauen größeren Punkte  zeigen, dass das beschattete Gebiet viel kleiner ist.

Bei der maximalen Neigung von 20 Grad zeigen die roten Kreise nur noch die einzigen zwei Krater im Schatten an. Das gleiche, polare Gebiet hat immer noch schattige Regionen. Die Polarregionen sind bei dieser hohen Schiefstellung viel besser beleuchtet. Während der nördliche Sonnenwende ist der Nordpol am meisten beleuchtet.

Quelle:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21469

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Offline Lumpi

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Re: Zwergplanet Ceres
« Antwort #124 am: 30. März 2017, 19:39:42 »
Diese parallelen linearen Strukturen (Nar Sulcus) im Yalode-Krater sind einzigartig auf Ceres. Eine Vermutung ist, dass sie durch tektonische Aktivitäten entstanden sind, als bei der Bildung des Yalode-Krates zunächst große Gebiete unter der Oberfläche aufschmolzen und später durch erneutes Gefrieren und der damit verbundenen Expansion aufbrachen und diese Risse formten. Die breitesten der linearen Strukturen sind ca. 1,5 km breit und insgesamt 50 km lang.
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21400
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA20959

Die beiden von mir zusammengefügten Aufnahmen der Raumsonde DAWN entstanden 2016 aus 385 km Höhe und haben eine Auflösung von 35 Meter pro Pixel.

Credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.