Sächsische Raketen Technik

  • 161 Antworten
  • 78575 Aufrufe
*

Offline Rücksturz

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 4449
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #100 am: 27. Mai 2016, 18:47:04 »
Ich sehe auf der Website auch Brunnenweg.

LG
Rücksturz
- vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt
- erst lesen, dann denken, dann posten
- eingebrachte Artikel sprechen für Dich 
- denke beim Schreiben Deines Beitrages an den Empfänger

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2686
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #101 am: 28. Mai 2016, 10:44:52 »
bei mir steht auch auf der homepage brunnenweg. vielleicht cookies löschen oder so. Aber ist doch auch egal.. .ich erwarte da nicht, dass da was passiert mit dieser Firma.

@Kryo: Bingo!  :)  Tags zuvor hatte ich auch noch einen anderen Laptop benutzt. Wahrscheinlich hast du auch mit dem letzten Satz recht, aber solange die Firma noch im Handelsregister eingetragen ist, muss ja noch irgendetwas geplant sein.

Gruß Lumpi
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline rok

  • *****
  • 3236
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #102 am: 28. Mai 2016, 14:33:18 »
Moin,

der HRG-Eintrag bedeutet eigentlich nichts. Man wird evtl. nach Jahren der Inaktivität mal von der Steuerbehörde gefragt, ob man noch unternehmerisch aktiv ist. Und wenn man mit dem Eigennamen der Firma die Rechte von anderen berührt, kann man evtl. aufgefordert werden, den HRG-Eintrag zu löschen.

Ansonsten kann man die eingetragene Firma immer noch für "schwierige Abrechnungen" und sonstige Vorgänge, die sich am Rande der Legalität bewegen nutzen. Das hat jetzt aber ausdrücklich keinerlei Bezug zu diesem Vorgang!!

Robert

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2686
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #103 am: 31. Mai 2016, 12:27:18 »
Huch, auf der Webseite http://srt.space/ tut sich was!  :)
Es gibt jetzt ein Firmenporträt! http://srt.space/page01.html  :)
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2686
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #104 am: 13. Juni 2016, 11:32:02 »
Das klingt für mich dann doch etwas überheblich... Nach dem "Leitungswechsel" beim Projekt SMART-Rockets an der TU Dresden verzögert sich der Start der "Mira" weiter. Dipl.-Ing. Christian Bach, wissenschaftlicher Mitarbeiter, erklärt, dass das Fehlen von Olaf Przybilski durch den Leitungswechsel für ihn (nur) ein Verlust wie jeder andere ausbleibende Mitarbeiter sei.  :-X
Quelle: http://apps.ad-rem.de/epaper/DMV_ADD_20160608_gesamt.pdf (Seite 12)
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline proton01

  • *****
  • 1950
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #105 am: 13. Juni 2016, 17:20:18 »
Das klingt für mich dann doch etwas überheblich... Nach dem "Leitungswechsel" beim Projekt SMART-Rockets an der TU Dresden verzögert sich der Start der "Mira" weiter. Dipl.-Ing. Christian Bach, wissenschaftlicher Mitarbeiter, erklärt, dass das Fehlen von Olaf Przybilski durch den Leitungswechsel für ihn (nur) ein Verlust wie jeder andere ausbleibende Mitarbeiter sei.  :-X
Quelle: http://apps.ad-rem.de/epaper/DMV_ADD_20160608_gesamt.pdf (Seite 12)

Da muss ich doch mal was fragen:
Der neue Mitarbeiter Ch. Bach stellt im Artikel fest: "... wir wollen die Studenten bestmöglich auf die Industrie vorbereiten"

Zum bisherige Leiter O. Przybilski wird im gleichen Artikel geschrieben. "Olaf Przybilski, ist mit der Situation nicht zufrieden: Zusammen mit den Studenten hätte er zeigen wollen, dass sie es in den vier Jahren Förderzeit schaffen würden, zumindest die Demonstrator-Rakete MIRA zu starten. "

Wenn man mal davon ausgeht daß die Regelstudienzeit ca. 4 Jahre ist, und daß wohl kaum ein Student von ersten bis zum letzten Semester dabei ist, dann ist es doch sinnvoll eine Start innerhalb von vier Jahren Projektlaufzeit anzustreben. Wenn das der Stein des Anstoßes ist, dann verstehe ich die Kündigung nicht. Vor allem ist die Arbeit nach der Demonstrator Rakete nicht zu Ende. Und wie geht es nach vier Jahren Förderzeit weiter, wenn es kein Geld mehr geben sollte vom DLR ?  Vorbreitung auf die Industrie heißt doch auch mit verfügbarem Geld und Zeit auszukommen. Es ware interessant zu wissen welche Industrieerfahrung der Herr Bach mitbringt. Für eine Bewerbung von Studienabschließern ist eine gestartete Raketete  deutlich beeindruckender als Webseitenbetrieb oder Kostenkalkulation.

Vorbereitung auf die Industrie:   Ariane 6 ist auch nur noch vier Jahre von Erststart entfernt. Von der Ministerentscheidung Ende 2014 bis zum ersten Start sind dann 5-6 Jahre geplant.

Offline Kryo

  • *****
  • 990
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #106 am: 13. Juni 2016, 18:01:00 »
Herr Bach ist glaub schon von Anfang an dabei bei SMART, zumindest ziemlich lange.

Das Problem mit Przybilski war doch dass er Uni Eigentum zum Gründen einer Firma nutzen wollte, offensichtlich ohne Absprache

tobi

  • Gast
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #107 am: 13. Juni 2016, 18:33:17 »
Das Problem mit Przybilski war doch dass er Uni Eigentum zum Gründen einer Firma nutzen wollte, offensichtlich ohne Absprache
Ich hatte dazu eine Diskussion auf dem Raumcontreff mit jemandem, der da näher dran ist als ich und da steckt wohl mehr dahinter. Nicht immer ist alles so wie es scheint.

Ich vermute die Kündigung überlebt den Prozess nicht und wird für umverhältnismäßig erklärt. Die Frage dürfte eher sein, ob man für den Rest seines Lebens unter einem Chef arbeiten möchte, zu dem es kein Vertrauensverhältnis mehr gibt.

*

Offline tomtom

  • Moderator
  • *****
  • 8096
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #108 am: 13. Juni 2016, 18:52:45 »
Offenbar ist die Angelegenheit in einer rechtlichen Klärung und es ist nicht sinnvoll, spekulativ oder bewertend darauf einzugehen, wenn keine weiteren Fakten dazu öffentlich werden.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Offline bluemchen

  • *****
  • 529
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #109 am: 30. Juni 2016, 15:16:19 »
Hallo Freunde,

es gibt vom Dr. Olaf Przybilski eine Erklärung zum Vorgang an der TUD, in dem er schreibt

" Ich muss euch mitteilen, dass die TU Dresden mir fristlos kündigte.
Meine Emailadresse der TUD funktioniert deshalb nicht mehr. Bitte nutzt in Zukunft diese hier:
raketenspezialisten@gmx.de "

Dr. Przybilski versichert, als Projektleiter seine Aufgaben umfänglich erfüllt zu haben, in seinen Augen ist es eine Rufmordkampagne von meinem damaligen dienstlich Vorgesetzten.
, wie er schreibt.
Am 11.08.2016 vor dem Arbeitsgericht in Dresden wird sich alles sicherlich klarstellen, ergänzt er hierzu.

Wir sind an der Aufklärung und letztlich Klarstellung selbstverständlich interessiert und drücken Dr. Olaf Przybilski dazu alle Daumen

Gruß
Rainer

(Dr. Przybilski hat eine PDF erstellt als Presseschau, wer sich dafür interessiert, kann diese sicher bei ihm abfordern)

*

Offline F-D-R

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 1830
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #110 am: 11. August 2016, 07:40:35 »
Das Arbeitsgericht hat kurzfristig „auf Antrag der beklagten Partei wegen deren Verhinderung“  den Verhandlungstermin auf den 17.11.2016 verschoben!
Das teilte Olaf Przybilski gestern per Mail mit.

Der Kläger, (Przybilski),  hat dagegen sofortige Beschwerde eingelegt unter dem Hinweis, dass der Termin 11.08. seit dem Gütetermin am 05.04.2016 bekannt war und sich die Parteien langfristig darauf vorbereiten konnte.
Für Przybilski ist es aber auch ein bezeichnendes Zugeständnis: Würde die Kündigung so eindeutig sein, hätte man doch sicher keine Bedenken haben müssen, dass man das Verfahren verliert und sich durch windige „Zeitspiele“ aus der Verantwortung stiehlt… so  Przybilski weiter.

tobi

  • Gast
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #111 am: 11. August 2016, 07:47:59 »
Oha, die Uni Dresden scheint mir ja ein ziemlicher Saftladen zu sein. Die Uni Dresden hat doch genau für solche arbeitsrechtliche Fragen hoffentlich Rechtsanwälte angestellt. Das die jetzt "angeblich" keine Zeit haben, lässt tief blicken.

Hier möchte man wohl vollendete Tatsachen schaffen.

*

Offline spacecat

  • *****
  • 1117
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #112 am: 11. August 2016, 08:21:18 »
Vielen Dank FDR,

Bleib weiter an der Sache dran!
Du hast ja da eine feines Gespür für die Lage.
Leider sieht es immer mehr so aus, als ob am Ende
ziemlich viel verbrannte Erde übrig bleiben wird.  :-[

Grüße spacecat

McPhönix

  • Gast
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #113 am: 11. August 2016, 10:46:08 »
Zitat
ziemlich viel verbrannte Erde
....befürchte ich auch.

Irgendwie könnte das "rein zufällig" ein Doppelschaden werden - Sächs.Rak.Technik kaputt und der Ruf der Uni DD beschädigt. Und damit "rein zufällig" auch der Ruf Dresdens....

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2686
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #114 am: 11. August 2016, 12:33:02 »
Oje, noch mal gut 3 Monate warten und damit kein Einkommen für O. Przybilski - hat das Gericht auch mal daran gedacht?

Oha, die Uni Dresden scheint mir ja ein ziemlicher Saftladen zu sein. Die Uni Dresden hat doch genau für solche arbeitsrechtliche Fragen hoffentlich Rechtsanwälte angestellt. Das die jetzt "angeblich" keine Zeit haben, lässt tief blicken.

Hier möchte man wohl vollendete Tatsachen schaffen.

Sowas nennt sich dann auch noch "EXZELLENZ-Universität"...    >:(
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #115 am: 11. August 2016, 13:43:30 »
Zitat
ziemlich viel verbrannte Erde
....befürchte ich auch.

Irgendwie könnte das "rein zufällig" ein Doppelschaden werden - Sächs.Rak.Technik kaputt und der Ruf der Uni DD beschädigt. Und damit "rein zufällig" auch der Ruf Dresdens....

Was soll denn dieses "rein zufällig" immer heißen?! Dass Die Uni Dresden absichtlich den Doppelschaden erzeugt um den eigenen Ruf - und "ein zufällig auch den der Stadt (ist es dann nicht sogar ein Trippelschaden) - zu beschädigen? Oder stecken dahinter doch die Amerikaner, der militärisch-industrielle Komplex, die Zionisten oder einfach die?

Keiner von uns hat Einblick, was da passiert und es dringt nur wenig nach außen. Von dem was man so hört, hat die Uni mindestens fragwürdig gehandelt und dieser Przybilski schein kein einfacher Typ zu sein der sich sehr gerne in der Märtyrer-Rolle sieht. Aber weitere Aussagen sind nicht wirklich möglich bis die Verhandlung beginnt...
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

tobi

  • Gast
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #116 am: 11. August 2016, 17:54:27 »
Und damit "rein zufällig" auch der Ruf Dresdens....

Naja da sollte man die Kirche mal im Dorf lassen. Ich denke der Ruf Dresdens wird derzeit vor allem durch eine gewisse andere Gruppe ruiniert, die mit P anfängt und A aufhört...

McPhönix

  • Gast
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #117 am: 11. August 2016, 17:57:06 »
Rein zufällig heißt halt unabsichtlich. In Anführungszeichen, weil man offensichtlich nicht gewillt war, das Problem irgendwie auf vernünftige Weise und ohne subjektive Faktoren zu lösen und jetzt ist das große Bedauern angesagt.

*

Offline tomtom

  • Moderator
  • *****
  • 8096
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #118 am: 11. August 2016, 19:12:08 »
Offtopic-Beiträge gelöscht, Thema erstmal geschlossen. Wenn ihr zu Themen, die nicht Raumfahrt sind, Diskussionsbedarf habt, schreibt euch emails.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2686
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #119 am: 17. November 2016, 09:44:41 »
Das Arbeitsgericht hat kurzfristig „auf Antrag der beklagten Partei wegen deren Verhinderung“  den Verhandlungstermin auf den 17.11.2016 verschoben!
Das teilte Olaf Przybilski gestern per Mail mit.

Der Kläger, (Przybilski),  hat dagegen sofortige Beschwerde eingelegt unter dem Hinweis, dass der Termin 11.08. seit dem Gütetermin am 05.04.2016 bekannt war und sich die Parteien langfristig darauf vorbereiten konnte.
Für Przybilski ist es aber auch ein bezeichnendes Zugeständnis: Würde die Kündigung so eindeutig sein, hätte man doch sicher keine Bedenken haben müssen, dass man das Verfahren verliert und sich durch windige „Zeitspiele“ aus der Verantwortung stiehlt… so  Przybilski weiter.


Findet die Verhandlung nun heute tatsächlich statt?
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

*

Offline F-D-R

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 1830
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #120 am: 17. November 2016, 20:41:56 »
Heute am Arbeitsgericht ….
F-D-R war beim Termin in Dresden dabei

Ich kann jedem empfehlen, an einem Arbeitsrechtsprozeß einmal teil zu nehmen. Das ist eine Angelegenheit die fern von allem ist, was man in einschlägigen Zeitungsberichten oder Fernsehgerichtsseifenopern zu sehen bekommt.

Heute fand um 11 Uhr im Saal 3 des Arbeitsgerichtes Dresden die Verhandlung „Dr. Przybilski gegen den Freistaat Sachsen, Klage gegen die fristlose Kündigung" statt. Ein dutzend Zuhörer bei der öffentlichen Verhandlung waren anwesend. 45 Minuten später war dann alles (vorläufig) vorbei.
Was ist nun einem Außenstehenden, wie mir, der keine Akteneinsicht hatte, hängen geblieben? Es gab eine fristlose Kündigung in Form einer Verdachtskündigung am 02. Februar diesen Jahres, also vor über 9 Monaten (!). Ich wusste bislang gar nicht, dass man auf Verdacht kündigen kann. Bislang glaubte ich, es müssten Beweise vorliegen. OK: Wieder was gelernt. Die Kündigung jedenfalls war für den Kläger völlig überraschend, gab es doch zuvor weder eine andere disziplinarische Maßnahme, wie Rüge oder Abmahnung. Im Laufe des Verfahrens legte die TU-Dresden noch zwei weitere Kündigungen (so habe ich es verstanden) nach. Aber warum wurde eigentlich gekündigt? Als Begründung stand im Raum, das Vertrauensverhältnis sei gestört. Anlass dazu bot ein auf dem Uni-Gelände angebrachter Briefkasten, der aber schon da gewesen sein soll. Eine illegale Nutzung dieses Briefkastens für private Zwecke, die aber zuvor abgesprochen sein soll. Hinzu kommt, dass die Monierung der „Fremdnutzung“ erst Wochen nach Nutzungsbeginn erfolgte. Dann ging es um eine angebliche Patentanmeldung, die aber gar keine gewesen seien soll. Ein Zuhörer im Saal versuchte den Sachverhalt klar zu stellen, aber da er nicht als Zeuge geladen war, verhalte das. Dann ging es um das Anhörungsverfahren des Personalrates zum Kündigungssachverhalt, die mutmaßlich auch nicht so gelaufen ist, als das man sagen könnte: Alles i.O. gelaufen. Mehr wurde nicht vorgetragen. Wirklich nicht! Das hat mich auch überrascht, dass das alles war. Der Leser möge sich an der Stelle fragen, was das alles für Kleinkram ist? Das kann doch wohl nicht der Grund sein, einen 56 Jahre alten Mitarbeiter, der drei Jahrzehnte mit Leib und (vor allem) Seele für seine TUD und seine Studenten gearbeitet hat, auf diese Art zu entsorgen (?!).

Bleibt noch zu erwähnen
, dass zu Beginn der Verhandlung Richterin Nowak versuchte, zwischen den Parteien zu vermitteln. Aber das Angebot seitens des Freistaates (natürlich nur unter Vorbehalt!) und die Vorstellungen des Klägers lagen Lichtjahre auseinander.
Also nur eine „Briefkastenaffäre“, die zu einer solchen drastischen Maßnahme, einem trockenen Todesstoß für ein engagiertes Arbeitsleben ausreicht? Ich bin kein Rechtsgelehrter. Vielleicht ist das nach deutschem Arbeitsrecht möglich. Vielleicht... .

Aber der rechtliche Sachverhalt ist nur das eine.
Die Frage bleibt trotzdem im Raum: Musste es dazu kommen? Konnte man sich nicht anders einigen? Und wenn nein, warum eigentlich nicht?
… Und was war eigentlich das Problem überhaupt? Für einen außen stehenden sieht das alles sehr verworren und undurchsichtig aus.
„Briefkästen“, „Vertrauensverlust“ und anderes erscheinen da nur als Nebelkerzen, die die Sicht auf das wesentliche verschleiern. Nach dem Rausschmiss von Przybilski ist es still um die damit zusammenhängende Entwicklung geworden.

Und das Urteil? Wer hat gewonnen?
Die Richterin erklärte, sie habe heute noch zwei weitere Fälle zu bearbeiten. Entscheidung voraussichtlich morgen früh. Anträge wurden von keiner Seite gestellt. Es stünde alles in den Akten. Bleibt zu hoffen, dass das Gericht, ein Richter mit zwei ehrenamtlichen Richtern, genügend Zeit finden, die Akten, und das war eine große Menge Papier, gründlich durch zu arbeiten und dann entsprechend dem Gesetzt abzuwägen.
« Letzte Änderung: 17. November 2016, 21:47:26 von F-D-R »

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #121 am: 17. November 2016, 21:09:00 »
Achtung. Folgendes ist nur meine private Meinung, keine Rechtsberatung!

Ich kann deinen Rat nur unterstützten, sich mal einen Gerichtsprozess anzuschauen. Viele davon sind öffentlich. Ich habe mal einen Zivilprozess angeschaut, das war auch zu 100% anders als im Fernsehen dargestellt. Dort ist es halt nur Fake.

Hintergrund allgemein: Die Richter machen sich schon vorher ein Bild. Sie haben Aktenlage, sie wissen genau, wer was wo zu Protokoll gegeben hat. Daß die Richter in einen Raum rein kommen und gar nichts wissen, das ist für das TV ein Fake, damit es dort spannender ist weil der TV-Richter dann immer "Aha? Erklären sie mal? Interessant" sagen darf. Meine Vermutung ist jetzt, daß die Anwälte - die vorher ja schon Kontakt hatten -  alles auf sehr wenige Fakten zusammenschrumpfen. Das war bei dem Prozess wo ich dabei war genau so wie hier jetzt beschrieben.

Es bleibt ein Fakt im Raum, um den wird gestritten. Wer hier recht hat, der gewinnt. Alle kleinen Kleinigkeiten sind bereits vorher besprochen und geklärt und die Anwälte sind ichs einig, wer wo wann was falsch oder richtig gemacht hat und sie sind ich einige, daß dieser Kleinkram eine unwichtige Nebensache ist.

Hier war es in dem Fall die illegale private Nutzung eines Briefkasten, was in einem Vertrauensverlust endete. Natürlich kann das ganze auch nur die Spitze des Eisberges gewesen sein, oder aber es war das einzige, was beweisbar ist. Fakt ist, es interessieren vor Gericht keine kleinen Streitigkeiten. Alle Parteien (Richter, Angklater, Ankäger) wussen schon vorher, daß es hier nur um die Frage "Vertrauensverlust" und "Briefkasten" ging.

Denn das Ergebnis ist vermutlich eindeutig. War es kein Vertrauensverlust, war die Kündigung nicht rechtens. War es einer, war sie rechtens. Und das klärt der Briefkasten. Und das Ergebnis ist mit Sicherheit eine Gehaltsnachforderung.

Und das beste: Es gibt gar kein Ergebnis. Das war wo ich als Zuschauer dabei war genau so. Man ging da rein, man hörte sich alles an und dann war plötzlich *bam* Ende. Und man saß da und dachte nur so "Und jetzt?". Bei mir endete es damit, daß die Richter eine Ansprache gehalten hatten, wie sie den Fall einschätzen, aber sie waren sich noch nicht sicher und möchten das ganze nochmal überdenken aber sie waren sich schon einig, daß sie anders entscheiden wollen würden wie viele andere Richter die über gleiche Sachverhalte zu entscheiden hatten (Das war ein Fall, welcher an über hundert Gerichten einzeln verhandelt wird, da es keine Sammelklagen gibt in Deutschland). Ich bin da nur mit vielen Fragezeichen raus gegangen.

Achtung. Alles obige ist nur meine private Meinung, keine Rechtsberatung!

*

Offline F-D-R

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 1830
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #122 am: 17. November 2016, 21:15:21 »
Ein Ergebnis wird es geben.... Aber erst morgen.

tobi

  • Gast
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #123 am: 17. November 2016, 21:52:17 »
Das Überschlafen der Entscheidung scheint mir eine garnicht so schlechte Idee.

PS: Was macht eigentlich der Personalrat der Uni Dresden die ganze Zeit?

*

Offline F-D-R

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 1830
Re: Sächsische Raketen Technik
« Antwort #124 am: 18. November 2016, 09:24:04 »
Das Ergebnis von der gestrigen Verhandlung liegt jetzt vor:
Die Klagen gegen die Kündigungen wurden zurückgewiesen.

Ich möchte mich jeglichen Kommentars enthalten. Die schriftliche Begründung liegt noch nicht vor.