LightSail befindet sich anscheinend in ernsthaften Schwierigkeiten.
Nach dem Start letzten Mittwoch (20.Mai) funktionierte zunächst alles. Allerdings baute sich in der Linux basierten Flugsoftware ein Problem auf. LightSail sendet alle 15 Sekunden ein "Beacon"-Paket mit Telemetriedaten in einer Datei "baecon.csv". Diese Datei wächst dabei kontinuierlich. Wenn die Größe von 32 Megabyte erreicht wird, kann die Flugsoftware abstürzen. Obwohl das Problem bereits erkannt und korrigiert wurde, befindet sich die korrigierte Softwareversion aktuell nicht auf LightSail. Ein Upload der neuen Software sollte stattfinden, doch dazu kam es nicht mehr, denn am 22. Mai 21:31 UTC wurde das letzte Datenpaket empfangen. Seitdem schweigt LightSail.
Da der Bordcomputer wohl "eingefroren" ist, kann nur ein Reboot die Situation bereinigen. Es wurden bereits etliche Reboot-Kommandos an die Sonde gesendet, allerdings erfolglos.
Jetzt hofft man, das der Computer irgendwann "von alleine" neu startet. Wenn der Computer zufällig von einem geladenen Teilchen aus dem Weltraum "richtig" getroffen wird, dann könnte dadurch ein Reboot ausgelöst werden. Erfahrungen mit Cubesats sollen zeigen, das so etwas nicht ungewöhnlich ist und oft in den ersten drei Wochen stattfindet.
Der Plan sieht jetzt so aus, dass sie weiterhin Reboot-Kommandos senden, und lauschen, ob LightSail sich wieder meldet. In der Cubesat-Form, also ohne entfaltetes Segel, kann LightSail etwa sechs Monate im Orbit verbleiben.
http://www.planetary.org/blogs/jason-davis/2015/20150526-software-glitch-pauses-ls-test.htmlviele Grüße
Steffen