Der Punkt ist das die Stufe sehr schnell runter kommt und stark abgebremst wird, der Wind hat deshalb sehr wenig Zeit mit seiner Kraft die Stufe seitlich zu Beschleunigen. Das ist dann so als trifft eine Windböe von 2s Dauer auf einen schweren LKW, das hat zwar einen Einfluss aber die Kräfte sind im Vergleich zum Bremsschub minimal.
Da wo der Wind aber wirklich eine Rolle spielt ist beim Seegang und die vertikale Bewegung vom der Barke spielt natürlich eine wichtige Rolle.
Unsinn... sorry. Der Wind wirkt doch schon während des gesamten Falls der Stufe, und nicht erst die letzten 2s. Und er wirkt auch nicht weniger, weil die Stufe schnell fällt. Das sieht vielleicht so aus, ist aber nicht so. Es ist im Normalfall sogar das Gegenteil der Fall: Der Wind nimmt abnehmender Höhe sogar ab, nicht zu. Insofern hat die schnell fallende Rakete sogar tendenziell einen Überschuss, den sie abbauen muss. Und genau das schafft sie in der kurzen Zeit eben nicht. Mit Windböen am Boden hat das rein gar nichts zu tun.
Also die Orientierung der Stufe ergibt sich aus der Vektoraddition der senkrechten Fallgeschwindigkeit und der seitlichen Beschleunigung welche sich aus der angreifenden Windkraft (Winddruck * aerodynamisch wirksame Fläche) ergibt. Wenn die Windböen entlang der letzten ca. 200 m die man im Video sieht näherungsweise konstant ist, dann ist der sich ergebende Vektror um so mehr geneigt, je angsamer die Stufe fällt. Die Fallgeschwindigeit muss zwangsweise abgebremst werden wenn ein zerstörender Aufschlag vermieden werden soll.
Ob die Windböen mit der Höhe zunehmen oder abnehmen oder quasi konstant sind ergibt sich aus dem Wetter und kann sehr unterschiedlich sein.
Die Bewegung der Barke hat nur eine Einfluß wenn die Stufe sich so nah über ihr befindet, daß es einen Bodeneffekt des Raketenstrahls gibt, der auf die Stufe zurückwirkt. Das ist nur ganz kurz vor der Berührung der Stufe mit der Barke. Das zweite Problem mit dem Seegang ist dann wenn die Stufe zwar senkrecht runterkommt, aber die Landefläche schräg steht und Stöße auf ein oder mehrere Landebeine ausübt. Das kann dann die Kinematik ungünstig beeinflussen.
Bei der Landung der CRS-6 Stufe habe ich den Eindruck daß nach dem Kontakt mit der Barke mindestens ein Landebein weggebrochen ist und sich dadurch die Stufe nicht stehend stabilisieren konnte. Die Bewegung der Barke selbst ist vergleichsweise gering im Vergleich mit der Bewegung der Stufe.