DoD Block Buy von der ULA

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #25 am: 12. Mai 2014, 18:11:25 »
Eine mögliche darüber hinaus gehende in der Zukunft liegende Einsparung mit einem Anbieter, der kein zertifiziertes Produkt anbieten konnte, ist reine Glaskugelei.

Fakt ist, daß das DoD die politische Vorgabe, aggressiv neue Anbieter einzubinden, mit dem Blockkauf auf Jahre hinaus aushebeln will. Sowas kann in einer Demokratie nicht ohne Folgen bleiben. Das könnte noch einen Rattenschwanz an Prozessen nach sich ziehen.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #26 am: 12. Mai 2014, 18:15:33 »
Dass die ULA auf die mögliche Konkurrenten mit Blockbuy reagiert ist doch völlig verständlich. Natürlich hätte man das schon vorher tun können, allerdings hätte sich für die ULA daraus keinerlei Vorteil ziehen lassen. Man war ja faktisch Monopolist.

Ganz genau so sehe ich das auch.

Zitat
Nochwas zu SpaceX: wenn die beauftragten Flüge für das DoD innerhalb der nächsten fünf Jahre liegen, sehe ich bei SpaceX zudem Schwierigkeiten, die DoD-Flüge überhaupt unterzubringen, wenn ich mir die bisherige Startkadenz und das pralle Startmanifest ansehe.

Deshalb baut SpaceX neue Startfelder.  ;)

Zitat
Und zurück zur ULA: wird die ULA eigentlich nach der Einführung auch das SLS vermarkten, oder richtet das die ULA selbst? DAS wäre doch einmal eine Alternative zur Atlas V und der Dalta-IV Heavy...

Ja, noch teurer mit noch mehr Gewinn.  ;D
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tobi

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #27 am: 12. Mai 2014, 19:13:46 »
Und zurück zur ULA: wird die ULA eigentlich nach der Einführung auch das SLS vermarkten, oder richtet das die ULA selbst? DAS wäre doch einmal eine Alternative zur Atlas V und der Dalta-IV Heavy...

Die ULA ist nicht beim SLS involviert. Das SLS wird von der NASA verwaltet, Industrie arbeitet nur zu. Die ULA ist nur dazu da die Atlas und Delta zu betreiben, mehr darf sie nicht. Andere Geschäftstätigkeiten wollen Boeing bzw. Lockheed dann doch lieber alleine machen.

Offline TWiX

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #28 am: 12. Mai 2014, 19:38:03 »

Und zurück zur ULA: wird die ULA eigentlich nach der Einführung auch das SLS vermarkten, oder richtet das die ULA selbst? DAS wäre doch einmal eine Alternative zur Atlas V und der Dalta-IV Heavy...

Du meinst vermutlich, die NASA richtet das selbst...
[...]
Ja, ich meinte an der Stelle die NASA, nicht die ULA. Flüchtigkeitsfehler vor lauter Abkürzungen, tut mir leid.
Antwort bzgl. SLS im dazugehörigen Thread: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11552.390

[...]
Deshalb baut SpaceX neue Startfelder.  ;)
[...]
NOCH bauen sie nicht einmal. Und wenn sie dann bauen, müssen diese Startrampen erstmal fertig werden und in Betrieb gehen, mitsamt horizontaler Integration etc. Ob das innerhalb 5 Jahren machbar ist? Ich bin mir da nicht so sicher
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #29 am: 12. Mai 2014, 21:54:27 »
NOCH bauen sie nicht einmal. Und wenn sie dann bauen, müssen diese Startrampen erstmal fertig werden und in Betrieb gehen, mitsamt horizontaler Integration etc. Ob das innerhalb 5 Jahren machbar ist? Ich bin mir da nicht so sicher

Antwort ist im SpaceX Thread.
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Offline Ruhri

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #30 am: 13. Mai 2014, 10:26:35 »
Weil das DoD Geld sparen will. Angeblich deshalb gibt es den Blockkauf. Wieso also verzichtet das DoD auf potentielle Einsparungen in Milliardenhöhe?  ???

Da hätten wir das Zauberwort: Potenzielle Einsparungen! Potenzielle Einsparungen sind eben keine reale Einsparungen. Da die mögliche Konkurrenz nicht soweit ist, müsste man jetzt mehr Geld zahlen als notwendig, um dann vielleicht in Zukunft mit weniger auskommen zu können. Zieht man den Block-Buy aber wie geplant durch, spart man bereits in naher Zukunft, und in fernerer Zukunft vielleicht noch mehr.

Zitat
Ob sie es schätzen oder nicht ist völlig belanglos. Das DoD hat sich gefälligst an die politischen Vorgaben zu halten. Die USA sind noch keine Militärdiktatur, oder sehe ich das falsch?

Da gibt es immer Interpretationsspielräume, und wenn du die politische Vorgabe meinst, neuen und möglicherweise günstigeren Anbietern eine Chance zu geben, so trifft diese hier vermutlich nicht zu. Es gibt nun einmal keinen Anbieter, der zurzeit berücksichtigt werden müsste.

Fakt ist, daß das DoD die politische Vorgabe, aggressiv neue Anbieter einzubinden, mit dem Blockkauf auf Jahre hinaus aushebeln will. Sowas kann in einer Demokratie nicht ohne Folgen bleiben. Das könnte noch einen Rattenschwanz an Prozessen nach sich ziehen.

Die paar Jahre gehen auch vorbei, und beim nächsten Mal gibt es wieder eine Chance. Einen Rattenschwanz an Prozessen gibt es nur, wenn der unterlegene Bewerber (ohne zertifizierten Träger) meint, weiter klagen zu müssen. Umgekehrt gilt freilich auch: Wenn die Frist verlängert wird, klagt die ULA, und das mit sehr guten Chancen zu gewinnen.

Und aus der Sicht vom DoD ist natürlich zu beachten, dass zwar geplant ist, die Zertifizierung für ein Konkurrenzprodukt bis nächstes Jahr abzuschließen, aber was bedeutet es, wenn das nicht hinhaut? Dann müsste man noch einmal länger nach dem alten Verfahren Einzelraketen bei der ULA kaufen, und das würde noch einmal teurer werden.

Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #31 am: 13. Mai 2014, 15:59:46 »
Weil das DoD Geld sparen will. Angeblich deshalb gibt es den Blockkauf. Wieso also verzichtet das DoD auf potentielle Einsparungen in Milliardenhöhe?  ???

Da hätten wir das Zauberwort: Potenzielle Einsparungen! Potenzielle Einsparungen sind eben keine reale Einsparungen.

Natürlich, solange man sie nicht realisiert. Der Blockkauf bietet ebenfalls "nur" potentielle Einsparungen. Wenn sich demnächst zeigt, daß die Falcon 9/Heavy einen nennenswerten Anteil der mit dem Vertrag abgedeckten Flüge erheblich preisgünstiger durchführen könnten, bleiben diese Blockeinsparungen auch potentiell, und real kommt dann fürs DoD ein Verlust heraus. Vermutlich in der oben genannten Milliardenhöhe.  ;D

Zitat
Zitat
Ob sie es schätzen oder nicht ist völlig belanglos. Das DoD hat sich gefälligst an die politischen Vorgaben zu halten. Die USA sind noch keine Militärdiktatur, oder sehe ich das falsch?

Da gibt es immer Interpretationsspielräume, und wenn du die politische Vorgabe meinst, neuen und möglicherweise günstigeren Anbietern eine Chance zu geben, so trifft diese hier vermutlich nicht zu. Es gibt nun einmal keinen Anbieter, der zurzeit berücksichtigt werden müsste.

Eine politische Vorgabe, aggressiv neue Anbieter einzubinden, mit dem Blockkauf auf Jahre hinaus aushebeln, sehe ich nicht als Interpretation. Nicht einmal mit viel gutem Willen. Das ist ein klarer Verstoß und sollte entsprechende Strafen nach sich ziehen. Der Lerneffekt wäre sicher enorm.  :P

Zitat
Die paar Jahre gehen auch vorbei, und beim nächsten Mal gibt es wieder eine Chance.

Ich meinte das nicht nur in Bezug auf mögliche Prozesse. Einen derartig eindeutigen Verstoß gegen explizite Anweisungen kann eine Regierung meiner Ansicht nach nicht auf sich sitzen lassen.

Zitat
Und aus der Sicht vom DoD ist natürlich zu beachten, dass zwar geplant ist, die Zertifizierung für ein Konkurrenzprodukt bis nächstes Jahr abzuschließen, aber was bedeutet es, wenn das nicht hinhaut? Dann müsste man noch einmal länger nach dem alten Verfahren Einzelraketen bei der ULA kaufen, und das würde noch einmal teurer werden.

Wenn dem so ist, warum hat man dann nicht schon längst regelmässig Blockkäufe durchgeführt? Warum nicht jetzt einen Blockkauf über eine geringere Anzahl Raketen, um dann wenn die Falcons zertifiziert sind erneut zu entscheiden? Nein, das ist eine fadenscheinige Erklärung.

Edit: Tippfehler
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Offline Ruhri

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #32 am: 13. Mai 2014, 16:21:33 »
Natürlich, solange man sie nicht realisiert. Der Blockkauf bietet ebenfalls "nur" potentielle Einsparungen. Wenn sich demnächst zeigt, daß die Falcon 9/Heavy einen nennenswerten Anteil der mit dem Vertrag abgedeckten Flüge erheblich preisgünstiger durchführen könnten, bleiben diese Blockeinsparungen auch potentiell, und real kommt dann fürs DoD ein Verlust heraus. Vermutlich in der oben genannten Milliardenhöhe.  ;D

Da brauchst du gar nicht zu grinsen. Wenn man jetzt eine ganze Charge Raketen einkauft, realisiert man die Einsparung jetzt! Alles andere ist eine Wette auf die Zukunft, und da reden wir sowieso nur von einigen wenigen Jahren. Tatsache ist aber, dass die beiden potentiellen Konkurrenzprodukte im Augenblick nicht zur Verfügung stehen. Die eine ist nicht zertifiziert und für manche Nutzlasten ohnehin zu schwach, die andere ist noch kein einziges Mal geflogen.

Wenn die beiden neuen Träger etwas taugen und preislich günstiger werden als die alten, dann werden sie bei Uncle Sam (abgesehen von der NASA) zum Zuge kommen, aber halt nicht dieses Mal.

Zitat
Eine politische Vorgabe, aggressiv neue Anbieter einzubinden, mit dem Blockkauf auf Jahre hinaus aushebeln, sehe ich nicht als Interpretation. Nicht einmal mit viel gutem Willen. Das ist ein klarer Verstoß und sollte entsprechende Strafen nach sich ziehen. Der Lerneffekt wäre sicher enorm.  :P

Ach, das ist doch reines Wunschdenken! Man will im Pentagon endlich sparen und bestellt ganze Chargen, und  zwar in diesem Jahr. Das fällt aber nicht vom Himmel, sondern wurde jahrelang vorbereitet. Es gab diese "neuen Anbieter" bei dem aktuellen Vergabeverfahren aber eben nicht. Wie soll man diese denn dann "aggressiv einbinden"? Etwa, indem man die bewährten selbst aufgestellten Regeln verletzt?


Zitat
Ich meinte das nicht nur in Bezug auf mögliche Prozesse. Einen derartig eindeutigen Verstoß gegen explizite Anweisungen kann eine Regierung meiner Ansicht nach nicht auf sich sitzen lassen.

Wie gesagt: Es gibt keinen Verstoß, da kein neuer Anbieter benachteiligt werden konnte und daher auch nicht benachteiligt wurde.

Zitat
Wenn dem so ist, warum hat man dann nicht schon längst regelmässig Blockkäufe durchgeführt? Warum nicht jetzt einen Blockkauf über eine geringere Anzahl Raketen, um dann wenn die Falcons zertifiziert sind erneut zu entscheiden? Nein, das ist eine fadenscheinige Erklärung.

Das ist eine ganz andere Frage, die hier noch nicht ganz eindeutig beantwortet wurde. Mal hört man, dass die ULA gemauert hat, mal hört man, dem Pentagon wäre es so lieber gewesen. Fakt ist, dass man sich für ein Vergabeverfahren entschieden hat, das jetzt allmählich zum Abschluss kommt. Zu gering darf die Menge der gekauften Träger aber eben auch nicht sein, damit man Einspareffekte erzielen kann.

Der von dir persönlich präferierte Zulieferer hat die formalen Bedingungen nicht erfüllen können und geht leer aus. Pech! Viel Glück beim nächsten Mal! Die Regeln waren klar, und somit war die Falcon Heavy schon von Beginn an aus dem Rennen, aber auch die Falcon 9 V1.1 hat es nicht rechtzeitig geschafft.

Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #33 am: 13. Mai 2014, 17:33:38 »
Warten wir mal ab, dann sehen wir schon, was passiert.
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Offline Axel_F

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #34 am: 13. Mai 2014, 19:56:31 »
Jetzt wird es aber interessant:

http://www.n-tv.de/politik/Russland-kuendigt-ISS-die-Freundschaft-article12821961.html

Der russische Vizeregierungschef Rogosin hat neben dem Ende der ISS 2020 verkündet, dass russische Triebwerke nur noch für Raketen geliefert werden die keine Militärsatelliten als Nutzlast tragen. Damit ist die Atlas wohl schon raus - außer man produziert in Lizenz oder startet die Deltas.
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)

Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #35 am: 13. Mai 2014, 20:08:07 »
Wenn Russland das auch für die schon gelieferten Triebwerke durchsetzen kann (es sind russische Techniker bei den Starts, evtl. werden Ersatzeile gebraucht), wäre es das sofortige Ende der Atlas. Ich bin mir nicht sicher, ob ULA genug Deltas bauen kann, um alle Blockstarts pünktlich durchführen zu können. Da wird es wohl bald gewaltig krachen...
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Führerschein

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #36 am: 13. Mai 2014, 20:18:10 »
Die Lizenzvereinbarung läuft 2022 aus. Wenn jetzt also in 5 Jahren mit der Produktion begonnen werden kann, sind es noch 3 Jahre.

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Offline MR

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #37 am: 13. Mai 2014, 21:08:16 »
Wenn Russland das auch für die schon gelieferten Triebwerke durchsetzen kann (es sind russische Techniker bei den Starts, evtl. werden Ersatzeile gebraucht), wäre es das sofortige Ende der Atlas. Ich bin mir nicht sicher, ob ULA genug Deltas bauen kann, um alle Blockstarts pünktlich durchführen zu können. Da wird es wohl bald gewaltig krachen...

...und SpaceX dennoch leer ausgehen. ULA hat die kompletten Pläne des Triebwerks sowie alle Einsatzdaten von über 50 Flügen. Auf die russischen Techniker kann man vermutlich ohne Probleme verzichten. Ich würde auch die 5 Jahre, die der Aufbau der Fertigung des RD-180 in den USA dauern soll, nicht so ernst nehmen. Wenn man wichtige Ingenieure der Produktion abwirbt, kann man die Produktion vermutlich deutlich schneller beginnen.

Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #38 am: 13. Mai 2014, 21:42:44 »
Wenn Russland das auch für die schon gelieferten Triebwerke durchsetzen kann (es sind russische Techniker bei den Starts, evtl. werden Ersatzeile gebraucht), wäre es das sofortige Ende der Atlas. Ich bin mir nicht sicher, ob ULA genug Deltas bauen kann, um alle Blockstarts pünktlich durchführen zu können. Da wird es wohl bald gewaltig krachen...

...und SpaceX dennoch leer ausgehen.

Hier geht es um mehr als SpaceX gegen ULA. Hier geht es darum, ob überhaupt alle Nutzlasten gestartet werden können.

Zitat
ULA hat die kompletten Pläne des Triebwerks sowie alle Einsatzdaten von über 50 Flügen. Auf die russischen Techniker kann man vermutlich ohne Probleme verzichten. Ich würde auch die 5 Jahre, die der Aufbau der Fertigung des RD-180 in den USA dauern soll, nicht so ernst nehmen. Wenn man wichtige Ingenieure der Produktion abwirbt, kann man die Produktion vermutlich deutlich schneller beginnen.

Hätte könnte wäre. Wenn wirklich so einfach auf die russischen Techniker verzichtet werden könnte, warum sind sie dann da? Von jetzt auf gleich können die Triebwerke nicht produziert werden, egal wieviele Daten man hat. Es dauert einfach seine Zeit, bis die Fertigung aufgebaut ist. Die Abwerbung russischer Ingenieure in der aktuellen Situation halte ich nicht für ungefährlich.
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Offline KSC

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #39 am: 13. Mai 2014, 21:49:01 »
Hier geht es um mehr als SpaceX gegen ULA. Hier geht es darum, ob überhaupt alle Nutzlasten gestartet werden können.
Welche meinst du denn, könnten nicht gestartet werden?
Mir fallen da grade keine ein.

Gruß,
KSC

Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #40 am: 13. Mai 2014, 22:04:36 »
Hier geht es um mehr als SpaceX gegen ULA. Hier geht es darum, ob überhaupt alle Nutzlasten gestartet werden können.
Welche meinst du denn, könnten nicht gestartet werden?
Mir fallen da grade keine ein.

Dann solltest du vielleicht erst mal die letzten paar Beiträge in diesem Thread lesen, bevor du schreibst. Da steht das nämlich.
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Offline KSC

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #41 am: 13. Mai 2014, 22:11:42 »
Ich habe jetzt nochmal alle Beiträge angeschaut und dort wurde keine einzige Nutzlast genannt, die man nicht auch mit einer Delta starten könnte.
Deswegen noch mal die Frage: Welche Nutzlast kennst du, die man aufgrund einer eventuellen nicht Verfügbarkeit der Atlas nicht auch mit der Delta starten könnte?

Gruß,
KSC

Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #42 am: 13. Mai 2014, 22:19:48 »
Ich habe jetzt nochmal alle Beiträge angeschaut und dort wurde keine einzige Nutzlast genannt, die man nicht auch mit einer Delta starten könnte.
Deswegen noch mal die Frage: Welche Nutzlast kennst du, die man aufgrund einer eventuellen nicht Verfügbarkeit der Atlas nicht auch mit der Delta starten könnte?

Gut, dann zitiere ich mal:

Wenn Russland das auch für die schon gelieferten Triebwerke durchsetzen kann (es sind russische Techniker bei den Starts, evtl. werden Ersatzeile gebraucht), wäre es das sofortige Ende der Atlas. Ich bin mir nicht sicher, ob ULA genug Deltas bauen kann, um alle Blockstarts pünktlich durchführen zu können. Da wird es wohl bald gewaltig krachen...

Den wichtigen Abschnitt habe ich hervorgehoben. Kannst du dazu etwas beitragen?
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Offline KSC

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #43 am: 13. Mai 2014, 22:31:41 »
Du hattest hier bezweifelt, dass überhaupt alle Nutzlasten gestartet werden können:
Hier geht es um mehr als SpaceX gegen ULA. Hier geht es darum, ob überhaupt alle Nutzlasten gestartet werden können.

Es steht dir absolut frei, dieser Meinung zu sein, aber es ist eben nicht mehr als deine Meinung.
Ich halte dagegen, dass es keine Nutzlast gibt, die aus Performance Gründen nicht mit einer Delta gestartet werden kann.
Das es teuerer ist, dass man Ressourcen und Geld umschichten muss und das es zu Verzögerungen kommen kann, da gebe ich dir recht.

Aber das ist etwas anders als die Frage,
ob überhaupt alle Nutzlasten gestartet werden können.

Gruß,
KSC

Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #44 am: 13. Mai 2014, 22:41:25 »
Ich halte dagegen, dass es keine Nutzlast gibt, die aus Performance Gründen nicht mit einer Delta gestartet werden kann.
Das es teuerer ist, dass man Ressourcen und Geld umschichten muss und das es zu Verzögerungen kommen kann, da gebe ich dir recht.

Aber das ist etwas anders als die Frage,
ob überhaupt alle Nutzlasten gestartet werden können.

Von Performancegründen habe ich nicht geschrieben. Ich habe den Verdacht, daß sie mangels Träger nicht oder nur verzögert gestartet werden könnten.  ;)
Wie hoch ist die Produktionskapazität der ULA? Ich befürchte, sie ist nicht hoch genug, wenn nun plötzlich alle Nutzlasten des Blockkaufs mit Delta/Delta Heavy gestartet werden müssen.

Edit: Die Befürchtung wurde eben von LOXRP1 bestätigt:

 https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12553.msg289200#msg289200
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tobi

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #45 am: 13. Mai 2014, 23:16:07 »
Dieser Artikel wurde inzwischen erweitert, er enthält folgendes Statement:
http://rt.com/news/158680-russia-usa-rocket-gps/

Zitat
Dmitry Rogozin also said that Moscow is banning Washington from using Russian-made rocket engines, which the US has used to deliver its military satellites into orbit.

“We proceed from the fact that without guarantees that our engines are used for non-military spacecraft launches only, we won’t be able to supply them to the US,”Rogozin is cited as saying by Interfax news agency.

If such guarantees aren’t provided the Russian side will also be unable to perform routine maintenance for the engines, which have been previously delivered to the US, he added.

Man lese den letzten Satz. Bei Militärstarts gibts keine russischen Ingenieure mehr für Wartungsarbeiten am Triebwerk! Kennen die Amerikaner das Triebwerk gut genug, um es selbst zu warten? Lässt die USAF Milliarden teure Militärsatelliten auf einer Rakete fliegen, wo das Triebwerk nicht mehr gewartet wird?

Der Blockbuy ist akut gefährdet würde ich sagen.

Das Problem mit der Delta ist, dass ab Atlas V mit 2/3 Boostern immer die superteure Delta IV Heavy als Ersatz herhalten muss, weil die Medium-Variante nicht die Performance hat.

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Offline MR

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #46 am: 13. Mai 2014, 23:30:06 »
Der Blockbuy ist akut gefährdet würde ich sagen.

Das Problem mit der Delta ist, dass ab Atlas V mit 2/3 Boostern immer die superteure Delta IV Heavy als Ersatz herhalten muss, weil die Medium-Variante nicht die Performance hat.

Ich sehe da kein so großes Problem. Man hat aktuell noch genug Triebwerke, um 2 - 3 Jahre mit der Atlas 5 zu fliegen. In der Zeit kann man die Fertigung der Delta 4 hochfahren. Die aktuelle Delta 4 Medium sollte sich durchaus mit zusätzlichen GEM-60 - Boostern erweitern lassen, so das man auch die Nutzlast der Atlas 5 551 abdecken könnte, ohne eine teure Heavy zu benötigen. Auch eine weitere Startrampe für die Delta wäre denkbar.

Die Frage ist hier vor allem, wie die Langzeitplanung von ULA aussieht. Wenn man den aktuellen Vertrag für die Fertigung des RD-180 in Russland verlängert, werden die Triebwerke mit Sicherheit deutlich teurer. Immerhin sind auch in Russland die Preise in den letzten 15 Jahren deutlich angestiegen. Langfristig wird man schon aus diesem Grund über eine Fertigung in den USA zumindest nachdenken müssen. Die aktuellen Ergebnisse bestätigen das nur. ULA ist sicher nicht bereit, die Atlas 5 einfach auszugeben, auch DoD und NASA dürften daran kein Interesse haben. Wenn es schnell auf schnell gehen soll, bekommt man die Fertigung des RD-180 in den USA sicher auch in 2 bis 3 Jahren auf die Reihe, wenngleich dann 1 Milliarde Dollar nicht reichen werden.

Grundsätzlich hat man zwei Optionen: Weiterentwicklung der Delta 4 und Verlagerung von Nutzlasten auf die Delta 4 mit dem Ziel, in den kommenden Jahren die Delta 4 verstärkt oder ausschließlich zu nutzen oder Fertigung des RD-180 in den USA und weiter wie bisher. Finanziell dürfte sich beiden nichts nehmen.

Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #47 am: 13. Mai 2014, 23:33:34 »
Der Blockbuy ist akut gefährdet würde ich sagen.

Das Problem mit der Delta ist, dass ab Atlas V mit 2/3 Boostern immer die superteure Delta IV Heavy als Ersatz herhalten muss, weil die Medium-Variante nicht die Performance hat.

Wenn demnächst die Falcon Heavy fliegt, wird die ULA vielleicht sehr froh darüber sein, daß sie Aufträge abtreten können - falls dies überhaupt möglich ist. Kann der Blockvertrag einfach so ohne weiteres gekippt werden?
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Offline Ruhri

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #48 am: 14. Mai 2014, 00:28:18 »
Falls ULA nicht liefern kann, ist das die unausweichliche Konsequenz. Ob dem so ist, können wir hier nur spekulieren.

Als Alternative zu amerikanischen Raketen (im Falle von Atlas V mit russischen Triebwerken) könnte man ja auch japanische H-II oder H-III in Betracht ziehen, bzw. die europäische Ariane 5 oder die Cross-over-Rakete Liberty. In der Not frisst der Teufel Fliegen.

LOXRP1

  • Gast
Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #49 am: 14. Mai 2014, 00:39:58 »
Falls ULA nicht liefern kann, ist das die unausweichliche Konsequenz. Ob dem so ist, können wir hier nur spekulieren.

Als Alternative zu amerikanischen Raketen (im Falle von Atlas V mit russischen Triebwerken) könnte man ja auch japanische H-II oder H-III in Betracht ziehen, bzw. die europäische Ariane 5 oder die Cross-over-Rakete Liberty. In der Not frisst der Teufel Fliegen.

Richtig! Wobei die H-III und Liberty noch nicht existieren. :)