DoD Block Buy von der ULA

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Offline MR

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #50 am: 14. Mai 2014, 00:59:03 »
Wenn demnächst die Falcon Heavy fliegt, wird die ULA vielleicht sehr froh darüber sein, daß sie Aufträge abtreten können - falls dies überhaupt möglich ist. Kann der Blockvertrag einfach so ohne weiteres gekippt werden?

Ich hab meine Zweifel, ob die Falcon Heavy wirklich in den nächsten 2 Jahren fliegt.

Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #51 am: 14. Mai 2014, 01:04:40 »
Ich hab meine Zweifel, ob die Falcon Heavy wirklich in den nächsten 2 Jahren fliegt.

Das ist keine Überraschung. Du zweifelst an allem, was SpaceX macht.  ;)
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

tobi

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #52 am: 14. Mai 2014, 12:11:01 »
In einer Woche ist der NROL-33 Start auf der Atlas V. Spätestens dann werden wir wissen, ob die Drohungen von Rogozin nur eine Ente sind wie das Trampolin und der TU-160 Überschallbomberüberflug oder ob es ernste Konsequenzen gibt.

Offline Ruhri

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #53 am: 14. Mai 2014, 12:16:04 »
Den Klimmzug, das NRO als "zivile Behörde" anzusehen, wird man kaum machen wollen. Als dem DoD unterstellter Nachrichtendienst ist das NRO definitiv als militärisch zu betrachten.
« Letzte Änderung: 14. Mai 2014, 15:37:13 von Ruhri »

GalacticTraveler

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #54 am: 14. Mai 2014, 14:01:48 »
Ich hab meine Zweifel, ob die Falcon Heavy wirklich in den nächsten 2 Jahren fliegt.

Das ist keine Überraschung. Du zweifelst an allem, was SpaceX macht.  ;)

MR reiht sich damit einfach nahtlos in das ein, was zum Niedergang des Fortschritts und der Grundlagenforschung in Deutschland geführt hat. Wenn man sich diesbezüglich die Historie der letzten 60 Jahre anschaut, dann muss man als technisch oder naturwissenschaftlich insteressierter Mensch eigentlich anfangen zu weinen. Wir sind von der führenden Technik- und Forschungsnation der Welt zu einem satten Volk von MRs geworden, die immer nur "Zweifel haben", "dies geht nicht", "das ist zu riskant", "jenes ist technisch nicht möglich". Das ist ein Punkt, der in den USA teilweise - aber auch nur teilweise - noch anders ist.

Was aber eigentlich noch trauriger ist, dass hier sogar milliardenschwere Vetterwirtschaft aus irgendwelchen politischen Ansichten vorgezogen wird, nur weil man einer Firma mit respektablen Zukunftvisionen den vermutlich nur schwer zu erreichenden Erfolg nicht gönnt. Vermutlich ist die Wahrscheinlickeit, das SpaceX als Ganzes scheitert deutlich größer als die Erfolgsaussichten, und MR wird sich dann hier feiern lassen. Aber wenn solches Denken unsere Zukunft sein soll, dann wird mir schwarz vor Augen. In Deutschland sind wir in dieser Zukunft längst angekommen, hier kriegen wir nichtmal mehr einen Flughafen fertig gebaut. Erschreckend.

Führerschein

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #55 am: 14. Mai 2014, 14:24:37 »
Vermutlich ist die Wahrscheinlickeit, das SpaceX als Ganzes scheitert deutlich größer als die Erfolgsaussichten, und MR wird sich dann hier feiern lassen. Aber wenn solches Denken unsere Zukunft sein soll, dann wird mir schwarz vor Augen. In Deutschland sind wir in dieser Zukunft längst angekommen, hier kriegen wir nichtmal mehr einen Flughafen fertig gebaut. Erschreckend.

Wie wahr. Daß SpaceX aber als Träger-Anbieter scheitert, ist inzwischen sehr unwahrscheinlich, vor zwei Jahren sah das noch anders aus. Scheitern können sie noch an ihren Marsplänen.

Am Ende dürfte ULA sein, trotz aller Lobby-Macht, wenn sie nicht aufwachen. Sie werden auf die Dauer nicht drei bis vierfache Preise gegenüber SpaceX rechtfertigen können. Das wird aber noch dauern.

Offline TWiX

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #56 am: 14. Mai 2014, 20:58:45 »
Ich hab meine Zweifel, ob die Falcon Heavy wirklich in den nächsten 2 Jahren fliegt.

Das ist keine Überraschung. Du zweifelst an allem, was SpaceX macht.  ;)

MR reiht sich damit einfach nahtlos in das ein, was zum Niedergang des Fortschritts und der Grundlagenforschung in Deutschland geführt hat. Wenn man sich diesbezüglich die Historie der letzten 60 Jahre anschaut, dann muss man als technisch oder naturwissenschaftlich insteressierter Mensch eigentlich anfangen zu weinen. Wir sind von der führenden Technik- und Forschungsnation der Welt zu einem satten Volk von MRs geworden, die immer nur "Zweifel haben", "dies geht nicht", "das ist zu riskant", "jenes ist technisch nicht möglich". Das ist ein Punkt, der in den USA teilweise - aber auch nur teilweise - noch anders ist.

Was aber eigentlich noch trauriger ist, dass hier sogar milliardenschwere Vetterwirtschaft aus irgendwelchen politischen Ansichten vorgezogen wird, nur weil man einer Firma mit respektablen Zukunftvisionen den vermutlich nur schwer zu erreichenden Erfolg nicht gönnt. Vermutlich ist die Wahrscheinlickeit, das SpaceX als Ganzes scheitert deutlich größer als die Erfolgsaussichten, und MR wird sich dann hier feiern lassen. Aber wenn solches Denken unsere Zukunft sein soll, dann wird mir schwarz vor Augen. In Deutschland sind wir in dieser Zukunft längst angekommen, hier kriegen wir nichtmal mehr einen Flughafen fertig gebaut. Erschreckend.
Also, zum ersten hat MR jedes Recht, hier seine Meinung zu vertreten; er bleibt sachlich und argumentiert anhand Faktenargumenten. Und zum anderen: schonmal was von "German Angst" gehört? Das ständige Hinterfragen der Sicherheit der eigenen Produkte, eine konservative und sehr zuverlässige Produktauslegung sowie maximale Sicherheit sind auch Eigenschaften, die weltweit an deutschen Erzeugnissen geschätzt werden. Und das kommt nur zustande, wenn man nicht alles Neue sofort hypt, nur weil es evtl. funktionieren könnte. Sorry für Off-Topic, aber ich finde es nicht schlecht, wenn MR ab und zu SpaceX kritisch hinterfrägt. Stichwort "Rolle des Advocatus Diaboli"
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

GalacticTraveler

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #57 am: 14. Mai 2014, 22:16:34 »
Also, zum ersten hat MR jedes Recht, hier seine Meinung zu vertreten; er bleibt sachlich und argumentiert anhand Faktenargumenten. Und zum anderen: schonmal was von "German Angst" gehört? Das ständige Hinterfragen der Sicherheit der eigenen Produkte, eine konservative und sehr zuverlässige Produktauslegung sowie maximale Sicherheit sind auch Eigenschaften, die weltweit an deutschen Erzeugnissen geschätzt werden. Und das kommt nur zustande, wenn man nicht alles Neue sofort hypt, nur weil es evtl. funktionieren könnte. Sorry für Off-Topic, aber ich finde es nicht schlecht, wenn MR ab und zu SpaceX kritisch hinterfrägt. Stichwort "Rolle des Advocatus Diaboli"
Falsch, in vielerlei Hinsicht. Wir zehren vom bequemen Erbe vorheriger Generation(en). Und das wird uns nicht nicht allzu ferner Zukunft gehörigst auf die Füße fallen, nicht nur in der Raumfahrt. Darin befinden wir uns ja bereits im freien Fall. Das hat mit "kritischem Hinterfragen" nichts zu tun. Da geht es mehr um: ist man destruktiv oder konstruktiv. Aber wenn Du der Meinung bist, das sowas wie der Zustand der deutschen Raumfahrt im Speziellen, oder Projekte wie der BER als Sinnbild für den allgemeinen Zustand des deutschen technischen Qualitätswerkens dem "guten Ruf" deutscher Wertarbeit förderlich sind, dann kann ich nicht mehr weiterhelfen. So mancher wird sich hierzulande in zwei Jahrzehnten gehörig wundern, was "Made in Germany" mit dieser Denkweise (bloß nichts riskieren, alles tausendmal skeptisch hinterfragen und bezweifeln, immer gleich zu wissen warum etwas NICHT geht, um dann doch lieber den Status quo zu behalten) dann noch wert sein wird.

Abgesehen davon: Ich äußere hier auch nur meine Meinung. Das Recht habe ich wohl hoffentlich auch.

Offline Ruhri

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #58 am: 15. Mai 2014, 00:37:58 »
Sicher, solange du nicht Leute beleidigst, die anderer Ansicht sind, und glaubst, niemand dürfe dir widersprechen. Das Recht auf beleidigende und widerspruchsfreie Meinungsäußerung gibt es nämlich nicht.

Und apropos Widerspruch: Du kannst natürlich gerne glauben und es auch öffentlich machen, dass Deutschland gerade wegen fehlendem Wagemut technologisch abstürzt. Das müssen wir anderen aber nicht glauben. Es muss auch keineswegs die Wahrheit sein.

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Offline KSC

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #59 am: 15. Mai 2014, 07:38:41 »
Was hat Deutschland mit dem Block Buy von der ULA zu tun?

Gruß,
KSC

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Offline MR

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #60 am: 16. Mai 2014, 01:01:05 »
Am Ende dürfte ULA sein, trotz aller Lobby-Macht, wenn sie nicht aufwachen. Sie werden auf die Dauer nicht drei bis vierfache Preise gegenüber SpaceX rechtfertigen können. Das wird aber noch dauern.

Das mit der Lobby-Macht ist interessant, wo doch mittlerweile SpaceX deutlich mehr für die Lobbyarbeit ausgibt als ULA.

Die nächsten Jahre sehr ich die Position von ULA nicht in Gefahr. SpaceX muss erst mal die Zuverlässigkeit ihrer Träger nachweisen, ehe sie mehr starten dürfen als GPS- und Wettersatelliten. Zudem weiß aktuell noch keiner, wie sich die Startpreise von SpaceX entwickeln.

SpaceX und ULA fertigen beide weitgehend in den USA, das bedeutet, die Lohnkosten sind bei beiden Firmen ähnlich. Vergleicht man die Startpreise, muss SpaceX aber irgendwo ganz massiv sparen, um solche Preise überhaut anbieten zu können. Die Frage ist halt, wo genau sie sparen und ob das eventuell einen Einfluss auf die Sicherheit haben kann. Wenn sie wirklich an Dokumentation und Qualitätskontrolle sparen, wie das einige unterstellen, dann könnte das durchaus auch mal Folgen haben. Fällt ihnen deswegen mal was auf die Füße, könnten sie gezwungen sein, in Zukunft die Preise zu erhöhen. Unabhängig davon vermute ich eh, das die aktuellen Preise eine Art Anfütterungspreise sind. Ist SpaceX im Markt richtig etabliert, dürften die Preise um einige steigen.

Führerschein

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #61 am: 16. Mai 2014, 05:03:44 »

Das mit der Lobby-Macht ist interessant, wo doch mittlerweile SpaceX deutlich mehr für die Lobbyarbeit ausgibt als ULA.


Die Lobby-Arbeit wird von den Eltern-Gesellschaften Boeing und Lockheed Martin gemacht. Die stecken ja auch die Gewinne ein.

tobi

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #62 am: 20. Mai 2014, 10:19:21 »
Zitat
#ULA's Gass says #Rogozin #RD180 withhold is a hypothetical. No notification yet from Kremlin to #Energomash or #ULa. #30spacesymposium
https://twitter.com/ABAviationWeek/status/468540224578932736

Alles beim alten beim RD-180. Rogozin hat wohl wieder einen Scherz gemacht.

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Offline -eumel-

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #63 am: 20. Mai 2014, 10:40:32 »
Rogozin hat wohl wieder einen Scherz gemacht.
Auf dem Trampolin? ??? :D

tobi

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #64 am: 20. Mai 2014, 18:13:43 »
Zitat
Shelton on SpaceX suit: generally the person you're going to do business with you don't sue. #30spacesymposium

Shelton: not sure cost of RD-180 replacement; most have talked on order of $1B. Don't anticipate RD-180 co-production. #30spacesymposium

Shelton: expect that a replacement engine would be a hydrocarbon one. LOX/LH2 "is a thing of the past." #30spacesymposium

Quelle: https://twitter.com/jeff_foust/

Shelton bzgl. SpaceX-Klage: Eigentlich verklagt man nicht die Leute mit denen man Geschäfte macht. ;)

Kosten für RD-180 Ersatz unklar. Eine US Produktion vom RD-180 sieht er nicht kommen.

Der letzte Satz der interessanteste: Das Ersatztriebwerk wird Kerosin oder Methan benutzen, Wasserstoff ist "ein Ding der Vergangenheit"!!!! :o

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Offline KSC

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #65 am: 20. Mai 2014, 18:20:22 »
Zitat
Shelton on SpaceX suit: generally the person you're going to do business with you don't sue. #30spacesymposium
Shelton bzgl. SpaceX-Klage: Eigentlich verklagt man nicht die Leute mit denen man Geschäfte macht. ;)
Eigentlich heist das ja: "Im Allgemeinen verklagst du nicht die Leute mit denen du Geschäfte machen wirst".
Das gibt der Aussagedoch doch noch etwas mehr Hintersinn  ;)

Gruß,
KSC

Führerschein

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #66 am: 20. Mai 2014, 18:30:50 »

Shelton bzgl. SpaceX-Klage: Eigentlich verklagt man nicht die Leute mit denen man Geschäfte macht. ;)

Das ist in den USA völlig üblich, jedenfalls bei Regierungsaufträgen.

Der letzte Satz der interessanteste: Das Ersatztriebwerk wird Kerosin oder Methan benutzen, Wasserstoff ist "ein Ding der Vergangenheit"!!!! :o

Das ist doch schon lange offensichtlich. In den USA ist man da einen falschen Weg gegangen und Europa treu hinterher. :( Wasserstofftriebwerke haben einen zu geringen Schub, deshalb hat man sich mit Feststoff als Boosterstufen beholfen.

Jedenfalls für Erststufen. Bei Oberstufen ist das was anderes.

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Offline MR

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #67 am: 20. Mai 2014, 19:16:09 »
Das ist doch schon lange offensichtlich. In den USA ist man da einen falschen Weg gegangen und Europa treu hinterher. :( Wasserstofftriebwerke haben einen zu geringen Schub, deshalb hat man sich mit Feststoff als Boosterstufen beholfen.

Nicht zwangsläufig. Das RS-68 jedenfalls beweist, das man auch ein schubstarkes Wasserstofftriebwerk zu einem annehmbaren Preis bauen kann. Natürlich ist es mittlerweile teurer als geplant, das liegt aber daran, das im Moment nur 5 - 6 Triebwerke pro Jahr gebaut werden. Bei der früher mal geplanten Produktionsrate von bis zu 15 Triebwerken im Jahr wäre ein RS-68 vermutlich nicht teurer als ein ähnlich starkes Kerosin-Triebwerk.

Allerdings gebe ich dir grundsätzlich Recht. Für eine Startstufe ist Wasserstoff gar nicht nötig, da genügt Kerosin vollkommen. Da kann man auch auf die teure Hauptstromtechnik verzichten und sich mit Nebenstrom begnügen. Es ist ja nicht nur das Triebwerk an sich, Wasserstoff ist ja auch grundsätzlich deutlich aufwendiger. Allerdings bieten Feststoffbooster dennoch einen großen Mehrwert, wie die Atlas 5 unter Beweis stellt, durch ein paar recht preiswerte Booster kann man die Nutzlast in einem großen Bereich variiert werden. Den Nutzen von Methan sehe ich allerdings weiterhin nicht. Gegen Methan lassen sich die gleichen Gegenargumente wie gegen Wasserstoff ins Feld führen: Methan ist deutlich aufwendiger als Kerosin, bietet aber nur minimale Vorteile. Zudem fehlt mit Methan jede Erfahrung. Ich schließe nicht aus, das es in den kommenden Jahren diverse Versuche gibt, Methan zu nutzen, aber da wird nicht viel sinnvolles dabei rauskommen. Methan bringt weder in der Grundstufe noch in der Oberstufe irgendwelche Vorteile. Für mich sieht der optimale Träger auch in den kommenden Jahren folgendermaßen aus: Grundstufe mit Kerosin-Triebwerk + optionale Feststoffbooster und in der Oberstufe Wasserstoff.

Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #68 am: 20. Mai 2014, 20:20:52 »
Allerdings bieten Feststoffbooster dennoch einen großen Mehrwert, wie die Atlas 5 unter Beweis stellt, durch ein paar recht preiswerte Booster kann man die Nutzlast in einem großen Bereich variiert werden.

Durchaus, aber es erhöht die Komplexität und damit die Kosten. Eine fast baugleiche Alternativrakete ohne Booster mit der Leistung der schwersten Atlaskonfiguration wäre günstiger. Leichtere Nutzlasten wie die anderen Konfigurationen könnte diese natürlich ebenfalls befördern, notfalls mit einem Betongewicht. Meiner Meinung nach ist große Flexibilität eher ein Irrweg als ein Segen, zumindest was die Kosten angeht.

Zitat
Den Nutzen von Methan sehe ich allerdings weiterhin nicht. Gegen Methan lassen sich die gleichen Gegenargumente wie gegen Wasserstoff ins Feld führen: Methan ist deutlich aufwendiger als Kerosin, bietet aber nur minimale Vorteile. Zudem fehlt mit Methan jede Erfahrung. Ich schließe nicht aus, das es in den kommenden Jahren diverse Versuche gibt, Methan zu nutzen, aber da wird nicht viel sinnvolles dabei rauskommen. Methan bringt weder in der Grundstufe noch in der Oberstufe irgendwelche Vorteile. Für mich sieht der optimale Träger auch in den kommenden Jahren folgendermaßen aus: Grundstufe mit Kerosin-Triebwerk + optionale Feststoffbooster und in der Oberstufe Wasserstoff.

Das funktioniert natürlich sehr gut, aber unterschiedliche Treibstoffe in den verschiedenen Stufen erhöhen die Komplexität und damit die Kosten. Was die Vorteile angeht, gegenüber RP-1 ist LNG erheblich günstiger und (das Öl schwindet dahin) besser verfügbar. Gegenüber LH2 ist LNG bei deutlich höheren Temperaturen und geringerem Materialaufwand erheblich einfacher und länger lagerbar.
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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

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Offline MR

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #69 am: 20. Mai 2014, 23:14:28 »
Durchaus, aber es erhöht die Komplexität und damit die Kosten. Eine fast baugleiche Alternativrakete ohne Booster mit der Leistung der schwersten Atlaskonfiguration wäre günstiger. Leichtere Nutzlasten wie die anderen Konfigurationen könnte diese natürlich ebenfalls befördern, notfalls mit einem Betongewicht. Meiner Meinung nach ist große Flexibilität eher ein Irrweg als ein Segen, zumindest was die Kosten angeht.

Sehe ich etwas anders. Würde man versuchen, die Leistung der 551 ohne Booster zu erreichen, brauchte die Grundstufe ein zweites Triebwerk. Wenn man sich dann die Startzahlen der Atlas ansieht, wie viele Nutzlasten mit der 401 ohne Booster starten, wäre ein zweites Flüssigkeitstriebwerk bei jedem dieser Flüge weitaus teurer als die zusätzlichen Booster und die etwas komplexere Hauptstufe. Aktuell ist das RD-180 zwar noch recht günstig, aber selbst wenn man es auch in Zukunft in Russland fertigt, würden die Kosten nach dem Auslaufen des aktuellen Vertrages deutlich ansteigen. 20 Mio für zukünftige Triebwerke sind da durchaus realistisch. Da ist die Lösung mit den Boostern billiger, zudem sorgt sie auch für eine Flexibilität, die anderen Trägern fehlt. Feststoffbooster sind preiswert, seit Jahrzehnten erprobt und sehr zuverlässig. SpaceX z.B. wird mit der Falcon 9 einige Probleme bekommen, weil die für viele Nutzlasten einfach zu klein ist. Anstatt einfach ein paar zusätzliche Booster anzufügen muss man dann die Falcon Heavy nehmen, die deutlich teurer ist.

Das funktioniert natürlich sehr gut, aber unterschiedliche Treibstoffe in den verschiedenen Stufen erhöhen die Komplexität und damit die Kosten. Was die Vorteile angeht, gegenüber RP-1 ist LNG erheblich günstiger und (das Öl schwindet dahin) besser verfügbar. Gegenüber LH2 ist LNG bei deutlich höheren Temperaturen und geringerem Materialaufwand erheblich einfacher und länger lagerbar.

Der Preis des Treibstoffs spielt bei Raketen praktisch keine Rolle, genau so die Verfügbarkeit. Hydrazin und co sind die teuersten Treibstoffe, die es gibt, dennoch werden sie immer noch eingesetzt. Genau so bei Feststoffboostern: Feststoff an sich ist sehr teuer, dennoch sind Feststoffbooster sehr billig. Das bisschen Kerosin, das pro Jahr für Raketenstarts eingesetzt wird, könnte man sogar synthetisch herstellen, ohne das es ins Gewicht fällt. Entscheidend ist nicht der Preis des Treibstoffs an sich, sondern die Systemkosten. Und da ist ein Kerosin-Triebwerk weniger komplex als ein Methan-Triebwerk und damit grundsätzlich billiger (bei gleichem Prinzip). Methan hat zwar etwas mehr Leistung, aber das wiegt den zusätzlichen Aufwand nicht auf. Bei einer Startstufe lohnt sich Methan nicht, der Zugewinn ist nicht annähernd so groß, das er die zusätzlichen Aufwand rechtfertigt (für eine Startstufe könnte man sogar Feststoff nehmen). Anders sieht es in der Oberstufe aus. Aber auch dort zieht Methan im Vergleich mit Wasserstoff klar den Kürzeren. Sicher ist Wasserstoff noch deutlich aufwendiger und teurer, aber bei der Oberstufe lohnt sich das. Dort schlägt der ISP voll durch. Saturn 5 und N1 hatten fast die gleiche Startmasse, aber trotz Hochleistungs- Hauptstromtriebwerken kam die N1 nur auf gerade mal 70 t, während die Saturn 5 nur mit Nebenstrom-Triebwerken auf über 120 t Nutzlast kam. Angesichts dessen, das man Wasserstoff in der Oberstufe mittlerweile gut beherrscht, lohnt sich der Einsatz von Methan in keiner Weise. Das man Wasserstoff nur eine begrenzte Zeit flüssig halten kann, ist für mich kein Nachteil. Die aktuelle Centauer schafft glaube ich 5 Stunden, das genügt für jede denkbare Nutzlast.

tobi

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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #70 am: 21. Mai 2014, 08:11:54 »
Zitat
Speaking with reporters here at the 30th Space Symposium, Shelton said there are “indications” that the engine will remain available on a “business as usual” basis, though he declined to be specific.
http://spacenews.com/article/military-space/40638shelton-would-prefer-new-us-main-engine-over-domestic-rd-180-variant

Shelton sagt, das RD-180 ist business as usual und bleibt es vermutlich auch.

GalacticTraveler

  • Gast
Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #71 am: 21. Mai 2014, 12:42:54 »
Das mit der Lobby-Macht ist interessant, wo doch mittlerweile SpaceX deutlich mehr für die Lobbyarbeit ausgibt als ULA.

Falsch.

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Online Nitro

  • Raumcon Moderator
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Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #72 am: 21. Mai 2014, 13:24:12 »
Das mit der Lobby-Macht ist interessant, wo doch mittlerweile SpaceX deutlich mehr für die Lobbyarbeit ausgibt als ULA.

Falsch.

Falsch, falsch...mit anderen Worten MR hat recht. Und wenn man Behauptungen aufstellt ist es auch immer gut sie mit Quellen zu hinterlegen:

Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Führerschein

  • Gast
Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #73 am: 21. Mai 2014, 13:49:31 »
Das hatten wir schon. ULA braucht praktisch keine eigene Lobbyarbeit. Das erledigen die Elterngesellschaften Boeing und Lockheed Martin für sie. Und die sind um ein vielfaches lobbymächtiger als SpaceX.

GalacticTraveler

  • Gast
Re: DoD Block Buy von der ULA
« Antwort #74 am: 21. Mai 2014, 19:43:29 »
Das mit der Lobby-Macht ist interessant, wo doch mittlerweile SpaceX deutlich mehr für die Lobbyarbeit ausgibt als ULA.

Falsch.

Falsch, falsch...mit anderen Worten MR hat recht. Und wenn man Behauptungen aufstellt ist es auch immer gut sie mit Quellen zu hinterlegen:



Deine Grafik macht die Aussage nicht richtiger. Sie bleibt falsch.