Natürlich wollen die Flüchtlinge nicht zum Mars
Es ging ja bei diesem Vergleich um die Bereitschaft von Menschen Ihr Leben aufs Spiel zu setzen bei einer Reise ohne (geplanter) Rückkehr.
Was bringt es der Menschheit, wenn ein Männeken zum Mars fliegt und wieder zurück kommt?
Wir alle Wissen, dass es bei Apollo ein Wettrennen der Supermächte war. Beim Mars sollten wir auf derartige "Wir zeigen einfach mal, dass wir es können"-Missionen lieber verzichten und etwas nachhaltigeres auf die Beine stellen.
Tatsache ist wohl, dass es MarsONE OHNE SPACEX nicht schaffen wird - und wir vermuten doch alle hier, dass Elon sich diesbezüglich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen möchte, sondern ganz eigene Vorstellungen - UND Möglichkeiten hat bzw. schafft.
Nebulon, du hattest die Flüchtlinge in die Diskussion eingebracht, die für die Hoffnung auf ein besseres Leben eben dieses auf dem Mittelmeer aufs Spiel setzen. Wie du selber sagt, ist das aber nicht die Klientel für eine Marskolonie.
Wer ist es aber? Eine Gruppe frustrierter Mittel- oder Oberschichtler aus reichen Ländern in Europa oder Nordamerika, die mit ihrem Leben irgendwie nicht mehr zurecht kommen und hoffen, dies mit einem vermeintlich einfacheren Leben auf dem Mars ändern zu können? Oder die nach dem ultimativen "Kick" suchen? Das sind und bleiben alles Illusionen. Was bringt es also der Menschheit, wenn wir alle viel Geld dafür ausgeben, um solche Individuen auf den Mars zu schießen? Oder was bringt es der Menschheit selbst dann, wenn sie ihren Flug selbst bezahlen können und wir anderen dafür keinen Cent ausgeben müssen?
Man flieht zum Mars um ZU etwas neuen, einmaligen hin zu kommen. Nicht um vor etwas alten zu entkommen.
Der Gedanke teil etwas neuen und großen zu sein kann schon sehr stark sein.
Und ~ 500.000 sind auch nicht so viel dass nur das oberste Promille sich das leisten kann.
Ins wenn man bedenkt das man dafür hier auf der Erde dafür alles verkaufen kann schafft das jeder bessere Mittelschicht-Single in seinen 40ern.
Nur wird das nicht reichen. Und das "Teil von etwas Neuem und Großem sein zu wollen", ist meines Erachtens unter diesen Umständen nicht die Suche nach "etwas neuem, einmaligen", sondern nur die Flucht vor dem alten Leben auf der Erde, das von diesen Möchtegern-Kolonisten als sinnlos, einzwängend oder meinetwegen auch nutzlos angesehen wird. Wenn so jemand nach Argentinien, Haiti oder Vietnam auswandert, tut er das auf eigene Kosten, und er kann ziemlich einfach zurück kommen, wenn es nicht funktioniert. Zum Mars zu kommen, ist ziemlich teuer, und der Rückweg ist vielleicht wirklich unmöglich. Nur gibt es da kein offenes Wasser, keinen Regen, keine fruchtbaren Böden, Wiesen, Wälder - nicht einmal atembare Luft. Und eben auch keine Menschen, die Produkte oder Dienstleistungen bereit stellen, außer den Kolonisten selber. Es gibt auf dem Mars also nichts, von dem die Kolonie wirtschaftlich bestehen könnte. Warum sollte man sie dann also überhaupt gründen?