Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #825 am: 04. Juli 2015, 23:28:57 »
Danke für den Artikel im Portal: "Komet 67P - Gewaltige Hohlräume führen in die Tiefe"!
(Da ich nicht immer ins Portal schaue, ist ein Hinweis im Forum [für mich] immer gut)  ;)

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Offline -eumel-

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #826 am: 05. Juli 2015, 00:10:27 »
Da ich nicht immer ins Portal schaue

Nobody is perfect. ;)

SpaceMech

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #827 am: 09. Juli 2015, 09:40:51 »
Weitere 2000 NavCam-Bilder freigegeben :

Wie Emily Lakdawalla in ihrem Blog berichtet (http://www.planetary.org/blogs/emily-lakdawalla/2015/07071114-rosetta-navcam.html
hat die ESA jetzt 2000 NavCam-Bilder von C-G aus dem Zeitraum 23 Sept bis 19 Dez 2014 freigegeben:
zu finden unter :   http://imagearchives.esac.esa.int/index.php?/category/56.

Damit sind jetzt über 3500 Aufnahmen der NavCams der Öffentlichkeit zugänglich.

Es ist bemerkenswert, dass für diesen Zeitraum die OSIRIS-Aufnahmen noch nicht freigegeben wurden - obwohl die zugesicherte 6-Monats-Sperrfrist abgelaufen ist ...

   Gruss   HHg

Offline chrisi01

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #828 am: 15. Juli 2015, 20:20:57 »

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Offline Terminus

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #829 am: 27. Juli 2015, 07:22:31 »
Hier ein Artikel aus dem Rosetta-Blog mit Fotos zu der Region Imhotep:

http://blogs.esa.int/rosetta/2015/07/20/inside-imhotep-2/

Offline chrisi01

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #830 am: 11. August 2015, 10:55:28 »
Jetzt legt er aber los  ;D


(c) Copyright ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA
Quelle: http://www.esa.int/spaceinimages/Images/2015/08/Outburst_in_action

Wenn ich es richtig verstehe wurde Bild 1 um 13:06Uhr, Bild2 um 13:24Uhr und Bild3 um 13:42Uhr aufgenommen, also zeitlich sehr eng hintereinander. Der Abstand von Rosetta zu 67p betrug 186KM.
Komplette Story (auf eng.) hier: http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Science/Rosetta/Comet_s_firework_display_ahead_of_perihelion

mfg

Chris

McFire

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #831 am: 11. August 2015, 15:37:13 »
Kurskorrektur der Alien-Base ?

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Offline Sensei

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #832 am: 11. August 2015, 15:56:49 »
??

Wie wäre es mit dem Ausgasen von freigelegtem Eis durch Annäherung des Himelskörpers an eine Strahlungsquelle?

(bzw, so fokussiert wie dieser Jet ist, ein ausschießen bereits produzierter Gase unter druck aus eine Fels/Eisspalte)

Offline rok

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #833 am: 11. August 2015, 19:09:44 »
Das ist wie ein Schlot bei einem Vulkan. In der Tiefe ist Material mit einer niedrigeren Sublimationstemperatur bereits gasförmig und in der Röhre sitzt ein Deckel, der noch fest ist (Wassereis?), bis er dem Druck nicht mehr stand hält.

Die gerichtete Fom zeigt, dass es keine oberflächennahe Eruption ist, sondern definitiv aus einer Röhre ausbläst, immerhin mit vermutlich 10 m/sec (s. Originalartikel). Dieses Material sammelt sich also garnicht erst in einer Koma, aus dem es dann durch den Sonnenwind weggeblasen wird, sondern es verlässt sofort das Schwerefeld des Kometen.

Es sieht tatsächlich zunehmend so aus, als wenn die "Kruste" relativ wenig an dem Ausstoß von Material beteiligt ist, sondern die Materie, die der Komet abgibt, hauptsächlich aus dem tiefen Inneren stammt, so dass der Komet von innen heraus schrumpft (wer hat das neulich bereits vermutet? ich finde es nicht mehr).

Robert

http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Science/Rosetta/Comet_s_firework_display_ahead_of_perihelion

und soeben gefunden, ein interessanter Artikel vom DLR, der u.a. auch diese Fotos bespricht:

http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-14456/#/gallery/20223

und noch ein edit:

Die Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt gefällt mir.

Robert

Offline Cincaid

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #834 am: 12. August 2015, 02:20:58 »
Im Post817 von Christian.D ist ein Bild mit einer schachtartigen Vertiefung. Ich stelle mir vor, das ein solcher Jet diese Vertiefung hinterlassen hat. Das der Komet von innen schrumpft glaube ich auch immer mehr.

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Offline Gertrud

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #835 am: 13. August 2015, 22:04:45 »
Hallo Zusammen,

die Animation zu dem Ausbruch auf dem Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko aufgenommen mit der ORISIS am 29.07.2015. Der Jet könnte eine Mindestgeschwindigkeit von 10 Meter pro Sekunde haben und stammt aus einem Ort auf den Hals des Kometen.

Credit: ESA/Rosetta/MPS
Quelle:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA19867

Mit faszinierten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Offline Vierer

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #836 am: 13. August 2015, 22:36:51 »
Hallo,
Ich hatte mich beim Auseinanderbrechen von Shoemaker-Levy 9 am Jupiter gewundert das der Komet in so viele Einzelteile zerbrochen ist.
Aber wenn Kometen Innen wie ein schweizer Käse aussehen, dann zerreißt es Ihn in viele Einzelteile.
Gruß
Vierer

P.S. Oder ist nur die Badeente hohl? Ich glaube nicht.

Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #837 am: 13. August 2015, 23:11:58 »
Guten Abend!
Beeinflusst so ein Jet die Flugbahn oder die Rotation des Körpers?

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Offline akku

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #838 am: 13. August 2015, 23:16:11 »
Guten Abend!
Beeinflusst so ein Jet die Flugbahn oder die Rotation des Körpers?
sicher aber wenig und kommt auf die Richtung des Jet's an
auf lange Sicht aber kann sein das sich  schneller dreht  bis ein Komet  auseinanderreißest

Offline rok

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #839 am: 14. August 2015, 14:26:04 »
Moin Haikel,

die Rotation des Kometen wird durch die Jets nur geringfügig beeinflusst, da das Material meistens senkrecht zur Oberfäche ausgestoßen wird. Manchmal gibt es dabei erhebliche Abweichungen von der Senkrechten, der Winkel ist aber zufällig ("statistisch") gerichtet, so dass sich die Horizontalkomponenten der einzelnen Jets gegenseitig so ziemlich aufheben.

Die Bahn des Kometen wird allerdings erheblich beeinflusst, da die Jets i.A. dann auftreten, wenn die entsprechende Fläche zur Sonne zeigt, bzw. kurz danach, wenn sich die aufgenommene Wärme ins Kometeninnere ausbreitet. Das Perihel wird also angehoben und die Bahnebene gekippt.

Wie groß dieser Effekt ist, wird sich zeigen, wenn man sowohl den Orbit des Kometen mit einer bisher nicht möglichen Genauigkeit vermessen kann (dank Rosettas Funksignalen) und andererseits die Masse, die Richtung und die Geschwindigkeit des ausgeworfenen Materials besser abschätzen kann.

Robert

Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #840 am: 14. August 2015, 15:05:56 »
Die Rotation von 67P hat sich im Perihel durch den Masseauswurf geringfügig verrigert (von 12,76 auf 12,4 Stunden [dezimal, also 12:45,6 zu 12:24) ca. 3%]). Quelle Originalquelle (im Video)
Der Masseverlust wird jetzt im Perihel mit 300 kg/s verdampfendem Wasser und 1000 kg/s Gas und Staub geschätzt. Vor einem Jahr waren es nur 300 g/s Wasser. Quelle

Offline rok

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #841 am: 15. August 2015, 19:19:57 »
Tja, dann gibt es offensichtlich noch weitere Effekte, die sich auf die Rotationsdauer auswirken, immerhin ist eine Rotations-Änderung um 3% echt viel.

1. Bergketten, die tagsüber zunehmend erwärmt werden (vormittags aus "Osten", tagsüber von oben und nachmittags aus "Westen") machen evtl. Jets, die "nachmittags" einen Schub in Rotationsrichtung erzeugen, weil die oberflächennahe Temperatur dann höher ist als "vormittags". Dafür sollte die Masse, die dabei horizontal ausgeblasen wird aber vermutlich nicht ausreichen.

2. Das Ausblasen von Materie, insbesondere aus größeren Tiefen führt eher zu einer Verlangsamung der Rotation, da der Staub/das Gas zunächst auf die Geschwindigkeit an der Kometenoberfläche beschleunigt wird, bevor es den Körper verlässt.

3. Ich habe eigentlich nur eine Erklärung für die Rotationsbeschleunigung, nämlich, dass sich der Komet verkleinert und die Massen näher zur Rotationsachse wandern, wodurch der Erhalt des Drehimpulses eine Erhöhung der Rotationsgeschwindigkeit erfordert.

Andere Erklärungen? Einen Messfehler schließe ich mal aus.

Robert

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Offline Terminus

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #842 am: 16. August 2015, 15:31:33 »
Die Rotation von 67P hat sich im Perihel durch den Masseauswurf geringfügig verrigert (von 12,76 auf 12,4 Stunden [dezimal, also 12:45,6 zu 12:24) ca. 3%]). Quelle Originalquelle (im Video)

Ich habe mir eben die Hangout-Aufzeichnung angesehen. Holger Sierks geht da auf die Frage eines Zuschauers (?) ein, ob sich weitere wissenschaftliche Parameter (zum Perihelion hin) verändert haben. Wenn ich seine Ausführungen richtig verstehe, hat sich die Umdrehungsgeschwindigkeit ("spin rate") des Kometen sich nicht nur vom letzten zu diesem Sonnenorbit um immerhin 20 Minuten geändert, sondern sie hat auch seit der Ankunft beim Kometen noch weiter geschwankt, und zwar hat sie sich zunächst um 100 Sekunden verlangsamt, dann wieder um 7 Minuten beschleunigt.  :o

Siehe hier ab etwa 1:25:30:


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Offline Lumpi

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #843 am: 30. August 2015, 09:56:34 »
Am 22. August konnte mit der NAVCAM aus einer Entfernung von 336 km vom Kern, dieser starke Gasausbruch beobachtet werden. Sieht aus, als ob dort irgendjemand plötzlich Licht angeschaltet hat...  ;)
http://blogs.esa.int/rosetta/2015/08/28/cometwatch-22-august-2/


Credits: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0

Schon am 30. Juli hat die OSIRIS- Kamera aus 185 km Entfernung von Kern, den Vorbeiflug eines Gesteinsbrockens fotografiert. Die Größenbestimmung des Brockens ist schwierig, er soll zwischen 1m und 50m groß sein...
http://www.esa.int/spaceinimages/Images/2015/08/Boulder_flying_by_comet


Credits: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

GG

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #844 am: 30. August 2015, 11:36:19 »
Wäre der eingeschlagen, hätte es eine Supershow gegeben.

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Offline Lumpi

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #845 am: 03. September 2015, 11:46:29 »
Neues,tolles interaktives 3D-Modell von "Tschuri".   :)  Zum Zoomen am Mausrad drehen!
(Link unterm Bild klicken)


http://sci.esa.int/comet-viewer/
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

McFire

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #846 am: 03. September 2015, 12:11:56 »
Wie's scheint, ist doch noch nicht alles fotografiert. Na, mal sehn, wenn der Komet Rosetta dichter heran läßt...

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Offline Lumpi

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #847 am: 06. September 2015, 17:51:33 »
Vier neue Regionen von 67P, die jetzt im "Kometensommer" sichtbar sind, wurden nach den ägyptischen Gottheiten Anhur, Khonsu, Sobek und Wosret benannt. http://rosetta.jpl.nasa.gov/gallery/images/comet-67p/churyumov-gerasimenko/comet-southern-hemisphere


Credit: ESA/Rosetta/MPS
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Lumpi

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #848 am: 12. September 2015, 11:40:58 »
Wie ist Tschuri zu seinem Hals gekommen?

Die Geschwindigkeit der Temperaturänderung im Halsbereich ist viel höher als an den beiden "Polen". Dort beträgt sie nur einige Kelvin pro Minute, im Halsbereich mehr als 30 Kelvin pro Minute. Das könnte erklären, warum vom Halsbereich viele "Jets" ausgehen, obwohl die "Polregionen" mehr Sonnenlicht empfangen und somit wärmer sind. Die Entstehung von "Thermoschockrissen" im Halsbereich könnten seine heutige Form erklären. http://www.planetary.org/blogs/emily-lakdawalla/2015/09110855-how-the-duck-got-its-neck.html

Zitat
Figure from "Rapid temperature changes and the early activity on comet 67P/Churyumov-Gerasimenko," by Victor Alí-Lagoa, Marco Delbo', and Guy Libourel. "Epoch 2" refers to September 22, 2014.

Credit: ESA/Rosetta/Navcam/Bob King
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Offline rok

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #849 am: 12. September 2015, 15:46:07 »
Eine interessante Theorie, vorgestellt von E. Lakdawalla, wie aus einem tiefen Einschlagkrater eine "Schwächezone" entstehen kann, die schließlich dafür sorgt, dass sich der Komet evtl. zerlegt.

Meine Frage: Da dieser Vorgang anscheinend eine positive Rückkopplung hat, also sich ausweitet wird sich 67P spätestens in einem der nächsten Umläufe zerlegen. Was passiert dann eigentlich? Fliegen beide Teile auseinander und sind zukünftig zwei getrennte Körper oder bleiben sie gravitativ gebunden und formen einen binären Kometen (also aus zwei Teilen, die noch irgendwie an einander gebunden sind)?

Robert