Wir alle haben im Hinterkopf, dass Kometen Überreste von der Entstehung des Sonnensystems sind.
Sie entstanden weit außerhalb der Planetenbahnen, wo Teile der ursprünglichen Wolke aus Gas und Staub kondensierten und zusammenklumpten.
Weit draußen im Kuipergürtel, oder gar der Oortschen Wolke konservieren sie gewissermaßen die Urbestandteile im ewigen Eis, die ein Sonnensystem zur Entstehung braucht.
Zu gern würden wir diese Ausgangsmaterialien untersuchen und freuen uns, wenn ein Komet sie zu uns bringt.
Denn wir selbst sparen ja hauptsächlich an der Raumfahrt und können sie nicht in ihrer Heimat besuchen.
Im inneren Sonnensystem wurden die Materialien durch Aufschmelzung, Vermischung, Druck, Strahlung und hohe Temperaturen stark verändert.
Nun erwarten wir vom Kometen eine frische Ladung Eis und sind überrascht, wenn wir ein ein schwarzes Etwas vorfinden.
Selbst die beteiligten Forscher hatten wenigstens Reste von Eis erwartet, fanden aber auf der Oberfläche gar kein Eis mehr.
Wir sollten den Kometen reklamieren und einen Frischen anfordern!
Aber nicht jeder Komet ist gleich - schon gar nicht die in unserer Nähe.
Im äußeren Sonnensystem mögen sie über sehr lange Zeiträume unverändert bleiben - bei Temperaturen von unter minus 200°C, kaum Strahlung und Gravitation.
Aber sobald sie zu uns ins innere Sonnensystem kommen, werden sie stark verändert.
Tschurjumow Gerasimenko ist ein kurzperiodischer Komet, der alle sechseinhalb Jahre die Sonne umrundet.
Auf seiner exzentrischen Bahn pendelt er etwa zwischen den Bahnen von Jupiter und Erde ---> Aphel= 5,7 AE, Perihel= 1,3 AE.
Dieser Komet war schon öfters dichter als 200 Million Kilometer an der Sonne.
Mit seinem schwachem Albedo nimmt er 97% der Sonnenstrahlung auf - da kann ich mir eine Oberflächen-Temperatur von 100°C vorstellen.
Schließlich ist er schwarz und ungeschützt - hat kein Magnetfeld oder Atmosphäre.
Das bedeutet, alle Stoffe, die bis 100°C sublimieren, dürften längst von der Oberfläche verschwunden sein.
Wir können das mit eigenen Augen sehen, wenn wir einen schöner Kometenschweif beobachten.
Das ist genau der Vorgang, bei dem das Eis sublimiert und ins All verschwindet.
Zurück bleibt dunkler Staub.