Trotzdem sehen die Bilder vom 27.,28. und 29. so aus als würde der Komet eine Kreisbahn beschreiben. Sprich die Sonde müsste das Gegenstück der Kreisbahn beschreiben, wenn die Kamera (und davon gehe ich aus) kein bewegliches Objektiv besitzt und das Bild den gesamte Ausschnitt zeigt.
Ich habe mir mal Gedanken über die Bewegung gemacht. Es ist wirklich kein Drift. Gut, dass hat auch keiner behauptet.
Aber ich gehe davon aus, dass der Bewegungsvektor der Sonde nicht genau auf den Kometen zeigt und die Sonde selbst eine Rotation ausführt. Dadurch kommt diese scheinbare Drehbewegung des Kometen auf den NAVCAM-Bildern zustande. Ist das richtig?
Ich glaube, Du ärgerst Dich darüber, dass der Komet in Deiner .gif hin und her springt.
Das ist aber bei Aufnahmen im Abstand von Tagen gar nicht anders möglich.
Bei Aufnahmen im Stunden- oder gar Minutentakt wäre das schon wesentlich geschmeidiger.
Aber so viele Bilder will uns die ESA ja zunächst nicht zeigen.
Dennoch bliebe der Komet nicht starr in der Bildmitte.
Im Weltraum kann man nicht ein Ziel eingeben und dann exakt darauf zufliegen.
Alles was sich im Sonnensystem bewegt, befindet sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne.
Rosetta bewegt sich nicht auf exakt der selben Bahn, wie der Komet, sondern noch auf einer Annäherungsbahn.
Dadurch verschiebt sich ständig die Parallaxe.
Wir wollen ja auch nicht exakt zum Kometen fliegen, um mit ihm zusammen zu stoßen, sondern streben letztlich eine Umlaufbahn an.
Raumsonden wie Rosetta unterliegen auch äußeren Einflüssen, wie etwa dem Sonnenwind oder der Gravitation.
Weil sie unregelmäßig geformt sind und auch der Schwerpunkt nicht exakt in der Mitte liegt,
führt das dazu, dass sie mit der Zeit ins trudeln kommen (sich drehen).
Sonden brauchen oft eine Ausrichtung zum Ziel.
Etwa um Instrumente oder Kameras auf das Untersuchungsobjekt auszurichten, oder die Antenne in Richtung Erde.
Deshalb können sie mit Hilfe von kleinen Triebwerken (Thruster) Drehungen ausführen, oder ihre Lage im Raum mit Kreisel-Systemen stabilisieren.
Aber auch das sind Bewegungen, die den Kometen im Bild vom nächsten Tag springen lassen.
Auch Bremsmanöver können zu Abweichungen führen.
Alles ist ständig in Bewegung - wenn auch nur geringfügig.
Bemerken möchte ich dazu folgendes:
Du konntest Deine .gif nur erstellen, weil Du eine gewisse Anzahl von Fotos hattest - mehr als man uns zugestehen wollte.
Wir bemerken die Gifsprünge des Kometen und machen uns Gedanken über die Ursachen.
Dadurch versuchen wir uns die Himmelsmechanik (Umlaufbahnen) und andere Einflüsse im Raum bewusster zu machen.
Und die Funktionsweise von Raumsonden wird uns klarer, z.B. Steuer- und Lage-Regelung.
Überhaupt wird Raumfahrt und Astronomie erst interessant, wenn man möglichst viele Details kennt.
Deshalb brauchen wir so viele Bilder und Informationen wie möglich!
Nicht um den Forschern irgendetwas weg zu nehmen!
Wir wollen lernen und verstehen, deshalb müssen wir uns intensiver damit beschäftigen.