Kurzfristig kann man sicherlich einzelne Komponenten der ISS ersetzen, spätestens wenn die tragende Struktur und die Zentralmodule "in die Jahre" kommen, dürfte es aber an der Zeit sein, einen Schnitt zu machen. Man beachte ja alleine die immensen Temperaturunterschiede in schnellem Wechsel, denen manche Komponenten schon seit weit mehr als 10 Jahren ausgesetzt sind.
Das Problem bei einem Austausch ist sicherlich, daß man neue, moderne Module zu einem heute technisch veralteten System kompatibel halten muß hinsichtlich Steuerung, Energieversorgung usw. Auch denke ich, daß die Zeit der starren Metallröhren zu Ende geht, die nähere Zukunft dürfte bei Modulen ähnlich der Bigelow-Bauart liegen, alleine schon des Platzangebotes wegen. Da braucht man dann allerdings wieder deutlich größere Andockschleusen als heute, da man in ein Faltmodul zahlreiche und sperrige Systemkomponenten erst nachträglich einbringen kann.
Spinnt man den Trend zum Leistungseinkauf in der Privatwirtschaft (Dragon, Cygnus) weiter, kann ich mir auch gut vorstellen, daß die nächste große Raumstation nicht mehr staatlich, sondern privat betrieben und ihre Kapazitäten an zahlende Kunden vermietet werden - ob das nun Staaten sind, Universitäten oder Wirtschaftsunternehmen. Im Prinzip also einen Schritt in Richtung normaler Alltäglichkeit auch in diesem Bereich der Raumfahrt.
So oder so gehe ich davon aus, daß die ISS nicht die letzte Raumstation ist - allenfalls die letzte Staatliche.