Ich halte den Vorbeiflug auch für sinnvoll. Es würde beweisen, daß die Strahlung eben kein Hindernis ist. Es gibt genug Hinweise, daß sie keine Rolle spielen. 500 Tage unter ständiger Beobachtung im Mond L2 wären auch aussagekräftig. Aber ob die NASA das macht? Ein privater Abenteurer würde das geringe Risiko einfach auf sich nehmen. 500 Tage L2 sind für den nicht attraktiv genug. Es ist wirklich eines der geringsten Risiken auf so einem Flug.
Zur Lebensdauer des Dragon. Die Elektronik wird nicht CRS sein, sondern CommercialCrew. Die Elektronik ist die gleiche, aber nicht mehr dreifach, sondern vierfach redundant. Dann können zwei ausfallen und es ist noch Redundanz vorhanden. Die bemannten Fahrzeuge sollen in der Lage sein, als Rettungskapseln an der ISS ein halbes Jahr zu fliegen. Wenn die Sicherheit der NASA für ein halbes Jahr genügt, wird ein 500 Tage Flug auch drin sein. Selbst ein Upgrade der billigen Solarpanels gegen strahlungsgehärtete weltraumqualifizierte wird wohl nicht nötig sein. Die müssen ja nicht 10 und mehr Jahre halten wie die Paneele der Kommunikationssatelliten. Sie reichen auch bei der Energiedichte beim Mars, weil sie zu 100% der Zeit beleuchtet werden, nicht nur zur Hälfte, wie im LEO. Der strukturelle Stress ist auch viel geringer als im LEO, weil die halbstündigen Schatten/Licht-Wechsel nicht stattfinden. Das einzige, was mir da Sorgen macht, ist die starke Sonnenstrahlung auf Höhe der Venusbahn. Die wird wohl Modifikationen des Kühlsystems erfordern.
An Gerry
Ich bin auch der Meinung, daß das Volumen von Dragon mit 10m³ nicht genügt für alle Vorräte und zwei Personen. Das BEAM soll weniger als 2 Tonnen wiegen und mit 2 Starts wäre das machbar. Meine erste Idee weiter oben im Thread kann noch vereinfacht werden. Dragon, Fracht und Bigelow-Modul können mit einer Falcon 9 in den LEO gebracht werden. Dort wird der Stack neu zusammengestellt und das Raumschiff getestet. Wenn irgendwelche Probleme dabei auftauchen, kann die Mission beendet werden.
Dann so schnell wie möglich eine Falcon Heavy starten. Auf ein paar Wochen kommt es dabei nicht an, weil es nicht so extrem eng und knapp kalkuliert wäre. Die Heavy würde keine Nutzlast tragen, dann kommt die zweite Stufe fast vollgetankt im Orbit an und kann den Stack auf die nötige Geschwindigkeit bringen. Denkbar wäre auch, daß sie eine zusätzliche Kickstufe trägt, dann steht noch mehr Beschleunigungsvermögen zur Verfügung.
Die Gesamtkosten würden nicht dramatisch steigen, aber die Reise würde wesentlich erträglicher, nach meiner Meinung überhaupt erst möglich.
Die Idee mit Dennis Tito gefällt mir auch. Er müßte fit genug sein, um den Start zu überstehen, dann wird er wohl auch den Flug überleben. Die Landung vielleicht nicht mehr, aber das würde er vielleicht in Kauf nehmen.
Und was soll sein Mitflieger dann mit der Leiche machen?
Darüber müßte man nachdenken. Es kann ja bei einer Reise dieser Länge immer passieren. Man sollte dann eine Möglichkeit haben, die Leiche in den Weltraum zu transferieren. Selbst luftdicht verschlossen und in einer Pappbox möchte ich nicht unbedingt monatelang eine Leiche neben mir wissen.