Das große Problem in den USA ist doch, das jeder Präsident eine neue Marschrichtung vorgeben kann. Bush jr konnte mit der ISS nie etwas anfangen. Die Columbia-Katastrophe war für ihn ein Gottesgeschenk. Dadurch konnte er die ISS begraben und sich mit einem neuen Mondflugprogramm einen ähnlichen Namen machen wie Kennedy. Aber es gab nie genug Geld dafür. Obama hatte kein Interesse an der Raumfahrt. Als feststand, das Constellation unterfinanziert ist, hat er nicht mehr Geld locker gemacht, sondern einfach das Programm einstellen und das Weltraumprogramm sich selbst überlassen. COTS wurde viel zu spät gestartet und war eher ein Versuchsballon als ein ernsthaftes Programm. Schließlich wählte man Unternehmen aus, die weder Erfahrung noch Träger noch Kapseln hatten. Man hatte Glück, das zumindest SpaceX liefern konnte.
Eigentlich ist SLS keine so schlechte Idee. Man verwendet die Shuttle-Technik, um einen neuen Schwerlastträger zu entwickeln. Aber es gibt kein Programm. Man baut einen Träger, ohne das es ein vernünftiges Programm gibt. Aktuell sind 1 Start alle 2 Jahre geplant. Das treibt die Kosten ins Astronomische. Wenn man wirklich zum Mond zurück will, könnte man SLS gut brauchen. Würde der Träger 4 - 6 Mal pro Jahr (und nicht pro Jahrzehnt) starten, wäre er sogar vergleichsweise günstig. So aber hat das keinen Zweck. Eine Alternative sehe ich aber nicht. BFR sind Tagträume, das Ding wird nie fliegen!