Wir weichen zwar gerade ein bisschen vom eigentlichen Thema ab, aber ich denke das ist sehr interessant!
Insbesondere der Punkt, warum viele hier die Missionen wie EM-1/2 oder DSG nicht interessant finden, liegt denke ich daran, dass Musk das Gefühl vermittelt, dass "richtige" Raumfahrt und "richtige" Raumschiffe kurz vor der Tür stehen. Und dagegen wirken solche Missionen altbacken und teuer. Das haben halt schon viele vor Musk behauptet, aber er ist halt der erste in den letzten 35 Jahren, dem man es abnimmt, da er bisher halt schon einiges realisiert hat, was man ihm nicht zugetraut hat.
Obwohl ich aus Überzeugung nichts von den Träumen Musks und vieler anderer hier halte (hab ich schon mal irgendwo geschrieben warum, ist aber auch letztendlich egal), kann ich dieses Denken nachvollziehen. Wie kann man ein Projekt wie SLS rechtfertigen, dass sich - obwohl es auf "bewährte" Technik setzt und jedes Jahr Milliarden verschlingt - immer weiter verzögert, während ein Projekt wie BFR scheinbar in Sichtweite ist?!
Nur man muss halt auch bedenken, dass es weißgott nicht so sicher ist, wie es hier einige fest glauben, dass BFR jemals existieren wird. Es sind viele "firsts" in dem Konzept, bei denen es gilt, technisch sehr anspruchsvolle Probleme zu lösen. Und auch vermeintlich einfaches kann gerne mal extrem kompliziert werden und das ganze Projekt zum Straucheln bringen.
Ja, wahrscheinlich wird Musk alles daran setzen, seine Vision hinzukriegen, aber es kann gut sein, dass das darin endet, dass SpaceX untergeht, genauso wie es sein kann, dass er damit Raumfahrt neu definiert.
Worauf ich hinaus will: Solange das Ding nicht fliegt, ist es nur eine Phantasie (das gilt für alles, auch SLS). Und man sollte nicht immer nur in einer Phantasie leben, und bei jeder Gelegenheit einwerfen, dass dieses oder jenes Projekt eh Quatsch ist, weil BFR das alles regeln wird. (Aber natürlich sollte man auch anders herum immer Platz für ein bisschen Phantasie lassen!)
...just my 2 cents...