Die NASA betont ja immer wieder, das es nicht so einfach ist zu sagen, wie denn nun die Marsoberfläche für das menschliche Auge aussieht. Die einzige Aussage, die sie macht, ist, dass die Marsoberfläche auf dem einen Bild so aussieht, wie wenn sie mit einer Handelüblichen Digitalkamera fotografiert hätte, auf dem anderen, wie mit irdischen Lichtverhältnissen.
Ich hab mich jetzt mal ein bisschen mit der Manschlichen Farbwahrnehmung beschäftigt (
Wikipedia Artikel) und komme zu dem Schluss, das man das wirklich nicht so genau sagen kann, aber vermutlich wird der tatsächliche Farbeindruck irgendwo dazwischen liegen und zwar aus 2 Gründen:
1. Das Phänomen der Farbkonstanz:
Wir nehmen Farben auch unter verschiedenen Lichtverhältnissen (z.B. in rötlichem Licht morgens und abends vs. nahezu perfekt weiße Licht Mittags) immer gleich wahr. Man kann das auch leicht mit einem kleinen Experiment feststellen, indem man beispielsweise eine farblich getönte Brille aufsetzt. Wenn sich das Auge an die Färbung gewöhnt hat, sehen weiße Flächen plötzlich nicht mehr weiß aus, sobald man unter den Rand der Brille schaut. Ich selbst habe zum Beispiel eine gelb getönte Skibrille, der Schnee sah dann bläulich aus, sobald ich unter dem Rand hinwegsah.
Das Menschliche Auge würde also das gelbliche Licht auf dem Mars bis zu einem gewissen Grad ausgleichen, aber nicht so extrem, wie auf den Bildern mit Weißabgleich. Dort ist ja so weit abgeglichen worden, bis selbst der Marshimmel weiß aussah. Da wir aber Abendrot und den blauen Himmel hier wahrnehmen, denke ich mal, das wir auch den gelben Himmel auf dem Mars wahrnehmen können.
2. Das Absorptionsspektrum der Zapfen (für Farbwahrnehmung verantwortliche Sinneszellen).
Wir können nur deswegen ein kontinuierliches Spektrum wahrnehmen, weil die 3 Zapfentypen von jeder sichtbaren Lichtfrequenz, allerdings unterschiedlich, gereizt werden. Daher ist es möglich mit nur 3 Lichtfarben, also Frequenzen, (z.B. Computerbildschirm) den gleichen Farbeindruck hervorzurufen, wie es das kotinuierliche Spektrum des realen Gegenstands tut.
Allerdings stimmt das Spektrum, mit dem die Farben durch einen Bayer-Filter (Farbfilter der CCD-Sensoren) durchgelassen werden, eben nicht mit dem Absorptionsspektrum der Menschlichen Sehzellen überein. Vielmehr ist dieser dahingehend optimiert, unter irdischen Lichtverhältnissen im RGB(Rot-Grün-Blau)-Farbraum möglichst den gleichen Farbeindruck hervorzurufen, wie der reale Gegenstand.
Daher kann ein handelsüblicher Bayer-Sensor unter Mars-Lichtverhältissen eben nicht den realen Farbeindruck erzeugen. Da mit lediglich 3 Farben ja Informationen verloren gehen, kann man allein aus dem Bild noch nicht einmal den genauen Farbeindruck rekonstruieren. Vielmehr müsste man entweder aufwändig das genaue Spektrum ausmessen, das vom Gegenstand abgestrahlt wird, oder man bräuchte einen speziell für Mars-Lichtverhältnisse optimierten Farbfilter.