- ohne in eine russische Gefühlswelt eindringen zu können -
Das ist schwierig - zumal die Russen gerne Dinge tun, die andere nicht verstehen.
Vom eigenen Territorium zu starten, scheint wohl das einzige echte Argument für einen neuen Startplatz zu sein.
Sie hätten ja auch auf die Idee kommen können, Baikonur gehöre zu Russland und es einfach okkupieren können, wie die Krim.
Immerhin haben sie Baikonur aufgebaut und finanziert.
Sonst sind sie ja auch nicht gerade zimperlich, wenn sie etwas haben wollen - ob andere das nun verstehen, oder nicht.
Vielleicht wollten sie einfach mal wieder was Großes bauen und haben vor lauter Euphorie und Tatendrang nicht alle Einzelheiten bedacht?
Wenn angeordnet ist, wird ausgeführt und nicht nachgedacht.
Ohne Zweifel eine große Leistung, ein solches Projekt mit der dazugehörigen Infrastruktur so weit entfernt in die Wildnis zu bauen.
Die Russen leisten einen großartigen Beitrag auf der ISS - besonders beim zuverlässigen Mannschaftsaustausch und der Ausbildung der Raumfahrer.
Wenn es zur Zeit auf anderen Gebieten nicht so gut läuft, bei der Raumfahrt ist die internationale Zusammenarbeit vorbildlich.
Das kann man gar nicht genug würdigen und man sollte alles tun, damit das so bleibt.
Wenn aber Wostotschny die Orbits der internationalen Zusammenarbeit (wie die der ISS) nicht, oder nur schwierig bedienen kann, könnte man besorgt sein, dass sie sich dadurch weiter ausgrenzen.
Wir sollten optimistisch bleiben und abwarten, wie sich die Dinge entwickeln.
Zumindest zeigt uns der große Aufwand, den sie in Wostotschny betrieben haben, dass ihnen Raumfahrt wichtig ist.