Ich halte die ganze Hysterie, die hinsichtlich Nordkoreas Raketenprogramm betrieben wird, für
maßlos überzogen.
Halten wir uns an den harten Fakten. Bemerkenswerterweise hat die sonst so verschlossenen nordkoreanische Führung ausländische Journalisten auf den Raketenstartplatz gelassen und sogar Filmerlaubnis erteilt.
Das ist in etwa so, als wenn in den 1960er Jahren amerikanische Journalisten live aus Baikonur berichtet hätten.
Die vorgestellte Rakete (Unha-3) ist kaum als militärische Langstreckenrakete bzw. Abschreckungswaffe geeeignet, als Trägerrakete schon. Und der vorgestellte Satellit ähnelt modernen Erdbeobachtungssatelliten wie Nigeriasat von SSTL oder Sitsch-2 von Jushnoje.
Ich bin überzeugt, das der jetzt angekündigte Raketenstart nur einen, nämlich politisch-propagandistischen Zweck, hat : vor Südkorea einen nordkoreanischen Satelliten in den Erdorbit zu befördern. Das ähnelt so ein bißchen dem Wettlauf der Amerikaner und Russen in 1950er und 1960er Jahren, also eine Systemauseinandersetzung.
Ich halte es daher für völlig überzogen, das Japan den Abschuss der Rakete erwägt.
Frage: plante Japan auch den Abschuss der südkoreanischen Naro-Trägerrakete ?
Übrigens, die vorgestellten Startanlagen machen auf mich einen sehr chinesischen Eindruck.
Könnte hier ein Technologietransfer China-Nordkorea stattgefunden haben ?