Hallo,
ich möchte hier auch mal meine Gedanken zum EFT-1 Start beisteuern: Wir wissen ja alle Nasa macht super Shows und hat daraus ne riesen Party gemacht. Aber die Frage die man sich hier ja irgendwie stellt ist: Hat man diesen Start überhaupt gebraucht und was soll das alles? Nun, man hat sich nunmal entschieden bemannt irgendwie wieder richtung BEO zu gehen und hat sich vorallem wegen des nidrigen Budgets und den ständig wechselnden politischen Richtungen (wer weiß schon wo der Obama Nachfolger im All hin will?) entschieden keinen in Blei gegossenes Programm aufzustellen wie man es bei Constellation vor hatte weil man hier einfach nur versagen kann. Warum das? Sowie man merkt, dass man hier oder da doch ne Ecke mehr Geld braucht als ursprünglich geplant hatte um den Zeitplan einzuhalten. Daraus hat man gelernt und keine bis ins letzte Detail ausgearbeiteten Pläne aufgestellt (ich mein das war ja schon teils pervers man hatte irgendwie so nen Datum März 2021 erste Bemannte landung oder so). Wir wissen alle wie das ist, Zeitpläne erfüllen sich NIE in der Raumfahrt! Der EFT-1 Start sollte ja auch ursprünglich im September oder so diesen Jahres stattfinden. Kommt halt immer irgendwas dazwischen!
Ich habe wirklich den Eindruck viele haben Constellation vorallem deshalb so toll gefunden weil es ein klar ausformulierter Plan war. Solche Pläne scheitern aber eigentlich fast immer! Apollo war ja nur deshalb erfolgreich weil man no Limit im Geld war.
Dann gibt es ja einige die sagen: Orion sei viel zu teuer wozu braucht man so eine Kapsel überhaupt wenn man in den BEO will, reicht nicht irgend eine Kapsel? Wieso nicht ne Dragon? Braucht man diese nicht eigentlich nur für die Landung? Man hat sich hier eben auf ein konservativen Weg entschieden, vorallem wegen der Sicherheit. Lockheed ist sehr teuer aber dafür auch sehr zuverlässig! Aber ich mein, man hat die Orion ja auch einfach aus dem Constellation Programm übernommen. Aber der Weg den die Nasa hier einschlägt ist doch irgendwie logisch: Wie komm ich wieder runter? -> Orion, Wie komm ich hoch? -> SLS Was mach ich am Ziel? -> noch zu entscheiden. Vorallem weil man das formulieren des Ziels dann irgendwelchen politischen Nachfolgern überlassen kann der dann nicht, weil ja zwangsweise alles vom Vorgänger scheiße sein muss, die bisherigen Ziele umwerfen muss weils ja gar keine gibt.
So nun zum Test selbst: Was soll das? Früher musste man viel mehr testen. Heute hat man zum Glück Computermodelle und kann fast alles berechnen. Dennoch ab und zu muss man auch heute noch raus gehen und sich an der Realität messen. Da gehts ja um total einfache Fragen: Hält dieses Bauteil oder können wir vielleicht hier oder da noch Gewicht einsparen? Oder anders herum müssen wir es eventuell sogar stabiler bauen? Wer die ganzen Pressekonferenzen gesehen hat, da war immer mal wieder davon die Rede, dass dieser Ring um die Orion bei EM-1 schon um 25% leichter gebaut werden wird. Man lernt beim Bau eines Prototypen eben viel. Das ist so im Maschinenbau/Luft- und Raumfahrttechnik. Ist ja bei jedem Flugzeug so. Erinnert euch mal ans Shuttle: Columbia hatte auch noch viel mehr schwarze Kacheln als die Nachfolger und Endeavour war von allen Shuttles das leichteste weil neuste.
Ich mein letztlich war des nur nen Testflug wo man ein paar Strukturtests nen paar Strahlenwerte messen wollte um das ganze dann später leichter und besser zu bauen. Etwas was man überall macht! Bei jedem Flugzeug und sonst auch wo. Ich glaube das erklärt auch die schwarzen Kacheln: Man wollte auf Nummer sicher gehen. Die nächsten Orions werden leichter besser usw. . Wenn man natürlich herausfindet, dass man wirklich überall diese schwarzen Kacheln braucht um die Orion beim Wiedereintritt zu schützen dann wird das bestimmt auch in Zukunft so passieren, kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen. Aber das wird man ja jetzt herausfinden EFT-1 hat ja ganz viele Daten gesammelt die kann man dann auswerten und seine Modelle entsprechend anpassen. Wir weden denke ich dann in ein bis 2 Jahren das Ergebnis sehen.
Gruß Ian