Die bisher entdeckten ca. 500 Marsbeben liegen fast alle im Bereich der Nachweisgrenze, d.h. man muss schon ziemlich viel filtern, bzw. selektiv verstärken, um überhaupt ein seismisches Signal zu erkennen. Dazu konnte man früher auch die Windgeschwindigkeit und -richtung mit einbeziehen, die auf den Marsboden wirken oder am Lander rütteln. Leider liefern die entsprechenden Sensoren seit ca. einem Monat keine Daten mehr.
Warum man mit dem Seismometer bisher keine Oberflächenwellen nachweisen kann, liegt evtl. daran, dass InSight in einem Bereich mit einer stark zerbrochenen Kruste (bis in eine Tiefe von ca. 10 km) gelandet ist, ähnlich wie auf dem Mond, wo die Oberflächenwellen stark gestreut und gedämpft werden.
Möglicherweise stammen die bisher erkannten seismischen Signale aber auch aus großen Entfernungen und treffen daher unter einem steilen Winkel von unten auf die Oberfläche, wodurch sich kaum Oberflächenwellen ausbilden.
Solange also noch keine kräftigeren Beben registriert werden, ist man noch auf sehr viele Vermutungen zum Aufbau des Marsinneren angewiesen.
Die Schaufel des Arms ist gestern nochmal um ca. 1 cm versetzt worden hin zum oberen Ende des Mole bzw. dem Kabel, es wird also anscheinend ein weiteres Hämmern vorbereitet.