Bewohnbarkeit des unterirdischen Hohlraumsystem auf dem Mond

  • 60 Antworten
  • 16492 Aufrufe

McPhönix

  • Gast
Re: Bewohnbarkeit des unterirdischen Hohlraumsystem auf dem Mond
« Antwort #50 am: 22. Oktober 2017, 17:55:50 »
Solarzellen können leider auch nur eine vorübergehende Lösung sein. Denn ca 100 qm müssens schon sein UND die zugehörigen Akkus. Und das ganze Doppelt - Redundanz muß sein.

Und irgendwann muß halt ein Reaktor hin.

Aber da wird man dann darauf kommen, daß die gesellschaftlichen Verhältnisse auf der Erde noch nicht soweit sind. Denn das Ding wird ein bevorzugtes Ziel sein für alle möglichen "menschenfreundlichen" Gruppierungen. Schon der Urantransport wird tätlichen und verbalen Angriffen ausgesetzt sein. Und jeder Gedanke daran, daß Atomkraft in einer vernünftigen Welt keine Gefahr ist, wird möglichst gut unterdrückt.

Ansonsten sehe ich also im technisch Machbaren überhaupt kein Problem, sondern im täglichen "Kleinkram". So daß es halt nicht so schnell gehn wird. Und irgendwann werden die Leute aufatmen und sagen "Bloß gut, daß wir auf dem Mond erstmal geübt haben".  ;)

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Bewohnbarkeit des unterirdischen Hohlraumsystem auf dem Mond
« Antwort #51 am: 22. Oktober 2017, 18:15:09 »
....
Die Leute im Norden Skandinaviens kommen mit dem Polartag und der Polarnacht ja auch zurecht und das länger als je 14 Tage. Ob man auf der erdzugewandten Seite bei Nacht überhaupt immer den Sternenhimmel betrachten kann?  Die Vollerde scheint auf dem Mond ca. 50x heller als der Vollmond auf die Erde. So sehr dunkel dürfte es dort (jedenfalls bei "Vollerde") also gar nicht sein...
Unzweifelhaft ja, wenn man nicht zu weit vom Äquator weg ist, wäre das Erdlicht (auf der Oberfläche) ziemlich hell nur hilft das weder zur Tunnelbeleuchtung noch bei der Stromproduktion und hier gehts ja darum wie es mit diesen natürlichen Höhlen laufen könnte.

Solarzellen würden schon gehen, falls man Lösungen findet die im All ähnlich zuverlässig wie die auf der Erde sind.

Was aber nicht einfach wird ist das mit den Batterien, um da Zuverlässigkeit zu bekommen müssen die gut temperiert werden, weder 130°C in der Sonne, noch -100°C in der Mondnacht sind da lustig.
Man braucht also am besten eine Wärmesenke und da bittet sich natürlich der Mondboden an, nur was muss man machen um darin Wärme einzuleiten?
Dann noch so eine Frage, wie warm ist der Mondboden unter der Oberfläche in 1m . 10m, 100m oder 1000m Tiefe?
Und kann man ohne Wassereinsatz überhaupt tief in den Boden bohren?

McPhönix

  • Gast
Re: Bewohnbarkeit des unterirdischen Hohlraumsystem auf dem Mond
« Antwort #52 am: 22. Oktober 2017, 18:28:00 »
Na die Akkus hatte ich nicht mal ansatzweise erwogen, "oben" zu lassen ....
Einen Akku bringt man ja eh möglichst in der Nähe der Verbraucher an. Stell Dir den Spannungsabfall auf der Leitung "nach unten" vor ! Schwankend noch dazu, je nach angeschaltetem Verbrauch. Und eine unnötig umfangreiche Spannungsregelung erfordernd.

Offline rok

  • *****
  • 3236
Re: Bewohnbarkeit des unterirdischen Hohlraumsystem auf dem Mond
« Antwort #53 am: 22. Oktober 2017, 18:44:16 »
Ich denke auch, dass es in der Mond-Tiefe ohne die Nutzung von Atomenergie nicht funktionieren wird. Das gilt sowohl für einen sublunaren Lander (hoffentlich bald absehbar!) als auch für den Anfang einer evtl. Besiedlung eines Hohlraums. Die Nutzung von solarbetriebenen Wärmepumpen bietet sich an wegen der hohen Temperaturdifferenzen in den verschiedenen Tiefen; auch die Thermoelektrizität (also das umgekehrte Prinzip einer Kühlbox) wäre bei den drastischen Temperaturunterschieden mal ein interessantes Thema.

Robert

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Bewohnbarkeit des unterirdischen Hohlraumsystem auf dem Mond
« Antwort #54 am: 23. Oktober 2017, 00:32:23 »
Ich bin durchaus dafür zum Mond zurückzukommen, es ist unser nächster Nachbar, ungastlich zwar, aber doch sehr nahe. Falls Helium 3 wirklich mal wichtig wird, muss man da wohl eh hin.
Und für die Astronomie wäre ein Krater ohne jegliches Sonnenlicht sich super.

Offline rok

  • *****
  • 3236
Re: Bewohnbarkeit des unterirdischen Hohlraumsystem auf dem Mond
« Antwort #55 am: 26. Oktober 2017, 20:20:30 »
Es gibt heute abend in ZDF-Info einen BBC-Film über die unterschiedlichen Vulkanismus-Formen im Sonnensystem (2:40 - 3:25 Uhr). Darin gibt es ab ca. 6. Minute auch einen Beitrag zu Lavatunneln, inkl. einiger Aufnahmen aus dem Inneren eines kleineren irdischen Gangs.

oder jederzeit auch hier:

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/super-vulkane-im-all-102.html

Ein insgesamt ziemlich gelungenes Video finde ich,

Robert

MaxBlank

  • Gast
Re: Bewohnbarkeit des unterirdischen Hohlraumsystem auf dem Mond
« Antwort #56 am: 29. Oktober 2017, 10:11:41 »
ESA-Astronauten (in spe) trainieren im Rahmen des PANGÄA-Ausbildungsprogramms bereits für die Erkundung lunarer Lavahöhlen, hier 2016 in einer Lavaröhre auf Lanzarote:





  Bilder:  ESA / S.Sechi / L.Ricci

  Quelle: https://www.europlanet-eu.org/lava-tubes-the-hidden-sites-for-future-human-habitats-on-the-moon-and-mars/

*

Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Bewohnbarkeit des unterirdischen Hohlraumsystem auf dem Mond
« Antwort #57 am: 17. August 2019, 20:54:21 »
Gerade läuft in einer Miene in Pittsburg die DARPA Subterranean Challenge bei dem verschiedene Teams mit unterschiedlichen Robotern versuchen werden die verschiedenen Ziele zu erfüllen und bis zu 2 Mio $ zu gewinnen.

Im Link findet man auch ein kurzes Video was einige Endrücke dieser Veranstaltung vermittelt:
(der Untergrund scheint schon einmal nicht sehr herausfordernd zu sein.)

https://www.nasa.gov/feature/jpl/nasa-robots-compete-underground-in-darpa-challenge
« Letzte Änderung: 27. Februar 2021, 16:51:45 von RonB »

aasgeir

  • Gast
Re: Bewohnbarkeit des unterirdischen Hohlraumsystem auf dem Mond
« Antwort #58 am: 27. Februar 2021, 16:07:29 »
Es tut sich was bei der Lavaröhrenerforschung:
ESA lässt in seiner Concurrent Design Facility (CDF) mehrere Konzepte zur Erkundung solcher Lavahöhlen im Rahmen zukünftiger Mondmissionen wie dem European Large Logistics Lander (EL3) weiterentwickeln; u.a. Konzepte der Uni Würzburg und der Uni von Oviedo, die im Rahmen von Sysnova-Studien erstellt wurden. Bei diesen Konzepten werden zB kugelförmige mit Sensoren bestückte Sonden am Seil von der Oberfläche in die Höhlenöffnung herabgelassen und vermessen das Innere des Lavagangs, z.T. kombiniert mit kleinen autonomen Erkundungsrovern, die drahtlos mit der Sonde kommunizieren und dort auch ihre Akkus aufladen können. Einzelheiten und Illustrationen hier:
https://www.esa.int/Enabling_Support/Preparing_for_the_Future/Discovery_and_Preparation/ESA_plans_mission_to_explore_lunar_caves

Re: Bewohnbarkeit des unterirdischen Hohlraumsystem auf dem Mond
« Antwort #59 am: 28. Februar 2021, 10:26:23 »
Hallo,

gibt es bei der Höhlenerkundung auch Pläne LIDAR (Lasergestützte 3D Vermessung) einzusetzen? Damit sollte doch ein kleiner Rover ohne Probleme detaillierte 3D Scans des Höhleninnenraums erstellen können.

Gruß

Mario
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

Online SirFalcon

  • ****
  • 405
Re: Bewohnbarkeit des unterirdischen Hohlraumsystem auf dem Mond
« Antwort #60 am: 28. Februar 2021, 13:38:06 »
Hallo,

gibt es bei der Höhlenerkundung auch Pläne LIDAR (Lasergestützte 3D Vermessung) einzusetzen? Damit sollte doch ein kleiner Rover ohne Probleme detaillierte 3D Scans des Höhleninnenraums erstellen können.

Gruß

Mario

Soll zumindest bei Deadalus (kugelförmiges Erkundungsgerät) genutzt werden:
Zitat
Lidar systems will produce 3D models of the environment; this will be the primary exploration toolset within the sphere.

Zitat
Lidar-Systeme werden 3D-Modelle der Umgebung erstellen; dies wird das primäre Erkundungs-Toolset innerhalb der Sphäre sein.

Video mit der entsprechenden Präsentation (englisch):


Gruß
SirFalcon