Raumcon
Raumfahrt => Organisationen, Unternehmen und Programme => Thema gestartet von: tomtom am 19. Januar 2012, 17:59:23
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Die Themen der ESA-Ministerratstagung 2012 im November in Italien zeichnen sich mehr und mehr ab:
1. ISS-Finanzierung ab 2013 bis 2020 (und Reduktion 30% bzw. Nutzung)
2. ESA Beteiligung an Arianespace
Ob und wie die ESA die Mindereinnahmen durch Start von Ariane ausgleicht
3. Ariane ME bzw. Ariane 6
4. ISS-Kostenbeteiligung durch ATV-Nachfolger
ORION SM versus VAC
5. GMES Entwicklung und Betrieb (sh. auch EU)
6. ExoMars
7. Lunar Lander
u.v.m.
Für die einzelnen Themen haben wir ja auch Spezialthread, hier soll es mehr um die programmatischen und politischen Aspekte und Zusammenhänge gehen.
Die französische CNES hat sich schonmal für eine Überprüfung des ExoMars-Projekts ausgesprochen (es hat so viele Veränderungen seit dem ursprünglichen Plan gegeben)
und gegen ein Orion SM und für ein VAC zur Weltraumschrott-Entsorgung ausgesprochen.
http://www.spacenews.com/civil/120119-cnes-mixed-signals-exomars.html (http://www.spacenews.com/civil/120119-cnes-mixed-signals-exomars.html)
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Ich denke auch ein unabhängiges Projekt (ATV-VAC) ist besser als das Orion-SM, was eine weitere Abhängigkeit von den USA bedeuten würde.
Aber im Artikel stehen noch andere wichtige Dinge:
Bonneville said that if ESA does not propose what is known as a “Barter Element” that appeals to Europe’s desire for technological challenge and long-term utility, then France has the option of not participating in the extension of the station’s operations beyond 2015.
Wenn Frankreich mit dem neuen Post-ATV Vertrag mit der NASA nicht einverstanden ist, könnte man aus dem ISS-Programm 2015 aussteigen. Falls man sich mit der NASA nicht einigen kann, müsste man der NASA 450 Millionen Euro direkt aufs Konto überweisen.
Der deutsche Standpunkt zu der Thematik dürfte auch noch interessant werden. Eigentlich ist ja Robotik ein Schwerpunkt der deutschen Raumfahrtpolitik, was für das ATV-VAC spricht. Passt auch gut zur geplanten DEOS-Mission (Deutsche orbitale Servicing Mission).
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Falls man sich mit der NASA nicht einigen kann, müsste man der NASA 450 Millionen Euro direkt aufs Konto überweisen.
Wegen ausbleibender Lieferleistung, nehme ich mal an?
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Weitere Entscheidungspunkte werden sein:
- Space Situational Awareness (SSA) - Wie geht's weiter? Wieviel Geld soll da reingesteckt werden?
- ESA-Oberstufe für die VEGA, statt AVUM und 3. Stufe (Lyra-Programm)
- ExoMars wird sicherlich auf dem Verhandlungstisch landen
- Neue Entscheidungsstrukturen - dafür hatte Dordain schon bei der letzten Ministerratssitzung gekämpft, aber nichts erreicht
- Entscheidung über europäische Mondlandesonde (MoonNext)
Und noch einige mehr...
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Die Liste der Baustellen wird noch länger, Eumetsat hat Schwierigkeiten, die Finanzierung des EPS-SG Wettersatelliten zu organisieren (auch weil die NASA ein Instrument dazu nicht liefern kann und das evtl. in Europa nachentwickelt werden müßte). Die ESA soll im Nov. darüber diskutieren.
http://www.spacenews.com/policy/120209-europe-defers-weather-sats.html (http://www.spacenews.com/policy/120209-europe-defers-weather-sats.html)
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Kleine Korrektur am Rande. Die vier Instrumente wären von der NOAA gekommen, nicht von der NASA. Das Hauptinstrument wäre entweder MHS oder ein Nachfolgemodell geworden und das muss auf jeden Fall ersetzt werden. Auf die anderen drei kann man schmerzlich verzichten.
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tobi hatte die Info zwar schonmal unter dem Thread "Ariane 5 - Zukunft" gepostet, aber die folgende offizielle Erklärung der Minister von Frankreich und Deutschland scheint mir auch im Zusammenhang mit der ESA-Tagung im November von Bedeutung:
Neben dem Thema Trägerentwicklung und dem ISS-Beteiligungs-Beitrag ("ISS-Barter-Element") wird auch auf MERLIN eingegangen (geplanter Start jetzt 2016) und das man beim SSA-Thema (Space Situational Awareness) zusammenarbeiten will.
http://www.botschaft-frankreich.de/IMG/pdf/declaration_DE_entete_120206.pdf (http://www.botschaft-frankreich.de/IMG/pdf/declaration_DE_entete_120206.pdf)
Ich frag mich ja, warum in deutschen Pressemeldungen diese Vereinbarung noch nicht angekommen zu sein scheint.
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Deutschland will sich auf dem Level von 2008 an den ESA-Programmen beteiligen, vielleicht etwas mehr.
Speziell gilt das für den Erdbeobachtungsbereich.
DLR-Chef Wörner, ESA-Direktor Liebig und Koordinator Peter Hintze trafen sich am 16.07.
http://www.spacenews.com/civil/120726-germany-space-contribution-2008-level.html (http://www.spacenews.com/civil/120726-germany-space-contribution-2008-level.html)
Eigentlich sollte TerraSAR und TanDEM-X durch Astrium so vermarktet werden, dass die Nachfolgesatelliten dadurch finanzierbar wären. Das klappt wohl nicht.
Wörner scheint zumindestens der Humor nicht abhanden gekommen zu sein: PPP bedeutet "privat-public-partnership" und nicht "public pays permanently"
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Der für Navigation zuständige ESA-Direktor Didier Faivre möchte die nächste Galileo-Generation entwickeln, die ab 2020 die "alten" Satelliten ersetzen sollen.
Ich dachte ja, dass das Projekt ein EU-Projekt geworden ist, aber vielleicht doch nicht. Eine Budgetanforderung soll im November vorgelegt werden.
http://www.flightglobal.com/news/articles/ila-second-generation-galileo-must-launch-from-2020-376393/ (http://www.flightglobal.com/news/articles/ila-second-generation-galileo-must-launch-from-2020-376393/)
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Ein Update zur Ministeratskonferenz:
http://www.spacenews.com/civil/120925-esa-policy-conclave.html (http://www.spacenews.com/civil/120925-esa-policy-conclave.html)
Deutschland will die ISS halten, Frankreich neue Raketen und Exomars. Italien möchte mit einer verbesserten VEGA jetzt auch all-elektrische GEO-Satelliten starten und da ist natürlich ein deutsches Investment notwendig. Also spendet jeder für jedes Projekt etwas und alle sind glücklich.
Großbritannien wird weder im Trägerbereich noch bei der ISS Geld beisteuern. Das ist insbesondere deshalb Schade, da man ja in Großbritannien mit SABRE/Skylon neue Technologie entwickelt, die sehr vielversprechend für die Zukunft ist.
Deutschland ist außerdem strikt dagegen innerhalb der EU eine zweite europäische Raumfahrtagentur aufzubauen.
Und CNES Programmdirektor Thierry Duquesne fürchtet eine Erosion der industriellen Basis, sollte die Ariane 5 auf 5 Flüge pro Jahr fallen.
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Ich bin nach wie vor Entsetzt!!!
Die Zusammenarbeit in Europa beschränkt sich auf Auseinandersetzungen über ein paar Mio EURO.
In den Vereingten Staaten verbrennen die Mrd Dollar - Aber die schaffen immer noch eine Show (Curiosity)
Und in Europa verbrennen wir gerade unser (man rated) ATV.
Schade eigentlich...
NCC1701
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Frankreich will ESA-Beitrag um 3,7% erhöhen:
http://www.spacenews.com/civil/120928-france-boost-esa-contribution.html (http://www.spacenews.com/civil/120928-france-boost-esa-contribution.html)
Offenbar will man Deutschland als größter ESA-Beitragzahler wieder überholen.... ;)
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Och, manche Länder müssen ihre realen Rückstände erst mal wieder ausgleichen ...
(Steht ja sogar so in der Meldung ...)
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ESA-Ministerratstagung 2012
Gibt es eine Agenda?
Kennt jemand die vorher sowieso schon feststehenden Ergebnisse?
Meine Vermutung:
Studien hier und da - jeweils einige Millionen natürlich...
Ariane 6 oder ECB wird natürlich vertagt - aber ein paar Millionen für weitere Studien machen wir dann doch.
WO ist der spirit of Kennedy???
Europa ist mit seinem ATV einfach zu perfekt - und darüber hinaus gibt es nicht einmal Ansätze für eine Vision.
PS:
Kann sich noch jemand an die automatische Landung von Phoenix (UNI Bremen) erinnern?
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Die ESA Ministerratstagung wird eine noch größte Ratssitzung sein als bisher. Douglas Messier listet 36 Staaten und Organisationen auf, die mit Delegationen anreisen und teilnehmen werden.
Ein wahrhaft großes Gremium, die zu hoffentlich guten Entscheidungen finden werden.
http://www.parabolicarc.com/2012/10/20/crucial-esa-ministerial-meeting-to-be-largest-yet/ (http://www.parabolicarc.com/2012/10/20/crucial-esa-ministerial-meeting-to-be-largest-yet/)
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Der Bilduntertitel ist lustig: "Die Ritter der Tafelrunde" ;)
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Die ESA Ministerratstagung wird eine noch größte Ratssitzung sein als bisher. Douglas Messier listet 36 Staaten und Organisationen auf, die mit Delegationen anreisen und teilnehmen werden.
Ein wahrhaft großes Gremium, die zu hoffentlich guten Entscheidungen finden werden.
http://www.parabolicarc.com/2012/10/20/crucial-esa-ministerial-meeting-to-be-largest-yet/ (http://www.parabolicarc.com/2012/10/20/crucial-esa-ministerial-meeting-to-be-largest-yet/)
Sorry, aber in meinen Augen ist das das Ende der Raumfahrt in Europa.
Frankreich und Deutschland können sich nicht einigen. Wie sollen dann 34 weitere Parteien (Länder) das richten???
Das Wichtigste wird hier auch nur das abendliche Dinner sein. Und selbst das wird vergessen werden.
Alexey Leonov (erster Weltraumaustieg und Apollo-Sojus-Test Project) hat mal gesagt:
"Die sollen ARBEITEN..."
Der arme Alexey ist dann eben Künstler geworden....
NCC1701
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Deutschland will den Mondlander bei der ESA Ministerratskonferenz durchsetzen:
http://www.spacenews.com/civil/121023-germany-push-moon-lander.html (http://www.spacenews.com/civil/121023-germany-push-moon-lander.html)
Dabei soll der deutsche Anteil unter 60% gesenkt werden. Es müssen also noch Frankreich oder Italien einsteigen. Das wird also Gegenstand intensiver Debatten werden.
Deutschland will also mehr ISS, Ariane 5 ME, Orion SM und jetzt den Mondlander. Da geht Deutschland ja sehr ambitioniert in diese Konferenz. Ich denke, um all das zu bekommen, wird man deutliche Kompromisse gegenüber den Franzosen und Italienern machen müssen. Deutschland muss auch bei der Vega einsteigen und bei der Ariane 6 wird es sicherlich ein Vorlaufprogramm geben, wo sich Deutschland ebenfalls ordentlich beteiligen muss. Ansonsten sehe ich nicht, wie Frankreichs Unterstützung für die ME sichergestellt werden soll. ExoMars muss natürlich auch weiter gehen um Italiener und Briten zufriedenzustellen.
Die Feststoff-Ariane 6 (CNES-Idee) muss um jeden Preis verhindert werden.
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Im Vorfeld der ESA-Ministerratstagung ein paar interessante Aussagen von ESA-Chef Dordain zum Thema ESA-EU auf der interparlamentarischen Konferenz in Warschau:
- Er lobt natürlich das Erreichte, diverse Wissenschaftsprojekte aber auch Galileo. Er betont aber auch, dass die ESA Mitgliedsstaaten die Gelegenheit haben, die europäische Raumfahrt und deren Industrie durch Investments zu gestalten. In den letzten 4 Jahren hat sich die Welt dramatisch verändert, neue Modelle der Entwicklung von Raumfahrtsystemen wie die von SpaceX sind entstanden. Er erwähnt auch China mit dessen automatische und bemannte Raumstationmissionen. Die ESA/EU müsse entsprechende Maßnahmen zu mehr Wettbewerb und Wachstum veranlassen.
- Interessanterweise sagt er, dass "SpaceX abhängig ist von einem garantierten NASA-Markt von 5 Starts pro Jahr".
- Er erwähnt, dass bei den Eumetsat mehr Wettbewerb erreicht wurde als beim Galileo Projekt.
- Er will ESA-Investments in ihrer Wirkung hebeln durch Partnerschaften mit der Industrie.
- Er nennt im Vorfeld der ESA-Ministerratstagung drei strategische Ziele, die ein 12 Mrd € Paket ergeben:
1. Erschließen von Wissen ( ca. 5 Mrd. € )
2. Ermöglichen von Services ( ca. 2,7 Mrd € ) - durch die Mitgliedsstaaten wie auch durch Eumetsat
3. Verbessern der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie (ca. 4,5 Mrd € )
Für die Zusammenarbeit von ESA und EU sieht er da kein großes Problem, da man die selben Ziele hat und mit dem Geo-Return Prinzip sieht er die Arbeit der ESA als erfüllt, wenn das Limit bei 0,84 erreicht ist. Alles in allem ist das Geo-Return Prinzip zwar eine Restriktion, aber es war auch bisher ein Hilfmittel den Erfolg zu erreichen.
http://www.esa.int/SPECIALS/DG/SEM0WD62Q8H_0.html (http://www.esa.int/SPECIALS/DG/SEM0WD62Q8H_0.html)
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Deutschland will also mehr ISS, Ariane 5 ME, Orion SM und jetzt den Mondlander.
Wo das hinführt sieht man an unseren Strassen. Baustellen überall, aber keine fertig weil nicht genug Geld da ist.
Die sollten sich lieber mehr um weniger kümmern. Sonst kommt da nie was gescheits bei raus.
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DLR-Chef Wörner blogged über die Vorbereitungen und nennt die intensiven Auseinandersetzungen um ESA und EU eine heiße Debatte um ein kalte Kartoffel.
Er sieht die Debatte als grundlos an, da das Geo-Return Prinzip wichtige Vorteile aufweist und wer es anders haben möchte, könne das über ein eigenes EU-Programm beschließen und durchführen.
Stattdessen hält er es für dringend, die eigentlich wichtigen Entscheidungen zu treffen: die Zukunft der Trägerraketen, der Raumstation und anderer Aktivitäten.
http://www.dlr.de/blogs/de/desktopdefault.aspx/tabid-5896/9578_read-602/ (http://www.dlr.de/blogs/de/desktopdefault.aspx/tabid-5896/9578_read-602/)
So nachvollziehbar diese Sichtweise auch sein mag, es ist ja nun eigentlich nicht Aufgabe der Politik darüber zu entscheiden, ob der nächste Träger jetzt ein Feststoff- oder Flüssigkeitstriebwerk hat, ob es zum Mond geht oder zum Mars und ähnliches. Zumindestens müßte man bei derartigen Entscheidungen erwarten können, dass die Politiker dann auch dazu stehen.
Es ist aber die originäre politische Aufgabe, die organisatorischen Strukturen und Regeln möglichst effektiv zu gestalten. Dagegen wäre es ein Versäumnis, wenn diese Debatte nur unendlich weitergeführt werden würde.
Das man nach all den Erfahrungen (zb. Galileo) in der Sache kaum politische Fortschritte gemacht hat, muß dann doch überraschen.
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Also scheint die entscheidende Frage, ob die EU ein ESA Mitgliedsstaat wird oder ob die ESA eine Abteilung der EU wird.
Meiner Meinung kann die ESA langfristig nur ein Teil der EU, also eine Abteilung solcher werden. Es muss eine klare Struktur von oben nach unten geben und wenn wir mehrere parallele Behörden haben, die irgendwie europäisch aber nicht Teil der EU sind, haben, dann bereitet das ganze nur Kompetenzgerangel und Geldverschwendung.
Wenn die EU ein Mitglied der ESA wird, dann kann das höchstens kurzfristig eine gute Lösung sein um Weltraumfahrt nach EU-Beschaffung mal weiter anzutesten.
Bei dem Ariane-Review ist doch eindeutig rausgekommen, dass man von der Kostenseite am Ende der Fahnenstange angekommen ist beim Geo-Return.
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Die Ministerratstagung wird also wieder nicht beschlussfähig sein? ???
Sollte es nicht möglich sein, Europa zu organisieren? ::)
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Ich stelle mal ein Szenario in den Raum: DE und FR können sich nicht vorab einigen, daher wäre die Ministerratskonferenz nicht beschlussfähig ... und wird abgesagt.
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Also scheint die entscheidende Frage, ob die EU ein ESA Mitgliedsstaat wird oder ob die ESA eine Abteilung der EU wird.
Meiner Meinung kann die ESA langfristig nur ein Teil der EU, also eine Abteilung solcher werden. Es muss eine klare Struktur von oben nach unten geben und wenn wir mehrere parallele Behörden haben, die irgendwie europäisch aber nicht Teil der EU sind, haben, dann bereitet das ganze nur Kompetenzgerangel und Geldverschwendung.
Was sollte denn da parallel sein? Entweder liegen alle Raumfahrtaktivitäten der EU bei der Tochterorganisation ESA oder bei der supranationalen Behörde ESA, deren Mitglied die EU ist. Oder forderst du die Auflösung von DLR und CNES? ???
Wenn die EU ein Mitglied der ESA wird, dann kann das höchstens kurzfristig eine gute Lösung sein um Weltraumfahrt nach EU-Beschaffung mal weiter anzutesten.
Bei dem Ariane-Review ist doch eindeutig rausgekommen, dass man von der Kostenseite am Ende der Fahnenstange angekommen ist beim Geo-Return.
Das ist aber andererseits lang- bis mittelfristig die beste Lösung, um Länder wie Norwegen oder Schweiz an der europäischen Raumfahrt zu beteiligen, die eben der EU auf gar keinen Fall angehören wollen. Man kann denen schließlich nicht sagen, dass sie jetzt in die EU eintreten oder die ESA verlassen müssen. Das macht keinen Sinn und wäre auf jeden Fall schlechter Stil.
Selbst das Vereinigte Königreich könnte so nach einem EU-Austritt so viel oder wenig europäische Raumfahrt (mit-) gestalten, wie es möchte. Der britische EU-Austritt wird nämlich bedauerlicherweise (in erster Linie für UK!) immer wahrscheinlicher, da die EU-Gegner auf der Insel sich wohl über kurz oder lang politisch durchsetzen werden.
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Ok da spielt natürlich auch die Vision hinein, wie die europäische Gemeinschaft in Zukunft aussehen soll. Die europäische Raumfahrtpolitik sollte meiner Meinung nach von Europa (=EU) bestimmt werden und die deutsche Raumfahrtpolitik z.B. von der Bundesregierung.
Meiner Meinung kann es langfristig nicht sein, dass es zwei europäische Raumfahrtprogramme gibt: das, was auf der ESA Ministerratskonferenz entschieden wird und das, was die EU entscheidet. Selbst wenn die EU jetzt der ESA als Mitglied beitreten würde, dann hätte man immer noch zwei europäische Programme. Deutschland und Frankreich zanken sich ja bereits bei der ESA Ministerratskonferenz, jetzt kann man sich beim EU Programm auch noch zanken. Das ist nur eine Verschwendung von Energie und Reisekosten.
Länder, die nicht in der EU sind, können weiter über Kooperationen eingebunden werden.
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Ich stelle mal ein Szenario in den Raum: DE und FR können sich nicht vorab einigen, daher wäre die Ministerratskonferenz nicht beschlussfähig ... und wird abgesagt.
Das war meine Prognose vom Ende letzten Jahres. Das die noch kurzfristig abgesagt wird, kann ich mir nicht vorstellen. Schon eher deutet sich an, dass man wieder nicht viel beschließt und auf die nächste Sitzung verschiebt (2014).
Wenn man wenigsten in politischen Fragen, die kein Geld kosten, Fortschritte erzielen würde, aber auch da bin ich skeptisch.
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Ich stelle mal ein Szenario in den Raum: DE und FR können sich nicht vorab einigen, daher wäre die Ministerratskonferenz nicht beschlussfähig ... und wird abgesagt.
Das war meine Prognose vom Ende letzten Jahres. Das die noch kurzfristig abgesagt wird, kann ich mir nicht vorstellen. Schon eher deutet sich an, dass man wieder nicht viel beschließt und auf die nächste Sitzung verschiebt (2014).
Wenn man wenigsten in politischen Fragen, die kein Geld kosten, Fortschritte erzielen würde, aber auch da bin ich skeptisch.
Das erinnert mich an das Prinzip "Wir müssen eine gemeinsame Lösung finden". Es ist nämlich sehr leicht, keine gemeinsame Lösung zu finden. Dann wird das Problem dem anderen zugeschoben und auf irgendwann anders vertagt. Hinzu kommt, das die Mitgliedsstaaten unterschiedlich viel an finanziellen Mitteln mit einbringen. Frankreich als grösster und Deutschland als zweitgrösster Zahler stellen ja fast 50% des Etats. Mit Italien stellen drei Länder über 60%. Klar das jeder versucht eigene Interessen durchzusetzen. Das Ende ist dann meistens irgendein dürftiger Kompromiss oder Stillstand. Frei nach dem Motto "keiner ist so unfähig wie wir alle zusammen".
Da sollte man sich doch fast überlegen, aus der ESA auszusteigen und auf das Pferd DLR setzen. Mit 25% des ESA Etats lässt sich sicherlich was gescheites auf die Beine stellen. Müssen ja nicht tausend Projekte gleichzeitig sein (jeder will halt was vom Kuchen abhaben) sondern systemtisch eins nach dem anderen abarbeiten.
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Das entspräche nicht der deutschen Grundhaltung in Sachen Europa, allgemein in der Politik und speziell in der Raumfahrt auch. Ohne die ESA und deren Ressourcen (auch know how) backen wir nur noch kleine Brötchen. Mars Express, Venus Express, Rosetta, Juice, Ulysses, Herschel, Planck, usw. ... alles nicht möglich, auch nicht ansatzweise.
Einen eigenen Zugang ins All gäbe es in Europa dann auch nicht mehr.
Ohne die ESA können wir große Raumfahrt einstampfen.
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Ok da spielt natürlich auch die Vision hinein, wie die europäische Gemeinschaft in Zukunft aussehen soll. Die europäische Raumfahrtpolitik sollte meiner Meinung nach von Europa (=EU) bestimmt werden und die deutsche Raumfahrtpolitik z.B. von der Bundesregierung.
Da spielt aber massiv die Frage hinein: Was ist Europa?
Frankreich ist Europa, Deutschland ist auch Europa, Norwegen ud Schweiz sind es nicht, das Vereinigte Königreich auch nicht, Schottland dann doch wieder (nach Austritt von Schottland aus UK und UK aus EU). Soll das tatsächlich so aussehen?
Meiner Meinung kann es langfristig nicht sein, dass es zwei europäische Raumfahrtprogramme gibt: das, was auf der ESA Ministerratskonferenz entschieden wird und das, was die EU entscheidet. Selbst wenn die EU jetzt der ESA als Mitglied beitreten würde, dann hätte man immer noch zwei europäische Programme. Deutschland und Frankreich zanken sich ja bereits bei der ESA Ministerratskonferenz, jetzt kann man sich beim EU Programm auch noch zanken. Das ist nur eine Verschwendung von Energie und Reisekosten.
Noch einmal: Möchtest du alle nationalen Agenturen auflösen? Bis zu einem gewissen Grad führt schließlich jede ihre eigenen Projekte durch. Falls nein: Auf eine Partei (= EU) mehr oder weniger kommt es dann auch nicht mehr an. Und vergiss nicht dieses Auftrags- bzw. Mitmachprinzip der ESA. Da wird ein Projekt vorgestellt, und wenn sich ausreichend Finanziers finden, wird es umgesetzt. Mit der EU als ESA-Mitglied könnten von der ESA Projekte realisiert werden, die ausschließlich von der EU finanziert würden. Damit ließe sich auch der ESA-Geo-Return ganz einfach umgehen. Wenn die EU 100% finanziert, fließen 100% in die EU zurück - in die gesamte EU. In welche Länder die Gelder dann genau fließen würde, wäre beim EU-Anteil völlig unerheblich.
Länder, die nicht in der EU sind, können weiter über Kooperationen eingebunden werden.
Kooperation ist aber nicht dasselbe wie Vollmitgliedschaft. Die Kooperationsländer ständen dann doch immer etwas außerhalb.
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Das entspräche nicht der deutschen Grundhaltung in Sachen Europa, allgemein in der Politik und speziell in der Raumfahrt auch. Ohne die ESA und deren Ressourcen (auch know how) backen wir nur noch kleine Brötchen. Mars Express, Venus Express, Rosetta, Juice, Ulysses, Herschel, Planck, usw. ... alles nicht möglich, auch nicht ansatzweise.
Einen eigenen Zugang ins All gäbe es in Europa dann auch nicht mehr.
Ohne die ESA können wir große Raumfahrt einstampfen.
Wobei ich primär nur politisches Handeln erkennen kann. Für mich stellt sich das so dar, das der wissenschaftliche Aspekt ziemlich stiefmütterlich behandelt wird. Jeder versucht das beste für "sein" Land zu erreichen - von "gemeinsam" keine Spur.
In irgendeinem Thread hier stand mal, das Italien irgendwas sinnloses baut, nur das auch ihre Raumfahrt was zu tun hat. Das ist doch kein Ansatz um irgendwas produktives auf die Beine zu stellen. Mich würde interessieren, wieviel vom ESA Etat irgendwo in der Bürokratie versickert und was am Ende wirklich bei den Projekten ankommt.
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Kooperation ist aber nicht dasselbe wie Vollmitgliedschaft. Die Kooperationsländer ständen dann doch immer etwas außerhalb.
Ist auch richtig so. Wer nicht voll zur EU gehören will, steht eben auch etwas abseits von Ihr.
Gruß, Klaus
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Entschuldigung? Wir reden gerade in erster Linie über die ESA, nicht über die EU. Es gibt nun einmal einige Länder, die bei der EU nicht mitmachen wollen und diesbezüglich abseits stehen. So weit, so gut.
Zwei Länder, in Zukunft vielleicht auch mehr, sind aber Voll-Mitglieder der ESA. Da stehen sie nicht abseits, sondern sind vollwertige Mitglieder. Und das soll sich nun ändern, nur weil die ESA zur Tochterorganisation der EU werden soll? Die Ausage wäre nun einmal die: "Wenn Ihr weiter Mitglied bei der ESA bleiben wollt, müsst ihr jetzt auch in die EU eintreten. Falls ihr das nicht wollt, seid ihr ab sofort nur noch Kooperationspartner der ESA." Worin liegt denn da der Sinn? ???
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Die ESA kündigt die Ministerratskonferenz auf ihrer Webseite mit jeder Menge Broschüren an.
http://www.esa.int/esaCP/SEMQM772Q8H_index_0.html (http://www.esa.int/esaCP/SEMQM772Q8H_index_0.html)
Eine Agenda gibts da nicht, aber dafür haben wir ja diesen Thread. :)
Allerdings bin ich nicht in der Lage, den "ESA-Effect" zu lesen, es scheint nur ein Online-Reader zu sein und die Schrift ist dermaßen klein.
Top Marketing und offensichtlich unbrauchbar. :(
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Zum Vergößern in ESA Effect (http://esamultimedia.esa.int/multimedia/publications/BR-306-3/) links im Menü auf das Zahnrad klicken, dann "Zoom to single page" einstellen.
Dann kann man es lesen.
Größerer Bildschirm oder Lupe helfen auch. ;)
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Ich hab einen 27" Monitor und eine Lesebrille. Gut, mittlerweile hab ich gelernt, wie man das Teil bedienen muß.
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Ich hab einen 27" Monitor
Sag ich doch:
Dein Bildschirm ist zu klein für die großen Pläne und Finanzierungen der Ministerräte! ;) ;D
Ich hab einen 30" und kann immer noch nicht alles erkennen! ;)
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Entschuldigung? Wir reden gerade in erster Linie über die ESA, nicht über die EU. Es gibt nun einmal einige Länder, die bei der EU nicht mitmachen wollen und diesbezüglich abseits stehen. So weit, so gut.
Zwei Länder, in Zukunft vielleicht auch mehr, sind aber Voll-Mitglieder der ESA. Da stehen sie nicht abseits, sondern sind vollwertige Mitglieder. Und das soll sich nun ändern, nur weil die ESA zur Tochterorganisation der EU werden soll? Die Ausage wäre nun einmal die: "Wenn Ihr weiter Mitglied bei der ESA bleiben wollt, müsst ihr jetzt auch in die EU eintreten. Falls ihr das nicht wollt, seid ihr ab sofort nur noch Kooperationspartner der ESA." Worin liegt denn da der Sinn? ???
Ist das denn juristisch wirklich so ein großes Problem die ESA zu einer EU-Organisation mit aussereuropäischen Mitgliedern zu machen? Soweit ich weiß verfügt die ESA sowieso selbst über keine militärischen Mittel die man im Notall als EU 100% im Griff haben muss.....und Forschung ist doch sowieso internationalisiert. Falls die Eingliederung des ESA mit einer kräftigen Finanzspritze einhergeht, wäre ich auf jeden Fall voll dafür.
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Die Ausnahmeländer sind nicht das Problem, dass läßt sich mit etwas Mühe lösen, wie man am Beispiel Schweiz beim Galileo Programm sieht. Was war den Schweizern in dem EU-Programm vor allem wichtig? - Richtig, dass ihre Industrie entsprechend beteiligt wird.
EuroPolitics berichtet über die Konferenz und beschreibt den französischen Standpunkt, Priorität für eine Ariane 6 Entwicklung bis 2021 mit Vorbereitung einer verbesserten Ariane 5. Die französische Ministerin ist optimistisch, auch weil ESA-Chef Dordain diesen Standpunkt teilt.
Die Hersteller würden dagegen lieber eine Ariane 5ME sehen.
http://www.europolitics.info/sectorial-policies/space-plans-art345148-46.html (http://www.europolitics.info/sectorial-policies/space-plans-art345148-46.html)
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Ist das denn juristisch wirklich so ein großes Problem die ESA zu einer EU-Organisation mit aussereuropäischen Mitgliedern zu machen? Soweit ich weiß verfügt die ESA sowieso selbst über keine militärischen Mittel die man im Notall als EU 100% im Griff haben muss.....und Forschung ist doch sowieso internationalisiert. Falls die Eingliederung des ESA mit einer kräftigen Finanzspritze einhergeht, wäre ich auf jeden Fall voll dafür.
Unmöglich ist es sicherlich nicht, aber dann steht immer noch meine Frage im Raum, wieso man es nicht umgekehrt macht? Die ESA ist von Gründung an so aufgebaut, von Fall zu Fall Unterstützung von den Teilnehmernationen zu erlangen. Ein großes "Land" wie die EU könnte ja sogar als einziger "Investor" auftreten - oder beispielsweise die Schweiz als Juniorpartner mit ins Boot nehmen. Freilich kommt das Geld immer aus denselben Quellen: Frankreich, Deutschland, ...
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Ist das denn juristisch wirklich so ein großes Problem die ESA zu einer EU-Organisation mit aussereuropäischen Mitgliedern zu machen? Soweit ich weiß verfügt die ESA sowieso selbst über keine militärischen Mittel die man im Notall als EU 100% im Griff haben muss.....und Forschung ist doch sowieso internationalisiert. Falls die Eingliederung des ESA mit einer kräftigen Finanzspritze einhergeht, wäre ich auf jeden Fall voll dafür.
Unmöglich ist es sicherlich nicht, aber dann steht immer noch meine Frage im Raum, wieso man es nicht umgekehrt macht? Die ESA ist von Gründung an so aufgebaut, von Fall zu Fall Unterstützung von den Teilnehmernationen zu erlangen. Ein großes "Land" wie die EU könnte ja sogar als einziger "Investor" auftreten - oder beispielsweise die Schweiz als Juniorpartner mit ins Boot nehmen. Freilich kommt das Geld immer aus denselben Quellen: Frankreich, Deutschland, ...
Das wäre eine äußerst elegante Lösung wenn die EU als Mitglied der ESA auftritt.
Bei so einem Szenarion könnte die EU ESA intern durchaus Missionen auch im Alleingang stämmen, als auch auf bestehende Strukturen bei gemeinsammen Missionen zurück greifen.
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Hier nochmal ein etwas ausführlicherer Bericht zum o.g. Interview der französischen Forschungministerin.
Sie beschreibt darin, dass sie zusammen mit Dordain den Streit zwischen Ariane 6 und Ariane 5 moderiert hat. Die französische Position ist jetzt wohl die, dass man einen Zwischenschritt "Synergie" gehen will, wobei nicht mehr von Ariane 5ME die Rede sein soll und 2014 neu entschieden werden soll.
http://www.latribune.fr/entreprises-finance/industrie/aeronautique-defense/20121115trib000731184/la-ministre-de-la-recherche-genevieve-fioraso-c-est-le-moment-de-lancer-ariane-6.html (http://www.latribune.fr/entreprises-finance/industrie/aeronautique-defense/20121115trib000731184/la-ministre-de-la-recherche-genevieve-fioraso-c-est-le-moment-de-lancer-ariane-6.html)
Das Problem an dieser Idee dürfte allerdings sein, dass man nicht wirklich voran kommt und 2014 dann auch nicht wirklich mehr eine Wahl hat.
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und 2014 neu entschieden werden soll.
Durch Verschiebung löst man keine Probleme, sondern steckt weiterhin viel Geld in eines der beiden Programme, die eingestellt werden. Es wird also nur schlimmer. Ich kann nicht nachvollziehen, dass man da oben solche "tu-keinem-weh" Entscheidungen treffen will auf Kosten des Steuerzahlers.
Gruß, Klaus
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Da es hier schon um ESA/EU ging, hier eine Präsentation der Secure World Foundation zur IAC2012 Konferenz vom Oktober mit dem Thema "Die Komplexität der European Space Governance - funktioniert sie oder nicht".
Die Schwächen des Systems werden aufgezeigt. Allerdings gibts es außer der Empfehlung zu klaren Verantwortlichkeiten keine konkreten Ansätze zur Verbesserung einer auch nach Außen getragenen Stärke von Europa. Von Finanzierungs- und Standortfragen ist gar nicht die Rede.
http://swfound.org/media/93096/the_complexity_of_the_european_space_governance_-_does_it_work_iac_printing_version.pdf (http://swfound.org/media/93096/the_complexity_of_the_european_space_governance_-_does_it_work_iac_printing_version.pdf)
Aktuell hat die Kommission am 14. Nov. die ESA in einer öffentlichen "Kommunikation" um ein "angemessenes Verhältnis" zwischen EU und ESA ersucht. Dies soll ein Scenario sein, in dem die ESA eine EU-Agentur werden sollte.
http://www.europolitics.info/external-policies/commission-seeks-appropriate-relations-between-eu-and-esa-art345246-44.html (http://www.europolitics.info/external-policies/commission-seeks-appropriate-relations-between-eu-and-esa-art345246-44.html)
Details zu dem Schreiben konnte ich aber nicht finden und ein angemessenes Verhältnis ist ja nun schon lange ein Thema. Die Frage ist dann natürlich, welchen Nutzen sich die EU davon verspricht, um die ESA bzw. die Mitgliedsstaaten davon zu überzeugen.
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http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article111254590/Viele-Leute-sollten-von-oben-runterschauen-koennen.html (http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article111254590/Viele-Leute-sollten-von-oben-runterschauen-koennen.html)
hier deutet Reiter an, dass das Verschieben des Mondlander-Programms was mit Exomars zu tun haben könnte.
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Das Ministerium für Luft- und Raumfahrt ! :) :) :)
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Für Spiegel online berichtet Christoph Seidler (http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/esa-ministerrat-in-neapel-europaeer-streiten-ueber-ariane-und-co-a-867673.html) aus Neapel.
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Ja, Thema wäre in dem anderen Thread aber sinnvoller, wenn Nitro das da rüberlegt.
Und erledigt. :)
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Hey Nitro,
danke für's verschieben. Aber wäre es nicht schlauer, den Beitrag von tomtom, auf den sich mein Post bezog, dann auch mit rüber zu schieben?
Gruß, Timo
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Reiter: Das denken zwar viele, doch die ISS landet im Budget erst auf dem dritten Platz. Das meiste Geld geben wir für Ariane-Raketen aus und danach kommt die Erdbeobachtung
http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article111254590/Viele-Leute-sollten-von-oben-runterschauen-koennen.html (http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article111254590/Viele-Leute-sollten-von-oben-runterschauen-koennen.html)
Die wichtigste Entscheidung wäre gewesen, mal zu zeigen wie man die vollkommen aus dem Ruder gelaufenen Entwicklungskosten der Ariane 5 in Zukunft massiv verringern kann. 1,4 Mrd. Euro für eine neue Version ist vollkommen wahnsinnig. Insbesondere wenn wichtige Kunden in Zukunft wegfallen (Indien).
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danke für's verschieben. Aber wäre es nicht schlauer, den Beitrag von tomtom, auf den sich mein Post bezog, dann auch mit rüber zu schieben?
Ups, klar ist jetzt auch drüben.
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Revolution heute bei der ESA-Ministerratskonferenz: Die Anti-Raumtransportnation Großbritannien investiert 15 Millionen Pfund in die ISS-Forschung:
Jonathan Amos @BBCAmos
UK has indicated it will join the space station's European microgravity research programme #ELIPS #MC2012 Subject to final negs, ~£15m pa.
Bei der Konferenz selbst sollen sich Deutschland und Frankreich heftige Wortdebatten liefern. Eine Pressekonferenz wurde abgesagt. Hinter geschlossenen Türen geht der Kampf vermutlich die ganze Nacht weiter.
Hier blogt jemand offenbar von vor Ort:
http://www.astirn.de/blog/2012/11/ministerrat-2012-lets-get-ready-to-rumble/ (http://www.astirn.de/blog/2012/11/ministerrat-2012-lets-get-ready-to-rumble/)
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Fotos von der Front: ;)
http://www.flickr.com/photos/dlr_de/sets/72157632055815707/ (http://www.flickr.com/photos/dlr_de/sets/72157632055815707/)
http://www.flickr.com/photos/astirn/sets/72157632053230263/ (http://www.flickr.com/photos/astirn/sets/72157632053230263/)
http://www.esa.int/SPECIALS/Ministerial_Council_2012/SEME2791M9H_mg_1.html (http://www.esa.int/SPECIALS/Ministerial_Council_2012/SEME2791M9H_mg_1.html)
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Beim Thema Trägerentwicklung scheint ja der Aspekt Next Launcher Service, also Service durch Industrie, noch nicht erkennbar zu sein.
Nja, morgen sind wir vielleicht schlauer.
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Die Konferenz geht weiter und der sehr informative Blog auch:
http://www.astirn.de/blog/2012/11/ministerrat-2012-judgement-day/ (http://www.astirn.de/blog/2012/11/ministerrat-2012-judgement-day/)
Man scheint sich wirklich darauf einzulassen, zwei neue Träger entwickeln zu wollen !?
Ob dafür auch Geld da ist.
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Schöne Grafik über die großen und kleinen Raketen in Europa:
https://images.raumfahrer.net/up028803.jpg (https://images.raumfahrer.net/up028803.jpg)
Die Länder-Anteile am Gesamtbudget. Es fällt der große EU-Beitrag auf, mit dem allerdings überwiegend das Galileo Projekt finanziert wird.
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Man scheint sich wirklich darauf einzulassen, zwei neue Träger entwickeln zu wollen !?
Ob dafür auch Geld da ist.
Ja, und das Service-Modul-ATV kommt auch, mit der großen Überraschung, dass sich Großbritannien mit 20 Millionen Euro beteiligt.
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Die Konferenz geht weiter und der sehr informative Blog auch:
http://www.astirn.de/blog/2012/11/ministerrat-2012-judgement-day/ (http://www.astirn.de/blog/2012/11/ministerrat-2012-judgement-day/)
Man scheint sich wirklich darauf einzulassen, zwei neue Träger entwickeln zu wollen !?
Unter den gegebenen Umständen imho weiterhin die einzige realistische Möglichkeit. Ich hatte ja in dem ein oder anderen Gespräch genau in diese Richtung spekuliert. So bekommen alle Beteiligten etwas, und für die Technik an sich ist es auch nicht falsch.
Gruß Pirx
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Großbritannien bietet 20 Millionen für das Orion-SM. Unglaublich! :o
Die Briten wollte doch bisher nichts mit ISS oder bemannter Raumfahrt oder Ariane zu tun haben...
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Was versteht man unter
Die Weiterentwicklung der Ariane 5 ME wird fortgeführt, allerdings in reduziertem Umfang
?
Entweder man entwickelt sie weiter oder nicht. Was will man da reduzieren? Optimierung nach den ersten Starts?
Das mit dem Servicemodul find ich gut. So geht das ATV-Wissen erst mal nicht verloren, auch wenns an die USA weitergeleitet wird. Doch das KnowHow bleibt dann auch hier erhalten.
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Großbritannien bietet 20 Millionen für das Orion-SM. Unglaublich! :o
Die Briten wollte doch bisher nichts mit ISS oder bemannter Raumfahrt oder Ariane zu tun haben...
Das hat sich wohl geändert. Nachdem GB seinen Etat für Raumfahrt über die nächsten Jahre um 25% aufgestockt hat, beteiligt man sich unter anderem mit 15 Millionen an Experimenten auf der ISS. GB ist damit nach Frankreich, Deutschland und Italien der viert-größte Geldgeber der ESA.
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"Deutschland hat gewonnen"
http://www.astirn.de/blog/2012/11/ministerrat-2012-judgement-day/ (http://www.astirn.de/blog/2012/11/ministerrat-2012-judgement-day/)
Ariane 5 ME soll 2017 fliegen. Orion-SM kommt auch. Ariane 6 Entwicklung soll auch angefangen werden.
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F beteiligt sich mit 20% am Barter-Geschäft zur ISS Beteiligung, also dem Orion-SM.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/esa-staaten-einigen-sich-im-ariane-streit-iss-beteiligung-gesichert-a-868429.html (http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/esa-staaten-einigen-sich-im-ariane-streit-iss-beteiligung-gesichert-a-868429.html)
Hoffentlich hat man dabei die bisherigen Erfahrungen mit der NASA bedacht.
Ariane 5ME bis 2017 wäre wirklich ein Durchbruch. :)
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Was versteht man unter
Die Weiterentwicklung der Ariane 5 ME wird fortgeführt, allerdings in reduziertem Umfang
?
Entweder man entwickelt sie weiter oder nicht. Was will man da reduzieren? Optimierung nach den ersten Starts?
Das könnte man so verstehen: wenn sie nach 2017 in Betrieb ist, gibt es keine Mittel mehr zur Weiterentwicklung und alles geht dann in den nächsten Träger? Bisher werden für die Ariane V ja auch immer Begleitprogramme betrieben, die sowohl die Qualität erhalten sollen als auch sie immer weiter (in kleinen Schritten) verbessern.
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ja vermutlich ist das damit gemeint, dochwenn man eine neue Oberstufe bis 2017 einsatzbereit hat, dann wäre es ziemlich dumm, die dann nur einige Jahre zu nutzen, anstatt sie dann permanent wie die bisherige Ariane V Stufen zu optimieren und noch mehr Leistungsfähigkeit rauszuholen. Außer natürlich, man ist dann schon am Ende der möglichen Optimierungen angelangt und könnte nur noch mit unglaublich viel Aufwand ein paar kg Nutzlast rausholen...
Prinzipiell ist es denke ich nicht schlecht, mehrere Trägersysteme zu haben, solange man es sich leisten kann. Die Russen oder Amis haben ja auch nicht nur 1 Rakete. Vllt ist es lohnend (vielleicht sogar finanziell irgendwann) das man mit Ariane 5ME eine Schwerlastrakete hat, mit Ariane 6 in ihren Ausführungen ein flexibles System für Einzelstarts oder kleinere Lasten und letztendlich die VEGA für die unterste Kategorie hat.
Die Entscheidung bezügl ATV als Orion SM find ich persönlich am besten, weil es bedeutet, dass die Chancen steigen, dass ein Europäer bei einer nächsten bemannten Mission über den LEO hinaus an Bord sein wird.
Die Entwicklung der britischen Haltung find ich auch toll.
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Die Russen oder Amis haben ja auch nicht nur 1 Rakete.
Wir auch nicht. Ariane, VEGA und Sojus wird auch über Arianespace vermarktet.
Ariane V und 6 parallel kann ich mir nicht vorstellen. Ich persönlich bin übrigens etwas darüber enttäuscht, dass die Ariane 6 nicht sofort kommt.
Livestream von der Pressekonferenz läuft gleich hier an: http://www.esa.int/SPECIALS/Ministerial_Council_2012/SEMW9C91M9H_0.html (http://www.esa.int/SPECIALS/Ministerial_Council_2012/SEMW9C91M9H_0.html)
Gruß, Klaus
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Wer soll denn diesen Livestream verstehen??? Englisch - Französisch - Italienisch... Welche Sprache kommt wohl als nächstes???
Gruß, Klaus
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Von Deutschland kommen 2.6 Milliarden, von Frankreich 2.3 Milliarden und Italien steuert 1.2 Milliarden € bei. Immerhin spricht unser ESA Chef auf Englisch. :)
Gruß, Klaus
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Gesamtbudget: 10.9 Milliarden €
Gruß, Klaus
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Das geplante europäische Radar zur Weltraumobjekterfassung / Weltraumschrotterfassung kommt erstmal nicht.
Gruß, Klaus
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Ariane V ME vielleicht auch erst 2018... Bis dahin tanzt SpaceX mehrfach kreise um Arianespace... :(
Gruß, Klaus
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"Flat Budget" heißt übrigens, dass der Esa-Wissenschaftsetat in den kommenden Jahren eingefroren wird - ohne Inflationsausgleich...
Gruß, Klaus
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"Das Ziel ist klar, die Kosten der Ariane V mit der Ariane V ME zu senken" ... Ahjaaaa. Wirds nicht eher teurer?
Gruß, Klaus
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Hallo Leute
Die ESC-A Stufe verwendet das nicht wiederzündbare HM7B Triebwerk aus Ariane 4 Zeiten. Es ist nicht ganz einfach, dies Triebwerk in die A5 einzubauen. Und es ist deshalb auch teuer. Mit der Entwicklung der ME möchte man die die Satelliten auf besseren Bahnen abzusetzen und auch die Produktionskosten senken.
Gruß von Matjes
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Mit der Entwicklung der ME möchte man die die Satelliten auf besseren Bahnen abzusetzen und auch die Produktionskosten senken.
Das wird nicht funktionieren. So ein Vinci Triebwerk gibt es auch nicht gratis. Vor allem werden die ganzen Einzelteile der "alten" Komponenten doch immer teurer mit der Zeit. Zu hoffen die ME wird 2018 billiger sein als die jetzige 5er ist doch ein bisschen arg optimistisch.
Gruß, Klaus
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Ich kann der Entscheidung durchaus Gutes abgewinnen:
1. Die französische Feststoffariane ist erstmal vom Tisch
2. Es gibt mehr Zeit, dass die Idee von Dordain mit NELS reifen kann. Bei dem Arianereview ist doch rausgekommen, dass man die Kosten nur durch die Veränderung der industriellen Struktur senken kann. Wenn wir Ariane 6 wie Ariane 5 "managen", dann sehe ich nicht den Kostenvorteil.
Bei Ariane 5 ME finde ich die Entwicklungskosten etwas teuer. Es wurde doch schon ne Menge Geld reingesteckt und jetzt nochmal 1,4 Milliarden nur für eine neue Oberstufe...
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Die Synergieeffekte zwischen 5ME und 6 sind so groß dass man sie nicht ignorieren kann. Erst einmal die Ariane 5 weiterzubauen macht Sinn, denn sie wird die kosten erst mal früher senken als auf die Entwicklung einer Ariane 6 zu warten. Das würde viel länger dauern.
Jetzt bekommen wir quasi beides. Besser konnte es gar nicht kommen!
Ich bin auch der Meinung dass man die Ariane 5 nicht einstellen sollte sobald wir die 6 haben. Sie ist eine hervorragende Schwerlastrakete und diese Kapazität sollte man nicht unbedingt einfach so einstellen. Mit der Ariane 6 wären Nutzlasten wie das ATV, JWST, oder jegliche größere interplanetare Sonde unverstellbar.
Was mich ein wenig wundert ist die Begeisterung um das MPCV SM. Ich sehe ein dass es mangels Alternativen gebaut werden wird und muss. Aber im Endeffekt bringt uns das Teil nichts. Technologisch werden wir keinen Nutzen draus ziehen, da wir kaum neue Technologien entwickeln müssen und werden. Und darum geht es eigentlich bei der ESA. Noch nichtmals das Triebwerk wird aus Europa kommen.
Das ist immernoch besser als den Amerikanern M€450 zu überweisen und sichert Arbeitsplätze vor allem in Bremen. Aber spannend und von großem weiteren Nutzen ist das Teil nicht.
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Wer die Pressekonferenz verpasst hat:
Gruß, Klaus
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"Das Ziel ist klar, die Kosten der Ariane V mit der Ariane V ME zu senken" ... Ahjaaaa. Wirds nicht eher teurer?
Gruß, Klaus
kommt drauf an, vllt wirds biliger, wenn man in €/kg Nutzlast rechnet
Ariane V und 6 parallel kann ich mir nicht vorstellen.
wieso? ariane 6 wäre produktionstechnisch komplett anders aufzustellen. Die bisherigen Ariane 5 Standorte könnten wohl nicht einfach plötzlich eine (hauptsächliche) Feststoffrakete bauen. Von daher wäre eine Parallelproduktion vielleicht denkbar, weil man für eine Ariane 6 neue Standorte öffnen müsste.
Was mich ein wenig wundert ist die Begeisterung um das MPCV SM. Ich sehe ein dass es mangels Alternativen gebaut werden wird und muss. Aber im Endeffekt bringt uns das Teil nichts. Technologisch werden wir keinen Nutzen draus ziehen, da wir kaum neue Technologien entwickeln müssen und werden.
Du unterschätzt den Wissensverlust, der mit einer Einstellung des ATV einhergehen würde. Zwar bringt uns das ATV SM für die Orion keinen großen Fortschritt, aber die Industrie und Forschung bleibt am Ball. Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass Europa alleine ein bemanntes Schiff so schnell bauen könnte, da ist doch eine Kooperation mit der NASA optimal.
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Was mich ein wenig wundert ist die Begeisterung um das MPCV SM. Ich sehe ein dass es mangels Alternativen gebaut werden wird und muss. Aber im Endeffekt bringt uns das Teil nichts. Technologisch werden wir keinen Nutzen draus ziehen, da wir kaum neue Technologien entwickeln müssen und werden.
Du unterschätzt den Wissensverlust, der mit einer Einstellung des ATV einhergehen würde. Zwar bringt uns das ATV SM für die Orion keinen großen Fortschritt, aber die Industrie und Forschung bleibt am Ball. Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass Europa alleine ein bemanntes Schiff so schnell bauen könnte, da ist doch eine Kooperation mit der NASA optimal.
Das kann ich schon nachvollziehen. Aber es waren ja auch andere ATV-derived Alternativen auf dem Tisch. Das VAC hätte wohl mehr gebracht. Aber dass sich das schwer als Barter-Element verkaufen lässt ist auch nachvollziehbar. Die ganze Sache ist ziemlich vertrackt.
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Moin,
ich bin jedenfalls erstmal froh, daß sich die vorher so zerstrittenen Politiker doch noch zu einer halbwegs vernünftigen (aber nicht optimalen) Lösung zusammengerauft haben.
Ein ganz wichtiger Aspekt ist aus meiner Sicht, daß das neue Gesamtpaket weitgehend die Arbeit und damit die Arbeitsplätze/Jobs an den wichtigsten deutschen und französischen RF-Standorten sichert. :D
MPCV: Vielleicht würde das VAC technologisch mehr bringen, aber wie IngoSE schon geschrieben hat, würde es von der NASA nicht als Barter-Element akzeptiert, die 450 Mio € müßten also trotzdem gezahlt werden. Dann besser das MPCV bauen, das mE noch einen Vorteil bietet: langfristig weiß niemand wie sich die Situation in der RF in 4 oder 8 Jahren darstellt. Das MPCV böte uns ev. dann die Möglichkeit, zusammen mit der Ariane in die bemannte RF einzusteigen, denn dann fehlt lediglich noch eine Kapsel.
Gruß
roger50
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Ein ganz wichtiger Aspekt ist aus meiner Sicht, daß das neue Gesamtpaket weitgehend die Arbeit und damit die Arbeitsplätze/Jobs an den wichtigsten deutschen und französischen RF-Standorten sichert. :D
Ich hoffe doch das Raumfahrt mehr ist als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für hochqualifizierte Ingenieure. Wenn Raumfahrt auch Innovationen bringen will, muss auch riskiert werden alte Abteilungen dicht zu machen für neue Vorhaben. Sonst bringt das alles nichts.
Ich bin skeptisch was den Erfolg der Ariane V ME angeht. Der Weg des geringsten Widerstandes ist nicht unbedingt auf lange Sicht der Beste. Früher oder später braucht man einen Nachfolger. Und ob die Haushalte 2020 besser aussehen? Wohl kaum.
Gruß, Klaus
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Der offizielle DLR Artikel: http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-5723//year-all/ (http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-5723//year-all/)
ESA Artikel: http://www.esa.int/esaCP/SEMMRH91M9H_index_0.html (http://www.esa.int/esaCP/SEMMRH91M9H_index_0.html)
Gruß, Klaus
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Hallo Leute
Vielen Dank an Klaus für die Verlinkung der Pressekonferenz. Dadurch konnte ich die Pressekonferenz noch einmal in Ruhe anschauen.
Habe ich das so richtig verstanden, daß die neue Vinci Oberstufe der ME später auf die Ariane 6 raufkommen soll. Dann macht die Entwicklung der ME ja sogar doppelten Sinn. Jetzt zur Verbesserung der A5 und dann noch einmal für die A6.
Gruß von Matjes
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Ich weiß nicht, ob dass die Frage beantwortet, aber vielleicht kann man sich damit einen Reim drauf machen.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030015751-315eccac.jpg)
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Ich bin recht glücklich mit der Lösung. Besonders erfreut hat mich die Zusage von GB.
Man sollte auch wenn Ariane VI mal in Betrieb ist, unbedingt Ariane V bereit halten. Beide Raketen ergänzen sich doch gut von der Nutzlast.
Und durch den längeren Ariane VI-Entwicklungszeitraum gibts vielleicht auch nochmal Möglichkeiten das Konzept zu überdenken, vielleicht noch ein paar Kosteneinsparungen zu finden.
Aber, und das ist das wichtigste: Das Know-How wird mit den neuen Verträgen in Europa gehalten und gefördert. Wenn man alles einstampfen würde, wandert die Industrie ab und irgendwann sind wir einen High-Tech-Zweig mehr los, bzw. müssten dann wieder fast bei 0 anfangen. Deswegen ist es wichtig am Ball zu bleiben.
Und was Space X angeht: Denen kann auf Dauer (wenn sie erfolgreich bleiben) sowieso kein staatlicher Anbieter der Welt das Wasser reichen. Das hat nichts mit Europa <-> USA zu tun, sondern mit Staat <-> Freie Wirtschaft. Die Freie Wirtschaft wird immer effizienter und kostengünstiger sein als träge staatliche Entwicklungen wie bei ESA/NASA (hallo SLS).
Deswegen müssten wir dringend die europäische Raumfahrtindustrie noch weiter fördern und irgendwie auf eigene Beine stellen. Wir brauchen früher oder später ein europäisches Space X um im Launcher-Markt weiter mithalten zu können!
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eigentlich ist die ESA nur Auftraggeber. Die Rakete wird von Astrium und Zulieferern gebaut, von Arianespace vermarktet. So gesehen ist der Unterschied zu SpaceX imo eh nicht groß. SpaceX bekommt auch noch Zuschüsse von der NASA/vom Staat. Wo ist da schon der Riesenunterschied...
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Der Unterschied ist, dass in einem Fall die Politik die Systemhoheit besitzt und festlegt, wie Design und Auftragsverteilung (Geo-Return) aussehen sollen, während im anderen Fall ein Unternehmen frei Schnauze entwickelt und keine politischen Abstimmungsprozesse mitmachen muss.
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Auf twitter heißt es definitiv, Antonio Fabrizi, ESA, sagt, Ariane 6 bekommt unten 2 Feststoffstufen und oben das Vinci-Triebwerk der A5 ME.
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Deswegen müssten wir dringend die europäische Raumfahrtindustrie noch weiter fördern und irgendwie auf eigene Beine stellen. Wir brauchen früher oder später ein europäisches Space X um im Launcher-Markt weiter mithalten zu können!
Leider hat der EADS-Konzern aber schon quasi das Raumfahrt-Monopol in Europa. Zwar gibt es MT, OHB und andere Unternehmen, aber diese würden sich mit einer eigenen "Billigrakete" ins eigene Fleisch bzgl. ESA-/Arianespace schneiden und sind dazu noch zu klein um ein solches Projekt stemmen zu können. Auch haben europäische Milliardäre wenig Interesse an Visionen. Woher soll dann ein europäisches SpaceX kommen?
Ich vermute die private Raumfahrt werden die Amerikaner fest in der Hand halten.
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Auf twitter heißt es definitiv, Antonio Fabrizi, ESA, sagt, Ariane 6 bekommt unten 2 Feststoffstufen und oben das Vinci-Triebwerk der A5 ME.
Ich dachte, man will jetzt erst eine Studie machen um Ariane 6 offiziell zu definieren?
Also falls das so kommen sollte, dann ist das der Anfang vom Ende des europäischen Raumtranports. Keine bemannte europäische Raumfahrt in den nächsten 30 Jahren. Konzepte für eine langfristige Wiederverwendbarkeit sind erfolgreich verbaut.
Bei SpaceX lacht man sicher schon.
Ich packs nicht. >:( Ariane 6 wäre eine Chance alte Fehler zu vermeiden und man macht es nur schlimmer.
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Was neben Ariane und ATV Nachfolger etwas unter ging:
Die VEGA Weiterentwicklung wird über die nächsten zwei Jahre tmit 84 Millionen gefördert und deutschland hat sich mit 10 Prozent daran beteiligt. Vielleicht kommt ja doch noch die deutsche Oberstufe.
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So, ich habe mal ordentlich in die Tastatur gehackt.
http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/21112012235111.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/21112012235111.shtml)
Gruß, Klaus
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... So, ich habe mal ordentlich in die Tastatur gehackt. .... Gruß, Klaus
... und es ist eine lesenswerte Zusammenfassung geworden!
Danke! HausD
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Würden sich denn eine Ariane 5 ME und eine Ariane 6 nicht gegenseitig Konkurrenz machen?
Ich habe nach Lesen des Artikels von KlausD auch den Eindruck, dass der eigentliche Zweck, nämlich ein vernünftiges Trägersystem für Europa zu haben, eher sekundär ist. Vielmehr scheint es am wichtigsten zu sein, daß keine Nation ihr "Gesicht verliert" bzw. wer die fettesten Aufträge bekommt....?
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@Bogeyman, wir sind halt in der EU. Wir sind keine USA oder Russland. Unsere Mitgliedsstaaten haben noch eigene Interessen und eigene Nationalitäten. Das wird noch sehr lang dauern, bis das anders ist.
Zu Konkurrenz zwischen Ariane 5ME und 6, das dürfte drauf an kommen, was die Ariane 6 letztendlich leisten kann und was sie kosten wird. Kann man heute, denke ich, noch nicht sicher vorhersehen, ob die Ariane 6 am Ende besser oder "schlechter" wäre. Das richtet sich auch nach der Entwicklung des Satellitenmarktes. Werden die Sats immer größer und größer oder pendelt es sich langsam ein, oder werden sie wieder leichter, weil man auf vollelektrisch umstellt und dadurch Treibstoffmasse spart usw...
Leider hat der EADS-Konzern aber schon quasi das Raumfahrt-Monopol in Europa. Zwar gibt es MT, OHB und andere Unternehmen, aber diese würden sich mit einer eigenen "Billigrakete" ins eigene Fleisch bzgl. ESA-/Arianespace schneiden und sind dazu noch zu klein um ein solches Projekt stemmen zu können. Auch haben europäische Milliardäre wenig Interesse an Visionen. Woher soll dann ein europäisches SpaceX kommen?
wollen wir das denn überhaupt so unbedingt? Brauchen wir private Raumfahrt? Es gibt bestimmte Bereiche, die sind bei Staaten ganz gut aufgehoben.... Natürlich, inzwischen wird sogar beim Militär outsourced....
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Keine Ahnung was ich im Moment von der Entscheidung halten soll. Sieht ein wenig nach "wir machen alles ein bisschen" aus.
Zur Ariane 5 gibt es in den nächsten Jahren eh keine Alternative, selbst wenn man die Ariane 6 jetzt angeht wird es schätzungsweise 10 Jahre dauern bis sie fertig und Einsatzbereit ist.
Deswegen sollte man sich darauf konzentrieren aus der Ariane 5 noch möglichst viel rauszuholen, d.h. Nutzlast steigern / Produktion optimieren. Es gibt ja durchaus noch Spielraum zum Ausbau. Leider hat man dieses Thema über Jahre hinweg verschleppt und nicht angegangen (siehe Entwicklung der ESC-B / etc.) Von daher sind die momentanen Probleme selbst verschuldet.
Die Probleme sind ja seit je her nicht technischer sondern politischer Natur. Und denen geht es leider (ganz egal in welchem Land) nicht um die Raumfahrt sondern um Geld / Arbeitsplätze / politischen Einfluss / Prestige.
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Gehört vielleicht nicht ganz hierher, aber vielleicht kann mir mal jemand beantworten, warum die ESA für sehr viel Geld das ATV entwickelt und dann NUR 5 Stück :-[ davon einsetzt. Man vergleiche das mal mit der Anzahl der Sojus-Kapseln ...
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Gehört vielleicht nicht ganz hierher, aber vielleicht kann mir mal jemand beantworten, warum die ESA für sehr viel Geld das ATV entwickelt und dann NUR 5 Stück :-[ davon einsetzt. Man vergleiche das mal mit der Anzahl der Sojus-Kapseln ...
Das ist einfach zu erklären. Wir bezahlen mit der Fracht die mit dem ATV geliefert wird den Aufenthalt der ESA Astronauten auf der ISS (statt der NASA das Geld zu überweisen).
Und da von der ESA nur alle 1,5 Jahre jemand oben ist kommt man eben auf diesen Startintervall.
Warum es nach dem 5. keine weiteren mehr gibt? Das ist auch einfach. Die ESA hat am Anfang des Projekts genau 5 ATV geplant und entsprechend viele Teile bestellt.
Inzwischen gibt es viele Zulieferer nicht mehr, man kann also nicht einfach Teile nachbestellen. Man müsste vieles neu testen & zertifizieren was viel Geld und Zeit kosten würde. Von daher läuft es so oder so auf eine teilweise Neutentwicklung raus.
Hier hat die ESA im Nachhinein betrachtet sicher etwas kurzsichtig gehandelt.
Andererseits ist dieses Problem weit verbreitet. So gibt es die Lampen für die Beleuchtung auf der ISS nicht mehr aus dem gleichen Grund, als Folge dessen baut man aus dem ATV / HTV alle Lampen aus bevor es ablegt und in der Erdatmosphäre verglüht. Sonst gehen auf der ISS bald die Lichter aus mangels Ersatz :-)
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Geld ...
Angedacht waren ja mal mehr ATV, aber als das Programm gestartet wurde, konnte man nicht so weit den Haushalt ausplanen/festlegen. Daher wurde nur eine "erste Charge" fest bestellt, mit der gedachten Option auf mehr. Danach kam nichts mehr ...
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Unterm Strich weniger Geld, Hauptsache subventionierte Arbeitsplaetze bleiben da und dort erhalten, absolut nichts mit Vision (ausser Lisa, Gaia und Exomars), Europa gleicht mal wieder einem Basar.
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Raumfahrt hat in Europa wenig mit Visionen zu tun, sondern schon lange viel mit Wirtschaftspolitik und konkreten Anwendungen. Das sollte nicht überraschen. Da kann man auch keinen Paradigmenwechsel erwarten.
Das deutsche Raumfahrtbudget kommt heute (bis auf kleine Zusätze) aus dem BMWi (Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie) ... entsprechend sind Positionen, Strategien und Programme ausgerichtet.
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Wie will man dann z.B. mal SpaceX echte Konkurrenz bieten, wenn die mit ihren SuperHeavy Raketen Lastentransporte vergleichsweise günstiger anbieten? Fallen die Europäer wegen ihrer Wirtschaftspolitik und Entscheidungen aus Eitelkeit dabei nicht dauernd über ihre eigenen Beine?
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Ist eigentlich sicher das die NASA ein Service Modul für Ihre Orion von der ESA gebaut haben möchte?
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Ist eigentlich sicher das die NASA ein Service Modul für Ihre Orion von der ESA gebaut haben möchte?
Jap, das wurde auf amerikanischer Seite schon mehrfach angesprochen.
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Wie will man dann z.B. mal SpaceX echte Konkurrenz bieten, wenn die mit ihren SuperHeavy Raketen Lastentransporte vergleichsweise günstiger anbieten? Fallen die Europäer wegen ihrer Wirtschaftspolitik und Entscheidungen aus Eitelkeit dabei nicht dauernd über ihre eigenen Beine?
Tja, dazu gibt es natürlich so 2-3 Antworten: :)
1. Der Fall tritt so niemals ein, weil SpaceX es nicht schafft, günstigere Lastentransporte auf dem freien Markt anzubieten (wegen Insolvenz, Beschränkung auf US-Kunden, Preise).
2.a) Die Konkurrenz treibt die europäische Raumfahrtindustrie zu neuen Lösungen, die dann zu denen von SpaceX wieder konkurrenzfähig sind (schließlich kochen die SpaceX-Boys auch nur mit Wasser, nicht wahr?).
2.b) Die europäische Raumfahrtindustrie wird weitestgehend eingestellt, soweit es Trägersysteme angeht, und europäische Nutzlastbetreiber (Sonden, Satelliten und Raumschiffe) nutzen die günstigen Angebote, die auf dem Weltmarkt vorhanden sind (inklusive SpaceX).
Ist eigentlich sicher das die NASA ein Service Modul für Ihre Orion von der ESA gebaut haben möchte?
Jap, das wurde auf amerikanischer Seite schon mehrfach angesprochen.
Wir reden aber immer noch über genau ein Servicemodul für einen frühen und unbemannten Testflug?
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Wir reden aber immer noch über genau ein Servicemodul für einen frühen und unbemannten Testflug?
So ist es, das wird gerne ignoriert. Aber es ist eine gute Grundlage für weitere Zusammenarbeit.
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Ggf. auch ein zweites, das man aus der für Nummer 1 mit produzierten Hardware zusammensetzen und qualifizieren könnte.
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So richtig kann aber keiner sagen was aus diesem Servicemodul letztendlich wird.
Nicht einmal die Amerikaner wissen im Moment wozu sie MPCV & SLS (ich nenne es auch mal Constellation light) entwickeln. Die angesetzten Zeiträume sind lang und es besteht immer die Gefahr das sowas bei anderen politischen / finanziellen Verhältnissen eingestampft wird.
Auch würde ich nicht ausschließen das, falls sie es wirklich durchziehen, noch vom Nationalstolz gepackt werden und das Servicemodul für die bemannten Flüge dann von einer US-Firma kommt.
Aber immerhin hat man eine Möglichkeit gefunden die Erkenntnisse aus dem ATV noch zu verwerten und nicht zu verlieren. Nicht viel aber immerhin schon etwas....
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Die Synergieeffekte zwischen 5ME und 6 sind so groß dass man sie nicht ignorieren kann. Erst einmal die Ariane 5 weiterzubauen macht Sinn, denn sie wird die kosten erst mal früher senken als auf die Entwicklung einer Ariane 6 zu warten. Das würde viel länger dauern. Jetzt bekommen wir quasi beides. Besser konnte es gar nicht kommen!
Ich bin auch der Meinung dass man die Ariane 5 nicht einstellen sollte sobald wir die 6 haben. Sie ist eine hervorragende Schwerlastrakete und diese Kapazität sollte man nicht unbedingt einfach so einstellen. Mit der Ariane 6 wären Nutzlasten wie das ATV, JWST, oder jegliche größere interplanetare Sonde unverstellbar....
In http://www.flightglobal.com/blogs/hyperbola/2012/11/opinion-esa-has-chosen-badly-w.html (http://www.flightglobal.com/blogs/hyperbola/2012/11/opinion-esa-has-chosen-badly-w.html) wird behauptet, die Variante, an beiden Programmen (5ME + 6) weiter zu arbeiten, sei die schlechteste Option, die zur Auswahl gestanden habe. Außerdem heisst es in der Quelle, ein gewisser Herr Musk habe gegenüber der BBC geäußert, eine weiterentwickelte Ariane 5 habe keine Chance im Wettbewerb mit Musks Falcon-Raketen. Die ESA hätte besser daran getan, sich gleich exklusiv mit einer Low-Cost-Ariane 6 zu beschäftigen. Ich teile diese Einschätzung nicht.
Gruß Pirx
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Im NSF sind aufgrund einer schwedischen Veröffentlichung (http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=30353.msg984039#msg984039) Zahlen genannt worden. Danach wurden 8050 Mio € angefordert und 6093 Mio € als Budget genehmigt.
- 1857 Mio € - Erdbeobachtung
- 1293 Mio € - HSF + Mars
- 1072 Mio € - Telecom
- 34 Mio € - Robotik
- 455 Mio € - Technolgie
- 1228 Mio € - Trägerentwicklung
davon sind 651 für Ariane ME; 71,6 Mio für Ariane 6 und 84,1 für Vega genehmigt.
Das bedeutet wohl, die Ariane ME muß für 651 Mio realisiert werden (oder kommt später).
Die Zahlen korrespondieren nicht ganz mit Dordains Angaben (12 Mrd gefordert, 10.1 Mrd bekommen), da hier nur die Missionen aufgelistet sind, also zb. kein General Budget und EU-Budget. Dennoch könnte das nächste ESA-Budget spannend werden, denn die Zahlen sehen sehr nach Kürzungen aus.
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Das sind nur die Zahlen bis 2014 (bis zur nächsten ESA Ministerratskonferenz). Ariane 5 ME soll 1,4 Milliarden Euro kosten und 2017 fliegen. 2 Jahre 651 Millionen Euro, für 5 Jahre also ca. 1,5 Milliarden Euro. ;)
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Das ISS-Budget muss starke Einschnitte verkraften, weil Italien das Geld kürzt. Bei ATV und Orion-SM kann nicht gespart werden, was bedeutet, dass bei derm Columbuslabor und den Experimenten gespart werden muss.
http://www.spacenews.com/article/european-governments-agree-to-fund-orion-prop-module (http://www.spacenews.com/article/european-governments-agree-to-fund-orion-prop-module)
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[...] 84,1 für Vega genehmigt.
In dem Link steht, das ursprünglich 157 Millionen angesetzt worden sind. Es wurde also nur etwas mehr als die Hälfte gezeichnet. Hat sich Deutschland daran jetzt eigentlich beteiligt? Das würde mich sehr interessieren.
Ansonsten ist GB jetzt Beitragszahler Nr. 3, hinter Deutschland (2,6 Milliarden) und Frankreich (2,3 Milliarden). Italien ist knapp hinter GB. GB hat wohl bei Telekommunikation das Investment erhöht. Vermutlich möchte man SSTL mehr Aufträge sichern.
http://www.spacenews.com/article/britain-makes-its-mark-at-ministerial (http://www.spacenews.com/article/britain-makes-its-mark-at-ministerial)
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Und auch DLR-Chef Wörner erläutert seine Gedanken zur ESA-Konferenz:
http://www.dlr.de/blogs/DesktopDefault.aspx/tabid-5896/9578_read-604/ (http://www.dlr.de/blogs/DesktopDefault.aspx/tabid-5896/9578_read-604/)
Man kloppt sich selbst auf die Schulter und sieht dennoch Schwierigkeiten, die zu Konsequenzen führen sollen. Fragt sich, was das für Konsequenzen sein sollen.
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Das neue ESA Direktorat für Telekommunikation, dass ja wie oben angegeben sehr umfangreiche Projekte führt, entsteht in England. Die Telecom-Aktivitäten aus dem ESA Research und Technology Center Noordwijk werden dahin umziehen.
http://www.spacenews.com/article/britain-makes-its-mark-at-ministerial (http://www.spacenews.com/article/britain-makes-its-mark-at-ministerial)
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Viele abgesegnete ESA Programme warten noch auf Geldzusagen:
http://www.spacenews.com/article/many-esa-programs-approved-in-naples-still-want-for-funding-commitments (http://www.spacenews.com/article/many-esa-programs-approved-in-naples-still-want-for-funding-commitments)
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Das DLR liefert ein Extrablatt zu den Ergebnissen der Ministerratstagung:
http://www.dlr.de/rd/desktopdefault.aspx/tabid-4788/7944_read-36000/ (http://www.dlr.de/rd/desktopdefault.aspx/tabid-4788/7944_read-36000/)
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Schöner Bericht zur ESA Ministerratskonferenz, sogar mit Finanzzahlen. Allerdings hätte ich mir mehr zur Ariane 6 gewünscht und was das genau bedeutet.
Außerdem wird offenbar am FLPP mit HTE also Staged-Combustion LH2/LOX-Demonstrator weitergearbeitet. Welchen Sinn macht das, wenn wir die flüssige Erststufe jetzt offenbar mit Ariane 6 aufgeben? Die Ariane 5 ME soll ja auch außer Dienst gestellt werden, wenn die 6er kommt. Gibt es sowas wie Strategie in der europäischen Raumfahrtpolitik? ::)
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Ich nehme aus dem Bericht mal die Zahl 132 Mio € jährlich für Betriebskosten von Kourou mit.
Dazu hieß es mal:
"The combination of these three systems operating from French Guiana will also improve the efficiency of Europe's launch infrastructure by sharing its operating costs over a larger number of launches."
Wenn es statt 6x2 Sat-Start mit Ariane 5 nur noch 8 Starts einer Ariane 6 gibt, wird es wohl nicht billiger, oder?
Außerdem sagt man darin, dass die Idee für ein MPCV/ATV-SM von der NASA kam.
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Ich hatte am Montag die Gelegenheit Mitarbeiter des ESTEC zu fragen, was sie von den Entscheidungen der Ministerratstagung halten. Ihre kurze Antwort war, jeweils unabhängig voneinandern: 'Och, wir sind so auf unsere eigenen Arbeit konzentriert, so richtig verfolgt haben wir das nicht. Aber wenn es funktioniert, dann ist es gut.'
Da möge sich nun jeder selber seine Meinung zu bilden.
Grüße
Olli
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4 Monate ist die ESA-Ministerratskonferenz her und schon zeigt der Ariane-Kompromiss Risse:
http://www.spacenews.com/article/launch-report/34639ariane-compromise-shows-signs-of-fraying (http://www.spacenews.com/article/launch-report/34639ariane-compromise-shows-signs-of-fraying)
Der Artikel ist leider hinter einer Bezahlschranke. Aber auch so kann man erkennen, dass Frankreich die Ariane 6 medial gerade stark puscht, während die Ariane 5 ME in den Medien quasi nicht präsent ist.
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Heute vor 5 Jahren, die ESA-Ministerratskonferenz 2012. Damals wurde die Feststoff-Ariane 6 und die Ariane 5 ME beschlossen. Das ATV wurde ebenfalls beerdigt bzw. nicht weiterfinanziert, was aber schon vorher bekannt geworden war.
Beide Raketenkonzepte gibt es inzwischen nicht mehr und wurden durch die Industrie-Ariane in 2014 ersetzt. Das neue Konzept ist quasi eine Ariane 5 ME nochmal neu entworfen, nur billiger soll es jetzt sein.
Und es gibt jetzt eine Studie zu Callisto und man arbeitet an Prometheus, wo ein erster Test aber frühstens 2020 zu erwarten ist. Kann man also noch 2019 vor dem ersten Test beerdigen wie SCORE-D zum Beispiel.
Außerdem: die Konkurrenz verwendet Raketen wieder, der ESA-DG vergleicht Raketen mit Einweg/Mehrweg-Plastikflaschen um die europäische Inaktivität auf diesem Gebiet zu rechtfertigen.
Ansonsten: alles wie immer.
Dann auf die nächsten 5 Jahre.
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2012 war auch das Meeting, bei der UK den Raumflug von Tim Peake zum Schnäppchenpreis von 20 Mio € erhalten hat, in der Hoffnung, dass UK sich in Zukunft stärker engagieren würde.
Nun geht es um den zweiten Flug von Tim Peake und die ESA will auf dem nächsten Meeting 2019 sehen, wie UK und andere Staaten sich mit einem fairen Anteil beteiligen.
UK beteiligt sich mit 7,9 % am ESA Budget, müßte sich aber eher mit 14% beteiligen. Zudem wachsen die Kosten für UK aufgrund der Schwäche des Pfund durch den Brexit.
https://www.ft.com/content/cfbea554-4904-11e7-a3f4-c742b9791d43 (https://www.ft.com/content/cfbea554-4904-11e7-a3f4-c742b9791d43)
UK Space Agency Chef Graham Turnock sieht Tim Peake in einer Prime Position für eine zukünftige Mission, räumt aber ein, dass man Argumente für die Finanzierung vorbereiten müsse.
Wörners Idee des Moon Villiage erteilt er praktisch eine Absage, die Priorität liegt aus seiner Sicht auf einer Mars Sample Return Mission.
https://www.gov.uk/government/publications/spaceuk-issue-48 (https://www.gov.uk/government/publications/spaceuk-issue-48)
Ich vermute, in den nächsten Monaten passiert nichts und 2019 muß wieder alles ganz schnell gehen.