Raumcon
Raumfahrt => Bemannte Raumfahrt => Thema gestartet von: Elatan am 30. August 2011, 13:30:57
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Höre gerade bei Tagesschau zum ersten mal, dass der Sauerstoff auf der ISS nurnoch bis November reicht, daher vllt. evakuiert werden müssten.
Hab ich was verpasst? Ich dachte die Versongungslage wäre gesichert mit Lebensmitteln, Wasser und Sauerstoff...
Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/iss230.html (http://www.tagesschau.de/ausland/iss230.html)
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Auch das ist eine Falschmeldung.
Die Versorgungsgüter reichen weit über November hinaus.
Eine Evakuierung wäre allenfalls nötig, wenn die bemannten russischen Flüge bis dahin nicht wieder aufgenommen werden können.
Der Gründe dafür sind einerseits, dass die im Orbit befindliche Sojus Kapsel ans Ende ihrer Lebensdauer käme und man die Landung wegen der winterlichen Wetterbedingungen und einer dann notwendigen Nachtlandung nicht in den Dezember /Januar hinauszögern will.
Aber soweit sind wir noch lange nicht.
Gruß,
KSC
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Ah danke. Schade, dass nicht mal die Tagesschau ordentlich recherchiert...
Hatte mich schon gewundert, warum aus Januar jetzt plötzlich November geworden ist.
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(...)
Der Gründe dafür sind einerseits, dass die im Orbit befindliche Sojus Kapsel ans Ende ihrer Lebensdauer käme und man die Landung wegen der winterlichen Wetterbedingungen und einer dann notwendigen Nachtlandung nicht in den Dezember /Januar hinauszögern will.
(...)
Warum kann man im Dezember/Januar eigentlich nicht am Tag landen?
Grüsse
Wilhelm
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Auch am Tag wäre eine Landung gefährlich, weil in Sibirien einfach richtig schlechtes Wetter ist (Schneestürme, Kälte etc.). Man will da einfach zu der Zeit nicht landen.
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@sf4ever: Das mit dem Wetter kann ich nachvollziehen. Aber KSC und Kreuzberga (#124 "Ab dem 19. November ist die Situation wohl so, dass man nicht genügend Tageslicht bei der Landung hätte. Ende Dezember wäre das wieder möglich, aber da hat man eben Angst vor den strengen Winterbedingungen.") haben es so formuliert, dass man nicht genügend Tageslicht für eine Landung hätte (Kreuzberga) bzw. eine Nachtlandung sogar notwendig wäre (KSC). Es würde mich schon interessieren, warum dem so ist.
Grüsse
Wilhelm
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Ah, ok. Ruissland liegt ja relativ weit im Norden, und z.Z. kreist die ISS so, dass eine Landung eher im Dunklen sein wird, soweit ich weiß.
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Es ist eine Frage des Phasings: Zu welcher Uhrzeit kreist die ISS über welchem Bereich der Erde? Wer selbst mal ein Auge auf die ISS geworfen hat weiß ja, dass sich die Überflugzeiten jeden Tag ein paar Minuten verschieben. Ab 19. November kreist man halt in der (langen) Nacht über Kasachstan, so dass keine Landung möglich ist. Das gilt es grundsätzlich auch bei jedem Landetermin zu beachten, fällt halt nur im Winter sehr stark auf.
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@ Websquid: Danke, so habe ich es verstanden.
Grüsse
Wilhelm
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Es ist eine Frage des Phasings: Zu welcher Uhrzeit kreist die ISS über welchem Bereich der Erde? Wer selbst mal ein Auge auf die ISS geworfen hat weiß ja, dass sich die Überflugzeiten jeden Tag ein paar Minuten verschieben. Ab 19. November kreist man halt in der (langen) Nacht über Kasachstan, so dass keine Landung möglich ist. Das gilt es grundsätzlich auch bei jedem Landetermin zu beachten, fällt halt nur im Winter sehr stark auf.
Da kann man nur hoffen, dass die ISS nicht irgendwann aufgrund eines Notfalls mitten im Winter evakuiert werden muss.
Eigentlich hiess es immer, die angedockten Sojus-Kapseln ermöglichen in Notfällen den Astronauten jederzeit eine sofortige Rückkehr zur Erde. Dies scheint wohl auch nur eine Schönfärberei zu sein.
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Schönfärberei? Nur, wenn man so interpretieren möchte.
Notlandungen gehen immer und überall. Aber im normalen Betrieb wird man gewisse risikoreichere Fälle vermeiden wollen. Ein Flugzeug kann auch unter sehr schlechten Bedingungen landen. Trotzdem wird man nicht alles riskieren, wenn es nicht sein muss ...
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Notlandungen gehen immer und überall. Aber im normalen Betrieb wird man gewisse risikoreichere Fälle vermeiden wollen.
Schönfärberei ... ::)
Tut mir leid, aber der Aufwand eines unbemannten ISS-Betriebes sowie die damit verbundenen Gefahren für die Station stellen doch ebenfalls einen Notfall dar.
Irgendwie passt das nicht zusammen. Will man tatsächlich die Existenz und den sinnvollen Betrieb der ISS gefährden, nur um ein Risiko bei der Landung zu vermeiden, welches man ansonsten bei einer akuten Krise ebenso eingehen müsste ?
Entscheident ist doch die Frage, ist die Landung im Winter nun sicher, oder ist sie nicht sicher ? Wenn sie möglicherweise unsicher ist, kann man sie auch nicht im Evakuierungsfall sinnvoll einplanen.
Wie wäre es mit dieser Alternative ? Mit der nächsten Sous landen im September beide amerikanische Astronauten, unter absolut sicheren Bedingungen. Es verbleibt dann eine rein russisch-japanische Restbesatzung, die die Gefahren (einer bei Notfällen ohnehin eingeplanten) Winterlandung möglicherweise etwas entspannter sieht, als die NASA.
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@Berliner die Situation ist momentan kein Notfall für die Menschen da droben! deswegen will man halt nicht unbedingt bei Nacht usw landen;
Unter "Notfall" versteht man eben nur einen Fall indem Menschen gefährdet werden...
mfg
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Alle Raumfahrer die Mit der Sojus starten durchlaufen doch ein Notfallprogramm mit Überlebenstraining zu Land und zu Wasser. Ich hab auch schon mal Videos vom beladen der Sojus, da wurden Thermoanzüge sowie Wasseranzüge gezeigt. Ich denke die fliegen auf jeder Mission mit. Überhaupt fand ich die Menge an Utensilien für eine Landung abseits der Norm recht hoch.
Ich bin mir recht sicher, das die Sojus und deren Besatzung solche Landungen gut meistern könnten. Aber die Besatzung und auch die Bodencrew möchte sicher lieber im "warmen" und hellen landen und nicht im tiefsten Schneesturm. Und da die Besatzung nicht akut gefährdet ist sehe ich nicht warum Berliner so ein Fass aufmacht.
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Hallo Freunde,
Hallo Berliner,
Deine Aussage : Eigentlich hiess es immer, die angedockten Sojus-Kapseln ermöglichen in Notfällen den Astronauten jederzeit eine sofortige Rückkehr zur Erde. Dies scheint wohl auch nur eine Schönfärberei zu sein.
Das heisst es auch heute noch und ist nach wie vor sachlich begründet.
Wie im Beitrag vorher eigentlich recht deutlich geschrieben, gibt es Notfallpläne und Notfalltraining für die unterschiedlichsten Notfälle, vom leichten bis zum schweren. Das zugehörige Handbuch ist übrigens ROT.
Für welchen konkreten Fall siehst Du Schönfärberei? Sehen das die Nutzer der ISS und deren Experten auch so? Bis jetzt habe ich nur emotionalen Global-Konkretismus in dieser Aussage gefunden ...
... und wo bleibt eigentlich Raumfrachter *Progress M-12M* ???
Gruß HausD
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Wie wäre es mit dieser Alternative ? Mit der nächsten Sous landen im September beide amerikanische Astronauten, unter absolut sicheren Bedingungen. Es verbleibt dann eine rein russisch-japanische Restbesatzung, die die Gefahren (einer bei Notfällen ohnehin eingeplanten) Winterlandung möglicherweise etwas entspannter sieht, als die NASA.
Tun sie nicht, diese Vorgabe kommt von russischer Seite.
Man sollte sich dabei nicht nur auf die Landung fokussieren, Probleme haben nicht zuletzt auch auf die Bergungs-Teams, bei sehr tiefen Temperaturen können z.B. die Hubschrauber nicht fliegen.
Außerdem kann eine Notlandung überall stattfinden. Man könnte im Notfall statt bei minus 40 Grad, in der Nacht und bei Orkan auch in der amerikanischen Prärie oder in der kalifornischen Salzwüste landen. Dafür ist man vorbereitet und hat das sogar schon trainiert.
Gruß,
KSC
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Es gab schon Landungen bei extrem "winterlichen" Wetter...
Auch wenn kein Hubschrauber fliegen darf (Nebel, Eisbildung,...) ist die Bergung abgesichert - hatten wir erst kürzlich...
Für Not-Landungen gibt es also keine Probleme.
Aber man muss ja nicht "künstlich" eine Notlandung herbeiführen...
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Ich gewinne manchmal den Eindruck, dass einige hier den kalten Krieg und die Teilung der Welt immer noch nicht überwunden haben...schade...es geht um Menschenleben und keinen Macho-Aktionismus!...OT-Ende
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Ich gewinne manchmal den Eindruck, dass einige hier den kalten Krieg und die Teilung der Welt immer noch nicht überwunden haben...schade...es geht um Menschenleben und keinen Macho-Aktionismus!...OT-Ende
Also man muss nun nicht gleich persönlich werden.
Ich stelle hier nur eine Frage über die tatsächliche, ständige Verfügbarkeit einer sicheren Sojus-Rückkehrmöglichkeit, und ich stelle fest, eine wirklich klare Antwort gibt es nicht.
Aber es stimmt schon, die Diskussion führt von Progress weg. Deshalb will ich auf das Thema hier nicht weiter eingehen.
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Verstehe ich nicht, warum du das unklar findest.
Es wurde doch schon gesagt, eine Notlandung ist immer möglich. Eine Notlandung ist aber mit zusätzlichen Risiken verbunden und man würde das nur machen, wenn das Risiko nicht zu landen größer wäre.
Bei einer Räumung der ISS aufgrund dessen, dass keine neue Sojus starten könnte, wäre aber keine Notlandung, man könnte sich den Landezeitpunkt aussuchen. Daher würde man dann landen, wenn die Bedingungen nicht durch Wetter und Tageszeit unnötig erschwert würden.
Gruß,
KSC
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Hier gibts einen Artikel zu den Hintergründen:
http://www.themoscowtimes.com/news/article/space-failures-raise-uneasy-questions/442789.html (http://www.themoscowtimes.com/news/article/space-failures-raise-uneasy-questions/442789.html)
http://english.pravda.ru/society/stories/30-08-2011/118906-space_industry-0/ (http://english.pravda.ru/society/stories/30-08-2011/118906-space_industry-0/)
In Russland sind Reformen und bessere Bezahlung für die Raumfahrtindustrie notwendig. Viele erfahrende Leute sind in Rente oder ins Ausland abgewandert. Ein durchschnittlicher Ingenieur verdient unter 1000 Dollar pro Monat, also unter 700 Euro pro Monat. In Europa verdienen da selbst Praktikanten mehr Geld.
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In Russland sind Reformen und bessere Bezahlung für die Raumfahrtindustrie notwendig. Viele erfahrende Leute sind in Rente oder ins Ausland abgewandert. Ein durchschnittlicher Ingenieur verdient unter 1000 Dollar pro Monat, also unter 700 Euro pro Monat. In Europa verdienen da selbst Praktikanten mehr Geld.
Auf der anderen Seite ist gerade das Lohngefüge der Grund dafür, warum sich die russische Raumfahrt international recht gut behaupten kann und zb die Proton trotz höherem Risiko (als die Ariane 5) sehr gut ausgelastet ist. Würde eine Proton oder Zenit genau so viel kosten wie eine Ariane 5, so würden sehr viele Kunden zu Ariane abwandern, einfach weil die russischen Träger, obwohl schon Jahrzehnte im Einsatz, immer noch recht viele Fehlstarts hat. Einzig die Sojus kann hier (trotz des aktuellen Fehlstarts) mit einer sehr guten Statistik glänzen, allerdings ist ihre Nutzlast für große Nachrichtensateliten zu gering.
Zahlen die Russen den Angestellten in den Raumfahrt Unternehmen jetzt mehr, kann man davon ausgehen, das auch die Sitze in der Sojus und die Versorgung der ISS mit Progress Transportern ab 2013 deutlich teurer werden.
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In Russland sind Reformen und bessere Bezahlung für die Raumfahrtindustrie notwendig. Viele erfahrende Leute sind in Rente oder ins Ausland abgewandert. Ein durchschnittlicher Ingenieur verdient unter 1000 Dollar pro Monat, also unter 700 Euro pro Monat. In Europa verdienen da selbst Praktikanten mehr Geld.
Das von dir beschriebene Phänomen ist veraltet...
Die Lage der Fachkräfte in der russischen Raumfahrt hat sich in den letzten Jahren sehr stabilisiert. Neben sukzessiven Gehaltserhöhungen gibt es auch von den Konzernen "sozialpolitische" Verbesserungen, wie Wohnungsbau für Betriebsangehörige. Bei ENERGIJA gibt es darüber ausführliche Informationen.
Dein Europa-Praktikanten-Vergleich... hm - Ostdeutschland scheint nicht in Europa zu liegen... (aber Moskau liegt in Europa ;))
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Tobi hat ja aus einem aktuellen Artikel der Prawda zitiert.
Aber du hast recht, obwohl es in der Prawda steht muss es ja nicht automatisch auch die Wahrheit sein ;)
Gruß,
KSC
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Eigentlich heißt PRAWDA übersetzt "Wahrheit", aber bei der Zeitung...
Es ist mir zu viel Polemik, wenn das die Unfallursache sein soll.
Im NovKos-Forum spricht man davon, dass die Produktion der "Einheit" in eine andere Firma "umgelagert" wurde.
Ob das aber belastbar ist...
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Hallo Freunde,
ich habe mal etwas nach der Absturzstelle gesucht und das dazu gefunden:
http://themoscownews.com/russia/20110825/188955189.html (http://themoscownews.com/russia/20110825/188955189.html)
"The Moscow News" meldet
...Die Menschen in den Regionen sagten, dass sie eine riesige Explosion gehört haben, die man in einer Entfernung von rund 100 km hätte hören können.
Andere Zeugen sagen auch, sie haben zwei Blitze am Himmel gesehen, einen in der Nähe und den anderen in der Nähe Karakokshy Tunzhoi, in 60 km Entfernung. ...
Die Untersuchung der Gewässer und Landschaft des vermuteten Absturzgebietes auf das toxische Heptyl hat noch keine Spur ergeben, es wird weiter gesucht, sowohl nach Trümmern als auch nach dem giftigen Heptyl.
(Heptyl acetate (C9H18O2)) --s. u. Martin: ... 1,1 Dimethylhydrazin (UDMH) verwendet. Die Formel ist C2H8N2.
(Danke Martin und einen schönen Nachmittag, sieht so auch giftiger aus... HausD)
Russland, Republik Altai, Karakoksha ., Ynyrga
(http://s7.directupload.net/images/110831/kncezmug.jpg) bei GE 51.827715,86.778259
Zu "jadka" 's Beitrag oben: Bei Umlagerungen werden i.A. nie alle Technologien mit umgesetzt. (s. Auto-Zubehör-Industrie und Rückruf-Aktionen der letzten Zeit)
Gruß HausD
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Die Untersuchung der Gewässer und Landschaft des vermuteten Absturzgebietes auf das toxische Heptyl hat noch keine Spur ergeben, es wird weiter gesucht, sowohl nach Trümmern als auch nach dem giftigen Heptyl.
(Heptyl acetate (C9H18O2))
Hi,
Heptyl wird in Russland als Synonym fuer 1,1 Dimethylhydrazin (UDMH) verwendet. Die Formel ist C2H8N2.
Martin
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Mein Praktikantenvergleich bezog sich auf Praktikanten in der europäischen Raumfahrtindustie.
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Ok, tobi, dann stimmt das sicher...
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Hier ein Interview aus der heutigen Wissenschaftssendung des Deutschlandfunks zur eventuellen Evakuierung der ISS.
Interviewpartner war unser Mitglied Karl :D
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/08/31/dlf_20110831_1639_1446bdb7.mp3 (http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/08/31/dlf_20110831_1639_1446bdb7.mp3)
Gruß,
KSC
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NovKos-Forum, ISVESTIA
Bei der Suche fand man zwar noch keine Überreste von M-12M, aber Teile eines Hubschraubers MI-2,
der im Jahr 1975 abgestürzt war... :D
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Reguläre Sojus-Winterlandungen (also ohne Notsituation) gab es beispielsweise bei den Missionen von Sojus-TM 10, 17 und 22, damals von der Mir aus. Bei ISS-Missionen wurde dies bisher vermieden.
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http://www.spaceflightnow.com/news/n1108/30investigation/ (http://www.spaceflightnow.com/news/n1108/30investigation/)
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Gehts nur mir so?
Nach dem medialen Hin und Her der letzten Tage habe ich das Gefühl, dass sich das I im Wörtchen ISS langsam auseinanderdividiert. Ich hatte nach dem Progressabsturz eigtl. erwartet, dass sich alle zusammen setzen und koordiniert die Vorgehensweise planen und öffentlich machen. Stattdessen baut die NASA medialen Druck auf ihren "Dienstleister" auf, der wohl auch Druck auf Washington ausüben soll, dass man doch was eigenes braucht und prompt kommt aus Russland folgendes:
"Damit scheint die zunächst von der amerikanischen Nasa angedeutete Möglichkeit vom Tisch zu sein, dass die ISS verwaist, weil alle Besatzungsmitglieder die Station verlassen, bevor Ablösung ankommt. Dieses Szenario hat andererseits der Vizechef von Roskosmos Witali Dawydow am Mittwoch in Moskau bestätigt. 'Vielleicht ist in Zukunft kein dauerhafter Aufenthalt von Kosmonauten in Erdnähe mehr nötig', sagte Dawydow bei einer Videokonferenz. Die Frage werde auch in Russland diskutiert. Vielleicht sei es notwendig, zu einer Strategie zeitweiliger Einsätze im All zurückzukehren." Quelle:http://www.sueddeutsche.de/W5D383/176798/Fluege-zur-ISS-wieder-moeglic.html (http://www.sueddeutsche.de/W5D383/176798/Fluege-zur-iss-wieder-moeglic.html)
Link korrigiert, mfg STS-125
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... Vielleicht ist in Zukunft kein dauerhafter Aufenthalt von Kosmonauten in Erdnähe mehr nötig', sagte Dawydow bei einer Videokonferenz. Die Frage werde auch in Russland diskutiert. Vielleicht sei es notwendig, zu einer Strategie zeitweiliger Einsätze im All zurückzukehren. ...
Das bezieht sich aber nicht auf die ISS sondern auf zukünftige Stationen.
Gruß
Peter
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Ich kann nicht erkennen warum das „I“ bei der ISS auseinanderdividieren soll.
Am vergangenen Donnerstag war der Fehlstart, am Montag darauf hat sich das gesamte ISS Management, d.h. alle Partner, zusammengesetzt und die weitere Vorgehensweise beraten und das hier schon gepostete neue Startmanifest ausgearbeitet.
Das Aussagen wegen der Evakuierung von Seiten der NASA kamen liegt schlicht daran, dass es auf NASA Seite diverse Pressekonferenzen gab, auf denen Journalisten entsprechende Fragen gestellt haben. Das Szenario, das eine Evakuierung notwendig machen würde, wurde aber im Konsens zusammen mit allen Partnern definiert.
Die übrigen Partner, Russland, Europa und Japan, sind in ihrer Informationspolitik - Sagen wir mal, deutlich zurückhaltender als die NASA ;) Pressekonferenzen mit entsprechender Möglichkeit für Rückfragen gibt es bei diesen Partnern eher selten. Deswegen scheint es manchmal so, also ob die Amerikaner hier unabgestimmt vorpreschen.
Wo genau siehst du im Übrigen den Medialen Druck, der von der NASA da aufgebaut worden sein soll? Ich habe von offizieller NASA Seite keine Äußerungen in dieser Richtung gehört, was Medien von sich geben oder US Kongress Mitglieder sagen kann man ja nicht der NASA anlasten.
Gruß,
KSC
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Ja nu ;) das vierstufige "ISS ist versorgt / ISS sollte/wenn evakuiert werden / ISS kann auch unbemannt / ISS läuft unbemannt Gefahr" in diversesten Medien resultiert aus diversen Äußerungen diverser NASA-Members.
Ob dieses Hin und Her nun seitens der NASA so gewollt war oder nicht, weiß ich nicht, aber souveräne PR schaut anders aus, finde ich. Und wenn Medien, wie die SZ, die normalerweise schon genauer hinschaut, Äußerungen von Roscosmos Vize Vitaly Davydov über die künftige Ausrichtung bemannter russ. Missionen direkt auf die ISS beziehen, läuft was schief.
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Ja nu ;) das vierstufige "ISS ist versorgt / ISS sollte/wenn evakuiert werden / ISS kann auch unbemannt / ISS läuft unbemannt Gefahr" in diversesten Medien resultiert aus diversen Äußerungen diverser NASA-Members.
Du hast recht, das haben sie gesagt. Sie haben es deswegen gesagt, weil sie von Journalisten und der Presse danach gefragt worden sind und sie haben wahrheitsgemäß geantwortet. Schau dir die Aufzeichnungen der Pressekonferenzen von Suffredini doch mal vollständig an.
Nach seinem Eingagsstatement kam z.B. die Frage Wie ist die Versorgung? Antwort: Sehr gut. Nächste Frage: Was passiert wenn lange Zeit Sojus nicht mehr fliegt? Antwort: Wir müssen die ISS evakuieren. Frage: Kann man die ISS unbemannt fliegen und ist das gefährlich? Antwort: Ja kann man, aber es ist riskanter als sie bemannt zu lassen.
Hätten sie etwa lügen, oder auf Fragen die Antwort verweigern sollen?
Die Raumfahrt PR in den USA kann man nur bedingt steuern. Dort werden Pressekonferenzen abgehalten mit der Möglichkeit zur (mehrfachen) Nachfrage. Was dann letztendlich geschrieben und gesendet wird, wie die Antworten in einen Kontext gesetzt werden, hat man dann nicht mehr in der Hand.
Die Medien stürzen sich halt sehr gerne auf Worst Case Szenarien, die sie in der PK ausgiebig erfragen. Die kann man als NASA Manger dann bei der PK lange als unwahrscheinlich bezeichnen, in der Zeitung steht dann aber doch : „NASA erwägt Evakuierung der ISS“. Dass das von allen Partnern beschlossen werden müsste und das die Umstände die dazu führen würden genau umrissen und ziemlich unwahrscheinlich sind, das steht dann unter Umständen eben nicht in der Zeitung.
Berühmt berüchtigt für diese Art Raumfahrtjournalismus ist die Katastrophenqueen Marcia Dunn von Associated Press (AP).
In Europa, Russland, Japan und bei den privaten in den USA arbeitet man lieber mit Presseerklärungen die man veröffentlicht. Die fallen manchmal recht dürr aus und viele Informationen fallen unter den Tisch.
Deswegen ist mir die erste Variante eigentlich lieber, wobei man sich dann Originalquellen anschauen muss, aber nicht das was Journalisten daraus machen ;)
Wobei ich auch nicht verhehlen will, dass es auch sehr gute Raumfahrtjournalisten gibt.
Das beste Beispiel hat gestern unser Mitglied Karl im Deutschlandfunk abgegeben :)
Und wenn Medien, wie die SZ, die normalerweise schon genauer hinschaut, Äußerungen von Roscosmos Vize Vitaly Davydov über die künftige Ausrichtung bemannter russ. Missionen direkt auf die ISS beziehen, läuft was schief.
In der Tat, da läuft was schief, aber nicht bei der NASA oder Roskosmos, sondern bei der SZ ;)
Aber wir kommen hier deutlich vom Thema ab.....und ich will den zuständigen Mod nicht verärgern :D
Gruß,
KSC
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Ex-Astronaut Leroy Chiao ist für eine Einbindung von China in das ISS Programm, da sie auch bemannt fliegen können:
http://edition.cnn.com/2011/OPINION/09/01/chiao.space.program.china/ (http://edition.cnn.com/2011/OPINION/09/01/chiao.space.program.china/)
Allerdings halte ich das nur für eine langfristige Lösung. China muss seine Dockingtechnologie erst noch erproben, außerdem passt der chinesische Dockingadapter vermutlich garnicht auf die ISS. Kurzfristig ist es auf jeden Fall die beste Lösung die Soyuzkapsel schnell wieder ins All zu bekommen.
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Sagen wir es doch mal so: Seit keine Shuttles mehr kommen, ist doch dort ein Docking-Port frei geworden. Natürlich müsste man den Adapter austauschen, aber den Shuttle Port zu behalten macht ohnehin keinen Sinn mehr.
Ist nur die Frage ob so ein Tausch überhaupt Technisch möglich ist..
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Sagen wir es doch mal so: Seit keine Shuttles mehr kommen, ist doch dort ein Docking-Port frei geworden. Natürlich müsste man den Adapter austauschen, aber den Shuttle Port zu behalten macht ohnehin keinen Sinn mehr.
Ist nur die Frage ob so ein Tausch überhaupt Technisch möglich ist..
Die APAS Ports an den PMAs sollen von verschiedenen Raumschiffen, zum Beispiel einer potentiellen bemannten Dragon, benutzt werden.
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Ist nur die Frage ob so ein Tausch überhaupt Technisch möglich ist..
Für Orion plante man einen Zwischenadapter für PMA-2, ATLAS. Man hätte dabei den APAS-89 durch das neue Kopplungssystem ersetzt.
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Noch ein Artikel zur Evakuierung der ISS:
http://pajamasmedia.com/blog/will-nasa-abandon-ship/ (http://pajamasmedia.com/blog/will-nasa-abandon-ship/)
Im wesentlichen sagt der Autor, dass die NASA mehr Risko eingehen soll um die Station bemannt zu halten. Wenn man im Weltall weiter kommen möchte, muss man mehr Risiko eingehen und es gibt viele Lebensbereiche wo ebenfalls Menschenleben leicht aufs Spiel gesetzt werden. Es gäbe viele Alternative Optionen z.B. eine Soyuz unbemannt hochschicken (geht das?) und die Crew länger oben behalten, weitermachen als wäre nichts passiert oder die Winterlandung riskieren. Dann meint er noch, man könnte Dragon mit einem rudimentären Lebenserhaltungssystem ausstatten und bemannt ohne LAS starten, was ich aber für nicht realistisch halte, jedenfalls nicht in den nächsten 4 Monaten.
Tja was denkt ihr? Ich finde er hat nicht ganz unrecht. Wenn ein Soldat in Land XY stirbt, dann ist das nur eine Randnotiz, aber wenn ein Astronaut stirbt, dann muss erstmal die Raumfahrt eingestellt werden. Was ist wirklich wichtig? :o
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Es gäbe viele Alternative Optionen z.B. eine Soyuz unbemannt hochschicken (geht das?) und die Crew länger oben behalten, weitermachen als wäre nichts passiert oder die Winterlandung riskieren.
Klar kann man eine Sojus unbemannt fliegen, Z.B. die ganzen Kosmos-Bezeichnungen für die Sojus-Testflüge, oder auch Sojus-T 1 und Sojus-TM 1. Aber eine Winterlangung in Russland ist meiner Meinung nach ein hirnrissiges Unterfangen, obwohl es schon gemacht wurde (wobei es schon öfters Zwischenfälle gab).
Dann meint er noch, man könnte Dragon mit einem rudimentären Lebenserhaltungssystem ausstatten und bemannt ohne LAS starten, was ich aber für nicht realistisch halte, jedenfalls nicht in den nächsten 4 Monaten.
Denke ich auch, die man sollte die Dragon nicht gleich ins kalte Wasser schmeißen.
Tja was denkt ihr? Ich finde er hat nicht ganz unrecht. Wenn ein Soldat in Land XY stirbt, dann ist das nur eine Randnotiz, aber wenn ein Astronaut stirbt, dann muss erstmal die Raumfahrt eingestellt werden. Was ist wirklich wichtig? :o
Man sollte zwar auch etwas mehr Risiko eingehen, aber trotzdem sollte die Sicherheit der Crew immer an oberster Stelle stehen. Die Astronauen/Kosmonauten wissen ja, welche Risiken eingehen und ich denke, dass sie auch bereit sind, ein in Maßen höheres Risiko einzugehen, wenn damit z.B. die ISS bemannt bleiben kann.
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Zunächst mal herrscht in dem Artikel der Unterton, dass die Sojus Kapseln, bzw. Raketen auf die man sich seit Jahren verlassen hat und auf die man sich beim Ende des Shuttle Programms ganz bewusst für die nähere und mittlere Zukunft als alleiniges Transportmittel festgelegt hat, plötzlich unsicher und nicht mehr vertrauenswürdig seien.
Es ist zu einem Technischen Fehler gekommen, deswegen steht die Rakete temporär nicht zur Verfügung. Dass jedes technische System mal versagt, weiß jedes Kindergarten Kind, dass das Risiko besteht, das Sojus ausfällt, war jedem bekannt. Man hat das akzeptiert und jetzt soll man gefälligst auch nicht jammern!
Die These dass die jetzigen Probleme der Riskoscheue der NASA geschuldet sei, ist Unsinn. Der eigentliche Grund ist, dass die USA es nicht fertig gebracht hat, rechtzeitig einen Nachfolger für das Shuttle bereit zu haben.
Dann wird in dem Artikel ständig so getan, als läge die Lösung des Problems und die Entscheidung was zu tun ist alleine bei der NASA, die dabei zu zaudernd vorgehen würde. An der ISS sind mehrere Partner beteiligt und die entscheiden gemeinsam wie man weiter vorgeht.
Von den „guten“ Ratschläge die Sojus unbemannt zu starten, eine Winterlandung zu machen, oder die Crew länger oben zu lassen halte ich gar nichts. Die Sojus ist ein russisches System und es ist an Russland, dieses System wieder einsatzfähig zu machen. Die Russen wissen selber am allerbesten wie man dabei vorgeht und gute Ratschläge von Artikelschreibern sind sie ganz sicher nicht angewiesen.
Die "tollen" Ideen eine Dragon Kapsel für den Crew Transport zusammenzuschustern kommentiere ich lieber nicht ;)
Gruß,
KSC
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Sicherlich können wir hier nur Meldungen aus anderen Informationsquellen und eigene Überlegungen wiedergeben. Aber das macht ja gerade den Reiz aus. ...
Zum Thema: Aus meiner bescheidenen Sicht könnte der Start einer unbemannten Sojus auch eine mögliche Lösung sein. In diesem Punkt stimme ich tobi zu. Bekanntlich sind vor der Aufnahme bemannter Flüge erst zwei erfolgreiche unbemannte Flüge erforderlich. Dies kann (muss nicht) noch dauern. Eine unbemannte Sojus könnte bereits eine der beiden Qualifikationsstarts sein. Die entscheidende Frage wird sein, ob man im Notfall den Verlust einer Sojus verschmerzen könnte. M. E. gibt es da keine überzähligen Reserven, was gegen diese Variante spricht.
Mit der Bereitstellung einer neuen Sojus sollte es keine wesentlichen Probleme bei einem Aufenthalt von einem Jahr auf der ISS geben. Außerdem wird es Zeit, auch wieder über Flüge von einem Jahr und länger nachzudenken.
Gruß Ingo
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@tobi
Egal wie humanitär man die derzeitigen Einsätze von Soldaten bemäntelt - zu ihrem Berufsbild gehört töten und eine hohe Chance getötet zu werden. Das Berufsprofil eines Astronauten gleicht da eher dem des Polizisten... möglich, dass er töten muss, möglich, dass er getötet wird, aber Ziel ist es beides zu vermeiden.
Und wenn wir schon nüchterne Betrachtungen mit Anklängen von Zynismus anstrengen: es gibt einen Unterschied zwischen Kanonenfutter und Spezialistentum, hat schon was mit den Kosten der Ausbildung zu tun. Sarkasmusmodus aus.
@KSC
Die These dass die jetzigen Probleme der Riskoscheue der NASA geschuldet sei, ist Unsinn. Der eigentliche Grund ist, dass die USA es nicht fertig gebracht hat, rechtzeitig einen Nachfolger für das Shuttle bereit zu haben.
Danke! Und somit ist die NASA bereits ein Risiko eingegangen, mit den jetzigen entsprechenden Konsequenzen. Was nichts anderes belegt, als dass Risikobereitschaft nicht unbedingt zur Lageverbesserung beitragen muss.
Die Metalität "Kind im Brunnen, nun lasst uns mal auf's Ganze gehen!" halte ich für falsch der Situation zu begegnen, denn letztlich hat sie sie verschuldet.
Ich bin auch nicht begeistert falls die Station eine Weile unbemannt geflogen wird, das ist echt nicht ihr Sinn ...aber lieber sicher, als auf Teufel komm' raus bemannt.
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Hallo,
die Astronauten gehen auch so schon ein hohes Risiko ein, ja sie setzen ihr Leben für die Raumfahrt aufs Spiel. Dies tun sie in dem Vertrauen darauf, dass alles im Rahmen des Betrieb Mögliche getan wird, um ihre Sicherheit zu optimieren. Man sollte in keinem Fall Menschenleben leichtfertig einem höheren Risiko aussetzen als unbedingt nötig ist.
Ich halte es nicht für allzu problematisch, die ISS für einige Monate unbemannt zu lassen. Alle wichtigen Systeme sind - zum Teil sogar mehrfach - redundant. Die Gefahr, dass die ISS durch diese Maßnahme verloren geht ist äußert gering.
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Noch ein Artikel zur Evakuierung der ISS:
http://pajamasmedia.com/blog/will-nasa-abandon-ship/ (http://pajamasmedia.com/blog/will-nasa-abandon-ship/)
Im wesentlichen sagt der Autor, dass die NASA mehr Risko eingehen soll um die Station bemannt zu halten. Wenn man im Weltall weiter kommen möchte, muss man mehr Risiko eingehen und es gibt viele Lebensbereiche wo ebenfalls Menschenleben leicht aufs Spiel gesetzt werden. Es gäbe viele Alternative Optionen z.B. eine Soyuz unbemannt hochschicken (geht das?) und die Crew länger oben behalten, weitermachen als wäre nichts passiert oder die Winterlandung riskieren. Dann meint er noch, man könnte Dragon mit einem rudimentären Lebenserhaltungssystem ausstatten und bemannt ohne LAS starten, was ich aber für nicht realistisch halte, jedenfalls nicht in den nächsten 4 Monaten.
Tja was denkt ihr? Ich finde er hat nicht ganz unrecht. Wenn ein Soldat in Land XY stirbt, dann ist das nur eine Randnotiz, aber wenn ein Astronaut stirbt, dann muss erstmal die Raumfahrt eingestellt werden. Was ist wirklich wichtig? :o
Ich finde, Du hast die Alternativen vielleicht etwas zu drastisch dargestellt. Niemand verlangt doch, dass Astronauten auf Kamikaze-Missionen geschickt werden. Auf der anderen Seite muss man schon bereit sein, kalkulierbare Risiken auch einzugehen. Wenn immer nur die maximale Sicherheit zum obersten Maßstab erhoben wird, wird es in der bemannten Raumfahrt auf Dauer keinen Fortschritt geben.
Mittlerweile scheint sich die Lage an der ISS zu entspannen. Ich gehe deshalb davon aus, dass spätestens Anfang November die Ablösung mit einer frischen Sojus eintreffen wird. Insofern ist die Frage einer Winterlandung nur noch ein theoretisches Gedankenspiel.
Falls aber ein solcher Fall eintreten sollte, müsste man schon genau abwägen, ob der Sicherheitsgewinn einer regulären Landung im November tatsächlich den möglichen Verlust der unbemannt betriebenen Station rechtfertigt. Außerdem würde hier schnell einer Entwicklung Vorschub geleistet werden, die ISS ohnehin nur noch in vereinzelten Phasen bemannt zu betreiben, wie es gegenwärtig wohl den Russen vorschwebt. Das würde die langfristige Perspektiven der ISS entscheident schwächen.
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Ich verstehe nicht worauf du raus willst. Wo soll denn der Vorteil bei so einer „Winterlandung“ liegen und was soll man da abwägen?
Man hat doch eine klare Roadmap, einen Plan, wie man die Sojus für den Crew Transport Re zertifiziert. Dieser Plan beinhaltet 2 Teststarts und dann die nächste bemannte Crew. Wenn das klappt, hat man kein Problem, die ISS muss nicht evakuiert werden.
Klappt das nicht, gibt es also erneut Schwierigkeiten, oder sogar einen erneuten Fehlstart, dann ist doch völlig klar, dass man nicht vor Ende Dezember wieder bemannt fliegen kann. Dann läuft aber die zertifizierte Lebenszeit der Sojus Kapsel ab und sie muss dann sowieso landen. Im Endergebnis wäre spätestens dann die ISS ohne Crew.
Wo läge in diesem Fall denn der Vorteil, wenn man das zusätzliche Risiko einer Landung 5 oder 6 Wochen später eingehen würde? Im Endergebnis ist die ISS auch mit dem zusätzlichen Risiko ohne Crew.
Die nur noch teilweise bemannte Station ist ein Szenario für ein mögliches ISS Nachfolgeprogramm.
Mit der ISS und der aktuellen Situation hat das nichts zu tun.
Gruß,
KSC
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Klappt das nicht, gibt es also erneut Schwierigkeiten, oder sogar einen erneuten Fehlstart, dann ist doch völlig klar, dass man nicht vor Ende Dezember wieder bemannt fliegen kann.
Wo läge in diesem Fall denn der Vorteil, wenn man das zusätzliche Risiko einer Landung 5 oder 6 Wochen später eingehen würde? Im Endergebnis ist die ISS auch mit dem zusätzlichen Risiko ohne Crew.
Du hast Dir doch die Antwort selber gegeben.
Für den möglichen Fall, dass man erst Ende Dezember wieder bemannt zur ISS fliegen kann, wäre es sicher von Vorteil, solange mit dem Rückflug der alten Crew zu warten, vorausgesetzt, die Sicherheitsumstände lassen dies noch zu.
Aber ich möchte nicht über hypothetische Wenn und Aber streiten. Schließlich wird die nächste Sojus noch rechtzeitig eintreffen, so das eine Verlängerung der alten Mission bis in den Dezember /Januar nicht notwendig wird.
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Ja, davon gehe ich auch aus.
Gruß,
KSC
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Wenn immer nur die maximale Sicherheit zum obersten Maßstab erhoben wird, wird es in der bemannten Raumfahrt auf Dauer keinen Fortschritt geben.
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Sorry, Berliner, aber: Die maximale Sicherheit MUSS der oberste Maßstab in der bemannten Raumfahrt sein und bleiben. Daran führt kein Weg vorbei.
Grüsse
Wilhelm
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Wenn immer nur die maximale Sicherheit zum obersten Maßstab erhoben wird, wird es in der bemannten Raumfahrt auf Dauer keinen Fortschritt geben.
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Sorry, Berliner, aber: Die maximale Sicherheit MUSS der oberste Maßstab in der bemannten Raumfahrt sein und bleiben. Daran führt kein Weg vorbei.
Ich glaube, beide Standpunkte haben ihre Gültigkeit. Es hängt letztlich davon ab, welche Ziele man mit der Bemannten Raumfahrt verknüpft, und was die Erwartungen sind.
Raumfahrt als Teil der menschlichen Expansion wird immer mit Risiken verbunden sein. Das ist in der Raumfahrt wie im wirklichen Leben. Wenn ich ein Ziel anstrebe, welches bisher unerreichbar war, wenn ich die persönlichen Grenzen erweitern will, muss ich auch kalkulierbare Risiken eingehen. Nur mit einem "auf Nummer sicher gehen" wird man nie aus den bisherigen Verhältnissen herauskommen. Wer immer nur das tut, was er beherrscht, wer sich immer nur Ziele setzt, die einfach und sicher zu erreichen sind, wird sich auch nie weiter entwickeln.
In diesem Sinne werden auch zukünftige Flüge zum Mars sicher hochgefährlich werden. Selbst wenn die ersten Missionen gut verlaufen, muss man damit rechnen, dass nicht alle Astronauten nach Monaten oder Jahren wieder zurückkommen. Wenn man sich dieser Perspektive nicht stellt, braucht man über Reisen zum Mars eigentlich überhaupt nicht nachzudenken.
Versteht man unter Raumfahrt dagegen nur das hunderfache Wiederholen eines im Prinzip immer gleichen Funktionsablaufes, wie bei den ehemaligen Shuttle-Flügen, dann ist die Sicherheit natürlich der oberste Maßstab. Ich kann keine Menschenleben für Logistikflüge riskieren.
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Die absolute Sicherheit wird es nie geben.
Ich stelle mir mögliche Sicherheitstechn. Verbesserungen gerne als Exponentialkurve vor...
Ich kann mir anfangs für normale Summen relativ gute Sicherheitsfeatures leisten... Ab einem gewissen Punkt bezahlst du dann aber 0,5% mehr Sicherheit mit gewaltigen Nutzlasteinbußen, Entwicklungs- und Fixkosten.
Wo hört man auf??
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Die absolute Sicherheit wird es nie geben.
Ich denke dass nidemand was dagegen sagen kann, aber es hört sich für mich ein bisschen so an, als würdest du Astronauten freiwillig in große Risiken schicken. Es stimmt, dass die Raumfahrt ein gefährliches Geschäft ist, auch nach über 50 Jahren. Aber trotzdem sollte man alles mögliche tun, dass die Crew bis zu einem gewissen Grad sicher ist.
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Die bemannten Flüge sollen Mitte Oktober wieder aufgenommen werden:
http://online.wsj.com/article/SB10001424053111903285704576561434239348362.html (http://online.wsj.com/article/SB10001424053111903285704576561434239348362.html)
Man gibt sich jetzt wohl mit einem Testflug bereits zufrieden.
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Beiträge die sich auf die direkte Fehlerursache und die weiteren Untersuchungen beziehen, wurden hier hin verschoben:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9988.165 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9988.165)
Hier in diesem Thread wollen wir uns auf die möglichen Folgen für die ISS beschränken.
Gruß,
KSC