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Wenn immer nur die maximale Sicherheit zum obersten Maßstab erhoben wird, wird es in der bemannten Raumfahrt auf Dauer keinen Fortschritt geben.
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Sorry, Berliner, aber: Die maximale Sicherheit MUSS der oberste Maßstab in der bemannten Raumfahrt sein und bleiben. Daran führt kein Weg vorbei.
Ich glaube, beide Standpunkte haben ihre Gültigkeit. Es hängt letztlich davon ab, welche Ziele man mit der Bemannten Raumfahrt verknüpft, und was die Erwartungen sind.
Raumfahrt als Teil der menschlichen Expansion wird immer mit Risiken verbunden sein. Das ist in der Raumfahrt wie im wirklichen Leben. Wenn ich ein Ziel anstrebe, welches bisher unerreichbar war, wenn ich die persönlichen Grenzen erweitern will, muss ich auch kalkulierbare Risiken eingehen. Nur mit einem "auf Nummer sicher gehen" wird man nie aus den bisherigen Verhältnissen herauskommen. Wer immer nur das tut, was er beherrscht, wer sich immer nur Ziele setzt, die einfach und sicher zu erreichen sind, wird sich auch nie weiter entwickeln.
In diesem Sinne werden auch zukünftige Flüge zum Mars sicher hochgefährlich werden. Selbst wenn die ersten Missionen gut verlaufen, muss man damit rechnen, dass nicht alle Astronauten nach Monaten oder Jahren wieder zurückkommen. Wenn man sich dieser Perspektive nicht stellt, braucht man über Reisen zum Mars eigentlich überhaupt nicht nachzudenken.
Versteht man unter Raumfahrt dagegen nur das hunderfache Wiederholen eines im Prinzip immer gleichen Funktionsablaufes, wie bei den ehemaligen Shuttle-Flügen, dann ist die Sicherheit natürlich der oberste Maßstab. Ich kann keine Menschenleben für Logistikflüge riskieren.