Ja nu das vierstufige "ISS ist versorgt / ISS sollte/wenn evakuiert werden / ISS kann auch unbemannt / ISS läuft unbemannt Gefahr" in diversesten Medien resultiert aus diversen Äußerungen diverser NASA-Members.
Du hast recht, das haben sie gesagt. Sie haben es deswegen gesagt, weil sie von Journalisten und der Presse danach gefragt worden sind und sie haben wahrheitsgemäß geantwortet. Schau dir die Aufzeichnungen der Pressekonferenzen von Suffredini doch mal vollständig an.
Nach seinem Eingagsstatement kam z.B. die Frage Wie ist die Versorgung? Antwort: Sehr gut. Nächste Frage: Was passiert wenn lange Zeit Sojus nicht mehr fliegt? Antwort: Wir müssen die ISS evakuieren. Frage: Kann man die ISS unbemannt fliegen und ist das gefährlich? Antwort: Ja kann man, aber es ist riskanter als sie bemannt zu lassen.
Hätten sie etwa lügen, oder auf Fragen die Antwort verweigern sollen?
Die Raumfahrt PR in den USA kann man nur bedingt steuern. Dort werden Pressekonferenzen abgehalten mit der Möglichkeit zur (mehrfachen) Nachfrage. Was dann letztendlich geschrieben und gesendet wird, wie die Antworten in einen Kontext gesetzt werden, hat man dann nicht mehr in der Hand.
Die Medien stürzen sich halt sehr gerne auf Worst Case Szenarien, die sie in der PK ausgiebig erfragen. Die kann man als NASA Manger dann bei der PK lange als unwahrscheinlich bezeichnen, in der Zeitung steht dann aber doch : „NASA erwägt Evakuierung der ISS“. Dass das von allen Partnern beschlossen werden müsste und das die Umstände die dazu führen würden genau umrissen und ziemlich unwahrscheinlich sind, das steht dann unter Umständen eben nicht in der Zeitung.
Berühmt berüchtigt für diese Art Raumfahrtjournalismus ist die Katastrophenqueen Marcia Dunn von Associated Press (AP).
In Europa, Russland, Japan und bei den privaten in den USA arbeitet man lieber mit Presseerklärungen die man veröffentlicht. Die fallen manchmal recht dürr aus und viele Informationen fallen unter den Tisch.
Deswegen ist mir die erste Variante eigentlich lieber, wobei man sich dann Originalquellen anschauen muss, aber nicht das was Journalisten daraus machen
Wobei ich auch nicht verhehlen will, dass es auch sehr gute Raumfahrtjournalisten gibt.
Das beste Beispiel hat gestern unser Mitglied Karl im Deutschlandfunk abgegeben
Und wenn Medien, wie die SZ, die normalerweise schon genauer hinschaut, Äußerungen von Roscosmos Vize Vitaly Davydov über die künftige Ausrichtung bemannter russ. Missionen direkt auf die ISS beziehen, läuft was schief.
In der Tat, da läuft was schief, aber nicht bei der NASA oder Roskosmos, sondern bei der SZ
Aber wir kommen hier deutlich vom Thema ab.....und ich will den zuständigen Mod nicht verärgern
Gruß,
KSC