Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS

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Offline HausD

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #25 am: 31. August 2011, 16:22:12 »
Hallo Freunde,
ich habe mal etwas nach der Absturzstelle gesucht und das dazu gefunden:
http://themoscownews.com/russia/20110825/188955189.html
"The Moscow News" meldet
Zitat
  ...Die Menschen in den Regionen sagten, dass sie eine riesige Explosion gehört haben, die man in einer Entfernung von rund 100 km hätte hören können.
Andere Zeugen sagen auch, sie haben zwei Blitze am Himmel gesehen, einen in der Nähe und den anderen in der Nähe Karakokshy Tunzhoi, in 60 km Entfernung. ...
Die Untersuchung der Gewässer und Landschaft des vermuteten Absturzgebietes auf das toxische Heptyl hat noch keine Spur ergeben, es wird weiter gesucht, sowohl nach Trümmern als auch nach dem giftigen Heptyl.
(Heptyl acetate (C9H18O2)) --s. u. Martin: ... 1,1 Dimethylhydrazin (UDMH) verwendet. Die Formel ist C2H8N2.
(Danke Martin und einen schönen Nachmittag, sieht so auch giftiger aus... HausD)
Russland, Republik Altai, Karakoksha    ., Ynyrga
   bei GE 51.827715,86.778259
Zu "jadka" 's Beitrag oben: Bei Umlagerungen werden i.A. nie alle Technologien mit umgesetzt. (s. Auto-Zubehör-Industrie und Rückruf-Aktionen der letzten Zeit)
Gruß HausD
« Letzte Änderung: 31. August 2011, 19:55:06 von HausD »

Martin

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #26 am: 31. August 2011, 16:37:52 »
Die Untersuchung der Gewässer und Landschaft des vermuteten Absturzgebietes auf das toxische Heptyl hat noch keine Spur ergeben, es wird weiter gesucht, sowohl nach Trümmern als auch nach dem giftigen Heptyl.
(Heptyl acetate (C9H18O2))

Hi,

Heptyl wird in Russland als Synonym fuer 1,1 Dimethylhydrazin (UDMH) verwendet. Die Formel ist C2H8N2.
 
Martin

tobi

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #27 am: 31. August 2011, 17:17:40 »
Mein Praktikantenvergleich bezog sich auf Praktikanten in der europäischen Raumfahrtindustie.

jakda

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #28 am: 31. August 2011, 17:48:34 »
Ok, tobi, dann stimmt das sicher...

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Offline KSC

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #29 am: 31. August 2011, 18:35:36 »
Hier ein Interview aus der  heutigen Wissenschaftssendung des Deutschlandfunks zur eventuellen Evakuierung der ISS.
Interviewpartner war unser Mitglied Karl  :D
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/08/31/dlf_20110831_1639_1446bdb7.mp3

Gruß,
KSC

jakda

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #30 am: 31. August 2011, 18:39:09 »
NovKos-Forum, ISVESTIA

Bei der Suche fand man zwar noch keine Überreste von M-12M, aber Teile eines Hubschraubers MI-2,
der im Jahr 1975 abgestürzt war...  :D

GG

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #31 am: 31. August 2011, 19:21:20 »
Reguläre Sojus-Winterlandungen (also ohne Notsituation) gab es beispielsweise bei den Missionen von Sojus-TM 10, 17 und 22, damals von der Mir aus. Bei ISS-Missionen wurde dies bisher vermieden.

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"Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein.

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Offline vostei

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #33 am: 01. September 2011, 10:48:41 »
Gehts nur mir so?
Nach dem medialen Hin und Her der letzten Tage habe ich das Gefühl, dass sich das I im Wörtchen ISS langsam auseinanderdividiert. Ich hatte nach dem Progressabsturz eigtl. erwartet, dass sich alle zusammen setzen und koordiniert die Vorgehensweise planen und öffentlich machen. Stattdessen baut die NASA medialen Druck auf ihren "Dienstleister" auf, der wohl auch Druck auf Washington ausüben soll, dass man doch was eigenes braucht und prompt kommt aus Russland folgendes:
"Damit scheint die zunächst von der amerikanischen Nasa angedeutete Möglichkeit vom Tisch zu sein, dass die ISS verwaist, weil alle Besatzungsmitglieder die Station verlassen, bevor Ablösung ankommt. Dieses Szenario hat andererseits der Vizechef von Roskosmos Witali Dawydow am Mittwoch in Moskau bestätigt. 'Vielleicht ist in Zukunft kein dauerhafter Aufenthalt von Kosmonauten in Erdnähe mehr nötig', sagte Dawydow bei einer Videokonferenz. Die Frage werde auch in Russland diskutiert. Vielleicht sei es notwendig, zu einer Strategie zeitweiliger Einsätze im All zurückzukehren." Quelle:http://www.sueddeutsche.de/W5D383/176798/Fluege-zur-ISS-wieder-moeglic.html

Link korrigiert, mfg STS-125
« Letzte Änderung: 01. September 2011, 11:38:41 von STS-125 »
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #34 am: 01. September 2011, 10:52:23 »
... Vielleicht ist in Zukunft kein dauerhafter Aufenthalt von Kosmonauten in Erdnähe mehr nötig', sagte Dawydow bei einer Videokonferenz. Die Frage werde auch in Russland diskutiert. Vielleicht sei es notwendig, zu einer Strategie zeitweiliger Einsätze im All zurückzukehren. ...
Das bezieht sich aber nicht auf die ISS sondern auf zukünftige Stationen.

Gruß
Peter

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Offline KSC

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #35 am: 01. September 2011, 11:56:35 »
Ich kann nicht erkennen warum das „I“ bei der ISS auseinanderdividieren soll.
Am vergangenen Donnerstag war der Fehlstart, am Montag darauf hat sich das gesamte ISS Management, d.h. alle Partner, zusammengesetzt und die weitere Vorgehensweise beraten und das hier schon gepostete neue Startmanifest ausgearbeitet.
Das Aussagen wegen der Evakuierung von Seiten der NASA kamen liegt schlicht daran, dass es auf NASA Seite diverse Pressekonferenzen gab, auf denen Journalisten entsprechende Fragen gestellt haben. Das Szenario, das eine Evakuierung notwendig machen würde, wurde aber im Konsens zusammen mit allen Partnern definiert.
Die übrigen Partner, Russland, Europa und Japan, sind in ihrer Informationspolitik -  Sagen wir mal, deutlich zurückhaltender als die NASA  ;) Pressekonferenzen mit entsprechender Möglichkeit für Rückfragen gibt es bei diesen Partnern eher selten. Deswegen scheint es manchmal so, also ob die Amerikaner hier unabgestimmt vorpreschen.

Wo genau siehst du im Übrigen den Medialen Druck, der von der NASA da aufgebaut worden sein soll? Ich habe von offizieller NASA Seite keine Äußerungen in dieser Richtung gehört, was Medien von sich geben oder US Kongress Mitglieder sagen kann man ja nicht der NASA anlasten.

Gruß,
KSC

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Offline vostei

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #36 am: 01. September 2011, 12:16:37 »
Ja nu ;) das vierstufige "ISS ist versorgt / ISS sollte/wenn evakuiert werden / ISS kann auch unbemannt / ISS läuft unbemannt Gefahr" in diversesten Medien resultiert aus diversen Äußerungen diverser NASA-Members.
Ob dieses Hin und Her nun seitens der NASA so gewollt war oder nicht, weiß ich nicht, aber souveräne PR schaut anders aus, finde ich. Und wenn Medien, wie die SZ, die normalerweise schon genauer hinschaut, Äußerungen von Roscosmos Vize Vitaly Davydov über die künftige Ausrichtung bemannter russ. Missionen direkt auf die ISS beziehen, läuft was schief.
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

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Offline KSC

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #37 am: 01. September 2011, 12:57:31 »
Ja nu ;) das vierstufige "ISS ist versorgt / ISS sollte/wenn evakuiert werden / ISS kann auch unbemannt / ISS läuft unbemannt Gefahr" in diversesten Medien resultiert aus diversen Äußerungen diverser NASA-Members.
Du hast recht, das haben sie gesagt. Sie haben es deswegen gesagt, weil sie von Journalisten und der Presse danach gefragt worden sind und sie haben wahrheitsgemäß geantwortet. Schau dir die Aufzeichnungen der Pressekonferenzen von Suffredini doch mal vollständig an.
Nach seinem Eingagsstatement kam z.B. die Frage Wie ist die Versorgung? Antwort: Sehr gut. Nächste Frage: Was passiert wenn lange Zeit Sojus nicht mehr fliegt? Antwort: Wir müssen die ISS evakuieren. Frage: Kann man die ISS unbemannt fliegen und ist das gefährlich? Antwort: Ja kann man, aber es ist riskanter als sie bemannt zu lassen.
Hätten sie etwa lügen, oder auf Fragen die Antwort verweigern sollen?

Die Raumfahrt PR in den USA kann man nur bedingt steuern. Dort werden Pressekonferenzen abgehalten mit der Möglichkeit zur (mehrfachen) Nachfrage. Was dann letztendlich geschrieben und gesendet wird, wie die Antworten in einen Kontext gesetzt werden, hat man dann nicht mehr in der Hand.
Die Medien stürzen sich halt sehr gerne auf Worst Case Szenarien, die sie in der PK ausgiebig erfragen. Die kann man als NASA Manger dann bei der PK lange als unwahrscheinlich bezeichnen, in der Zeitung steht dann aber doch : „NASA erwägt Evakuierung der ISS“. Dass das von allen Partnern beschlossen werden müsste und das die Umstände die dazu führen würden genau umrissen und ziemlich unwahrscheinlich sind, das steht dann unter Umständen eben nicht in der Zeitung.
Berühmt berüchtigt für diese Art Raumfahrtjournalismus ist die Katastrophenqueen Marcia Dunn von Associated Press (AP).

In Europa, Russland, Japan und bei den privaten in den USA  arbeitet man lieber mit Presseerklärungen die man veröffentlicht. Die fallen manchmal recht dürr aus und viele Informationen fallen unter den Tisch.
Deswegen ist mir die erste Variante eigentlich lieber, wobei man sich dann Originalquellen anschauen muss, aber nicht das was Journalisten daraus machen  ;)

Wobei ich auch nicht verhehlen will, dass es auch sehr gute Raumfahrtjournalisten gibt.
Das beste Beispiel hat gestern unser Mitglied Karl im Deutschlandfunk abgegeben  :)

Und wenn Medien, wie die SZ, die normalerweise schon genauer hinschaut, Äußerungen von Roscosmos Vize Vitaly Davydov über die künftige Ausrichtung bemannter russ. Missionen direkt auf die ISS beziehen, läuft was schief.
In der Tat, da läuft was schief, aber nicht bei der NASA oder Roskosmos, sondern bei der SZ  ;)


Aber wir kommen hier deutlich vom Thema ab.....und ich will den zuständigen Mod nicht verärgern  :D

Gruß,
KSC

tobi

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #38 am: 02. September 2011, 14:20:11 »
Ex-Astronaut Leroy Chiao ist für eine Einbindung von China in das ISS Programm, da sie auch bemannt fliegen können:
http://edition.cnn.com/2011/OPINION/09/01/chiao.space.program.china/

Allerdings halte ich das nur für eine langfristige Lösung. China muss seine Dockingtechnologie erst noch erproben, außerdem passt der chinesische Dockingadapter vermutlich garnicht auf die ISS. Kurzfristig ist es auf jeden Fall die beste Lösung die Soyuzkapsel schnell wieder ins All zu bekommen.

Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #39 am: 03. September 2011, 20:21:08 »
Sagen wir es doch mal so: Seit keine Shuttles mehr kommen, ist doch dort ein Docking-Port frei geworden. Natürlich müsste man den Adapter austauschen, aber den Shuttle Port zu behalten macht ohnehin keinen Sinn mehr.
Ist nur die Frage ob so ein Tausch überhaupt Technisch möglich ist..
:): Schrödingers Smilie

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Offline spacer

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #40 am: 03. September 2011, 21:13:35 »
Sagen wir es doch mal so: Seit keine Shuttles mehr kommen, ist doch dort ein Docking-Port frei geworden. Natürlich müsste man den Adapter austauschen, aber den Shuttle Port zu behalten macht ohnehin keinen Sinn mehr.
Ist nur die Frage ob so ein Tausch überhaupt Technisch möglich ist..
Die APAS Ports an den PMAs sollen von verschiedenen Raumschiffen, zum Beispiel einer potentiellen bemannten Dragon, benutzt werden.

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Offline noidea

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #41 am: 03. September 2011, 21:55:16 »
Ist nur die Frage ob so ein Tausch überhaupt Technisch möglich ist..

Für Orion plante man einen Zwischenadapter für PMA-2, ATLAS. Man hätte dabei den APAS-89 durch das neue Kopplungssystem ersetzt.
MfG
sf4ever

Kommt doch auch mal in den Chat

tobi

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #42 am: 05. September 2011, 09:48:36 »
Noch ein Artikel zur Evakuierung der ISS:
http://pajamasmedia.com/blog/will-nasa-abandon-ship/

Im wesentlichen sagt der Autor, dass die NASA mehr Risko eingehen soll um die Station bemannt zu halten. Wenn man im Weltall weiter kommen möchte, muss man mehr Risiko eingehen und es gibt viele Lebensbereiche wo ebenfalls Menschenleben leicht aufs Spiel gesetzt werden. Es gäbe viele Alternative Optionen z.B. eine Soyuz unbemannt hochschicken (geht das?) und die Crew länger oben behalten, weitermachen als wäre nichts passiert oder die Winterlandung riskieren. Dann meint er noch, man könnte Dragon mit einem rudimentären Lebenserhaltungssystem ausstatten und bemannt ohne LAS starten, was ich aber für nicht realistisch halte, jedenfalls nicht in den nächsten 4 Monaten.

Tja was denkt ihr? Ich finde er hat nicht ganz unrecht. Wenn ein Soldat in Land XY stirbt, dann ist das nur eine Randnotiz, aber wenn ein Astronaut stirbt, dann muss erstmal die Raumfahrt eingestellt werden. Was ist wirklich wichtig? :o

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Offline noidea

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #43 am: 05. September 2011, 11:59:07 »
Es gäbe viele Alternative Optionen z.B. eine Soyuz unbemannt hochschicken (geht das?) und die Crew länger oben behalten, weitermachen als wäre nichts passiert oder die Winterlandung riskieren.

Klar kann man eine Sojus unbemannt fliegen, Z.B. die ganzen Kosmos-Bezeichnungen für die Sojus-Testflüge, oder auch Sojus-T 1 und Sojus-TM 1. Aber eine Winterlangung in Russland ist meiner Meinung nach ein hirnrissiges Unterfangen, obwohl es schon gemacht wurde (wobei es schon öfters Zwischenfälle gab).

Zitat
Dann meint er noch, man könnte Dragon mit einem rudimentären Lebenserhaltungssystem ausstatten und bemannt ohne LAS starten, was ich aber für nicht realistisch halte, jedenfalls nicht in den nächsten 4 Monaten.

Denke ich auch, die man sollte die Dragon nicht gleich ins kalte Wasser schmeißen.

Zitat
Tja was denkt ihr? Ich finde er hat nicht ganz unrecht. Wenn ein Soldat in Land XY stirbt, dann ist das nur eine Randnotiz, aber wenn ein Astronaut stirbt, dann muss erstmal die Raumfahrt eingestellt werden. Was ist wirklich wichtig? :o

Man sollte zwar auch etwas mehr Risiko eingehen, aber trotzdem sollte die Sicherheit der Crew immer an oberster Stelle stehen. Die Astronauen/Kosmonauten wissen ja, welche Risiken eingehen und ich denke, dass sie auch bereit sind, ein in Maßen höheres Risiko einzugehen, wenn damit z.B. die ISS bemannt bleiben kann.
MfG
sf4ever

Kommt doch auch mal in den Chat

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Offline KSC

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #44 am: 05. September 2011, 12:37:40 »
Zunächst mal herrscht in dem Artikel der Unterton, dass die Sojus Kapseln, bzw. Raketen auf die man sich seit Jahren verlassen hat und auf die man sich beim Ende des Shuttle Programms ganz bewusst für die nähere und mittlere Zukunft als alleiniges Transportmittel festgelegt  hat, plötzlich unsicher und nicht mehr vertrauenswürdig seien.
Es ist zu einem Technischen Fehler gekommen, deswegen steht die Rakete temporär nicht zur Verfügung. Dass jedes technische System mal versagt, weiß jedes Kindergarten Kind, dass das Risiko besteht, das Sojus ausfällt, war jedem bekannt. Man hat das akzeptiert und jetzt soll man gefälligst auch nicht jammern!

Die These dass die jetzigen Probleme der Riskoscheue der NASA geschuldet sei, ist Unsinn. Der eigentliche Grund ist, dass die USA es nicht fertig gebracht hat, rechtzeitig einen Nachfolger für das Shuttle bereit zu haben.

Dann wird in dem Artikel ständig so getan, als läge die Lösung des Problems und die Entscheidung was zu tun ist alleine bei der NASA, die dabei zu zaudernd vorgehen würde. An der ISS sind mehrere Partner beteiligt und die entscheiden gemeinsam wie man weiter vorgeht.
Von den „guten“ Ratschläge die  Sojus unbemannt zu starten, eine Winterlandung zu machen, oder die Crew länger oben zu lassen halte ich gar nichts. Die Sojus ist ein russisches System und es ist an Russland, dieses System wieder einsatzfähig zu machen. Die Russen wissen selber am allerbesten wie man dabei vorgeht und gute Ratschläge von Artikelschreibern sind sie ganz sicher nicht angewiesen.

Die "tollen" Ideen eine Dragon Kapsel für den Crew Transport zusammenzuschustern kommentiere ich lieber nicht  ;)

Gruß,
KSC

Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #45 am: 05. September 2011, 16:01:56 »
Sicherlich können wir hier nur Meldungen aus anderen Informationsquellen und eigene Überlegungen wiedergeben. Aber das macht ja gerade den Reiz aus. ...

Zum Thema: Aus meiner bescheidenen Sicht könnte der Start einer unbemannten Sojus auch eine mögliche Lösung sein. In diesem Punkt stimme ich tobi zu. Bekanntlich sind vor der Aufnahme bemannter Flüge erst zwei erfolgreiche unbemannte Flüge erforderlich. Dies kann (muss nicht) noch dauern. Eine unbemannte Sojus könnte bereits eine der beiden Qualifikationsstarts sein. Die entscheidende Frage wird sein, ob man im Notfall den Verlust einer Sojus verschmerzen könnte. M. E. gibt es da keine überzähligen Reserven, was gegen diese Variante spricht.

Mit der Bereitstellung einer neuen Sojus sollte es keine wesentlichen Probleme bei einem Aufenthalt von einem Jahr auf der ISS geben. Außerdem wird es Zeit, auch wieder über Flüge von einem Jahr und länger nachzudenken. 

Gruß Ingo
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
Immanuel Kant

xwing2002

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #46 am: 05. September 2011, 16:04:10 »
@tobi
Egal wie humanitär man die derzeitigen Einsätze von Soldaten bemäntelt - zu ihrem Berufsbild gehört töten und eine hohe Chance getötet zu werden. Das Berufsprofil eines Astronauten gleicht da eher dem des Polizisten... möglich, dass er töten muss, möglich, dass er getötet wird, aber Ziel ist es beides zu vermeiden.
Und wenn wir schon nüchterne Betrachtungen mit Anklängen von Zynismus anstrengen: es gibt einen Unterschied zwischen Kanonenfutter und Spezialistentum, hat schon was mit den Kosten der Ausbildung zu tun. Sarkasmusmodus aus.
@KSC
Zitat
Die These dass die jetzigen Probleme der Riskoscheue der NASA geschuldet sei, ist Unsinn. Der eigentliche Grund ist, dass die USA es nicht fertig gebracht hat, rechtzeitig einen Nachfolger für das Shuttle bereit zu haben.
Danke! Und somit ist die NASA bereits ein Risiko eingegangen, mit den jetzigen entsprechenden Konsequenzen. Was nichts anderes belegt, als dass Risikobereitschaft nicht unbedingt zur Lageverbesserung beitragen muss.

Die Metalität "Kind im Brunnen, nun lasst uns mal auf's Ganze gehen!" halte ich für falsch der Situation zu begegnen, denn letztlich hat sie sie verschuldet.
Ich bin auch nicht begeistert falls die Station eine Weile unbemannt geflogen wird, das ist echt nicht ihr Sinn ...aber lieber sicher, als auf Teufel komm' raus bemannt.

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Offline spacer

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #47 am: 05. September 2011, 17:07:08 »
Hallo,

die Astronauten gehen auch so schon ein hohes Risiko ein, ja sie setzen ihr Leben für die Raumfahrt aufs Spiel. Dies tun sie in dem Vertrauen darauf, dass alles im Rahmen des Betrieb Mögliche getan wird, um ihre Sicherheit zu optimieren. Man sollte in keinem Fall Menschenleben leichtfertig einem höheren Risiko aussetzen als unbedingt nötig ist.
Ich halte es nicht für allzu problematisch, die ISS für einige Monate unbemannt zu lassen. Alle wichtigen Systeme sind - zum Teil sogar mehrfach - redundant. Die Gefahr, dass die ISS durch diese Maßnahme verloren geht ist äußert gering.

Berliner

  • Gast
Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #48 am: 05. September 2011, 19:41:43 »
Noch ein Artikel zur Evakuierung der ISS:
http://pajamasmedia.com/blog/will-nasa-abandon-ship/

Im wesentlichen sagt der Autor, dass die NASA mehr Risko eingehen soll um die Station bemannt zu halten. Wenn man im Weltall weiter kommen möchte, muss man mehr Risiko eingehen und es gibt viele Lebensbereiche wo ebenfalls Menschenleben leicht aufs Spiel gesetzt werden. Es gäbe viele Alternative Optionen z.B. eine Soyuz unbemannt hochschicken (geht das?) und die Crew länger oben behalten, weitermachen als wäre nichts passiert oder die Winterlandung riskieren. Dann meint er noch, man könnte Dragon mit einem rudimentären Lebenserhaltungssystem ausstatten und bemannt ohne LAS starten, was ich aber für nicht realistisch halte, jedenfalls nicht in den nächsten 4 Monaten.

Tja was denkt ihr? Ich finde er hat nicht ganz unrecht. Wenn ein Soldat in Land XY stirbt, dann ist das nur eine Randnotiz, aber wenn ein Astronaut stirbt, dann muss erstmal die Raumfahrt eingestellt werden. Was ist wirklich wichtig? :o

Ich finde, Du hast die Alternativen vielleicht etwas zu drastisch dargestellt. Niemand verlangt doch, dass Astronauten auf Kamikaze-Missionen geschickt werden. Auf der anderen Seite muss man schon bereit sein, kalkulierbare Risiken auch einzugehen. Wenn immer nur die maximale Sicherheit zum obersten Maßstab erhoben wird, wird es in der bemannten Raumfahrt auf Dauer keinen Fortschritt geben.

Mittlerweile scheint sich die Lage an der ISS zu entspannen. Ich gehe deshalb davon aus, dass spätestens Anfang November die Ablösung mit einer frischen Sojus eintreffen wird. Insofern ist die Frage einer Winterlandung nur noch ein theoretisches Gedankenspiel.

Falls aber ein solcher Fall eintreten sollte, müsste man schon genau abwägen, ob der Sicherheitsgewinn einer regulären Landung im November tatsächlich den möglichen Verlust der unbemannt betriebenen Station rechtfertigt. Außerdem würde hier schnell einer Entwicklung Vorschub geleistet werden, die ISS ohnehin nur noch in vereinzelten Phasen bemannt zu betreiben, wie es gegenwärtig wohl den Russen vorschwebt. Das würde die langfristige Perspektiven der ISS entscheident schwächen.

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Offline KSC

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Re: Progress Fehlstart – mögliche Folgen für die ISS
« Antwort #49 am: 05. September 2011, 20:19:27 »
Ich verstehe nicht worauf du raus willst. Wo soll denn der Vorteil bei so einer „Winterlandung“ liegen und was soll man da abwägen?
Man hat doch eine klare Roadmap, einen Plan, wie man die Sojus für den Crew Transport Re zertifiziert. Dieser Plan beinhaltet 2 Teststarts und dann die nächste bemannte Crew. Wenn das klappt, hat man kein Problem, die ISS muss nicht evakuiert werden.
Klappt das nicht, gibt es also erneut Schwierigkeiten, oder sogar einen erneuten Fehlstart, dann ist doch völlig klar, dass man nicht vor Ende Dezember  wieder bemannt fliegen kann. Dann läuft aber die zertifizierte Lebenszeit der Sojus Kapsel ab und sie muss dann sowieso  landen. Im Endergebnis wäre spätestens dann die ISS ohne Crew.
Wo läge in diesem Fall denn der Vorteil, wenn man das zusätzliche Risiko einer Landung  5 oder 6  Wochen später  eingehen würde?  Im Endergebnis ist die ISS auch mit dem zusätzlichen Risiko ohne Crew.

Die nur noch teilweise bemannte Station ist ein Szenario für ein mögliches ISS Nachfolgeprogramm.
Mit der ISS und der aktuellen Situation hat das nichts zu tun.

Gruß,
KSC