Planet Erde

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Offline Gertrud

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Re: Planet Erde
« Antwort #125 am: 08. April 2010, 22:50:20 »
Hallo@ Sylvester,
durch Deine schönen Bilder habe ich mich wieder an unseren Besuch 2005 am Teide erinnert.
Dort hatte mich besonders die Farbenvielfalt beeindruckt,
neben der faszinierenden Stille.

Das Bild zeigt den rechten Seitenarm des Teides.
Es ist von dem Nationalparkzentrum aufgenommen.
Es ist nicht mit einer Digitalcamera aufgenommen.



hier in groß:
https://images.raumfahrer.net/up033136.jpg

Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Re: Planet Erde
« Antwort #126 am: 09. April 2010, 19:52:46 »
Hallo Gertrud,

ich kenne die Stelle genau. Schließlich habe ich die las Canadas mit dem Fahrrad und wandernd erkundet. Mich beeindruckt immer wieder die Größe der Caldera. Wie ich gehört habe ist dies die größte auf einer Insel existierende Caldera der Welt. Für alle hier, die diesen Ort noch nicht kennen, habe ich mal noch ein paar Bilder rausgesucht.

Wenn man diese Inseln sieht, glaubt man auch kaum, daß sie im Grunde auf Vulkankies stehen. Wenn Lava mit dem Meerwasser in Berührung kommt, explodiert es. Dabei entsteht der erwähnte Kies, der den Sockel, bzw. das Fundament für diese und alle anderen Vulkaninseln bildet. Oberhalb der Meeresoberfläche bildet die Lava einen festen Panzer.

Durch Erosion wird der unter der Meeresoberfläche liegende Teil der Insel geschwächt. Die Folge davon ist, daß immer wieder Teile der Inseln in das Meer rutschen (und Megatsunamis auslösen). Auch wenn die Inseln auf den ersten Blick massiv und fest erscheinen, sie sind es nicht ! Auch die Art des Vulkanismus, mit abwechselnd ausgeworfenen Lockerstoffen, wie Lapilli und Tefrapartikel bzw. verschiedenen Laven die dann über dieses lose Gestein sich wälzend eine feste Oberfläche bilden, stellt eine Schwächezone im geologischen Untergrund dar. Dies begünstigt natürlich auch die Erosion.

Auf den Kanaren herrscht vorwiegend ein effussiver Vulkanismus vor. Das liegt daran, daß die Inseln nicht direkt an einer Plattengrenze liegen. Das heißt, es gibt bei Ausbrüchen ein nettes Schauspiel, daß man aus sicherer Entfernung gut beobachten kann. Sehr selten kommt es bei solchen Inseln zu den gefürchteten Explosionen, die eine ganze Insel wegsprengen können. Möglich ist das bei Vulkaninseln durch Einbruch von Wasser in den Schlot bzw. die Magmakammer. Dort dehnt es sich massiv aus und verursacht einen gewaltigen Druck. Wenn dieser sich den Weg nach außen bahnt erreicht man sehr schnell Explosionskräfte von einigen tausend Atombomben.

Bei Teneriffa und den anderen Kanaren ist die Wahrscheinlichkeit einer solchen Explosion eher gering. Ganz im Gegensatz zu Vulkaninseln wie zB. Krakatau.

Hier noch ein paar Bilder:

Der Pico de Teide


Blick auf den nördlichen Teil der Insel aus ca 1800m Höhe. Das Weiße ist die Oberseite der Wolken.


Einer der letzten Lavaströme in der Nähe des "Las Arenas"


Sylvester

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Offline -eumel-

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Re: Planet Erde
« Antwort #127 am: 09. April 2010, 23:03:23 »
Gute Erklärung und schöne Fotos, Sylvester! :)

Re: Planet Erde
« Antwort #128 am: 10. April 2010, 21:27:14 »
Danke.

Informationen über die vulkanischen Aktivitäten auf den Kanarischen Inseln sind auf der Seite http://www.volcanesdecanarias.com zu finden. (in spanisch)

Zuletzt gab es Tremore bis ins Jahr 2004. Seither ist eine normale ruhige Phase der Grundaktivität eingetreten. Bei meinem letzten Besuch des Kraters des Teide am 27.09.2009 gab es nur sehr wenig vulkanische Aktivität. (Bis auf ein paar Fumarolen die Schwefelwasserstoff ausstießen war fast nichts los)

Aber wie sieht eine zu erwartende vulkanische Aktivität aus, wenn Teide mal wieder zum Leben erwacht ? Diese Frage läßt sich relativ gut beantworten. Der Teide ist ein Stratovulkan, wie der Llaima in Chile oder der Ätna auf Sizilien.

Hier mal ein Video des Llaima von 2008 :


Wie sagt man Vulkanausbrüche voraus ?

Zuerst mal werden rund um so einen Berg Seismometer aufgestellt, die ankommende seismische Wellen registrieren. Anhand einer Triangulation, also einem Vergleich der Signallaufzeiten und dem Zurückrechnen auf den Ausgangsort, läßt sich die Quelle der aufgezeichneten Signale ermitteln. So kann man dann auch sehen , ob Magma aufsteigt.

Des weiteren wird die Konzentration der aufsteigenden Gase, speziell des Schwefeldioxids gemessen. Verringert sich der Wert des SO2 bei gleich bleibender seismischer Aktivität so bedeutet das, daß das Magma nicht mehr entgasen kann und der Druck im inneren des Berges steigt.

Als nächstes ist die Form der seismischen Wellen wichtig. Heute unterscheidet man Typ A und Typ B Signale. Ein Typ A Signal bedeuted, daß festes Gestein zerbricht.

Wichtiger sind aber die Typ B Signale. Wenn Gase aus dem Berg entweichen wird dieser wie eine Orgelpfeife zum schwingen angeregt. Diese Signale sind schwerer zu finden als Typ A Signale, mehren sich aber vor einem Vulkanausbruch. Mit der Methode der Suche nach Typ B Signalen konnten bisher Ausbrüche exakt vorhergesagt werden. (ZB. der Ausbruch des Popocatépetl in Mexico) Diese Methode geht auf den Schweizer Wissenschaftler Bernard Chouet zurück.
http://en.wikipedia.org/wiki/Bernard_Chouet

Der Popo:
http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=37589

Sylvester

und noch ein letztes Bild des Teide:

Re: Planet Erde
« Antwort #129 am: 15. April 2010, 14:03:14 »
Unsere Erde lebt und hat Einfluss auf unser tägliches Leben.

... Islands Vulkanasche ist nun auf dem Weg nach Mitteleuropa und als Vorsichtsmaßnahme wird der Flugverkehr unterbrochen siehe Spiegel-Artikel

Interessant sieht die Mischung im IR-Sektor des Satellitenbildes aus, welches die Grundlage meiner Winddarstellung ist.
Hier das Bild auf TWITTER

Quelle: Thomas Wehr Europawind

H.J.Kemm

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Re: Planet Erde
« Antwort #130 am: 16. April 2010, 03:37:29 »
Moin,


Auf dem Bild des europäischen Umweltsatelliten Meteosat-9 ist die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull als orangefarbene Struktur zwischen Schottland und Süd-Norwegen zu sehen. / Bild: EUMETSAT / DLR.

Der Vulkan Eyjafjallajökull auf Island hat bei seinen Ausbrüchen am 15. April und am 21. März 2010 große Mengen an Asche und Schwefeldioxid in die Atmosphäre geschleudert. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) werten aktuelle Satellitenaufnahmen aus und untersuchen die Auswirkungen der Eruptionen auf die Atmosphäre.

Mehr dazu >>>

Jerry

Re: Planet Erde
« Antwort #131 am: 18. April 2010, 11:47:59 »
Gestern sah ich im Fernsehen einen Bericht, in dem eine junge Dame über die Aktivität des Eyjafjallajökull sprach und dazu meinte, daß der Vulkan noch mindestens 40 Stunden aktiv sei. Das machte mich hellhörig. Sollte die deutsche Flugsicherung einen Draht zur Unterwelt haben ?

Aber Spaß beiseite. Bei dem Vulkan handelt es sich um einen Stratovulkan. Das ist für sich nichts außergewöhnliches. Allerdings hat er eine besondere Lage. Und zwar genau über einen Hotspot (dem Island auch seine Existenz verdankt). Dazu kommt noch daß das Gebiet eine sogenannte Driftzohne ist, an der die Erdplatten ständig außeinander treiben. Das führt wiederum zu sogenannten Spalteneruptionen, die innerhalb einer sehr kurzen Zeit gigantische Massen an Lava fördern können. Daher sind solche Eruptionen oftmals "Landschaftsverändernd".

Das birgt in sich natürlich auch ein gewaltiges Gefahrenpotential. Bisher ist die Eruption des Eyjafjallajökull noch moderat. Gerademal das Zusammenspiel mit dem Gletschereis sorgt dafür, daß der Ausbruch es bis in unser Bewußtsein geschafft hat. Ohne diese Wolke hätte sich außer ein paar Interessierten keiner damit beschäftigt.

Daß es auch anders geht hat der Vulkan Laki, der zum gleichen Eruptionsgebiet gehört, 1783 schon gezeigt. Damals hat ein Spaltenausbruch über Monate hinweg Lava gefördert, wobei das Maximum etwa bei 21 Millionen  Kubikmeter pro Stunde lag. Eine Wolke aus Schwefelsäure hat damals für viele Tote in Europa gesorgt. Heute schätzen Experten die Anzahl der tatsächlichen Opfer auf der gesamten Welt auf ca 2,5 Millionen Menschen.

http://www.streaming-planet.de/video/vulkan-tv/eyjafjallajoekull.html 

http://de.wikipedia.org/wiki/Laki-Krater

Kreuzberga

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Re: Planet Erde
« Antwort #132 am: 18. April 2010, 14:12:14 »
Eine Wolke aus Schwefelsäure hat damals für viele Tote in Europa gesorgt. Heute schätzen Experten die Anzahl der tatsächlichen Opfer auf der gesamten Welt auf ca 2,5 Millionen Menschen.

Wo hast du denn diese Zahl her?

Re: Planet Erde
« Antwort #133 am: 18. April 2010, 22:47:53 »
Es gibt eine Sehnereihe von HistoryHD "How the Earth was made" . Darin beschäftigten sie sich in einem ganzen Beitrag mit Island.

Die Zahl kommt durch die Folgeereignisse des Vulkanausbruchs zustande. Darin enthalten sind die Zahlen der Toten auf Island, die Opfer der Schwefelsäurewolke die über ganz Europa zog und Hochrechnungen bezüglich Veränderungen in den Temperaturen auf dem gesamten Planeten mit dadurch verursachten Ernteausfällen.

Martin

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Re: Planet Erde
« Antwort #134 am: 19. April 2010, 10:09:51 »
Bei der ESA gibt es eine schoene Animation vom Ausbreiten der Aschewolke anhand der gemessenen SO2 Konzentration:
HIER

Noch ein paar Bilder von Erdbeobachtungssatelliten des Eyjafjallajökull Ausbruches:

Am 4. April, Advanced Land Imager, EO-1

Mehr dazu

Am 12. April um 12:30 Ortszeit, MODIS auf Terra/Aqua

Am 12. April um 14:25 Ortszeit, MODIS auf Terra/Aqua

Mehr dazu

15. April, MODIS auf Terra/Aqua

Mehr dazu

Quelle ist jeweils NASA.

Re: Planet Erde
« Antwort #135 am: 19. April 2010, 14:04:40 »
... und in dem TERRA-Bild vom 16. April sieht man dunkle (hellbraune) Bereiche in den höheren Wolkenschichten (Wolkenband Höhe Hannover->Berlin) und man meint auch Dunstschwaden (Rheinmündung->IJsslemeer) zu erkennen.

Quelle: NASA

rm39

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Re: Planet Erde
« Antwort #136 am: 19. April 2010, 17:56:24 »
Hi,

Hier ein neues Bild des Asche speienden Vulkans Eyjafjallajoekull. Es wurde heute vom Erdbeobachtungssatelliten ENVISAT gemacht.

(klick für höhere Auflösung)
http://www.esa.int/esaCP/SEMO37XN58G_Germany_0.html

Re: Planet Erde
« Antwort #137 am: 19. April 2010, 22:18:12 »
Die heutige Aschewolke aufgenommen von Terra 2km/Pixel

Hochauflösend 250m/Pixel

Quelle: NASA

Martin

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Re: Planet Erde
« Antwort #138 am: 20. April 2010, 03:39:09 »
Ein paar extrem schoene Fotos vom Eyjafjallajokull gibt es hier:

http://www.boston.com/bigpicture/2010/04/more_from_eyjafjallajokull.html

H.J.Kemm

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Re: Planet Erde
« Antwort #139 am: 20. April 2010, 04:44:30 »
Moin,

das DLR hat am 19. April 2010 einen erfolgreichen Messflug zur Vulkanasche-Wolke über Deutschland durchgeführt. Nach einer Flugzeit von mehr als drei Stunden ist die *Falcon 20E* um 20.45 Uhr (MESZ) auf Ihre Heimatbasis zurückgekehrt. Die Flugroute für diesen Messflug führte von Oberpfaffenhofen nach Leipzig, dann über Hamburg nach Bilthoven (Niederlande) und zurück über Stuttgart nach Oberpfaffenhofen.

Mehr dazu >>> Welche Auswirkungen hat die Aschewolke in der Atmosphäre, die der isländische Vulkan Eyjafjallajökull über Europa gebracht hat?

Jerry

Re: Planet Erde
« Antwort #140 am: 20. April 2010, 18:43:35 »
Ein paar extrem schoene Fotos vom Eyjafjallajokull gibt es hier:

http://www.boston.com/bigpicture/2010/04/more_from_eyjafjallajokull.html

Die Bilder sind allererste Sahne !!!! Super !

Die Blitze in der Eruptionswolke stammen übrigens nicht vom Wetter. Sie sind vielmehr das Produkt der Reibung zwischen den Aschepartikeln. Dabei handelt es sich um statische Elektrizität. Dieses Phänomen taucht bei so gut wie allen Eruptionswolken über Vulkanen auf.

Somit erzeugt diese Wolke ihr eigenes Wetter.

Sylvester

H.J.Kemm

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Re: Planet Erde
« Antwort #141 am: 21. April 2010, 03:30:37 »
Moin,

hier der Bericht des DLR über den Falcon-Messflug (PDF, 12 Seiten, englisch).

+++ Aktualisierung 20. April 2010, 21.00 Uhr +++

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat am 19. April 2010 einen erfolgreichen Messflug zur Vulkanasche-Wolke über Deutschland durchgeführt. Nach einer Flugzeit von mehr als drei Stunden ist die Falcon 20E um 20.45 Uhr (MESZ) auf ihre Heimatbasis zurückgekehrt. Die Flugroute für diesen Messflug führte von Oberpfaffenhofen nach Leipzig, dann über Hamburg nach Bilthoven (Niederlande) und zurück über Stuttgart nach Oberpfaffenhofen.

Auf dem Flug von Oberpfaffenhofen nach Norden wurde zuerst Leipzig angesteuert. Dort hat die Falcon einen Abstieg bis auf circa zwei Kilometer Höhe durchgeführt und ist dann wieder auf das Reiseflugniveau aufgestiegen. Während des weiteren Fluges wurde in Höhen zwischen zwei und zwölf Kilometern gemessen. Alle Messsysteme an Bord haben einwandfrei funktioniert.

Das LIDAR (Light Detection And Ranging)-Instrument zeigte Aschewolkenstrukturen aus vertikalen Schichten. Diese Schichten lagen auf der Flugstrecke in sehr unterschiedlichen Höhen. Die Aerosolmessungen deuten darauf hin, dass in schon gealterte Vulkanasche-Wolken geflogen wurde. Zeitweilig war während des Fluges eine bräunliche Wolkenfärbung zu sehen. Diese Messungen erlauben einen Vergleich mit in Deutschland an mehreren Stellen durchgeführten bodengestützten Messungen.

>>> Report of Falcon Flight 19 April 2010

Jerry

Hansjuergen

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Re: Planet Erde
« Antwort #142 am: 04. Mai 2010, 09:45:04 »
NASA zeigt Fotos von der Öl-Katastrophe wie sie aus dem All zu sehen ist: http://earthobservatory.nasa.gov/NaturalHazards/event.php?id=43733
« Letzte Änderung: 04. Mai 2010, 20:14:49 von Kreuzberga »

Martin

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Re: Planet Erde
« Antwort #143 am: 10. Mai 2010, 09:18:56 »
Letzte Woche war ich Demonstrator (oder besser Fahrer) auf einem Field Trip nach Arkaroola in den noerdlichen Flinders Ranges. Ein spannendes Stueck Geologie. Dort treten etwa 1,6 Mrd Jahre alte Granite und die dazugehoerigen Meta-Sedimente zu tage. Diese werden von Neoproterzoischen Sedimenten umrahmt, welche wahrend des Auseinanderbrechens des Superkontinentes Rhodinia in einem Rift abgelagert wurden.  Das ganze wurde vor etwa 440 Ma Jahren von weiteren Graniten intrudiert. Vor etwa 5 bis 6 Ma Jahren das ganze dann angehoben (haelt bis heute an) und produziert die heutige faszinierende Landschaft.


Palaeoproterozoische Granite mit sekundaeren Kupfermineralen auf Kluftflaechen: Die Granite enthalten bis zu 100 g/t Uran, es ist eines der heissesten Krustenstuecke Australiens mit einem Waermegradienten von 35 bis 50 Grad pro km.


Die steile Abbruchkante markiert die junge Stoerung, an welche die alten Gesteine angehoben werden. Regenwasser transpoertiert geloestes Uran aus den alten Graniten in die jungen Sedimente am Fuss des Bergrueckens. In den jungen Sedimenten am Fuss des Bergrueckens befindet sich der groesse Uranerzkoerper Four Mile West.


Eine alte "Rollfront"-walze. Oxidierende Waesser wanderten von links durch reduzierendes Material nach rechts. Dabei wurde Fe2+ aus dem Sediment zu Fe3+ oxidiert (rot) und es bildete sich diese typische Walze aus. Gleichzeitig wurde U6+ im Wasser zu U4+ reduziert und es bildete sich eine Rollfront Uranlagerstaette. Allerdings wurde der komplette Stapel nachtraglich nocheinmal oxidiert und das Uran wurde weiter ins Becken gespuelt, die Eisenrollfront blieb aber zurueck.


Eine der jungen Stoerungen, an der 700 bis 800 Ma alte Sedimente (hell) ueber quartaeren Regolith (rot) geschoben wird.


Regenwasser, welches ueber verschiedene Wege in die Gesteine eindringt, steigt an diesen Stoerungen wieder auf wie hier, an den Paralana Hotsprings. Das Quellwasser ist 60 Grad warm und sehr reich am radioaktiven Edelgas Radon. Es brauchte fuer seine Reise durch die Gesteine etwa 1000 Jahre. Solche Loesungen werden auch fuer einen Teil der Uranvererzung im Frome Becken verantwortlich gemacht.


Schraegschichtung in etwa 800 Ma alten Sedimenten.


Etwa 750 Ma Jahre alte Tillite am Stubbs Waterhole vom postulierten Snowball Earth Ereignis. Schwimmende Gletscher bzw. Eisberge liessen mitgefuehrtes Geroll in feine Sedimente plumpsen.


Die Tillite etwas groesser.


Eine kleine Stoerungszone in Neoproterozoischen Sedimenten.


Ein 440 Ma Jahre alter Granit in aelteren Sedimenten.

https://images.raumfahrer.net/up000405.jpg
Etwa 290 Ma alte Granitbrekzien aus Quarz und Haematit. Sie bildeten sich nah an der damaligen Gelaendeoberflaeche durch heisse hydrothermale Loesungen. Diese sind sehr reich an Uran (bis mehrere 100 g/t) und wurden um 1910 fuer die Gewinnung von Radium und Uranfarben abgebaut.

Mehr Bilder aus Arkaroola gibts hier: Klick
« Letzte Änderung: 12. Mai 2010, 05:34:45 von Martin »

Re: Planet Erde
« Antwort #144 am: 11. Mai 2010, 18:34:54 »
@ Martin

wirklich schöne Bilder !

Hier ein paar Bilder von "Europas Lieblingsvulkan".
http://www.stern.de/wissen/natur/vulkan-auf-island-und-er-grummelt-und-spuckt-wieder-1559671-51697414bc2b51b1.html

Sylvester

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Offline Gertrud

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Re: Planet Erde
« Antwort #145 am: 11. Mai 2010, 20:23:15 »
Hallo @Martin,

Dein Bericht und die sehr aussagekräftigen Bilder verfolge ich mit großem Interesse.

Zu einem Bild in Deinem Album habe ich eine Frage,
Du hast dort das Bild mit dem Becher den Titel :

Brauner Kuchen gegeben.

Da bin ich mir jetzt sehr unsicher,
ob es Ocker ist.?

http://de.wikipedia.org/wiki/Ocker

dazu ein eigenes Bild



http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20100408-125254-210.jpg


Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Hansjuergen

  • Gast
Re: Planet Erde
« Antwort #146 am: 12. Mai 2010, 00:03:59 »
Zu erst auch von mir ein dickes Dankeschön an Martin für diesen informativen Foto-Beitrag, bevor ich zu dem schwer aussprechenden Vulkan Eyjafjallajokull auf Island komme, welcher weiter aktiv ist!
Hierzu gibt es nun beeindruckende Aufnahmen von der NASA welche die Rauchsäulen-Entwicklung in der Atmosphäre aufzeigt, zu finden hier:http://www.nasa.gov/topics/earth/features/iceland-volcano-plume.html

Hansjürgen

Martin

  • Gast
Re: Planet Erde
« Antwort #147 am: 12. Mai 2010, 01:31:51 »
Zu einem Bild in Deinem Album habe ich eine Frage,
Du hast dort das Bild mit dem Becher den Titel :

Brauner Kuchen gegeben.


Du meinst den gelben Kuchen? Das ist Yellow Cake, Urankonzentrat der Beverley Mine. Aber Du hast recht, es gibt auch diverse natuerliche Minerale, die weitlaeufig als Ocker bezeichnet werden und als Farben benutzt wurden. So im Bild mit der Rollfront, Eisenocker mit gelb-brauner Farbe.

Re: Planet Erde
« Antwort #148 am: 12. Mai 2010, 12:49:01 »
Zu erst auch von mir ein dickes Dankeschön an Martin für diesen informativen Foto-Beitrag, bevor ich zu dem schwer aussprechenden Vulkan Eyjafjallajokull auf Island komme, welcher weiter aktiv ist!
Hierzu gibt es nun beeindruckende Aufnahmen von der NASA welche die Rauchsäulen-Entwicklung in der Atmosphäre aufzeigt, zu finden hier:http://www.nasa.gov/topics/earth/features/iceland-volcano-plume.html

Hansjürgen

@Hansjürgen - magst du den link bitte klickbar formatieren - danke

So sah Terra gestern den Vulkan:

Quelle: NASA MODIS

Re: Planet Erde
« Antwort #149 am: 15. Mai 2010, 13:16:08 »
Heir gibt es nun den Eyjafjallajokull zum "Anfassen"
Livebilder + Live IR Bilder

http://eldgos.mila.is/eyjafjallajokull-fra-thorolfsfelli/

Sylvester