Ho, ho, ho, Halt... bitte Halt!
Bitte langsam mit dem abwinken der zusätzlichen Mission STS-135, für die ich immerhin einen respektablen Freudentanz in meiner Wohnung hingelegt habe!
@Berliner
Für STS-135 würde ich mir nicht mehr zu viele Hoffnungen machen. Angesichts der aktuellen, turbulenten Zustände wird wohl niemand in der Politik noch ernsthaft über eine Verlängerung des Programms diskutieren wollen. Das Thema hat sich zumindest gegenwärtig erledigt.
STS-135 ist keine Verlängerung des Shuttleprogramms, eine solche ist entgültig vom Tisch und war das auch schon lange bevor sich die technischen Probleme mit STS-133 ergaben. Das ist lediglich eine Zusatzmission. Das macht sie nicht zu einer Luxusmission, sie ist zwar aufteilbar auf andere Versorgungswege, aber deswegen keineswegs überflüssig. Das Team, das die Versorgung der ISS koordiniert, hat ohnehin schon "Bammel" vor dem Jahr 2012 und wird vor ganz neue Schwierigkeiten gestellt. STS-135 ist eine Versorgungsmission, welche rechnerisch 7 Progresstransporter ersetzt und damit nicht unwichtig in der Versorgungsplanung ist. Man wird diese Mission nur unter der Voraussetzung hergeben, dass es vollkommen undenkbar und unvertretbar wird mit dem derzeitigen Tank von STS-133 zu fliegen und man somit einen Austausch vornehmen müsste.
Dies aber ist im Augenblick reine Spekulation, wir diskutieren das "Worst case"-Szenario... und das ist bis jetzt lediglich eine Möglichkeit.
Ich kann jeden verstehen, der sich mit der jetzigen Problemlage unwohl fühlt. Wenn ich die Beiträge richtig gelesen habe, dann kann man zwecks Überprüfung auf Risse einen gewissen Zugang zum Tankinneren herstellen. Man kann nicht, wie sonst verfahrensüblich bei der Suche nach (Haar)Rissen, mit Ultraschall von außen suchen, da die Isolierung das scheinbar unmöglich macht. Da ist es verständlich, dass wir alle uns fragen was möglicherweise noch an potentiellen Rissen unter dem Schaum lauert, das hinterläßt ein unsicheres Gefühl. Meiner Meinung nach ist das das stärkste Argument für einen Tanktest. Wenn die Probleme mit der GUCP, wenn die bekannten Risse repariert sind und das Ventil getauscht wurde, dann wäre ein Tanktest die umfassendste Möglichkeit die Dichtigkeit des Tanks zu prüfen. Das spricht für den Tanktest, trotz zusätzlicher Materialbelastung durch den kryogenen Treibstoff.
Ich persönlich rechne damit, dass dieser Tanktest kommt. Sollte er erfolgreich verlaufen, dann wird man in den Countdown gehen, sollte die Betankung dann wieder funktionieren wird man starten. (Zumindest falls keine zusätzlichen Probleme plötzlich auftreten!)
Es gibt also noch viele Prüfschritte, es gibt noch viel Wenn und Aber und es ist viel zu früh den derzeitigen Tank abzuschreiben.
Sollte es, aufgrund von Sicherheitsbedenken notwendig werden, dann wäre ich immer der Meinung, dass es besser ist auf eine Mission zu verzichten, statt Menschenleben, Fracht und Orbiter zu riskieren. Eine solche Entscheidung aber ist noch völlig unabsehbar.