Noch ne Entdeckung:
Eis auf Mars direkt unter dem Sand !
Zitat:
WÄRMEBILDER
Mars-Eis liegt oft nur Millimeter tiefAuf der Suche nach einem Landeplatz für die nächste Mars-Sonde sind Forscher auf eine Überraschung gestoßen: Eis liegt oft nur wenige Zentimeter oder gar Millimeter unter dem staubigen Boden des Roten Planeten.
Seit Jahren ist Wissenschaftlern bekannt, dass es auf dem Mars Eis gibt. Die Verteilung und die Menge an gefrorenem Wasser versetzen allerdings selbst Experten immer wieder in Erstaunen. Erst im März haben etwa Radarmessungen unter dem Südpol des Mars eine gewaltige Menge Eis gezeigt, die geschmolzen den ganzen Planeten mit einer elf Meter dicken Wasserschicht bedecken könnte.
Messdaten der US-Sonde "Mars Odyssey": In den blauen Bereichen liegt das Eis weniger als einen Zentimeter, an den roten Stellen mindestens 19 Zentimeter tief
Jetzt haben präzise Temperaturmessungen der Marsoberfläche eine neue Überraschung gebracht: Die Tiefe, in der das Eis liegt, variiert stark. Mitunter liegt das gefrorene Nass nur wenige Zentimeter unter dem Staub, schreiben Joshua Bandfield von der Arizona State University in Tempe und seine Kollegen im Fachblatt "Nature" (Bd. 447, S. 64). Bisher waren Forscher davon ausgegangen, dass das Eis durchschnittlich einen bis zwei Meter tief liegt.
Die Wissenschaftler hatten Daten des Thermal Emission Imaging System (Themis) an Bord des US-Satelliten "Mars Odyssey" ausgewertet, um einen Landeplatz für die Landesonde "Phoenix" zu finden. Sie soll im August starten und im Mai 2008 auf dem Mars landen. Unter anderem soll der Roboter mit seinem Arm bis in eine Tiefe von einem Meter bohren, um neue Erkenntnisse über die geologische Geschichte des Roten Planeten zu ermöglichen und eventuell sogar Spuren von Leben zu finden. Von den neuen Daten könnte auch der europäische Roboter "ExoMars" profitieren, der 2013 auf dem Roten Planeten landen und den Boden untersuchen soll.
Bandfield und seine Kollegen haben mit der Themis-Wärmebildkamera zwei mehrere hundert Quadratkilometer große Gebiete der Marsoberfläche untersucht. Dabei haben sie die Temperaturschwankungen des Bodens zwischen Tag und Nacht und im Verlauf der Jahreszeiten gemessen. Die Veränderungen der Bodentemperatur hängen auch davon ab, wie tief Wassereis unter der Oberfläche liegt: Je kälter der Boden ist, desto eher ist stabiles Eis direkt unter der Oberfläche zu erwarten.
Mit einem Computermodell, in das neben der Bodentemperatur auch die Oberflächenstruktur und der Gasaustausch mit der Marsatmosphäre eingingen, konnten die Forscher für Parzellen von der Größe eines Fußballfelds bestimmen, wie tief Eis unter der Oberfläche liegt.
Das Ergebnis: In manchen Gebieten liegt das Eis nur wenige Millimeter bis Zentimeter unter der Oberfläche - und zwar vor allem an Stellen, die überwiegend mit Staub bedeckt sind. Er isoliert tieferliegende Schichten und lässt so nur eine träge Temperaturdrift des Bodens zu. Größere Steine erlauben hingegen schnellere Temperaturschwankungen im Boden, so dass stabiles Eis erst in tieferen Schichten von einigen Dutzend Zentimetern anzutreffen ist.
Die Zielvorgabe der US-Raumfahrtbehörde Nasa lautet, "Phoenix" in einem Bereich landen zu lassen, in dem es mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit weniger als 30 Zentimeter unter der Oberfläche Eis gibt. Bislang aber waren die Bilder, die auf mögliche Wasservorkommen im Inneren des Mars hindeuten, zu ungenau: Sie stammten laut Bandfield von einem Gammastrahlen-Messgerät, dass nur Eisfelder mit einer Ausdehnung von 500 Kilometern oder mehr erkennen konnte. Die Themis-Bilder seien dagegen bis auf 100 Meter genau.
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Quelle:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,druck-480685,00.html