Hallo zusammen, ich bin ebenfalls leidenschaftlicher Elite Dangerous Pilot. Ich halte das Spiel grundsätzlich auch für eines der besten seiner Art am Markt, muss bezüglich der Rezension von Duc-Lo aber leider etwas Wasser in den Wein gießen.
Einen Vergleich bzw. ein Ranking mit Kerbal Space kann man m.E. nicht anstellen, da es sich um vollkommen unterschiedliche Spielkonzepte handelt. Auch kann man Elite nicht wirklich mit Star Citizen vergleichen, was leider auch gerne gemacht wird.
Das gepostete Video vom Atmosphärenanflug stammt nicht aus dem Spiel. Es handelt sich dabei um einen Ausschnitt aus einer Fan-Demo aus dem Jahr 2019. Hier ist das Originalvideo in voller Länge.
Mit der aktuellen Grafikengine sind derart realistische Effekte m.E. nicht machbar. Von den benötigten Systemvoraussetzungen mal ganz zu schweigen. Die Entwickler setzen auch aufgrund des Alters des Spiels nicht auf Highend Hardware. Die Modifizierung der Engine für die jüngste Erweiterung „Odyssey“ hat dennoch massive Optimierungs- und Performanceprobleme aufgezeigt, welche auch über ein halbes Jahr nach Veröffentlichung noch immer nicht restlos gelöst sind. Auf älterer Hardware läuft das Spiel teils flüssiger, als auf aktueller Hardware. Die Grundversion „Horizons“, welche nach wie vor auch ohne die Erweiterung gespielt werden kann, läuft deutlich besser… natürlich ohne die Features von Odyssey.
Das Spiel ist sehr herausfordernd und gibt einem kaum Hilfestellungen. Es ist recht zeitintensiv und daher nichts für zwischendurch. Die Community ist aber wirklich gut und betreibt diverse Hilfeseiten, auf welche man z.T. auch angewiesen ist, damit das Spielerlebnis nicht in Frustration endet. Also kein Spiel für Jedermann.
Man ist im Grunde völlig frei in seinen Entscheidungen. Man kann friedlichen Handel treiben oder die Milchstraße erkunden. Man kann aber auch Kopfgeldjäger oder Pirat werden. Andere wiederum verdingen sich als Kurier oder Söldner für tausende kleine Fraktionen. Jede Aktion hat dabei einen kleinen Einfluss auf die Spielwirtschaft des jeweiligen Sternensystems.
Die Spielumgebung umfasst unsere Milchstraße. Sie soll ca. 400 Mrd. Sternensysteme enthalten, von denen etwa 160.000 realen Vorbildern entsprechen sollen. Der Rest ist durch die „Stellar Forge“, die sog. Stenenschmiede zufällig generiert. Es gibt Sterne in allen bekannten Spektralklassen, auch Neutronensterne und Schwarze Löcher. Zu jedem entdeckten Stern und Planeten gibt es ein Datenblatt mit den hypothetischen Eigenschaften.
Nachdem z.B. die Planeten um Trappist-1 a entdeckt wurden, wurde ein an der ungefähren Stelle bereits vorhandenes zufälliges System von den Entwicklern entsprechend angepasst und umbenannt. Mit ein paar Ausnahmen können alle Sternensysteme vom Spieler besucht und erkundet werden. Bis Dezember 2019 wurden laut Entwickler gerade einmal 0,042% der Galaxie von Spielern erkundet. Wenn man als Spieler ein neues System entdeckt und später die Erkundungsdaten an speziellen Terminals abgibt, wird man auf der Karte des Systems als dessen Erstendecker verewigt.
Bahnphysik und Gravitationsauswirkungen sind für mich als Laien vergleichsweise realistisch dargestellt. Wenn man nicht rechtzeitig bremst rauscht man mit viel Überschuss an seinem Ziel vorbei. Wendemanöver sind aber kein Problem. Auch die Landung auf einem 1,5 G Planeten wird schon zur Herausforderung, wenn man sonst nur 0,1 G Brocken gewohnt ist.
Als Treibstoff wird im Spiel Wasserstoff verwendet, welcher nahe der Corona von Sternen der Hauptreihe (umgangssprachlich das KGB MOFA) eingesammelt werden kann.
Neben Sternensystemen findet man aber auch viele bekannte Nebel und Sternenhaufen wieder.
Vor kurzem habe ich selbst den offenen Sternenhaufen NGC 752 und den kleinen Hantelnebel (M76, NGC 650/651) besucht. Das hat sich vor Ort aber als optisch nicht mehr so spektakulär herausgestellt. Aktuell bin ich nur wenige Lichtjahre von NGC 7822 entfernt und das sieht schon viel interessanter aus. Im Anschluss daran plane ich noch Mu Cephei und VV Cephei zu besuchen, bevor ich mich zurück in die sogenannte Bubble begebe. Die Bubble ist ein Bereich mit ca. 200 Lichtjahren Radius rund um unser Sonnensystem, welcher von der Menschheit mehr oder weniger dicht besiedelt wurde.
Irgendwann habe ich auch vor Sagittarius A zu besuchen.
In diesem Sinne … never fly without rebuy