Ich verstehe nicht so ganz, was der Autor mit dieser rein hypothetischen Testanordnung überhaupt testen will.
Bei den historischen Spin-Tests ging es weniger um Gravitation - die war die ganze Zeit da - sondern um die zusätzliche Drehbewegung orthogonal dazu, die das Innenohr-Gleichgewichtsorgan stört und die Orientierung oder gar die Gesundheit der Astronauten beeinträchtigt.
Dass ein rotierender Hohlkörper "künstliche Schwerkraft" an der Innenseite erzeugt ist eine Binsenweisheit, dass braucht man mit Dragon nicht zu "testen".
Dragon ist für diese Art von Schwerkraft völlig ungeeignet, da die gesamte Einrichtung "nach unten" (also bei stehender Rakete) ausgerichtet ist; wenn die Astronauten in ihren Sitzen sind, hängen sie dann kopfüber, und wenn sie "an der Decke stehen", kommen sie nicht wieder zu ihren Sitzen und zu den Kontrollpulten - was ist bei einem Notfall?
Zudem ist die Technik der Dragon nicht auf Drehung eingestellt (von Triebwerken bis Kommunikation).
Habe den teils sehr mühsam bis bemüht geschriebenen Artikel nicht komplett durchgearbeitet, aber die Zusammenfassung ist wirr und schon die erste der unzähligen am Ende gelisteten Fragen zeigt für mich, dass da jemand was nicht verstanden hat: "Is the cabin ceiling flat and strong enough for the crew to stand on in up to 0.37g?"
Selbstverständlich hält eine Dragon 0,37 g aus, sie erträgt routinemäßg ein Vielfaches.
Aber die "Decke" der Dragon ist weder flach noch rechtwinklig zur erzeugten Schwerkraft, sondern konisch und zudem voller Geräte und Fenster.
Das, was hier in einer Dragon erzeugt werden soll, ist nicht nur kein Ersatz für irdische Schwerkraft oder als Simulation für Mond- oder Mars-Schwerkraft, sondern etwas ganz anderes, das sicher nicht gesünder ist. Das mit dem aufblasbaren "Nasenairbag" wirkt für mich noch viel sinnfreier, da damit das Problem nur verstärkt wird.
Mal ganz abgesehen von den Sicherheitsaspekten: Eine Dragon per Seil an einer Oberstufe, die folglich beim Transfer zur ISS mitkommen muss? Geht schon energetisch nicht, die Oberstufe kann nicht mit zur ISS-Transferbahn. Das Ganze auch noch drehend? Und dann schreibt der Autor "But at any time, the crew can end the spin test by releasing Falcon and despinning Dragon, in either order. " NEIN! Wird zuerst das Seil zur Falcon gekappt, wird die Dragon zufällig irgendwo hingeschleudert, wie bei einem Hammerwurf-Anfänger. ZUERST muss die Drehbewegung gestoppt werden, und wenn das versagt, haben alle ein sehr großes Problem!
Für mich ein völlig unausgegorenes Gedankenexperiment voller Logikfehler und abseits jeder möglichen Umsetzbarkeit. Und selbst wenn es funktionieren würde und jemand das versucht, wäre der Erkenntnisgewinn minimal, da von falschen Voraussetzungen ausgehend.