Wow, hier schäumen ja die Emotionen hoch!
Ich habe zwei Beiträge ohne Raumfahrt-Bezug gelöscht. Einer enthielt sogar aggressive und unhaltbare Anschuldigungen.
Klar sind wir sauer, wenn stiefmütterlich, unvollständig, oder gar falsch über unsere Interessengebiete Astronomie und Raumfahrt berichtet wird.
Wir kennen uns in diesen Themenbereichen recht gut aus, weil wir so viele Informationen wie möglich aus ersten Quellen suchen, oder nach Möglichkeit live mitverfolgen.
Wir ergänzen uns gegenseitig, deshalb entgeht uns fast nichts und wir lernen auch die Zusammenhänge verstehen.
Wenn wir etwas nicht verstehen, können wir uns das gegenseitig erklären.
Ein Internet-Forum, in dem begeisterte Fans jede verfügbare Information aufspüren und im Team bewerten, diskutieren und zusammenpuzzlen ist diesbezüglich kaum zu schlagen.
Derart gute Voraussetzungen haben die "alten" Medien und auch der Spiegel nicht.
Redakteure werden knapp gehalten und oft kauft man nur schnell einen kurzen Artikel von einem "freien Journalisten".
Sendezeit und Wortanzahl sind dabei vorgegeben und knapp bemessen.
Dort gibt es keinen Fach-Journalisten für Astronomie und Raumfahrt.
Der
Mondmüll-Artikel, der hier einige verärgert, wurde vom Zoologen
Philip Bethge geschrieben, der Wissenschaftsredakteur beim Spiegel ist.
Der promovierte Biologe untersuchte Zwergpinguine in Tasmanien und später dann mehrere Jahre lang die Physiologie und Lebensweise von Schnabeltieren.
Am liebsten schreibt er über Tiere, Pflanzen, Ökologie und Artensterben, beim Spiegel auch über Klimawandel, Gentechnik, Energietechnik, Landwirtschaft und Evolutionspsychologie.
In der Evangelischen Journalistenschule lernte er das journalistische Handwerk.
Im Medienbüro ist er Dozent im Seminar Aufbaukurs Wissenschaftsjournalismus.
Meistens ist er im sonnigen Kalifornien und schreibt von dort über alle möglichen Themen in seinem
Blog.
Wenn er dann auch noch anfängt, zwischendurch mal schnell einen Artikel über Raumfahrt zu schreiben, kommt dann sowas bei heraus, wie der Mondmüll-Artikel.
Schlecht recherchiert, voller Polemik - geschrieben von einem, der sich offenbar weniger für Raumfahrt interessiert - für eine Leserschaft, die dem Thema auch eher skeptisch gegenübersteht.
Aber deshalb kann man dem Spiegel nicht vorwerfen, gezielt Falschmeldungen zu verbreiten.
Spiegel-Online gehört zu den wenigen Medien, die regelmäßig über Astronomie und Raumfahrt berichten.
Das würde ich eher positiv bewerten. Verbessern kann man freilich immer.