Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt

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Speedator

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #275 am: 06. Februar 2010, 23:37:45 »
Rudolf: Nur ist der bemannte LEO-Zugang Grundversorgung auf einer Ebene mit Strom, Telekom und Post?

Im übrigen sagt Buzz Aldrin doch in seinem "abgewürgten" Kommentar, dass die NASA nicht alles machen muss und sich auf Pioniertaten konzentrieren soll. Passt auch zu seinem schriftlichen Kommentar.

oggyvan

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #276 am: 07. Februar 2010, 09:36:21 »
So ISS bis 2020 und was machen wir danach?
Ich hätte gern, das wir dann das Marsraumschiff bauen. Den Bemannten teil erst mal aufbauen und dann 3 Jahre als simulierten Flug um die Erde kreisen lassen um auch alles zu testen und zu sehen ob die Raumfahrer das auch 3 Jahre lang mitmachen. Parallel wird der Unbemannte Teil (Spaceship) vollautomatisch zum Mars geschickt mit einer Bodenstation anstadt dem Bemannten segment und auch alles getestet.
In der Zwischenzeit bauen wir ein 2. Schiff mit überarbeiteter und erprobter Technik und schicken es los wenn der Unbemannte Teil erfolgreich zurück ist. Somit könnte man alles testen und würde die Leute nicht auf ein Himmelsfahrtskomando schicken.
Mit den Planungen kann man heute und mit dem Bau ab 2015 unter dem neuen Präsidenten anfangen. 
Was meint ihr dazu es sind immerhin ca. 10 Jahre Plan und Forschungszeit.

tobi453

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #277 am: 07. Februar 2010, 09:36:51 »
Nochmal zu dem fehlenden Bekenntnis zum HLV, Zeitplan, Explorationsziel: Abgesehen vom fehlenden Geld gibt es dafür noch einen anderen logischen Grund. Da man ja jetzt stark auf internationale Kooperation setzen will, sollte sowas ja auch international abgesprochen werden und den Partnern nicht einfach aufgezwungen werden.

feize

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #278 am: 07. Februar 2010, 10:03:31 »
Da man ja jetzt stark auf internationale Kooperation setzen will, sollte sowas ja auch international abgesprochen werden und den Partnern nicht einfach aufgezwungen werden.

Dann entwickeln NASA, Roskosmos, ESA, JAXA und die Kannadieer ein HLV zusammen. Träum ::)

Gruß Feize

Rudolf_Meier

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #279 am: 07. Februar 2010, 10:15:12 »
Da man ja jetzt stark auf internationale Kooperation setzen will, sollte sowas ja auch international abgesprochen werden und den Partnern nicht einfach aufgezwungen werden.

Dann entwickeln NASA, Roskosmos, ESA, JAXA und die Kannadieer ein HLV zusammen. Träum ::)

Zuviele Köche verderben den Brei... und bei so einem Unternehmen sind 2 Köche schon zuviel.

Wie lange dauerte es auf den Mond zu fliegen? 10 Jahre? ... ok, weniger... und wie lange dauerte es, sich nur mal zu einigen, wie die ISS gebaut werden soll? ... einiges länger... und was ist sie jetzt? Ein Gemeinschaftsprodukt? ... wohl kaum... die Russen haben ihrs, die Amis was anderes... nicht mal die gleichen Toiletten haben sie... schöne Zusammenarbeit... Doppelspurigkeit würde ich das schon eher nennen... (gab's ja zwar auch bei Apollo... Stichworte "Luftfilter", "rund", "eckig") ... und immer kosten die unnötig Geld

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #280 am: 07. Februar 2010, 10:23:49 »
Private Raumfahrt soll also gepuscht werden. Nun, wenn ich schon sehe wie es in der zivilen Luftfahrt zugeht, wo ebenfalls aufgrund von hohen Entwicklungskosten eigentlich nur noch zwei global player existieren (Boeing, Airbus), dann sehe ich nicht den Markt für Firmen die sich gegenseitig puschen und volkswirtschaftlich gesehen, das Geld doppelt ausgeben sollen um Raumschiffe zur ISS oder gar irgendwann zum Mars zu bauen. Um Kosten zu sparen gibt es dann, wie auch in der Luftfahrt, immer Kompromisse in Sachen Sicherheit. Also, wo ist der Vorteil? Bisher reicht es gerade für einen „Raumhüpfer“ für reiche Touristen in den LEO, und die sind noch nicht mal realisiert.

Auf alle Fälle wird man im nächsten Jahr in den USA erschrocken aufwachen und feststellen: Cape Canaveral ruht und wird vorerst ein Museum. Man wird erschrocken feststellen, dass man nur alte Sojus Kapseln noch teuerer bei den Russen mieten kann (ja, die liebe kommerzielle Raumfahrt funktioniert schon ;)), um ein paar Amerikaner in den Orbit und zur ISS bringen zu dürfen.

Die einst stolze Raumfahrtnation ist zum zahlenden Besucher geworden. Traurige Entwicklung.
« Letzte Änderung: 07. Februar 2010, 11:03:38 von Han_Solo »
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"Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein.

interstellar01

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #281 am: 07. Februar 2010, 10:56:30 »


@interstellar01: Willommen im Forum. :)



Danke  :)

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Offline vostei

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #282 am: 07. Februar 2010, 11:08:15 »
Eine globale Raumfahrtinitiative ginge schon Nur müssten die US-Amerikaner und einige andere erstmal über ihre nationalen Vorbehalte springen. Wenn die Amis sich dann noch an industrielle Grundstandards halten würden könnte schon was zusammengehen.

Aber das Ganze ist illusorisch - die sog. Finanzkrise hat so ziemlich alles um Jahre zurückgeworfen.
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

runner02

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #283 am: 07. Februar 2010, 12:55:28 »
Zitat
Eine globale Raumfahrtinitiative ginge schon Nur müssten die US-Amerikaner und einige andere erstmal über ihre nationalen Vorbehalte springen.

Falls es private Anbieter gäben wird, könnten auch Staaten wie Deutschland, Österreich, Italien, etc. für relativ wenig Geld ein bemanntes Programm starten - ohne viele Entwicklungskosten..

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Offline max-q

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #284 am: 07. Februar 2010, 13:04:46 »
Jetzt habe ich schon zweimal angesetzt, meine Gedanken zum Ende des „Constellation“ Programms hier zu formulieren. Habe jedes Mal abgebrochen, weil mir mein Post beim durchlesen als zu emotional erschien. Aber ein bisschen Dampf ablassen muss ich wohl doch…
Also, ich bin jetzt 42 Jahre alt und wollte einmal 100 Jahre alt werden. Hatte die Vision, im Seniorenheim zu sitzen und die ersten Raumfahrer in den „Valles Marineris“ herumklettern zu sehen. Quasi mit ihren Augen die Wunder des Mars zu sehen. Wissenschaftlich vermutlich vollkommen irrelevant, emotional aber ein Bild, das eine Generation prägen könnte, wie die ersten Apollo Bilder von der Mondoberfläche.
Die 50er und 60er Jahre waren Jahrzehnte des Aufbruchs. Gewaltige Fortschritte in Wissenschaft und Technik. Nichts schien unmöglich. Wenn eine Rakete einen Sprengkopf über 10.000 km transportieren kann, dann doch wohl auch einen Menschen ins All?! Also packen wir es an! Zum Mond? Warum nicht! Nächstes Ziel Mars…
Klar war das nicht unerheblich vom Wettlauf zweier Großmächte angetrieben. Aber die Begeisterung der Menschen war echt. Menschen in aller Welt haben aus tiefstem Herzen mit den Raumfahrern mitgefiebert.  In einigen Städten haben die Leute jede verfügbare Lampe eingeschaltet, damit die Astronauten den Lichtschein sehen konnten. Selbst Aborigines waren begeistert.
Und heute? Wir wissen zwar, dass wir unseren Planeten zugrunde richten, wollen aber nichts daran ändern. Im Vordergrund steht überall eine kurzfristige Gewinnmaximierung. Langfristige Strategien? Fehlanzeige! Leider ist Raumfahrt aber nun mal eine langfristige Angelegenheit. Vielleicht war es ja ein Glücksfall, dass Präsident Johnson sich nicht aus der Verantwortung stehlen konnte und Kennedys Vermächtnis fortführen musste. Damit hatte das Apollo Programm eine politische Unterstützung, die gerade eben lange genug anhielt, die gesteckten Ziele zu verwirklichen. Danach kamen die Jahrzehnte der Studien. Das Shuttle Programm konnte eben noch gerettet werden durch das Interesse des Militärs. Allerdings mit der Konsequenz, dass es sich weit von den ursprünglichen Zielen entfernte. Die ISS kam nur durch einen glücklichen und mit Sicherheit einmaligen Umstand der Geschichte zustande. Ob sich die wiedererstarkte russische Raumfahrt nochmal auf einen solchen Deal einlässt, halte ich für fraglich.
Nun wird „Constellation“, das erste Großprojekt, das sich tatsächlich der Realisierung näherte, also eingestampft. Die NASA, also der US Steuerzahler, wird zukünftig viel Geld für Studien und die Entwicklung neuer Technologien ausgeben. Sollte damit Geld zu verdienen sein, materialisiert sich das Ganze vielleicht bei einem der Raumfahrtkonzerne. Eben jene Konzerne, die auf dem Sektor des kommerziellen Satellitentransports z.Z. nicht mit Europa, Russland oder China mithalten können.  Die Trägerindustrie hängt am Tropf des Militärs. SpaceX muss aus meiner Sicht erst noch beweisen, dass sie das Rad (die Rakete) neu erfinden können. Momentan sieht es für mich nicht danach aus.
Und dann konzentriert sich das kommerzielle Geschäft im Moment auf die ISS. Die soll bis 2020, vielleicht auch noch bis 2025 in Betrieb gehalten werden. Dabei haben die ersten Systeme bereits jetzt ihre Garantielebensdauer erreicht. Die Zukunft der ISS wird in 5 bis 10 Jahren den letzten Jahren der Mir ähneln (Stichworte: „zugemüllt“, „Schimmel“, „Stromausfall“ etc.). Soll das die Zukunft der bemannten Raumfahrt sein, nur weil uns nichts Besseres einfällt?!
Kann sich eigentlich noch jemand daran erinnern, wie viele Jahre es gedauert hat, bis aus den ersten Studien („Alpha“) und Modellen eine handfeste Raumstation wurde? Wenn wir einen ISS Nachfolger haben wollen, müssen wir jetzt damit beginnen! Stattdessen schicken wir das Shuttle als Schwerlastträger aufs Altenteil. Ähnliches droht der Proton, deren Nachfolger Angara sich ebenfalls immer weiter verzögert. Und ob die Angara auch zum echten Schwerlastträger entwickelt wird oder nur für kommerzielle Starts auf den GEO optimiert wird, werden wir auch noch sehen.
Was ich nach 2020 sehe, sind Touristenflüge von vielleicht einigen Tagen, bestenfalls zu einer Mini-Raumstation (Bigelow?).  Wenn China im bisherigen Tempo weitermacht, sind die auch nicht so schnell auf dem Mond. Bisher haben die Chinesen zwar gute Arbeit geleistet. Ihr Shenzhou ist aber ganz bestimmt kein Mond-Raumschiff. Und Routine sind ihre bemannten Flüge schon gar nicht. Alle paar Jahre ein neuer Schritt. Wenn sie mal ihre eigene Raumstation haben, geht es vielleicht allmählich voran. Aber selbst in den 80er Jahren waren z.B. Außenbordaktivitäten durch Kosmonauten noch ein seltenes und besonderes Ereignis. Erst mit der ISS wurden komplexe EVAs „Routine“ (auch hier wird in den nächsten Jahren viel know-how verlorengehen). Indiens Raumfahrt sehe ich noch weiter abgeschlagen. Das Land hat tolle Erfolge erzielt. Mit der PSLV verfügen die Inder über eine robuste Rakete. Doch schon die GSLV ist ein Sorgenkind. Der kryogene Antrieb der Endstufe scheint an die Grenzen der beherrschbaren Technologie zu gehen. Das Projekt hängt Jahre hinter dem Zeitplan. Bis man also einen man-rated Träger für ein bemanntes Raumschiff hat, wird deutlich mehr Zeit vergehen als man braucht, um ein paar hübsche Powerpoint Folien zu erstellen. Wenig verwunderlich, dass auch das indische Raumschiff zunächst auf der russischen Sojus basieren soll. Also werden wir in 10 Jahren 2 oder 3 Raumschiffe mit Sojus Technologie haben (Russland hat dann vielleicht einen Nachfolger am Start). In den USA gibt es ein oder zwei kommerzielle bemannte Systeme für den LEO. Der ESA traue ich nicht zu, die erforderliche  Finanzierung auf die Beine zu stellen, um das ATV für bemannte Flüge tauglich zu machen. Und in 10 Jahren klappt die Umsetzung schon gar nicht. Japans JAXA ist derart klamm, dass es dort wohl auch bei Powerpoint bleibt.
Fazit: Es wird wohl auch in 10, 15 Jahren noch bemannte Raumfahrt geben. Wenig inspiriert und wenig innovativ. Entweder stark auf eine kommerzielle Nutzung orientiert (wie sieben Astronauten im Raumanzug in eine „Dragon“ Kapsel passen sollen, erschließt sich mir noch immer nicht) oder als minimalistisches „wir können es auch“ Projekt (Indien, China). Ob Russland in 10 Jahren wieder an einer nationalen Mir-2 bastelt, kann ich schwer abschätzen. Aber ich glaube, dass dort die Begeisterung für die (bemannte) Raumfahrt immer noch groß genug ist, um diese am Laufen zu halten.
Positiv an der Entwicklung ist, dass wir in 10 bis 15 Jahren wohl mehr potente Partner für ein Raumfahrt-Großprojekt wie die Marslandung haben werden. Technologisch (mal abgesehen von der Computertechnik und tollen HeadUp-Displays) aber auf dem Niveau der 60er/70er Jahre.  Nur das damals die Technik häufig noch nicht reif war, die Ideen der Raumfahrtingenieure umzusetzen. Kosmonauten und Astronauten waren dennoch bereits, sich den kaum erprobten Raumfahrzeugen anzuvertrauen. Heute (und wohl erst recht in 10 Jahren) haben wir das technische Potential, es kann sich aber kein Politiker aufraffen, das passende visionäre Ziel zu formulieren. Das ausgerechnet der „yes we can“ Präsident Obama eine so uninspirierte Entscheidung trifft, stimmt schon traurig.
Geschichte und Geschichten aus sechseinhalb Jahrzehnten Raumfahrt:
http://www.raumfahrtkalender.de

Offline Ruhri

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #285 am: 07. Februar 2010, 13:14:49 »
Falls es private Anbieter gäben wird, könnten auch Staaten wie Deutschland, Österreich, Italien, etc. für relativ wenig Geld ein bemanntes Programm starten - ohne viele Entwicklungskosten..

Interessant wäre es, aber ob die US-Politik und damit die NASA es zulassen würde? Die USA betreiben gerne mal protektionistische Industriepolitik, gerade bei Hochtechnologie. Und wir sind uns doch darüber im Klaren, dass diese kommerziellen Lösungen auf jeden Fall auch Subventionen bekommen würden? Da kann die Regierung den Unternehmen solche Beschränkungen durchaus auferlegen. :-\

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Offline vostei

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #286 am: 07. Februar 2010, 13:18:42 »
Zitat
Da kann die Regierung den Unternehmen solche Beschränkungen durchaus auferlegen.

Kann sie, muss sie aber nicht, siehe Sojus @ Kourou und die kommende geplante Nutzlast dafür.

Wenn man international Standards definiert und alle Interessenten sich dran halten, lassen sich die Projekte kombinieren, ohne, dass irgendwelche Geheimnisse offengelegt werden müssten.
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

tobi453

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #287 am: 07. Februar 2010, 14:22:46 »
Fazit: Es wird wohl auch in 10, 15 Jahren noch bemannte Raumfahrt geben. Wenig inspiriert und wenig innovativ. Entweder stark auf eine kommerzielle Nutzung orientiert (wie sieben Astronauten im Raumanzug in eine „Dragon“ Kapsel passen sollen, erschließt sich mir noch immer nicht) oder als minimalistisches „wir können es auch“ Projekt (Indien, China). Ob Russland in 10 Jahren wieder an einer nationalen Mir-2 bastelt, kann ich schwer abschätzen. Aber ich glaube, dass dort die Begeisterung für die (bemannte) Raumfahrt immer noch groß genug ist, um diese am Laufen zu halten.
Positiv an der Entwicklung ist, dass wir in 10 bis 15 Jahren wohl mehr potente Partner für ein Raumfahrt-Großprojekt wie die Marslandung haben werden. Technologisch (mal abgesehen von der Computertechnik und tollen HeadUp-Displays) aber auf dem Niveau der 60er/70er Jahre.  Nur das damals die Technik häufig noch nicht reif war, die Ideen der Raumfahrtingenieure umzusetzen. Kosmonauten und Astronauten waren dennoch bereits, sich den kaum erprobten Raumfahrzeugen anzuvertrauen. Heute (und wohl erst recht in 10 Jahren) haben wir das technische Potential, es kann sich aber kein Politiker aufraffen, das passende visionäre Ziel zu formulieren. Das ausgerechnet der „yes we can“ Präsident Obama eine so uninspirierte Entscheidung trifft, stimmt schon traurig.

Kommerzielle Nutzung der bemannten Raumfahrt wäre etwas sehr Positives! Was ist denn eines der Hauptargumente gegen bemannte Raumfahrt? Es lässt sich kein Geld verdienen! Das Investment kommt nicht zurück. Ideelle/kulturelle Rechtfertigung und Grundlagenforschung schön gut aber lasst uns der Wahrheit ins Gesicht schauen. Der Großteil der Bevölkerung/Politik lässt sich heutzutage durch sowas nicht überzeugen! Wir sind nicht mehr in den 60ern.

Also entweder wir finden Mittel und Wege eine kommerzielle Nutzung zu zeigen oder wir haben Stagnation für weitere 50 Jahre. Mindestens. Dann kann die bemannte Raumfahrt nur noch ein technologisches Wunder retten.

Durch diese Kommerzialisierung fallen die Kosten hoffentlich soweit, dass das aktuelle NASA Budget ausreicht um ein Explorationsprogramm zu starten. Außerdem steigt die Akzeptanz der bemannten Raumfahrt in der Bevölkerung, sodass es vielleicht mehr Geld gibt. 3 Milliarden mehr pro Jahr für die NASA sind politisch zur Zeit nicht durchsetzbar, über Jahrzehnte hinweg erst recht nicht.

Rudolf_Meier

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #288 am: 07. Februar 2010, 14:28:24 »
Jetzt ...

Kann ich unterschreiben... das mit der kurzfristigen Gewinnmaximierung auch. Ich formulier's jeweils so:

Wenn heute jemand mit einer Projektidee kommt, lautet die erste Frage: Gibt es eine Chance, dass dieses Projekt fehlschlagen könnte? Auch wenn die Chance nur astronomisch klein ist? ... Wird die Frage dann mit Ja beantwortet (welches Projekt ist schon risikolos?), dann wird das Projekt abgeklemmt und eingestampft...

genau so läuft das... dabei wäre genau hier ein anderes Denken nötig... dann klappt's auch.

Wie hat Hayek letztens in einem TV-Interview gesagt? "Ich arbeite lieber mit Physikern zusammen als mit Ingenieuren. Ein Ingenieur sagt schnell mal 'das können wir nicht' ... ein Physiker nicht... der ist sich bewusst, dass es kleinste Einheiten wie ein Atom gibt und auch grösste Einheiten wie die Galaxien... ausserdem weiss er, dass wir nicht alles wissen...". ... und deshalb hätten sie in verschiedenen technischen Bereichen Lösungen finden können, welche zuerst als völlig undenkbar gegolten hätten...

Man sollte mehr Leute wie ihn haben... der hat noch das Feuer der früheren Zeiten in sich... ausserdem geht's heute immer nur um das verkackte Geld (nicht das Geld zum Überleben, sondern das Geld, mit dem man sich unnötigen Luxus kauft)... kein Schwein arbeitet mehr an etwas, weil es ihn interessiert... alle haben nur noch dieses "ich komm um 8 und geh um 5" Denken und wollen die Kohle sehen... absoluter Mist sowas... keiner ist motiviert... logisch kommt's so raus...

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Offline KSC

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #289 am: 07. Februar 2010, 14:44:39 »
Einmal mehr weise ich auf das Thema dieses  Threads hin.
Es geht um die Strategie der bemannten US Raumfahrt.
Definitiv kein Thema hier sind die Wirtschafts- und Militärpolitik der USA oder gar philosophische Betrachtungen der soziokulturellen Verhältnisse im Westen.

Nicht zuletzt verlange ich hier einen respektvollen Umgang mit Anderen und einen sachlichen, angemessenen Ton, ohne Beleidigungen und ohne allzu laxe Kraftausdrücke.

Das letzte Posting wurde deswegen gelöscht.

Gruß,
KSC

feize

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #290 am: 07. Februar 2010, 14:47:06 »

Kommerzielle Nutzung der bemannten Raumfahrt wäre etwas sehr Positives! Was ist denn eines der Hauptargumente gegen bemannte Raumfahrt? Es lässt sich kein Geld verdienen!



Genau was ich gesagt habe... es geht immer nur um dieses blöde Geld... was geben die denn für's Militär aus? hä?

Auch mit bemannter Raumfahrt und Krieg lässt sich Geld vedienen, zumindest die Herstellerfirmen verdienen! Die Nasa oder das Pentagon natürlich nicht! Dadurch schaffen die Herstellerfirmen Arbeitsplätze! Das meinen auch die Senatoren der betroffenen Bundesländer!
Da aber die Raumfahrt vielmehr Sinn macht, als der Krieg, bin ich der Meinung  das Pentagonbudget um 50% zu Streichen und dieses der Raumfahrt bzw. der Forschung zukommen zu lassen! 8)

Gruss Feize

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Offline vostei

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #291 am: 07. Februar 2010, 14:50:34 »
Zitat
Dadurch schaffen die Herstellerfirmen Arbeitsplätze!

Genau das meinte Bolden gestern auch bei der PK - es ließ mich etwas zusammenzucken, hat aber was: In etwa 100 Marines generieren 700 Loits (edit) Leute / Arbeitsplätze, die damit zu tun haben, direkt und indirekt... - er sprach von 700 people behind 100 marines.
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

Offline Matjes

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #292 am: 07. Februar 2010, 15:08:59 »
Wie bitte - was ist ein Loit?
Matjes

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Offline vostei

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #293 am: 07. Februar 2010, 15:11:41 »
Leute, people, gemeint waren Arbeitsplätze. ^^
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

Rudolf_Meier

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #294 am: 07. Februar 2010, 15:18:35 »
Einmal mehr weise ich auf das Thema dieses  Threads hin.
Es geht um die Strategie der bemannten US Raumfahrt.
Definitiv kein Thema hier sind die Wirtschafts- und Militärpolitik der USA oder gar philosophische Betrachtungen der soziokulturellen Verhältnisse im Westen.

Ja aber genau das ist der Punkt! Es ist doch völlig sinnlos eine Strategie zu haben, wenn sie am Schluss keiner umsetzen will, bloss weil sonst irgend jemand in Washington auf seinen goldenen Klositz verzichen muss. Nur indem wir die Raumfahrt zu etwas machen, was die Leute begeistert und wo sie dahinter stehen, können wir die Projekte überhaupt angehen... das erste Ziel muss es also ganz klar sein, der Bevölkerung aller Länder wieder einmal die Ziele aufzuzeigen, welche man haben kann. Und da kommt es nicht mal so sehr drauf an, ob wir ein Weltraum-Hotel bauen, einen Marsflug unternehmen oder auf den Mond zurückkehren... was wichtig ist, ist herüberzubringen, dass dies ein Abenteuer der Menschheit ist und das man es angehen muss! ... und dann muss man nur noch zulassen, dass neue Technologien und neue Ideen überhaupt aufgegriffen werden und von Organisationen wie der NASA geprüft und möglicherweise umgesetzt werden... wenn niemand einen Sinn sieht hinter all dem, dann hat man die Bevölkerung nicht hinter sich, keine Wissenschaftler und auch keine "Spinner", die ganz neue Wege aufzeigen könnten...
Das ganze gleich noch mit etwas kommerziellem verbinden ist unmöglich (weil die Chance besteht, dass es scheitern könnte, also macht man's lieber mal nicht) ... darum kann sich eine Diskussion zur Strategie NUR um solche Themen drehen...

starlight

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #295 am: 07. Februar 2010, 15:52:04 »
...genau so läuft das... dabei wäre genau hier ein anderes Denken nötig... dann klappt's auch...

...Man sollte mehr Leute wie ihn haben... der hat noch das Feuer der früheren Zeiten in sich... ausserdem geht's heute immer nur um das verkackte Geld (nicht das Geld zum Überleben, sondern das Geld, mit dem man sich unnötigen Luxus kauft)... kein Schwein arbeitet mehr an etwas, weil es ihn interessiert... alle haben nur noch dieses "ich komm um 8 und geh um 5" Denken und wollen die Kohle sehen... absoluter Mist sowas... keiner ist motiviert... logisch kommt's so raus...

Genau was ich gesagt habe... es geht immer nur um dieses blöde Geld... was geben die denn für's Militär aus? hä?

Ja aber genau das ist der Punkt! Es ist doch völlig sinnlos eine Strategie zu haben, wenn sie am Schluss keiner umsetzen will, bloss weil sonst irgend jemand in Washington auf seinen goldenen Klositz verzichen muss... 
... darum kann sich eine Diskussion zur Strategie NUR um solche Themen drehen...

Ich finde, das Du mit all Deinen Argumenten recht hast, viel sinnvolles ausdrückst, aber mal ganz ehrlich, das auf unserer Erdkugel vieles schief läuft, wissen wir doch alle!!!
Seit Tage lese ich in Ruhe all Eure Meinungen, da ich noch immer über den Schock hinweg kommen muss, bleibe ich im Hintergrund. Mein Temperament würde mit mir durchgehen!  8)
Deine Argumente Rudolf zeigen zu viel Agressivität, was nichts aber auch garnichts änders wird! Und glaube mir, ich würde die Welt auch gern ändern!! Kriege, Hunger, Reichtum, Armut und und und..., nichts davon müßte sein!!!
Entschuldigung das ich nochmal vom Thema abkomme, aber das musste nach Tagen endlich raus!

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #296 am: 07. Februar 2010, 16:24:38 »
Da aber die Raumfahrt vielmehr Sinn macht, als der Krieg, bin ich der Meinung  das Pentagonbudget um 50% zu Streichen und dieses der Raumfahrt bzw. der Forschung zukommen zu lassen! 8)

50 % gleich? Das wären 350 Milliarden $. Das Geld in der Raumfahrt und in 10 Jahren sind wir soweit, wie beim bisherigen Tempo (1958-heute) in 100 Jahren... Aber sinnvoll wärs. Und dieselbe Anzahl an Arbeitsplätzen wird mit sichereheit auch generiert. Leider ist das nur eine schöne Phantasie, und die Entscheidung am letzuten Montag demonstrierte das. Die nächsten Jahre wird die NASA ziemlich darben... :(
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

Rudolf_Meier

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #297 am: 07. Februar 2010, 16:28:15 »
Deine Argumente Rudolf zeigen zu viel Agressivität, was nichts aber auch garnichts änders wird!

Ok... ich geb's auf... wenn man nicht mal in einem Raumfahrtforum so etwas wie Begeisterung wecken kann, dann kann man das nirgends... ich hoffe die Zeiten ändern sich noch einmal, bevor ich im Altersheim bin...

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Offline spacer

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  • 2653
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #298 am: 07. Februar 2010, 16:35:18 »

Da aber die Raumfahrt vielmehr Sinn macht, als der Krieg, bin ich der Meinung  das Pentagonbudget um 50% zu Streichen und dieses der Raumfahrt bzw. der Forschung zukommen zu lassen! 8)
Ja das wäre wirklich schön... Aber leider sind die Regierungen nicht so.
Sicherlich lässt sich bemannte Raumfahrt auch kommerziell Nutzen (Experimente auf der ISS) aber mit den Einnahmen lässt sich eben keine Raumstation finanzieren. Außerdem wird hier auch Grundlagenforschung betrieben, die Aufgabe des Staates ist.

klausd

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #299 am: 07. Februar 2010, 17:42:24 »
Ok... ich geb's auf... wenn man nicht mal in einem Raumfahrtforum so etwas wie Begeisterung wecken kann, dann kann man das nirgends... ich hoffe die Zeiten ändern sich noch einmal, bevor ich im Altersheim bin...

Sowas in der Art geht mir auch ständig durch den Kopf. Müssen wir denn alles rationalisieren und zu Geld machen??? Bleibt denn kein bisschen Platz für die Träume der Menschheit?

Offenbar nicht.