Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt

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Steini

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #250 am: 06. Februar 2010, 12:57:22 »
Hi,
ich war zunächst auch enttäuscht, dass aus Constellation vorerst nichts wird, da ich ja eigentlich die Landung von Menschen auf dem Mars noch erleben wollte! Doch das rückt wieder in weitere Ferne.
Doch manchmal habe ich den Eindruck, dass die amerikanische Raumfahrt mit seinen erreichten Zielen umgeht, wie ein kleines Kind, das schnell das Interesse an dem  was es gerade hat verliert und sich ein neues „ Spielzeug"  wünscht! Jedenfalls im Bezug auf die ISS.
Ich finde den Gedanken gar nicht so schlecht, erst einmal die wissenschaftlichen Möglichkeiten intensiver und langfristiger zu nutzen, die sich dort bieten. Zumal der Aufbau über 10 und die amerikanische Nutzung nur 5 Jahre gedauert hätte. Denn so wär es wohl gekommen, wenn man das Constellation-Programm  jetzt durchgezogen hätte. Und die intensivere Forschung an neuer Technologie ist doch auch keine Zeit- od. Geldverschwendung!
Da muss man nicht gleich nach einem fast beendeten Projekt  zum Mond oder Mars, nur weil es vielleicht wieder „spektakulärer" ist als eine Internationale Raumstation  ;).  Ich bin mir natürlich bewusst, dass man solche Unternehmen weit im Voraus planen muss und dass die USA Angst hat, nicht die Nr. 1 auf dem Mars zu sein. Die Menschheit hat doch noch Zeit (hoffe ich!), nur für uns wird es wohl langsam knapp die Marslandung noch zu erleben! ;)  Aber das sie eines Tages kommt, dessen bin ich mir fast sicher!
Das war die Ansicht eines Laien, ohne sehr viel Hintergrundwissen! Möge mich jemand eines Besseren belehren!

Gruß Steini

klausd

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #251 am: 06. Februar 2010, 12:59:52 »
a) geringere Transportkosten in den LEO

Und Du bist Dir sicher, dass ein Preiskampf zu einem besseren Ergebnis kommt als wenn es die NASA selbst macht? Die Praxis zeigt eindeutig was anderes. Nimm Herkules, TallCollect usw... Wenn der Staat was ausschreibt schreien erstmal alle "Hier, wir können das super billig". Ein paar 100 Millionen Euro später: "Äh, wir brauchen mehr Geld, Zeit"... Aha... So läuft es nunmal, ich wage zu behaupten das man naiv ist zu glauben, hier würde jetzt alles super laufen.

b) starke internationale Kooperation

Da hab ich jetzt aber grad mal gar nix gefunden bisher. Die ISS bis 2020 laufen zu lassen, na gut, und dann? Ein Nachfolgeprogramm braucht locker 10 Jahre und mehr. Also nach der ISS isses vorbei.

c) neue Technologien

sind schön und gut, wenn man Sie denn auch bauen würde. Gebaut wird nix. Dagegen legt man grade neu entwickelte Technologien auf Eis, vergisst Sie, um wieder andere neue zu entwickeln. Seltsame Sache...

Gruß, Klaus

Rudolf_Meier

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #252 am: 06. Februar 2010, 13:28:47 »
... und fällst sofort wieder runter!

Ionenantriebe funktionieren nur im Vakuum. Man kann damit also nicht von der Erde aus starten.

Gravitationsabschirmung ist ein Märchen. Niemand hat bisher dafür auch nur ansatzweise ein Konzept. Außerdem würde man gar nicht so viel sparen. Man müsste das Raumfahrzeug ja immer noch auf 28.000 km/h beschleunigen. Lediglich Luftwiderstand und Gravitationsverlust entfielen. Das macht etwa 20% aus.

Ist aber sowieso unrealisierbar, also Ende.

a) die im Orbit kreisenden Objekte befinden sich dauernd im Fall...

b) hat jemand was anderes behauptet? ... wer will denn mit einem Ionenantrieb von der Erde aus starten? ... das wär ja völlig blödsinnig... na gut, ausser man hätte keine Gravitation...

c und d) ... aha... ein Märchen... dann möchte im mal Napoleon zitieren zur Erfindung des Dampfschiffes: "Was veranlasst sie zu glauben, dass ein Schiff gegen den Wind und gegen die Strömung ankämpfen könnte, nur weil sie ein Feuer unter Deck entzünden! Ich habe keine Zeit mir einen solchen Unsinn anzuhören!"

... so, und jetzt mein Fazit: Wenn es nur solche gibt wie dich, dann darf man sich nicht wundern, wenn wir (wie ich ja schonmal prophezeit habe) in einigen Jahrzehnten überhaupt nicht mehr in der Lage sein werden, Raumschiffe für Menschen zu bauen!!

Und mich nennen die Leuten einen Pessimisten... *pah*

sdfd

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #253 am: 06. Februar 2010, 13:43:32 »
Und Du bist Dir sicher, dass ein Preiskampf zu einem besseren Ergebnis kommt als wenn es die NASA selbst macht? Die Praxis zeigt eindeutig was anderes.


Die NASA ist auch nicht gerade bekannt dafür, besonders kostengünstige Systeme zu entwickeln. Wenn die NASA künftige Systeme danach auswählt, wie sich die meisten Jobs erhalten lassen...

Lassen wir es die Privaten jetzt doch mal probieren; wir werden sehen, was daraus wird. Zu Mond und Mars kommen wir in der ersten Hälfte des Jahrhunderts wohl ohnehin nicht mehr.


Da hab ich jetzt aber grad mal gar nix gefunden bisher. Die ISS bis 2020 laufen zu lassen, na gut, und dann? Ein Nachfolgeprogramm braucht locker 10 Jahre und mehr. Also nach der ISS isses vorbei.

sind schön und gut, wenn man Sie denn auch bauen würde. Gebaut wird nix. Dagegen legt man grade neu entwickelte Technologien auf Eis, vergisst Sie, um wieder andere neue zu entwickeln. Seltsame Sache...

Gruß, Klaus


Dafür gibt es einen Begriff: ZIELLOSIGKEIT.

Kreuzberga

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #254 am: 06. Februar 2010, 13:49:48 »
Wenn es nur solche gibt wie dich, dann darf man sich nicht wundern, wenn wir (wie ich ja schonmal prophezeit habe) in einigen Jahrzehnten überhaupt nicht mehr in der Lage sein werden, Raumschiffe für Menschen zu bauen!!

Und mich nennen die Leuten einen Pessimisten... *pah*


Hey Rudolf_Meier,

Formulierungen à la "solche wie dich..." sind hier nicht gern gesehen. Fahr mal einen Gang runter und immer schön sachlich bleiben, ok?

Man ist auch kein Pessimist wenn man feststellt, dass es derzeit kein einziges Konzept und keine praktikable Idee gibt, wie man die Schwerkraft "abschirmen" oder sonstwie beeinflussen könnte. Die Experimente von Dr. Tajmar, auf die du sicherlich anspielst, haben leider keinen Hinweis auf derartige Phänomene erbracht.

Rudolf_Meier

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #255 am: 06. Februar 2010, 15:30:29 »
Formulierungen à la "solche wie dich..." sind hier nicht gern gesehen. Fahr mal einen Gang runter und immer schön sachlich bleiben, ok?

Man ist auch kein Pessimist wenn man feststellt, dass es derzeit kein einziges Konzept und keine praktikable Idee gibt, wie man die Schwerkraft "abschirmen" oder sonstwie beeinflussen könnte.

Mich regen bloss Sprüche auf wie "Ist aber sowieso unrealisierbar, also Ende." ... und wenn irgend jemand mit Aussagen kommt wie "ist nicht möglich weil ist nicht möglich", dann kann ich einfach nicht mehr sachlich bleiben... also sorry, wenn meine Einstellung jemanden stört, aber die eben erwähnten Einstellungen stören mich gewaltig... und genau wie du jetzt zum Ausdruck bringst, dass ich mich ruhig verhalten soll (was ich nebenbei ein blödes Konzept der Menschheit finde -> "der Klügere gibt nach, wenn aber immer der Klügere nachgibt, wird die Welt am Ende von Dummen regiert"), will ich zum Ausdruck bringen, dass mir solche Ideen und Einstellungen tierisch gegen den Strich gehen...

Aber wir diskutieren hier schon wieder darüber, wie man diskutieren soll... und das ist nicht Sinn dieses Forums... aber eine Frage hätte ich noch... kann jemand erklären, wie es zu einer Supraleitung kommt? ... das physikalische Konzept dahinter... das würde ich gerne mal verstehen... wurde das jetzt eigentlich schon ergründet? ... vor Jahren war's ja noch recht unbekannt... ... ah und da fällt mir noch ein... elektromagnetische Felder kann man beeinflussen... also wieso die der Gravitation nicht? ... bloss weil "ist so"? ... so, jetzt können wir sachlich drüber reden... (aber nicht anders... da geb ich dir Recht...)

websquid

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #256 am: 06. Februar 2010, 15:42:25 »
Hier im Forum kochen mal wieder die Emotionen hoch, aber sonst interessiert sich niemand für die Einstellung von Constellation, für das "Ende der bemannten Raumfahrt". Da stell ich mir die Frage nach dem Warum?

Warum gibt es keine allgemeine Entrüstung?
Warum gibt es außer direkt Betroffenen kaum jemand, der enttäuscht ist?
Warum interessiert sich keiner mehr für bemannte Raumfahrt an sich?

Vielleicht täusche ich mich in meinen Beobachtungen, aber mir kommt es so vor, dass die NASA ihre vorhandenen Visionen nicht dem Volk nahegebracht hat. Sie hat es nicht geschafft, ein Klima zu schaffen, in dem es eine Begeisterung für Mond-/Marsflug gibt. Das das öffentliche Interesse an LEO Flügen gering ist, versteh ich - gibts ja ständig.

Aber das es möglich war, dass alle Visionen erstmal auf Eis gelegt werden, wie es weitergehen könnte, wundert mich doch. Ich persönlich ziehe daraus den Schluss:

Die NASA hats verpennt, alle zu überzeugen, und nun hat sie den Salat.

Vielleicht ist das zu hart, aber mir kommt es so vor

mfg websquid

EDIT: "Ende der bemannten Raumfahrt" in "", weil diese Untergangsstimmung hier irgendwie verbreitet scheint - auch wenn das übertriebene Depression ist
« Letzte Änderung: 06. Februar 2010, 16:55:17 von websquid »

tobi453

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #257 am: 06. Februar 2010, 16:07:24 »
Gerade KSC Pressekonferenz mit Bolden:
http://www.nasa.gov/multimedia/nasatv/index.html

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #258 am: 06. Februar 2010, 16:12:02 »
Ich muß sagen, dass ich genossen habe, die Entwicklungsschritte im Constellation-Programm zu verfolgen. Es ging zwar langsam voran, aber die Vorfreude auf den ersten bemannten Orionflug war groß.
Ich hätte gerne mal selbst miterlebt, wie es ist bei der ersten bemannten Landung auf dem Mond mitzufiebern und Livebilder davon zu sehen.
Also so wie es aussieht, wird niemand von uns eine bemannte Mondladung erleben.
Die USA waren für mich die führende Raumfahrernation, aber dies wird sich ja nun relativ zügig ändern, wenn es erteinmal Indien geschafft hat, ihre Raumfahrer gut hoch und wieder runter zu bringen. Auch China wird nun auf lange Sicht hin mit Sicherheit eine führende Rolle spielen.
Eine NASA ohne eigenes bemanntes System ist ja im Grunde nichts anderes als eine extrem aufgeblasene Version der ESA. Viele Visionen, aber nur kleine Missionen in den Erdnahen Raum. New Horizons und der nächste Mars-Rover sind da für mich irgendwie nur kleine Aktionen der NASA, wenn man das echt große Budget anschaut. Und sich ausschliesslich auf die ISS zu konzentrieren sehe ich als einen Fehler an.
Ich hoffe mal, des es der ESA irgendwann gelingen sollte, die Ariane 5 ihrer eigentlichen geplanten Rolle als Träger für bemannte Flüge zu nutzen und Europa die Gelegenheit bekommt nun diese Chance zu nutzen und eigene Bemannte Missionen fliegen wird. Sollte es so kommen wird Amerika neidisch zu uns herüber blicken und dann selber viel Geld dafür bezahlen, um hin und wieder mal einen von ihren Astronauten nach oben zu schicken.
Sich auf private Firmen zu konzentrieren und Flüge praktisch buchen, wird meiner ansicht nach auf Dauer nicht gelingen.
Grüße,
Chris

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #259 am: 06. Februar 2010, 16:52:30 »
Weshalb redet man immer das die bemannte Raumfahrt eingestellt wird und man deshalb betroffen sein soll? Es wird doch nur die bemannte US Raumfahrt vorübergehend (oder für immer??) eingestellt.

Janosch750

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #260 am: 06. Februar 2010, 17:00:53 »
Noch eine Anmerkung zum LEO:
Nehmt einen Globus und tragt maßstäblich die Flughöhe der ISS ab. Bei meinem Globus komme ich auf ganze 8 mm. Und in diesem 8 mm-Bereich wollen die Amerikaner auch die nächsten Jahrzehnte verbringen?

Allerdings ist der Unterschied in der Umgebung, ob Du nun diese 8 mm oder 100 m weit weg, vernachlässigbar gering. Du hast lediglich das Problem schwierigerer Versorgung, höhrerer Strahlungsbelastung (kein schützendes Magnetfeld mehr) und höherer Signallaufzeiten.

All das ist aber nichts gegen den Quantensprung, Dauerschwerelosiglosigkeit zu fühlen und keiner Aerodynamik und nur noch der Himmelsmechanik unterworfen zu sein.

Und beides hast Du ebenso in einer 200km Erdumlaufbahn, wie auf jeder Mond-, Mars oder sonstwas (Umlau)fbahn.

Rudolf_Meier

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #261 am: 06. Februar 2010, 17:01:17 »
Hier im Forum kochen mal wieder die Emotionen hoch, aber sonst interessiert sich niemand für die Einstellung von Constellation, für das "Ende der bemannten Raumfahrt". Da stell ich mir die Frage nach dem Warum?

Da drüber bin ich schon hinweg... Der Anfang vom Constellation-Programm war das Ende für die bemannte Raumfahrt und darüber habe ich mich schon genug aufgeregt.

Apollo 2.0 ... also bitte... das wär sowieso ein Schuss in den Ofen gewesen... was hät's gebracht? Nochmal alles wiederholen was wir schon hatten und grösser, wahrscheinlich schlechter und um einige Faktoren teurer?

Das war ja von Anfang an klar, dass dies nur im Niedergang enden konnte...

tobi453

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #262 am: 06. Februar 2010, 17:02:02 »
Bolden hat gerade folgendes gesagt:
  • Constellation Know-How bei Subsystemen soll ins neue Programm übernommen werden.
  • Internationale Partner auf dem "critical path". 6 amerikanische Flaggen auf dem Mond. Hat er Angst vor 6 chinesischen Flaggen? Nein, weil diese chinesischen Flaggen neben 6 neuen amerikanischen Flaggen stehen werden.
  • HLV in den nächsten Dekaden. Hofft auf 2020-2030.
  • Heftige Diskussionen mit dem Kongress stehen bevor. Erste Frage an den Kongress: Ultimatives Ziel Mars?
  • Kommerzieller Crewtransport kritisch für Erfolg. Hofft auf redundanten amerikanischen Zugang zur ISS.
  • Auffällig: Orbital und SpaceX werden von ihm beim Namen genannt und nicht "umschrieben". Er spricht Klartext.
  • Druck auf die kommerzielle Industrie (SpaceX, Orbital, Boeing etc..) Jobs in Florida zu schaffen. Produktion und Zusammenbau sollen teilweise nach Florida kommen.
  • Beziehungen mit ESA, JAXA und Roskosmos werden stärker und enger werden.
  • 80 NASA Astronauten aktuell. Anzahl Astronauten wird reduziert. Nicht alle Astronauten wollen 6 Monate auf der ISS bleiben.
  • Innovation: Treibstofftransfer, automatisches Docking sollen erforscht werden.
  • Sicherheit: Orbital hat mehr Erfahrung als SpaceX. Daher ist die NASA-Aufsicht bei SpaceX größer als für Orbital. Der Grad der Aufsicht wird sich von Firma zu Firma unterscheiden. Je nach Erfolg/Erfahrung wird der Grad der Aufsicht verändert.

Meine erste LIVE-Konferenz bei NASA TV mit dem neuen NASA Administrator. Klare Worte! Ich habe einen guten Eindruck von ihm. :)

*

Offline vostei

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #263 am: 06. Februar 2010, 17:07:07 »
Zitat
Druck auf die kommerzielle Industrie (SpaceX, Orbital, Boeing etc..) Jobs in Florida zu schaffen. Produktion und Zusammenbau sollen teilweise nach Florida kommen.

Ich meine er hätte eher gesagt, sie, die kommerzielle Industrie, braucht keine Infrastruktur neu zu schaffen, sie soll zur NASA nach Florida kommen und die dort vorhandene nutzen...
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

GG

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #264 am: 06. Februar 2010, 17:17:11 »
Doch manchmal habe ich den Eindruck, dass die amerikanische Raumfahrt mit seinen erreichten Zielen umgeht, wie ein kleines Kind, das schnell das Interesse an dem  was es gerade hat verliert und sich ein neues „ Spielzeug"  wünscht!

Denselben Gedanken hatte ich auch schon mehrfach. Nun hat man gerade eine große Raumstation zusammengebaut, da will man sie am liebsten gleich entsorgen. Der Betrieb kostet ja ...

LEO-Raumfahrt wird immer gebraucht werden. Also kann man getrost auch dort Gehirnschmalz und Geld reinstecken. Und wenn man nebenbei noch gute Erfahrungen beibehält und aus Fehlern lernt, bekommen wir vielleicht doch noch in einigen, schwer abschätzbaren Jahren ein Raumschiff, das nach einer kurzen Wartung auf der Erde für seinem nächsten Einsatz im LEO bereit ist. Denn so schlecht, wie die Idee einer wiederverwendbaren Raumfähre in der letzten Zeit mitunter gemacht wurde, finde ich sie gar nicht.

Wie gesagt, LEO-Raumfahrt wird immer gebraucht. Es gibt ja auch heute noch - trotz ICE und Transrapid - Straßenbahnen, weil der Nahverkehr eben immer ...

Ob die Privatwirtschaft dazu in der Lage sein wird? Nun, auch Flugzeuge und Computer waren einmal teure, komplizierte und teilweise auch lebensgefährliche Geräte. Und auch die von der NASA verwendeten Trägerraketen, Satelliten und Raumschiffe werden von Privatfirmen gebaut.

Ich tendiere also zum Ja. Ich finde die Entscheidung mutig, ein wenig erschreckend auch, habe aber die Hoffnung, dass es klappt. Die NASA hat schon einen gehörigen Wasserkopf, so dass ich durchaus Raum für Einsparungen sehe, wenn sie auch nicht so gewaltig ausfallen werden, wie vielleicht mancher hofft. Ich werde mir nach wie vor keinen richtigen Raumflug leisten können.

Letztlich aber ist alles möglich, auch dass sie's hinschmeißen, so wie jetzt die US-Regierung mit dem Constellation-Programm verfahren ist. Übrigens war das nicht die erste Beerdigung hochfliegender staatlicher Pläne.
« Letzte Änderung: 06. Februar 2010, 18:00:04 von GG »

Janosch750

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #265 am: 06. Februar 2010, 17:28:42 »
LEO-Raumfahrt wird immer gebraucht werden.

Mehr noch: Wer nicht mal das im Dauereinsatz hinreichend zuverlässig schafft (und nein, da gibt es z.Z. niemanden, der das schafft), ist gut beraten, erstmal die Hausaufgaben zu machen, bevor man nach irgendwelchen Sternen greift und dabei auf nicht viel mehr als viel Glück setzen kann. Ich würde einen bemannten Marsflug bei der derzeitigen Erfahrung deshalb als vollkommen verantwortungslos bezeichnen.

Und nein, da geht es nicht um irgendwelche neue Trägeraketen, da geht es um zuverlässige Lebenserhaltungssysteme, denen man auch über viele Jahre ohne Wartung trauen kann.

Und da stellt gerade die ISS eine ideale Testumgebung dar. Die soll man ruhig bis 2028 in Betrieb lassen und genau studieren, wie sich bemannte Hardware im Dauereinsatz bewährt, wo die Schwachstellen liegen usw..

Wenn man diese Technik perfekt beherrscht, darf man darüber nachdenken, andere Planeten bemannt aufzusuchen - vorher nicht.

GG

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #266 am: 06. Februar 2010, 17:36:34 »
a) die im Orbit kreisenden Objekte befinden sich dauernd im Fall...

Wenn Du mittels Gravitation-Ausschalten in 300 km Höhe gekommen bist und die Gravitation dann wieder einschaltest, fällst Du sofort wieder runter. Sind wir uns da einig?

Wenn Du oben bleiben möchtest, benötigst Du eine hohe Geschwindigkeit von 28.000 km/h und zwar horizontal. Eine abschaltbare Gravitation kann Dir das nicht liefern, da deren Kraftwirkung vertikal gerichtet ist. Sind wir uns da einig?

b) hat jemand was anderes behauptet? ... wer will denn mit einem Ionenantrieb von der Erde aus starten? ... das wär ja völlig blödsinnig... na gut, ausser man hätte keine Gravitation...

... neue Technologie zu entwickeln um ins All zu kommen... und um sich da drin zu bewegen... Ionenantriebe scheinen ja interessant zu sein, aber...

Das könnte man zumindest so verstehen, es steht im selben Satz. Sind wir uns da einig?

Zitat
Wenn es nur solche gibt wie dich, dann darf man sich nicht wundern, wenn wir (wie ich ja schonmal prophezeit habe) in einigen Jahrzehnten überhaupt nicht mehr in der Lage sein werden, Raumschiffe für Menschen zu bauen!!

Ich habe nur meine Meinung gesagt und Dich nicht persönlich angegriffen. Du mich aber schon. Sind wir uns da einig?

Und wann eine Diskussion für mich beendet ist, kann ich immer noch selbst festlegen, also Ende.

klausd

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #267 am: 06. Februar 2010, 17:44:46 »
Klare Worte!

Ohne Taten. Gute Reden schwingen können sie alle. Darauf fall ich nicht herein. HLV in den nächsten Dekaden... Mehr sag ich nicht.

Wahnsinn wieviel Geld die NASA verbrennen wird um SpaceX auf die Finger zu schauen damit die keinen Misst machen. Kann man nicht gleich kompetente Partner wählen?
Lieber ein anständiges und meinetwegen auch teures System als 3 billige die alle nicht zukunftstauglich sind.

Gruß, Klaus

GG

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #268 am: 06. Februar 2010, 18:06:34 »
Wenn es auf Staatskosten geht, wird gern übertrieben. Für den LEO wäre Orion überdimensioniert.

Also lässt man sich nun neue Konzepte für den LEO vorschlagen und bittet auch gleich um die (beaufsichtigte) Umsetzung. Das finde ich schon ein wenig lustig.  ;)

Ich hoffe, irgendeine Firma (am besten in internationaler Kooperation) kommt wieder auf das Konzept eines kleinen, wiederverwendbaren Raumtransporters an der Spitze einer Trägerrakete zurück, ohne aber diesem Raumgleiter zu viel aufzubürden. Er soll halt bezahlbar bleiben.

Diesen Gedanken pubiziere ich allerdings bereits seit mehr als 15 Jahren. Mitte der 1990er ist man von russischer Seite (NPO Molnija) mit dem Konzept MAKS mehrfach international aufgetreten und keine Agentur oder Firma weltweit hat es unterstützt. Dabei war es wirklich innovativ (sogar mit Luftstart-Variante). Hätte man damals die Gelegenheit beim Schopf gepackt, dann hätten wir heute wahrscheinlich ein wunderbares System zum Transport von Personen und Nutzlasten in bzw. aus dem LEO.

Hatte nicht Lockheed vor ein paar Jahren ein Konzept für einen kleinen Raumgleiter?

Seufz!

the_undertaker1971

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #269 am: 06. Februar 2010, 18:16:29 »
frage was is dran an dem geruecht 2 der shuttels auch naechstes jahr noch fliegen zu lassen ????

feize

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #270 am: 06. Februar 2010, 18:27:28 »
Es gibt viele Gerüchte,

aber wie Tobi oben schon schrieb kommt es auch auf die Diskussionen mit dem Kongress an!

Gruss Feize

Offline Ruhri

  • *****
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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #271 am: 06. Februar 2010, 19:24:09 »
[...]

LEO-Raumfahrt wird immer gebraucht werden. Also kann man getrost auch dort Gehirnschmalz und Geld reinstecken. Und wenn man nebenbei noch gute Erfahrungen beibehält und aus Fehlern lernt, bekommen wir vielleicht doch noch in einigen, schwer abschätzbaren Jahren ein Raumschiff, das nach einer kurzen Wartung auf der Erde für seinem nächsten Einsatz im LEO bereit ist. Denn so schlecht, wie die Idee einer wiederverwendbaren Raumfähre in der letzten Zeit mitunter gemacht wurde, finde ich sie gar nicht.

[...]

Darin kann ich dir zustimmen! Vielleicht sollte man das alte Hermes-Konzept aus der Schublade holen? Ein kleiner Raumgleiter für Personentransport, der auf der Spitze einer großen Rakete gestartet wird. Die später "eingebauten" Schleudersitze sollte man durch ein konventionelleres Rettungssystem ersetzen - Prinzip: Unser Raumschiff ist unser Rettungsboot. Am besten wäre natürlich, wenn dieses Rettungssystem (Feststoffraketen oder schnell zündende Flüssigtreibstofftriebwerke?) im normalen Betrieb eingesetzt werden und somit nicht nur totes Gewicht darstellen würde. Ein schnell austauschbares geschraubtes Hitzeschutzsystem (wie SHEFEX von DLR!) und dann meinethalben wie damals geplant ein Wegwerfantriebsmodul.

Wir (ESA-) Europäer haben uns damals nicht heran getraut, aber warum sollte die Amrikaner nicht so etwas zum Einsatz bringen? Notfalls könnten sogar europäische Firmen wie Thales Alenia oder EADS Astrium daran mitarbeiten.

Berliner

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #272 am: 06. Februar 2010, 19:24:58 »
Hier im Forum kochen mal wieder die Emotionen hoch, aber sonst interessiert sich niemand für die Einstellung von Constellation, für das "Ende der bemannten Raumfahrt". Da stell ich mir die Frage nach dem Warum?

Warum gibt es keine allgemeine Entrüstung?
Warum gibt es außer direkt Betroffenen kaum jemand, der enttäuscht ist?
Warum interessiert sich keiner mehr für bemannte Raumfahrt an sich?

Das ist auch ein interessantes psychologisches Phänomen. Die Ankündigung zur Einstellung von Constellation kommt gerade zu einem Zeitpunkt, wo wir mit Raumflügen verwöhnt und vielleicht auch ein wenig gesättigt sind. In 2009 und 2010 haben wir einen hohen Shuttle-Flugbetrieb. Wir alle wurden geradezu überflutet mit Bildern von tollen Missionen, spektakulären EVA´s, umfangreichen Veränderungen an der ISS, Hatch-Openings, für Raumfahrt-Fans wie wir gerade zu eine endlose Party.

Gestern kam die Progress auf der Station an, morgen startet die Endeavour, Mitte März landet Sojus TMA-16, und am gleichen Tag startet die Discovery. Und so geht es weiter.

Das verdeckt bei vielen, glaube ich, die Wahrnehmung der langfristigen Konsequenzen. Ab 2011 ist die Party vorbei, dann kommt der Space-Alltag. Mal abgesehen von den angekündigten neuen russischen Modulen und gelegentlichen Sojus-Pendelflügen und Versorgungsflügen zur ISS wird auch viel Leerlauf herrschen.

In der Raumfahrt ist es wie im richtigen Leben. Ein Zustand oder ein Ziel kann mir heute erstrebenswert erscheinen, in 2 oder 3 Jahren empfinde ich das Gleiche nur noch als monoton und langweilig. Zur Zeit trägt noch die Euphorie des Stations-Ausbaus. Das wird nicht so bleiben. Ich glaube, viele hier unterschätzen so einfach die langfristigen Konsequenzen eines dauerhaften Stillstands einer echten, bemannten Raumfahrt.

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #273 am: 06. Februar 2010, 21:00:22 »
Hallo

Miles o Brien hat bei seiner Sendung "This week in space" Gegner und Befürworter der neuen Strategie interviewt. Politische Meinungsträger, Vertreter der privaten Raumfahrzeugbauer, sogar kurz Buzz Aldrin:



lg

Günter
Folge dem Leitstern!

Rudolf_Meier

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #274 am: 06. Februar 2010, 21:46:45 »
Miles o Brien hat bei seiner Sendung "This week in space" Gegner und Befürworter der neuen Strategie interviewt. Politische Meinungsträger, Vertreter der privaten Raumfahrzeugbauer, sogar kurz Buzz Aldrin:

Das ist alles politisches Blabla... ist doch genau wie mit der Post, dem Strom, der Telekommunikation und noch vielem anderem... irgend ein Spinner glaubt, das werde alles billiger, wenn wir das ganze der Marktwirtschaft übergeben... tja, toll... was ist passiert? ... die Angebote werden Schrott, die Preise steigen (Beispiel Strom) und bei der Post ist plötzlich die Grundversorgung in Gefahr... ausserdem macht die Post defizit, weil die Konkurenz jetzt die Sahne abschöpft, die Post aber jedes noch so kleine Dörfchen von Gesetz wegen versorgen müsste... das passt alles nicht zusammen... genau so ist das mit der Raumfahrt.
Und der einzige wirklich vernünftige im ganzen Beitrag, einer der auch auf den Tisch haut, Buzz Aldrin, der wurde ja regelrecht abgewürgt...