Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt

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tonthomas

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #50 am: 01. Februar 2010, 20:26:13 »
In einer Übersicht über NASAs Finanzjahr 2011 (http://www.whitehouse.gov/omb/factsheet_department_nasa/) heisst es zur Position "Expand America’s Drive to 21st Century Space Exploration": "$600 million to complete the final five shuttle missions, allowing for a safe and orderly retirement of the Space Shuttle program even if its schedule slips into Fiscal Year 2011."

Es soll also auf jeden Fall noch fünf Flüge geben, auch wenn ein Teil der Flüge wegen Verzögerungen erst im Finanzjahr 2011 stattfinden können würde.

Gruß   Thomas

Braunschweiger

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #51 am: 01. Februar 2010, 20:30:01 »
Gibt es die Möglichkeit sich die Konferenz noch einmal anzuhören?
Ich hab gegooglet, aber nix gefunden.

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Offline KSC

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #52 am: 01. Februar 2010, 20:37:17 »
Hier Boldens Statement:
http://www.nasa.gov/pdf/420994main_2011_Budget_Administrator_Remarks.pdf

Das hat er verlesen und da steht alles wesentliche drin.

Gruß,
KSC

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Offline -eumel-

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #53 am: 01. Februar 2010, 20:37:58 »
Ich denke, damit hat sich der Präsident verhoben.
Das könnte ihm politisch auf die Füße fallen.
Ich hoffe es gibt eine Revision noch in diesem Jahr. 8)

Offline Hiegus

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #54 am: 01. Februar 2010, 20:42:49 »
Hallo,
wen wundert es was heute passiert ist? Ich habe nichts anderes erwartet und bin natürlich auch sehr enttäuscht, dass die Amis keinen Nachfolger für das Shuttle konkret entwickeln. Aber wenn man diese Enttäuschung einmal sacken lässt, dann finde ich die Lösung gar nicht mehr so schlimm.

Was ist da verkündet worden?

In Zeiten der größten Wirtschaftskrise der letzten Jahrzehnte wurde das NASA-Budget nicht verkleinert, sondern eingefroren. Ja, sogar ein bisschen erhöht! Und das von einer Regierung, die sich zur Bekämpfung der Krise über beide Ohren verschuldet hat. Respekt!

Nun musste man sich überlegen was mit so einem Budget machbar ist. Einhellige Meinung ist, dass man damit nicht zum Mond kommt. Auch das wurde hier im Forum heiß diskutiert. Das von Bush angestoßene Constellationprogramm war immer unterfinanziert. Obama hat die Konsequenz gezogen und kein Ziel benannt, dass mit dem zur Verfügung stehenden Geld nicht zu erreichen ist.

Bleibt dann noch Ares I mit Orion, Orion wird entwickelt um verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden. Einerseits soll es möglichst billig und sicher die ISS im LEO anfliegen, andererseits aber auch zum Mond und zum Mars. Diese Doppelnutzung machte Orion immer schwerer und teurer. Man hat den selben Fehler gemacht wie beim Shuttle. Ein Fahrzeug soll alles können. Was soll man mit einem Raumschiff anfangen, dass für Mond- und Marsmissionen entwickelt wurde und deshalb zur Versorgung der ISS nur bedingt effektiv ist? Nichts. Wenn ich also Orion stoppe muss ich auch logischerweise Ares I stoppen. Genau das wurde gemacht.

Man hat offensichtlich erkannt, dass es eben nicht kostengünstig ist alte Shuttleteile umzubauen (wie bei Rudis Resterampe) und damit kostengünstig ins All zu kommen.

Wenn man also kein Geld hat zum Mond oder Mars zu kommen, sollte man besser mit einem weißen Blatt Papier anfangen und sich was grundsätzlich neues überlegen. Genau das hat Bolden vorgestellt. Entwicklung eines Raumschiffs, dass auf verschiedenen Trägern funktionieren könnte. Und man will schauen welche bestehenden Träger man "man-raten" kann und wie ein neuer aussehen soll. Außerdem soll ein Schwerlastträger entwickelt werden.

Ich sag mal: rechtzeitig die Handbremse gezogen

Bis dann,
Hiegus
"Ich glaube noch immer mit voller Innbrunst und Überzeugung an das Unternehmen." HAL 9000

Offline Matjes

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #55 am: 01. Februar 2010, 20:43:15 »
Hallo Leute

In dem Paper von Bolden steht auf Seite 2: "NASA is on the track to fly out the remaining Space Shuttle manifest of five flights..."
Es wird noch fünf Flüge des Shuttle zur ISS geben. Die ISS wird es bis mindestens 2020 geben. Das Forschungsprogramm auf der ISS soll intensiviert werden.

Auf Seite 5: "..cancels the Constallation Program, incluing Ares 1 and V rockets and the Orion crew exploration vehicle."
Das Constallation Programm wird abgebrochen. Ares 1 und 5 und auch Orion sind weg und zwar ersatzlos.

Auf Seite 6: " ...new way to provide astronaut transportation to the ISS..." Das COTS Programm soll die NASA vom Transport der Astronauten zur ISS entlasten. Die Privaten sollen es billiger machen.

Auf Seite 7: "...invent and demonstrate ....in-orbit fuel depots and rendezvouz and docking technologies, and closed-loop life support systems..." Die NASA soll statt dessen Technologie entwickeln: Treibstoff Depots, Docking Technologie und geschlossene Lebenserhaltungssysteme, Antriebsentwicklung.

Auf Seite 8: Es sollen robotische Erkundungs-Missionen gemacht werden, statt Menschen hinzuschicken. Auch soll mehr Geld für die Beobachtung von Erdbahnkreuzer ausgegeben werden.

Die NASA wird von der teuren bemannten Raumfahrt in Richtung Forschungsprogramm umgestaltet.

Matjes

klausd

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #56 am: 01. Februar 2010, 21:00:34 »
Schaut es Euch an, das Video habe ich vor Monaten gemacht:


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Offline rhlu

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #57 am: 01. Februar 2010, 21:00:58 »
Da wird mit einem Kompromiss das Shuttle heisst und internationalen Partnern die vorher kaum in der Lage waren sich derart technologisch zu entwickeln eine Station gebaut wie sie die Erde noch nie gesehen hat....

Aber kaum kommt ein "Cowboy" daher der verkündet in den nächsten 15jahren auf dem Mond und zum Mars zu wollen schiesst sich jeder darauf ein. Das ist der Punkt ab dem ich nicht mehr folgen kann, konnte...(Wie so oft bei seinen politischen Entscheidungen)

Das nun viel Geld in die Grundlagenforschung und in den Erhalt ebend dieser Internationalen Raumstation, mit weiteren Optionen, gesteckt wird scheint plötzlich als untragbar....

Ich kann den allgemeinen OTon hier nicht unterschreiben und denke das der Einschnitt überfällig, gesund und richtig ist.

Janosch750

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #58 am: 01. Februar 2010, 21:03:27 »
Die ISS wird es bis mindestens 2020 geben. Das Forschungsprogramm auf der ISS soll intensiviert werden.

Halte ich für ein wichtiges Ergebnis, gerade wenn man es ernst meint mit Exploration in Richtung Mars & Co.

Auf Seite 5: "..cancels the Constallation Program, incluing Ares 1 and V rockets and the Orion crew exploration vehicle."
Das Constallation Programm wird abgebrochen. Ares 1 und 5 und auch Orion sind weg und zwar ersatzlos.

War eigentlich schon lange klar. Die Ziele waren nicht deutlich genug formuliert. Man hätte den Mond anvisieren können, aber dann sollte bitte schön auch nicht vom Mars fabuliert werden.

Bei mir entstand schon lange der Eindruck "Wir wollen irgendwas richtig Großes machen. Wir wissen zwar immer noch nicht so richtig, was genau, aber es muss unbedingt sein und Geld darf keine Rolle spielen!"

Das Ganze verbunden mit permanenter Lügerei, was die wirkliche Realisierbarkeit angeht, ist meistens zum Scheitern verurteilt.

Auf Seite 6: " ...new way to provide astronaut transportation to the ISS..." Das COTS Programm soll die NASA vom Transport der Astronauten zur ISS entlasten. Die Privaten sollen es billiger machen.

Auch eine richtige Entscheidung angesichts der untragbaren Kostenexplosion. Schmerzhaft für viele sicherlich, aber das sauberste und Konsequenteste.

Auf Seite 7: "...invent and demonstrate ....in-orbit fuel depots and rendezvouz and docking technologies, and closed-loop life support systems..." Die NASA soll statt dessen Technologie entwickeln: Treibstoff Depots, Docking Technologie und geschlossene Lebenserhaltungssysteme, Antriebsentwicklung.

Ebenso wie das Bekenntnis zur ISS: sehr vernünftig!

Wenn man wirklich bemannte Raumfahrt zu anderen Planeten betreiben will, sind sowas unverzichtbare Voraussetzungen. Und ein Haus fängt man üblicherweise auch erst mit dem Fundament, und nicht mit dem Dach an.

Auf Seite 8: Es sollen robotische Erkundungs-Missionen gemacht werden, statt Menschen hinzuschicken. Auch soll mehr Geld für die Beobachtung von Erdbahnkreuzer ausgegeben werden.

Die Diskussion ist gewiss schon 40 Jahre alt und bereits damals gab es scharfe - und nicht ganz unberechtigte - Kritik an den immensen Kosten, die die bemannte Raumfahrt damals schon verursachte, verglichen mit den doch eher spärlichen wissenschaftlichen Ergebnissen, die sie einfährt. Eine Sensation wie Huygens sie z.B. lieferte - die ersten Bilder von der Titanoberläche - sind bei bemannter Raumfahrt schlicht nicht da und auch nicht absehbar.

Und ja, die Frage nach solchen Prioritäten muss gestattet sein, bemannte Raumfahrt darf weder heilige Kuh noch Selbstzweck sein.

Die NASA wird von der teuren bemannten Raumfahrt in Richtung Forschungsprogramm umgestaltet.

Wenn sie das wirklich konsequent umsetzen, wäre das die schlechteste Alternative nicht.

rm39

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #59 am: 01. Februar 2010, 21:08:04 »
Oje, oje,
bis auf die Verlängerung der Nutzung der ISS gibt es kaum etwas positives. Ich mag mir gar nicht die ganzen NASA-PDF's durchlesen, was hier im Forum geschrieben wurde reicht mir vollkommen.  :'(

eagl4

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #60 am: 01. Februar 2010, 21:13:16 »
Den Militäretat anheben und die NASA wie sie war streichen...? Kann man den Friedensnobelpreis auch wieder zurückfordern??


R.I.P. Constellation + NASA (jetzt Klimaforschungsinstitut >:()   :'(

klausd

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #61 am: 01. Februar 2010, 21:14:03 »
Jetzt klammern sich die Gegner des Constellation Programmes also an der ISS fest? Ihr, die die Argumente geliefert habt es aufzugeben? Zu teuer, kosten nutzen usw... das kam aus Eurem Mund. Das gilt genauso für die ISS...

Darf ich Euch sagen was mit der ISS passiert? Sie wird 2015-2017 fallen gelassen wenn eines der Drehgelenke für die Solar Panels den Geist aufgibt nachdem man es noch mehrere Male notdürftig reparieren konnte. Zu alt, zu unsicher usw werden wir hören. Ich setze eine Runde Champanger auf dem raumcon Treff 2017 wenn es den dann noch gibt (hoffe?)

Glaubt Ihr nicht? Das kommende Ende der bemannten Raumfahrt haben auch viele nicht geglaubt...

Gruß, Klaus

Cosmo

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #62 am: 01. Februar 2010, 21:18:25 »
Hallo Raumfahrtfans,

Auch ich bin überrascht über das Ende vom Constellation Programm, hätte nie gedacht dass es komplett gestrichen wird. Auch das es keinerlei Ersatz gibt schockiert mich (die kommerzielle Stimulierung sehe nicht mal ansatzweise als Ersatz). Das wars dann für die bemannte amerikanische Raumfahrt für die nächsten Jahre/Jahrzehnte.


Auf der anderen Seite bin ich aber auch mehr als positiv überrascht das man diesen konsequenten Schritt weg von der bemannten Raumfahrt macht, einen Schritt der meiner Meinung nach längst überfällig war. Hintergrund ist, dass man mit den kleinen Budgets welche wir für die Raumfahrt haben (egal ob NASA, ESA, Roskosmos etc.) einfach keine anständige bemannte Raumfahrt betreiben kann, leider. Deshalb freue ich mich über dass vorgestellte Budget, auch wenn ich hier der einzige bin. Schauen wir es uns etwas im Detail an:
Von mehr Geld für die Erdbeobachtung kann man halten was man will (Klimaveränderung ist überall ein Hype); aber der rest sieht doch sehr vielversprechend aus. Planetary Science bekommt mehr Geld, ebenso Helioscience. Richtig viel Geld gibts für Exploration. Vor allem In-Orbit refueling and storage wird fokussiert, dazu Heavy Lift Forschung und Entwicklung, sowie robotische Missionen. Autonomes Docking/Rendezvous, closed loop Lebenserhaltungssysteme, in-situ ressource Utilization, robotische Missionen zu Erdnahe Asteroiden/Mond/Mars, Demonstration um Asteroiden-/Mondmaterial zu verarbeiten etc. Die ISS wird endlich als das genutzt wofür sie konzipiert wurde: Forschungsobjekt. Einem Versenken 2015 hätten wir doch genauso nachgetrauert. Dann wird noch die Produktion von Plutonium 238 wieder aufgenommen, dazu die Europa Jupiter Mission, sowie die Advanced Stirling Radioisotopenbatterie. Weiterhin lese ich was von Beobachtung/Katalogisierung der erdnahen Asteroiden.

Das Gesamtpaket stimmt einfach, die Richtung auch. Für das vorhandene Geld das Optimum, so sehe ich das. Mehr können (oder wollen) wir uns momentan nicht leisten. Erdnahe Asteroiden, robotische Missionen, In Orbit Treibstoffdepots, Ressourcengewinnung im Weltraum, das sind exakt die Stichwörter für eine nachhaltige Raumfahrt. Auch wenn das einige vielleicht nicht so sehen, aber diese Schritte werden es uns eines Tages ermöglichen im Orbit Raumschiffe zu bauen, riesige Solarenergieanlagen, sowie bewohnbare Habitate. Das wird natürlich Jahrzehnte dauern, aber dann wird die bemannte Raumfahrt mit umso mehr Schwung zurückkommen.


Cosmo
(im Negativen auch das Positive sehen)

klausd

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #63 am: 01. Februar 2010, 21:25:13 »
aber dann wird die bemannte Raumfahrt mit umso mehr Schwung zurückkommen.

In 2 Jahren wird Obama fragen was denn mit dem ganzen Geld passiert ist was die NASA nun mehr bekommen hat. Da wird nix passiert sein, denn es gibt kein konkretes Programm. Also wird weiter gestrichen.

Das ist ab jetzt ein Ende auf Raten. In 5 Jahren ist das Know How futsch wie man bemannte Missionen betreibt. Einen neuen Schwung kann es nur durch eine bahnbrechende Technologie geben, die wie wahrscheinlich alles nicht mehr sehen werden.

Lange in die Zukunft denken, vielleicht ok, aber seid auch mal egoistisch. Ihr und ich, wir sehen gar nix mehr in unserem Leben.

Begreift doch, da wo kein Wille ist, ist auch kein Weg!

*

Offline spacer

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #64 am: 01. Februar 2010, 21:32:49 »
Sicherlich ist auch der Klimaschutz wichtig und sicherlich kann die Raumfahrt auch hier helfen. Aber deshalb braucht man doch nicht die bemannte Raumfahrt streichen und 49 Jahre Erfahrung in den Wind setzen.
Wenn man das Militärbudget etwas senken wäre, wäre genug Geld für beides - bemannte Raumfahrt und Klimaschutz da.

*

Offline Schillrich

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #65 am: 01. Februar 2010, 21:34:57 »
Hallo Cosmo,

als ich mir die Details durchgelesen hatte, war auch mein Eindruck: gar nicht mal so schlecht, mutig, vielleicht richtig so. Gerade das Budget für planetary science erfreut mich.

Aber, ich bin auch sehr skeptisch. Wo sind die konkreten Meilensteine? Wo sind die Ziele? Wo ist der rote Faden? Erstmal stehen nur ein paar "Raumfahrt buzz words" im Raum, ohne viel Konkretes und alles mit der Gefahr schrittweise gestrichen zu werden, sich zu "verfransen" und einzuschlummern.

Das große, verbindende und motivierende Ziel fehlt.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Cosmo

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #66 am: 01. Februar 2010, 21:39:02 »
Wo sind die konkreten Meilensteine? Wo sind die Ziele? Wo ist der rote Faden? Erstmal stehen nur ein paar "Raumfahrt buzz words" im Raum, ohne viel Konkretes und alles mit der Gefahr schrittweise gestrichen zu werden, sich zu "verfransen" und einzuschlummern.

Das große, verbindende und motivierende Ziel fehlt.

Daniel,

vollkommen richtig und berechtigte Fragen. Aber erlaube mir eine Gegenfrage: Mit Constellation und dem Mond hatten wir diesen roten faden, dieses Ziel, und was hat es uns gebracht?

*

Offline Schillrich

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  • 19601
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #67 am: 01. Februar 2010, 21:44:54 »
Constellation hat auf jeden Fall motiviert und auch zu Kontroversen geführt. Mit welcher Vehemenz DIRECT gearbeitet hat, wie verbissen das Program of Record verteidigt wurde ... ich denke solche Bekenntnisse werden wir nicht mehr sehen. Jetzt wird "hinter verschlossenen Türen" Fine-Tuning betrieben und an den Grundlagen gewerkelt.

Ist das "public involvement"?
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Kreuzberga

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #68 am: 01. Februar 2010, 21:50:06 »

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #69 am: 01. Februar 2010, 21:54:17 »
Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende!

Ich finde die Ziele soweit ganz in Ordnung aber das auch Orion samt Träger eingestellt wird und nur auf die Privatwirtschaft gesetzt wird ist schlicht enttäuschend.

Constellation war Murks aber warum keinen Träger (weiter) entwickeln der die ISS versorgt? Die bleibt ja nun länger.. versteh ich irgendwie nicht.

Nochmal zur Kontrolle ob ich das jetzt richtig verstanden habe: Die NASA will keinen eigenen bemannten Zugang zum LEO sondern die Privaten sollen das in Zukunft machen. Bis dahin setzt man auf die Russen? Das klingt irgendwie komisch für die führende Weltraumbehörde.

Die anderen Ziele im Programm find ich schon ok.

Antares

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #70 am: 01. Februar 2010, 22:02:15 »
Nach ASTP kamen mir die Jahre bis STS-1 endlos vor.
Doch wir hatten die Vorfreude auf das Space Shuttle.
Was haben wir heute?

 :'(

klausd

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #71 am: 01. Februar 2010, 22:10:26 »
Was haben wir heute?

Die endgültige Erkenntnis, dass die Menschheit nicht mehr in diesen großen Schritten weitermachen kann / will wie wir es aus dem letzten Jahrhundert kennen.

Gruß, Klaus

tobi453

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #72 am: 01. Februar 2010, 22:22:33 »
Ich kann die Weltuntergangsstimmung hier nicht ganz nachvollziehen.

1. Wir können froh sein, dass es in Zeiten einer der größten Wirtschaftskrisen aller Zeiten überhaupt eine NASA Budget Erhöhung gibt.

2. Das HSF-Komitee hat festgestellt, dass eine Exploration mit dem aktuellen Budget nahezu unmöglich ist. 3 Milliarden mehr pro Jahr in der Wirtschaftskrise sind utopisch, in Zeiten der Wirtschaftskrise und tiefroter Haushalte schwer zu rechtfertigen.

3. Die Fortführung der ISS bis 2020 und vermutlich darüber hinaus ist eine sinnvolle und logische Entscheidung. Wenn die ISS 2015 in den Ozean gestürzt wird, werden internationale Beziehungen in der Raumfahrt für lange Zeit schwer geschädigt sein. Die Finanzierung der ISS bis 2020 und eine Fortführung von Constellation sind finanztechnisch nicht möglich. Die Betonung von Beziehungen mit alten und neuen internationalen Partnern ist eine gute Entscheidung.

4. Der kommerzielle Crewtransport ist wie das HSF-Komitee schon sagte nicht ohne Risiko, aber wie ich schon im CCDev-Thread heute geschrieben habe, wurden auch die ULA und Boeing für erste Vorstudien ausgewählt. Achja da sind ja auch die Firmen involviert, die auch bei Constellation einen großten Teil der Hardware bauen. War das Ares-I Konzept vom MSFC wirklich so gut? Dann werden sie zusammen mit ATK sicher mit einem ganz ähnlichen Konzept beim kommerziellen Crewtransport antreten. Wahrscheinlich ist aber aus meiner Sicht, dass sie auf Atlas V oder Delta IV setzen werden. Was sagt uns das? Die Firmen hielten von Ares I selbst alle nichts, haben nur nichts gesagt, damit sie den Milliardenauftrag nicht verlieren.

5. Die Technologieprogramme für Treibstofftransfer, Treibstoffdepot, Treibstofflagerung im All, aufblasbare Module, automatisches Docking etc.. sind eine sehr weise Entscheidung. Da offenbar dank der Klimaforschung kein Geld für eine volle Entwicklung der Schwerlastrakete möglich ist, ist ein HLV-Technologieprogramm besser als nichts. Achja da steht auch dabei: In-space advanced engine technology development and demonstrations, also vielleicht gelangt VASIMR nun doch noch zur ISS.

6. Orion wurde gestrichen, sicherlich nicht besonders schön, aber wenn nicht genug Geld für die Schwerlastrakete da ist, dann macht auch Orion keinen Sinn mehr.

7. Fokus auf Klimaforschung. Kein Kommentar.

Des weiteren sollte man erstmal die nächsten Tage/Wochen abwarten, wie sich die NASA die Durchführung der einzelnen Programme genau vorstellt, morgen dürften wir mehr zum kommerziellen Crewtransport erfahren.

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Offline Olli

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #73 am: 01. Februar 2010, 22:22:57 »
Nochmal zur Kontrolle ob ich das jetzt richtig verstanden habe: Die NASA will keinen eigenen bemannten Zugang zum LEO sondern die Privaten sollen das in Zukunft machen. Bis dahin setzt man auf die Russen? Das klingt irgendwie komisch für die führende Weltraumbehörde.

Ja, hast du. Genauso schaut es nach dem aktuellen Budgetplan aus.

Alles in allem hört sich das sehr nach der HSF-Option 2 an. ISS-Fokus hieß sie und beinhaltet folgende Punkte:
  • Shuttle bis 20100
  • ISS bis 2020
  • COTS-Fracht und Crew
  • nach 2020 Exploration mit Ares I & V
Abgesehen von Punkt 4 entspricht die heute bekanntgegebene Entscheidung dieser Option. Die Finanzmittel, die nun durch den Stopp von Ares I, Ares V und Orion frei werden, können nun in Technologien investiert werden, die Punkt 4 nach 2020 ermöglichen. Ob das wirklich geschieht, werden wir sehen.

Ich kann eure Begeisterung für Exploration und Innovation verstehen und eure Traurigkeit nachempfinden. Als ich die Pressekonferenz heute Abend gehört habe, war ich zum Teil richtig wütend.

Nach ein wenig darüber nachdenken stimmt mich die Möglichkeit, die ISS als Sprungbrett zu nutzen, jedoch deutlich milde.

Lieber ein Programm, die ISS, ordentlich durchführen und daraus wissenschaftlichen und Ingenieursnutzen ziehen, also Erfahrung sammlen, als ein halbgares Constellation-Programm mit evtl. bösem Ausgang.

Die Option des kommerziellen Transports sehe ich zwar kritisch, doch evtl. lässt sich hier ein Wissenstransfer bewerkstelligen, indem NASA-Mitarbeiter zu den Unternehmen wechseln, die die zukünftigen System entwickeln werden. So geht das Wissen nicht verloren.

Vllt wird es dadurch einfacher werden, auch internationalen Technologietransfer zu ermöglichen. Dies können/dürfen kommerzielle Unternehmen nämlich, die NASA als Regierungsbehörde hingegen ist nach dem Gesetz dazu verpflichtet, in den USA ansässige Unternehmen mit Aufträgen zu versorgen.
Wenn so ein internationaler Technologietransfer und Kooperationen möglich werden sollten, zudem, wie Bolden sagte, mit evtl auch nicht traditionellen Partner, ist dies eine äußerst geschickte Entscheidung. Auch wenn sich in der Erklärung niemand explizit festlegt!

Seht die Chancen, die sich evtl bieten. Wie diese jedoch genutzt werden, liegt nicht nur an der politischen Bereitschaft Finanzmittel bereit zu stellen, sondern auch an dem kleinen Arbeiter, der sie durch seinen tägliche Arbeit miträgt.

Und mit Partner, national wie international, lässt sich mehr erreichen, als wenn man es alleine versucht!
Das können wir bei klarem Himmel Abend für Abend bewundern, wenn ein kleiner heller Lichtfleck über den dunklen Himmel zieht.

Ich finde es auch traurig, vllt nicht mehr zu der Generation zu gehören, die "the first steps on Mars" erlebt oder geschweige denn selbst ins All zu fliegen.

Doch wollen wir uns, damit meine ich alle Mitglieder der Raumcon, dadurch die Fazination davon nehmen lassen? Etwas Beharrlichkeit und Geduld zahlen sich oft aus.

Grüße,
Olli
Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

eagl4

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #74 am: 01. Februar 2010, 22:39:58 »
Es wäre doch völlig egal gewesen ob Constellation den Mars oder sogar den Mond je gesehen hätte... auch im LEO wäre es in Verbindung von Ares I und V doch ein Schritt nach vorn gewesen oder man hätte vorhandenes Know How wenigstens erhalten. Was mir an Constellation doch ganz gut gefiel war eben diese Flexibiltät für 2-3 Aufgaben konzipiert worden zu sein. Das wäre ein Riesen Schritt gewesen, auch wirtschaftlich. Aber die bemannte Raumfahrt ganz einstellen bedeutet auch das die breite Bevölkerung das Interesse an der Raumfahrt ganz verliert. Die Öffentlichkeit hält Flüge im LEO einfach für selbstversändlich und interessiert sich nicht dafür. Schon gar nicht für "alte"(ich weis das es nicht mehr die selben wie vor 50 Jahren sind) Sojus Kapseln. Ohne Begeisterung und Interesse in der Bevölkerung gibts auch kein Geld. Und egal mit welcher Auflösung wir bald die kosmische Hintergrundstrahlung von einem Satelliten aus messen können, es wird nur uns Raumfahrtinteressierte begeistern, der Rest fragt sich nur wofür das ganze Geld rausblasen? Die breite Masse erreicht man mit Apollo, dem Space Shuttle und auch Constellation hatte das Potenzial (es war nur noch viel zu weit weg mit 2018 - 2035). Ohne die bemannte Raumfahrt ist die Raumfahrt für die meisten einfach nur noch langweiliges Daten sammeln ohne Emotion ohne nix... und dann fällt aufgrund mangelndem Verständnis auch der Rest dem Rotstift zum Opfer. Die Vernunft hilft uns leider nicht immer wirklich weiter...