Nochmal zur Kontrolle ob ich das jetzt richtig verstanden habe: Die NASA will keinen eigenen bemannten Zugang zum LEO sondern die Privaten sollen das in Zukunft machen. Bis dahin setzt man auf die Russen? Das klingt irgendwie komisch für die führende Weltraumbehörde.
Ja, hast du. Genauso schaut es nach dem aktuellen Budgetplan aus.
Alles in allem hört sich das sehr nach der HSF-Option 2 an. ISS-Fokus hieß sie und beinhaltet folgende Punkte:
- Shuttle bis 20100
- ISS bis 2020
- COTS-Fracht und Crew
- nach 2020 Exploration mit Ares I & V
Abgesehen von Punkt 4 entspricht die heute bekanntgegebene Entscheidung dieser Option. Die Finanzmittel, die nun durch den Stopp von Ares I, Ares V und Orion frei werden, können nun in Technologien investiert werden, die Punkt 4 nach 2020 ermöglichen. Ob das wirklich geschieht, werden wir sehen.
Ich kann eure Begeisterung für Exploration und Innovation verstehen und eure Traurigkeit nachempfinden. Als ich die Pressekonferenz heute Abend gehört habe, war ich zum Teil richtig wütend.
Nach ein wenig darüber nachdenken stimmt mich die Möglichkeit, die ISS als Sprungbrett zu nutzen, jedoch deutlich milde.
Lieber ein Programm, die ISS, ordentlich durchführen und daraus wissenschaftlichen und Ingenieursnutzen ziehen, also Erfahrung sammlen, als ein halbgares Constellation-Programm mit evtl. bösem Ausgang.
Die Option des kommerziellen Transports sehe ich zwar kritisch, doch evtl. lässt sich hier ein Wissenstransfer bewerkstelligen, indem NASA-Mitarbeiter zu den Unternehmen wechseln, die die zukünftigen System entwickeln werden. So geht das Wissen nicht verloren.
Vllt wird es dadurch einfacher werden, auch internationalen Technologietransfer zu ermöglichen. Dies können/dürfen kommerzielle Unternehmen nämlich, die NASA als Regierungsbehörde hingegen ist nach dem Gesetz dazu verpflichtet, in den USA ansässige Unternehmen mit Aufträgen zu versorgen.
Wenn so ein internationaler Technologietransfer und Kooperationen möglich werden sollten, zudem, wie Bolden sagte, mit evtl auch nicht traditionellen Partner, ist dies eine äußerst geschickte Entscheidung. Auch wenn sich in der Erklärung niemand explizit festlegt!
Seht die Chancen, die sich evtl bieten. Wie diese jedoch genutzt werden, liegt nicht nur an der politischen Bereitschaft Finanzmittel bereit zu stellen, sondern auch an dem kleinen Arbeiter, der sie durch seinen tägliche Arbeit miträgt.
Und mit Partner, national wie international, lässt sich mehr erreichen, als wenn man es alleine versucht!
Das können wir bei klarem Himmel Abend für Abend bewundern, wenn ein kleiner heller Lichtfleck über den dunklen Himmel zieht.
Ich finde es auch traurig, vllt nicht mehr zu der Generation zu gehören, die "the first steps on Mars" erlebt oder geschweige denn selbst ins All zu fliegen.
Doch wollen wir uns, damit meine ich alle Mitglieder der Raumcon, dadurch die Fazination davon nehmen lassen? Etwas Beharrlichkeit und Geduld zahlen sich oft aus.
Grüße,
Olli