Methan als Treibstoff

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tobi

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #50 am: 05. September 2011, 13:12:57 »
Die Italiener wollen für die europäische VEGA eventuell eine Methan/LOX Oberstufe bauen und holen sich für das Triebwerk Mira Hilfe von Russland, von KBKhA glaub ich. Methan Know-How scheint also in Russland definitiv vorhanden zu sein.

Bernard7

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #51 am: 05. September 2011, 13:16:19 »
Hallo,

Zitat
Selbst an Angara arbeitet man schon seit 15 Jahren, ohne dass der Träger geflogen ist. Stattdessen faselt man jetzt von Methangetriebenen Trägern mit

sorry, deine Aussage ist weder sachlich noch  fundiert.

Gruss Bernard7

Bernard7

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #52 am: 05. September 2011, 13:25:43 »
@ tobi

 
Zitat
Methan Know-How scheint also in Russland definitiv vorhanden zu sein.

ja, das habe ich auch versucht die Ergebnisse recht sachlich darzustellen. Besonders die Rekordergebnisse mit einer Brenndauer von fast 1200 Sekunden sind absolute Weltspitze. Die offiziellen Arbeiten werden aber weiter gehen, ua. dem "Triebwerk 2015" Programm.

Gruss Bernard7

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Offline KSC

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #53 am: 05. September 2011, 13:31:44 »
Hallo,

Zitat
Selbst an Angara arbeitet man schon seit 15 Jahren, ohne dass der Träger geflogen ist. Stattdessen faselt man jetzt von Methangetriebenen Trägern mit

sorry, deine Aussage ist weder sachlich noch  fundiert.
Nun ja, über die Wortwahl kann man ja geteilter Ansicht sein.
Aber ist es nicht tatsächlich so, dass der Beschluss neue Trägersysteme (Angara) zu entwickeln und ein Startgelände in Russland aufzubauen  schon 1992 gefasst wurde, also vor fast 20 Jahren?

Das hat natürlich nichts mit den Methankonzepten zu tun und es gehört hier auch nicht wirklich hin, aber MRs Aussage einfach so pauschal abzuqualifizieren ist vor diesem Hintergrund auch nicht gerechtfertigt.

Gruß,
KSC

Atlan

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #54 am: 05. September 2011, 14:09:39 »
Um es mal drastisch zu sagen: Die russischen Raumfahrtingenieure haben in den letzten 20 Jahren viel gerechnet, aber rausgekommen ist exakt nichts! Egal ob Energija M, Baikal, Kliper usw., alles tolle Projekte, aber leider nur auf dem Reißbrett. Seit Mitte der 80er haben die Russen keinen neuen Träger mehr entwickelt, selbst mit Modifikationen bestehender Träger tun sie sich schwer. Sämtliche Träger, die von den Russen heute eingesetzt werden, wurden (mit Ausnahme der Oberstufen) schon zu Sowjetzeiten entwickelt. Lediglich einige Oberstufen hat man weiterentwickelt und auch das nur mit westlicher Finanzhilfe durch Starsem. Alle sonstigen Modifikationen z.B. bei der Sojus hatten ausschließlich den Zweck, die Anzahl der einheimischen (russischen) Teile zu steigern um sie nicht gegen Devisen in der Ukraine einkaufen zu müssen. Selbst an Angara arbeitet man schon seit 15 Jahren, ohne dass der Träger geflogen ist. Stattdessen faselt man jetzt von Methangetriebenen Trägern mit Nutzlasten von bis zu 150 t. Dabei gibt es weltweit noch kein Programm, was derartige Nutzlasten wirklich benötigen würde.

In den USA hat man in dieser Zeit eine Reihe von Trägern massiv modifiziert (Delta 2, Titan 4, Atlas 2 und 3) sowie komplett neu entwickelt (Delta 4, Atlas 5, Pegasus, Athena).

Um nur kurz darauf einzugehen. Ja natürlich ist seit mitte der 80er nichts passiert...hast du ne Ahnung wie das Land bis Putin aussah? Die Leute standen Schlange um Lebensmittel mit Marken zu holen, wo soll denn das Geld für Raketen herkommen wenn selbst die Beamtengehälter teilweise 1 Jahr zu spät ausgezahlt wurden....also bitte nicht in so einem abschätzigen Ton....es ist ja nicht so dass man 1989-200x nichts gemacht hat weil man faul oder inkompetent war.

Bernard7

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #55 am: 05. September 2011, 14:32:38 »
@ KSC

habe mich explizit auf das Wort:

Zitat
Stattdessen faselt man jetzt von Methangetriebenen

bezogen. Wissenschaftliche Untersuchungen wie das von ZAGI und die Arbeit an den Triebwerken ist mit dem Ausdruck nicht vereinbar.

Gruss Bernard7

*

Offline MR

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #56 am: 05. September 2011, 14:35:20 »
Auf der anderen Seite war Geld kein Thema, als es darum ging, Tschetschenien platt zu machen... aber OK, das ist hier nicht das Thema.

Mir geht es eigentlich mehr darum, klarzumachen, das es seit 20 Jahren von Seiten der Russen nur Entwürfe gab, kaum etwas davon hat den Spung vom Reißbrett geschafft. Warum soll es bei den Methan - Trägern (über deren Sinn man sich durchaus streiten kann) anders laufen? Wäre es zudem nicht sinnvoller, sich erst mal um die ankuellen Entwicklungen zu kümmern, anstatt ständig etwas neues zu propagieren, das eh keine Chance auf Realisierung hat?

Man entwickelt mit Angara und RUS M gleich 2 Träger, die ähnlich wie die EELV Entwürfe der USA das Potential hätten, Nutzlasten bis zu 150 t in den LO zu bringen. Schon diese beiden Träger werden nicht billig, da sie sich zum Teil Konkurenz machen und so die Startkosten höher als nötig liegen werden. Aber das ist wie bei den EELVs politisch so gewollt.

Aber warum soll man jetzt noch eine 3. Klasse von Trägern entwickeln, die man gar nicht braucht? So groß sind die Vorteile von Methan nicht, als das es sich lohnen würde.

GG

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #57 am: 05. September 2011, 17:17:30 »
Um es mal drastisch zu sagen: Die russischen Raumfahrtingenieure haben in den letzten 20 Jahren viel gerechnet, aber rausgekommen ist exakt nichts! Egal ob Energija M, Baikal, Kliper usw., alles tolle Projekte, aber leider nur auf dem Reißbrett. Seit Mitte der 80er haben die Russen keinen neuen Träger mehr entwickelt, selbst mit Modifikationen bestehender Träger tun sie sich schwer. Sämtliche Träger, die von den Russen heute eingesetzt werden, wurden (mit Ausnahme der Oberstufen) schon zu Sowjetzeiten entwickelt. Lediglich einige Oberstufen hat man weiterentwickelt und auch das nur mit westlicher Finanzhilfe durch Starsem. Alle sonstigen Modifikationen z.B. bei der Sojus hatten ausschließlich den Zweck, die Anzahl der einheimischen (russischen) Teile zu steigern um sie nicht gegen Devisen in der Ukraine einkaufen zu müssen. Selbst an Angara arbeitet man schon seit 15 Jahren, ohne dass der Träger geflogen ist. Stattdessen faselt man jetzt von Methangetriebenen Trägern mit Nutzlasten von bis zu 150 t. Dabei gibt es weltweit noch kein Programm, was derartige Nutzlasten wirklich benötigen würde.

In den USA hat man in dieser Zeit eine Reihe von Trägern massiv modifiziert (Delta 2, Titan 4, Atlas 2 und 3) sowie komplett neu entwickelt (Delta 4, Atlas 5, Pegasus, Athena).

Man sollte dabei daran denken, dass sich in Russland die gesamte GESELLSCHAFTSORDNUNG geändert hat. Ich weiß, das ist für viele schwer zu verstehen. Da wird praktisch ALLES in Frage gestellt. Und neue Machtverhältnisse verlangen nach neuer Geldaufteilung. Dass dabei überhaupt etwas für die Raumfahrt übrig geblieben ist, ...

Stell Dir einfach vor, Du erwachst morgen als Koreaner in Nordkorea.

Jetzt aber gibt es in Russland wieder einigermaßen stabile Verhältnisse und Einnahmen. Da kann man schon eher Ergebnisse erwarten. Während die Angara in der Realisierungsphase und die Rus-M in der Planungsphase ist, schadet es jedenfalls nicht über neue Konzepte nachzudenken, die vielleicht um 2030 oder 40 in die Realisierung gehen könnten. Ich finde es jedenfalls richtiger über Konzepte nachzudenken, die vielleicht nicht realisiert werden, anstatt sich hauptsächlich Pfründe sichern zu wollen wie dies andernorts mitunter der Hauptzweck zu sein scheint.

runner02

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #58 am: 05. September 2011, 17:22:53 »
Zitat
Dazu zählt auch der langsame und absolut notwendige Trägeraustausch.

Besser als der plötzliche Tausch der Amerikaner, der bekanntermassen ins Ungewisse zeigt, und auch eine deutliche Gap mit sich bringt!!




Vielleicht schielt man auch mit einem Auge auf Wiederzündbarkeit? Wasserstoff muss im Orbit ja vollständig abgelassen werden, damit es die Oberstufe nicht zerreist, weil sich der Wasserstoff knapp über den absoluten Gefrierpunkt Nullpunkt erwärmt. Bei Methan mit etwa -160°C hätte man da immerhin noch deutlich Spielraum!

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Offline MR

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #59 am: 05. September 2011, 17:47:38 »
Ich habe vor allem Zweifel am praktischen Nutzen. Abgesehen von ein paar Spezialanwendungen, sehe ich keine Vorteile von Methan. In den Oberstufen dominiert heute zumeist Wasserstoff. Der ist nicht einfach zu handhaben, aber man kennt die Probleme mittlerweile und hat (auf westlicher Seite) jahrzehntelange Erfahrung. Der Ersatz von Wasserstoff in der Oberstufe durch Methan reduziert die Nutzlast und den Aufwand zur Isolierung, das ist dann aber schon alles. Oberstufen werden zumeist 2 - 3 mal über einen Zeitraum von 5 Stunden gezündet. Das bekommt man heute prima mit Wasserstoff hin.

Methan würde hier nur etwas bringen, wenn man den Treibstoff im Weltraum über Tage oder Wochen flüssig halten will (z.B. für eine ED - Stufe zum Mond oder einen Mondlander) oder den Treibstoff direkt vor Ort herstellen will (Mars Direct). Methan über Wochen flüssig zu halten ist einfacher als Wasserstoff so lange flüssig zu halten, da Wasserstoff ein paar ziemlich komplizierte Eigenschaften hat. Für eine normale Oberstufe braucht man das aber nicht, hier genügen 5 Stunden völlig.

Auch für die Startstufe eines Trägers bringt Methan kaum etwas. Wasserstoff ist energiereicher, benötigt aber sehr große Tanks, was für eine Startstufe ungünstig ist. Bei einer Startstufe kommt es aber eh nicht auf das letzte Kilogramm und das letzte bisschen an Effizienz an. Hier könnte man mit Methan zwar etwas bessere Leistungen erreichen als mit Kerosin, aber die Kosten lägen deutlich höher. Das lohnt sich nicht. Entweder man bleibt bei Kerosin (kostengünstig) oder man investiert mehr und geht direkt auf Wasserstoff. Alternativ könnte man noch Feststoffbooster einsetzen, um die Nutzlast zu steigern, das ist ebenfalls billiger, als Methan einzusetzen.

Martin

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #60 am: 05. September 2011, 17:48:59 »
Zitat
Dazu zählt auch der langsame und absolut notwendige Trägeraustausch.

Besser als der plötzliche Tausch der Amerikaner, der bekanntermassen ins Ungewisse zeigt, und auch eine deutliche Gap mit sich bringt!!


Welcher Gap? Die USA haben von Kleinstnutzlasten bis hin zu schweren GSO Nutzlasten ein komplettes, modernes Traegerspektrum. Nur fuer die Delta 7xxx Familie braucht man einen Ersatz. Das haette die GX mit LNG/LOX sein koennen, wurde aber eben gestrichen (vom japanischen Projektbetreiber).

websquid

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #61 am: 05. September 2011, 18:13:22 »
Ein Konzept wie MRKN von Khrunichew oder Rossiyanka von Makejew dient nicht unbedingt als Konkurrenz, sondern schon als Nachfolger von Rus-M/Angara. Von einer dritten Klasse Träger ist da nicht die Rede. ::)

Es ist kein Argument gegen diese Konzepte, dass mit Rus-M und Angara bereits Träger in der Nutzlastklasse zur Verfügung stehen. Allerdings hat Khrunichew bis vor kurzem versucht, die Rus-M zu stoppen und auf Angara-5P als kurzfristige Lösung zu setzen, sowie als Neuentwicklung MRKN voranzutreiben - Rus-M sei überflüssig, da die Angara das gleiche könne und früher fertig sei. Wenn man sich aber den "offiziellen" Zeitplan vor Augen führt, ist ein partiell wiederverwendbares System schon relativ klar als Nachfolger der Angara/Rus-M zu betrachten

DukNukem

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #62 am: 05. September 2011, 18:26:41 »
Die ESA will unbedingt ein Triebwerk pro Stufe, ein Methantriebwerk müsste mehr Schub liefern, da die Stufe schwerer ist. Ein größeres Triebwerk ist teurer in der Entwicklung und es gibt Schubgrenzen der aktuellen Testprüfstände, die ich gerade nicht weiß. Eventuell müsste der Prüfstand umgebaut werden (noch teurer).

Zwecks den Prüfständen noch eine Anmerkung von mir.
Du hast da mit dem Umbauen schon soweit recht. Mit den Schubgrenzen kenne ich mich jetzt garnicht aus, aber mit dem drumherum.
So wie ich jetzt gelesen habe, würde Methan ja hauptsächlich in der Erststufe einsatz finden. Somit müsste man in Europa ein Vulcain X mit Lox und methan bauen.
Das hätte dann zur Folge, dass man dafür einen neuen Prüfstand bauen müsste oder einen der zwei Vulcain Prüfstände auf Methan umrüsten müsste. Zusätzlich müsste man dann noch die komplette Infrastruktur für das Methan an dem Testgelände umbauen. Bei den Mengen die da benötigt werden auch noch ein großer Kostenfaktor.
Da für das Vulcain ja zwei Prüfstände vorhanden sind wäre das sogar kein so großes Problem, jedoch würde dies sich bestimmt in der weiterentwicklung bemerkbar machen, da dies und die Qualifizierung der Triebwerke auf einem Prüfstand laufen müsste.
Alles in allem wäre dies wohl doch ein großer Schritt. Vor allem im Zusammenhang mit den zusätzlichen Anforderungen zur Methan Lagerung. Denn das lh2 kann man ja nicht einfach direkt durch Methan ersetzen, da Vinci noch vorhanden ist und da LH2 gebraucht wird.
Wenn ich es richtig imKopf habe, wird aber noch mit Methan geforscht. Ob das aber in Europa Lox LH2 ablösen wird ist für mich fraglich. Es sei denn, man will die gesamten Investitionen und einschränkungen eingehen. Aber in der näheren Zukunft ist es für mich unwahrscheinlich. Erst wenn Vinci mal fliegt könnte ich mir das vielleicht vorstellen.

Gruß

Bernard7

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #63 am: 05. September 2011, 20:33:25 »
Hallo,

zu Methan Diskusion noch die folgende Tabelle aus einer russischen Fachpublikation.


Quelle:Russische Fachpublikation/Forum

Die russische Methan Forschung dreht sich primär um die Mondraketen die auch als MRKN Träger bezeichnet werden aber auch um RB und es geht hauptsächlich um die signifikante Senkung der Kosten. Dazu zählen wir:

a- Zugangskosten zum LEO
b- Gesamtkosten

Auf dem Bild handelt sich um MRKN 35 Tonnen Träger mit zwei unterschiedlichenn Kerosin und zwei
unterschiedlichen Methan-Triebwerken. Mehr werde ich nicht posten, es wurden aber noch andere Varianten auch mit H2 und die gesamte Preisstruktur untersucht. Es sind etwas ältere Daten, wobei die heutigen noch mehr zum Gunsten des Methan sich verschoben. Die Nutzlastangabe ist bei 30, heute ist sie aber bei 35 Tonnen (so schwer ist der Mondlander).

                                              Kerosin-Träger                             Methan-Träger
Treibstoff 1 Stufe                  720- 820 Tonnen                          590- 580 Tonnen
Treibstoff 2 Stufe                   500- 545 Tonnen                         520- 520 Tonnen

Startmasse                         1407- 1545 Tonnen                     1300- 1282 Tonnen

Die Aussagen sind recht deutlich und die Forschungen dazu laufen weiter. Bezogen auf die Kosten und Effizients eines Trägers zwischen 20 und 60 Tonnen sind die MRKN unschlagbar. Die Angara und RUS-M belegten den 2 und 3 Platz. Es sind aber keine Konkurenten, es geht um neue Technologien
die eine Senkung der Transportkosten ermöglichen.

Zitat
Alternativ könnte man noch Feststoffbooster einsetzen, um die Nutzlast zu steigern

Darüber denken die russischen Ingenieure nicht nach, es wäre nur Zeitverschwendung. Wegen der Landung der Booster muss ihre Struktur und die Trockenmasse relativ klein sein. Bis zu einer Entscheidung vergehen aber noch Jahre, da die MRKN erst nach 2025 zum Einsatz kommen.

Gruss Bernard7

jakda

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #64 am: 05. September 2011, 20:39:13 »
KSC - hast Recht - tschg

Selbst an Angara arbeitet man schon seit 15 Jahren, ohne dass der Träger geflogen ist. Stattdessen faselt man jetzt von Methangetriebenen Trägern mit Nutzlasten von bis zu 150 t. Dabei gibt es weltweit noch kein Programm, was derartige Nutzlasten wirklich benötigen würde.

In den USA hat man in dieser Zeit eine Reihe von Trägern massiv modifiziert (Delta 2, Titan 4, Atlas 2 und 3) sowie komplett neu entwickelt (Delta 4, Atlas 5, Pegasus, Athena).

Die Forschungen und Entwicklungen in Russland (von bernard7 sehr gut und ausführlich hier dargestellt) werden im Forum als
"Faseln" bezeichnet...

 :-X

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Offline noidea

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #65 am: 05. September 2011, 20:47:16 »
Nur fuer die Delta 7xxx Familie braucht man einen Ersatz.

Ist zwar OT, aber man plant bei der NASA, die Delta II durch Träger wie die Taurus II zu ersetzen. Das sollte jetzt nicht das größte Probelem sein. Die Taurus II soll aber auch später mit einer CH4/LOX-Oberstufe ausgestattet werden, stellt sich zumindest Orbital z.Z. vor.
MfG
sf4ever

Kommt doch auch mal in den Chat

tobi

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #66 am: 05. September 2011, 21:14:25 »
Die Taurus II sicher nicht. Neulich gab es eine SFN-Meldung, dass man die flüssige Oberstufe erstmal auf Eis gelegt hat. Stattdessen hat man jetzt ne bessere Feststoffoberstufe von ATK gewählt. Mit Feststoff in der Oberstufe sind die Anwendungsmöglichkeiten gegenüber der Delta II stark limitiert.

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Offline MR

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #67 am: 05. September 2011, 22:00:23 »
Die Aussagen sind recht deutlich und die Forschungen dazu laufen weiter. Bezogen auf die Kosten und Effizients eines Trägers zwischen 20 und 60 Tonnen sind die MRKN unschlagbar. Die Angara und RUS-M belegten den 2 und 3 Platz. Es sind aber keine Konkurenten, es geht um neue Technologien
die eine Senkung der Transportkosten ermöglichen.

Ich denke da an die Entwicklung des Space Shuttles, als man ähnliche Wunschvorstellungen hatte, was die Senkung der Startkosten betraf.

Für mich sind diese Träger genau so ein Papiertiger wie Baikal oder Kliper, die nie eine Chance zur Verwirklichung hatten.

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Offline Schillrich

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #68 am: 06. September 2011, 08:12:21 »
Hallo,

es ist schön, dass aktiv zu CH4 diskutiert wird. Bleibt aber beim Thema und mixt nicht weiter allgemeine russische Raumfahrt, amerikanische Gap und gesellschaftliche Umwälzungen darunter.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

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Offline HausD

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #69 am: 06. September 2011, 10:26:56 »
Hallo MR,
Neudeutsch: Vollmundig?
Zitat
Um es mal drastisch zu sagen: Die russischen Raumfahrtingenieure haben in den letzten 20 Jahren viel gerechnet, aber rausgekommen ist exakt nichts!
Um es ebenfalls mal drastisch zu sagen: Als Seniormember kloppt man keine Sprüche mehr, das ist das Vorrecht von uns Jungen!
Zitat
Für mich sind diese Träger genau so ein Papiertiger wie Baikal oder Kliper, die nie eine Chance zur Verwirklichung hatten.
Anheizen und Verreissen ... siehe Schillrich!!!    Junior HausD

Bernard7

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #70 am: 06. September 2011, 16:12:38 »
Hallo,

zum Methan, als ein sehr starker Konkurent und mit den besseren energetischen Eigenschaften als Kerosin, möchte ich noch abschliessend ein Bild posten. Die Aufnahme wurde während einer Weltraumkonferenz zu neuen Technologien und Träger für das neue Kosmodrom gemacht. Mit dabei waren Roskosmos, Chrunischew und andere russische Unternehmen, wo auch über zukünftigen Methan-Träger und deren Infrastruktur/Kosten debatiert wurde.


Quelle: Chrunischew/rus.Forum

Recht deutlich zu sehen das Träger von 45 bis 175 Tonnen zu Diskusion standen. Die Daten sind zwar nicht ganz aktuell, es ging aber um die strategische Vorausplannung der rusischen Raumfahrt ab 2025.

Die weitere Entwicklung sei aber nur abzuwarten, wobei ich persönlich recht optimistisch in die weitere Zukunft blicke und mit MRKN werden wir wahrscheinlich die ersten Methan-Träger auch sehen. Es bedarf aber noch weitere Forschung und Entwicklung, aber das wird ja ohnehin auch gemacht.

Gruss Bernard7

jakda

  • Gast
Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #71 am: 06. September 2011, 17:20:04 »
... das ist das Vorrecht von uns Jungen!
Junior HausD

... der ist gut   ;D
Wenn du "Junior" bist, bin ich ja gerade erst geboren...

*

Offline Gertrud

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #72 am: 06. September 2011, 19:16:11 »
Hallo Bernard7
Dein Beitrag wirft für mich Fragen auf.
Hallo,

zum Methan, ......
......Die Aufnahme wurde während einer Weltraumkonferenz  zu neuen Technologien und Träger für das neue Kosmodrom gemacht. Mit dabei waren Roskosmos, Chrunischew und andere russische Unternehmen, wo auch über zukünftigen Methan-Träger und deren Infrastruktur/Kosten debatiert wurde.


Quelle: Chrunischew/rus.Forum

Recht deutlich zu sehen das Träger von 45 bis 175 Tonnen zu Diskusion standen. Die Daten sind zwar nicht ganz aktuell, es ging aber um die strategische Vorausplannung der rusischen Raumfahrt ab 2025.

Die weitere Entwicklung sei aber nur abzuwarten, wobei ich persönlich recht optimistisch in die weitere Zukunft blicke und mit MRKN werden wir wahrscheinlich die ersten Methan-Träger auch sehen. Es bedarf aber noch weitere Forschung und Entwicklung, aber das wird ja ohnehin auch gemacht.

Gruss Bernard7
zu diesen Worten habe ich Fragen:
Zitat
Die Aufnahme wurde während einer Weltraumkonferenz

in welchen Jahr war die Weltraumkonferenz ?

Zitat
wo auch über zukünftigen Methan-Träger und deren Infrastruktur/Kosten debatiert wurde.
wurde nur debatiert oder gab es konkrete Beschlüsse.?

Zitat
Die Daten sind zwar nicht ganz aktuell, es ging aber um die strategische Vorausplannung der rusischen Raumfahrt ab 2025
Wie alt sind die Daten ?
und wurde auch darüber debatiert,
zu welchen Datum konkrete Beschlüsse gefasst werden müssen, damit die Strategie auch umgesetzt werden kann.?

Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Offline Ruhri

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Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #73 am: 06. September 2011, 23:22:29 »
Die russische Methan Forschung dreht sich primär um die Mondraketen die auch als MRKN Träger bezeichnet werden aber auch um RB und es geht hauptsächlich um die signifikante Senkung der Kosten. Dazu zählen wir:

a- Zugangskosten zum LEO
b- Gesamtkosten

Auf dem Bild handelt sich um MRKN 35 Tonnen Träger mit zwei unterschiedlichenn Kerosin und zwei
unterschiedlichen Methan-Triebwerken. Mehr werde ich nicht posten, es wurden aber noch andere Varianten auch mit H2 und die gesamte Preisstruktur untersucht. Es sind etwas ältere Daten, wobei die heutigen noch mehr zum Gunsten des Methan sich verschoben. Die Nutzlastangabe ist bei 30, heute ist sie aber bei 35 Tonnen (so schwer ist der Mondlander).

                                              Kerosin-Träger                             Methan-Träger
Treibstoff 1 Stufe                  720- 820 Tonnen                          590- 580 Tonnen
Treibstoff 2 Stufe                   500- 545 Tonnen                         520- 520 Tonnen

Startmasse                         1407- 1545 Tonnen                     1300- 1282 Tonnen

Die Aussagen sind recht deutlich und die Forschungen dazu laufen weiter. Bezogen auf die Kosten und Effizients eines Trägers zwischen 20 und 60 Tonnen sind die MRKN unschlagbar. Die Angara und RUS-M belegten den 2 und 3 Platz. Es sind aber keine Konkurenten, es geht um neue Technologien
die eine Senkung der Transportkosten ermöglichen.

Da stellt sich immer noch die Frage: Wie schlägt sich (in den Augen der russischen Raumfahrtingenieure) LH2/LOX im Vergleich zu CH4/LOX?

Zitat
Zitat
Alternativ könnte man noch Feststoffbooster einsetzen, um die Nutzlast zu steigern

Darüber denken die russischen Ingenieure nicht nach, es wäre nur Zeitverschwendung. Wegen der Landung der Booster muss ihre Struktur und die Trockenmasse relativ klein sein. Bis zu einer Entscheidung vergehen aber noch Jahre, da die MRKN erst nach 2025 zum Einsatz kommen.

Warum ist denn das Zeitverschwendung? Woanders funktionieren Feststoffbooster doch auch sehr gut. Diese "Schwarzpulverraketen" sind sehr zuverlässig und gehören zum kostengünstigsten, was die teure Raumfahrt so zu bieten hat. Wäre es da nicht billiger, auf diese bewährte Technologie zu setzen als teure und schwere Fly-Back-Booster zu entwickeln?

Oder liegt es ganz schlicht und einfach daran, dass die russische Raumfahrt bei der Verwendung von LH2/LOX + Feststoff gleich zwei neue Technologien zur Einsatzreife bringen müsste, bei CH4/LOX dagegen nur eine? Entwicklungskosten sind freilich nicht zu unterschätzen, und Methan-Erfahrung bei Startstufen dürften auch für die Entwicklung von Earth Departure Stages oder Landertriebwerken auf gleicher Basis von einigem Wert sein. Für die Kostensenkung von Trägersystemen dürfte das allerdings kaum Auswirkung haben.

GG

  • Gast
Re: Methan als Treibstoff
« Antwort #74 am: 07. September 2011, 08:41:35 »
Du willst jetzt aber nicht andeuten, dass die Russen nicht in der Lage wären, diese Technologien zu entwickeln, oder?