Unsere Sonne

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jakda

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #100 am: 30. April 2010, 08:15:18 »
(ich glaube, das ist mein erster Post hier - naja - jeder fängt mal an...)

Hallo Freunde,in russischen Meldungen (ROSKOSMOS, NovKos) wird in letzten Tagen vermehrt zur andauernden "Fleckenlosigkeit" berichtet.
Heute steht: 2 Wochen ohne Flecken - die bestehenden Modelle zur Struktur müssen jetzt radikal geändert werden...

hm - wie ernst ist die Lage ?

Grüße
jakda...

Re: Unsere Sonne
« Antwort #101 am: 04. Mai 2010, 07:39:51 »
... hmm ... das sah mir nicht so wenig aus ...
Aber jetzt ists nett - 6 Sonnenflecken und ein Kp von 6 (Vorgestern - Gestern Kp=5) es kommt Musik auf....


auf TWITTER

klausd

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #102 am: 04. Mai 2010, 18:24:59 »
Ich hab mich mal gefragt wie viel langsamer die Zeit auf der Oberfläche der Sonne eigentlich läuft im Verhältnis zur Erde. (Die Sonne hat ja nunmal ne Hübsche Masse...) Sind das schon Sekunden pro (irdischer) Tag? Wie rechnet man das aus?

Gruß, Klaus

websquid

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #103 am: 05. Mai 2010, 15:56:24 »
Erstmal kann man lokal nicht unterscheiden zwischen einem beschleunigten System und Gravitation. Darum kann man so rechnen, als ob es sich bei der Gravitationskraft um die Fliehkraft eines rotierenden Systems handelt.

Für einen Punkt auf einer Kreisbahn gilt folgende Geschwindigkeit:

[tex]v = \frac{r\omega}{\sqrt{1+\frac{(r\omega)^2}{c^2}}}[/tex] wobei r der Abstand vom Zentrum ist und [tex]\omega[/tex] die Winkelgeschwindigkeit ist.

Dafür gilt dann diese Zeitdilatation:
[tex]\tau = \frac{t}{\sqrt{1+\frac{(r\omega)^2}{c^2}}}[/tex], für kleine Geschwindigkeiten also etwa:

[tex]\tau = t\left(1 - \frac{(r\omega)^2}{2 c^2}\right)[/tex]

Auf ein Objekt, dass so rotiert, wirkt folgende Fliehkraft:

[tex]F = m \omega^2 r <=> \varphi = -(r\omega)^2/2[/tex]

Diese Fliehkraft kann man auch als Gravitationspotential sehen. Dieser Term tritt auch in der Rechnung für die Zeitdilatation auf, so dass man erhält:

[tex]\tau = t \left(1 + \frac{\varphi}{c^2}\right)[/tex]

Für die Oberfläche der Sonne gilt damit:
[tex]\varphi = gr = -274 \frac{m}{s^2} * 0,6957 * 10^6km = 190,622 \frac{m^2}{s^2}[/tex]

[tex]\tau = t \left(1 - \frac{190,622 \frac{m^2}{s^2}}{c^2}\right)[/tex]

[tex]\tau = t \left(1 - 2,118 * 10^{-6}\right)[/tex]

Das macht pro Tag 0,2 Sekunden aus, die die Zeit auf der Sonne langsamer vergeht, im Vergleich zum gravitationsfreien Raum. Da die Zeitdilatation, die die Erde verursacht, aufgrund der vergleichsweise geringen Größe und Masse relativ gesehen gering ist, entspricht dies auch der Zeitdilatation relativ zur Erde (der Wert ist sowieso gerundet, da macht das nichts mehr aus)

mfg websquid
« Letzte Änderung: 05. Mai 2010, 17:01:33 von websquid »

klausd

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #104 am: 05. Mai 2010, 16:58:56 »
Das macht pro Tag 0,2 Sekunden aus, die die Zeit auf der Sonne langsamer vergeht.

mfg websquid

Nicht 0,2 Sekunden gegenüber der Erdoberfläche, sondern im Verhältnis zum Kräftefreien Raum hast Du ausgerechnet.

Aber trotzdem, gute Näherung bestimmt. Danke!  :D

EDIT

Das sind übrigens 11574 Jahre seit Entstehung der Sonne...   ;)

Gruß, Klaus

Gruß, Klaus

Re: Unsere Sonne
« Antwort #105 am: 05. Mai 2010, 17:36:58 »
Hallo,

aktuell wird bei Spon ganz bildlich von Plasmabomben und Weltraumbeben geschreiben:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,693109,00.html

Kann das jemand mal wissenschaftlich bewerten? Wurde hier, der schöne Worte wegen, ein Bericht konstruiert oder wurde wirklich ein neues "Phänomen" entdeckt?

websquid

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #106 am: 05. Mai 2010, 18:19:27 »
Nein klausd, schlechte Näherung  :-[
Ich hab bei meiner Rechnung für das Gravitationspotential vergessen, dass innerhalb der Sonne die Fallbeschleunigung geringer als an der Oberfläche ist. Daher ist g*r falsch, der Wert müsste kleiner sein. Um das exakte Gravitationspotential zu berechnen, müsste man entlang des Radius die Schwerkraft in der Sonne integrieren. Ich hab keine Ahnung wie man das macht, kann jemand helfen?  :)

Ich schätze mal, das Phi 20-40% geringer ist als von mir angegeben (also eine Zeitdilatation von nur 0,12 bis 0,16 Sekunden pro Tag vorliegt), aber ausrechnen kann ich das nicht.

mfg ein zerknirschter websquid

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Offline Schillrich

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #107 am: 05. Mai 2010, 19:15:37 »
Innerhalb einer homogenen Kugel nimmt die Gravitation linear mit der Tiefe ab.
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Offline Olli

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #108 am: 05. Mai 2010, 19:45:06 »
Folgendes passt sowohl in den SDO-Thread, als auch hier hinein.

Das Solar Dynamics Observatory nimmt ja Daten und Bilder von atmenberaubender Detailliertheit auf.

In folgendem Video sieht man die Reorganisation eines Flares. Sehr gut zu erkennen ist dabei, dass Plasma innerhalb der magnetischen Flussröhren (magnetic flux tubes) gefangen ist und sich dabei auf helikalen Bahnen befindet. Man nennt dies auch Gyration um eine Magnetfeldlinie.



Grüße,
Olli
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Offline Schillrich

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #109 am: 05. Mai 2010, 19:58:48 »
Ist da ein "Haar" auf der Optik?
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Offline Olli

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #110 am: 05. Mai 2010, 20:02:45 »
Tatsache, schaut fast so aus...
Vielleicht ist es auch ein Riss, was nicht weniger schlimm wäre.

Habe in der Videobeschreibung dazu nichts gefunden - seltsam ist es allemal...
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klausd

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #111 am: 05. Mai 2010, 20:15:14 »
Bei dem Fokus dürfte der Fehler nicht auf der Optik liegen. leg mal irgendeinen Faden auf Deine Kamera und fotografiere. Der "Faden" würde total unscharf sein. Der da ist gestochen scharf.

Gruß, Klaus

Re: Unsere Sonne
« Antwort #112 am: 05. Mai 2010, 20:30:44 »
... und leg den Faden direkt auf den Sensor (Bitte nicht nachmachen!) und er ist wieder knackscharf.

Gruß
Peter

klausd

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #113 am: 05. Mai 2010, 21:16:59 »
und nicht mehr auf der Optik (oder gehört der Sensor zur Optik?)

Gruß, Klaus

Re: Unsere Sonne
« Antwort #114 am: 05. Mai 2010, 22:48:34 »
Der Sensor gehört zur Elektronik:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildsensor
Und alles was aus Glas ist und dem "einfangen" des Lichtes dient gehört zur Optik:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Chipincamera.jpg&filetimestamp=20080118222154

Bessere Kameras kauft man getrennt -- also ein Gehäuse (mit Sensor, Elektronik, Energieversorgung, ...) und ein oder mehrere Optiken (Objektive, Filter, ...). Wobei die Kameras in den Sonden bekanntlich keine 0815-Kameras aus dem Versandhandel sind.

Und um noch ein bisschen Verwirrung zu stiften erfand irgend jemand die Optoelektronik.  ;)

Aber abgesehen davon finde ich diese nun möglich gewordenen Aufnahmen von der Sonne einfach nur Spitze (Detailreichtum, flüssige Bewegung und das sehr ruhig stehende Bild).


Gruß
Peter


Nachtrag: Sensorstaub

klausd

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #115 am: 05. Mai 2010, 23:21:17 »
Nachtrag: Sensorstaub

Da wird die ganze Sonde im Reinraum zusammengebaut, also hoff ich doch mal das das Problem nicht mechanisch ist.

Gruß, Klaus

websquid

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #116 am: 06. Mai 2010, 11:38:20 »
Innerhalb einer homogenen Kugel nimmt die Gravitation linear mit der Tiefe ab.

Da gibt es nur ein Problem: Die Sonne ist eben keine homogene Kugel, sondern hat im Inneren einen Dichtegradienten, der auch zu einer nichtlinearen Abnahme der Gravitation führt. Darum kann man das, was du sagst, für diese Frage nicht verwenden.

mfg websquid

klausd, stell nächstes mal einfachere Fragen, bitte ;)

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Offline Meagan

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #117 am: 28. Mai 2010, 10:32:17 »
Kometeneinschlag in die Sonne live beobachtet :

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-11707-2010-05-26.html

websquid

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #118 am: 28. Mai 2010, 14:42:14 »
Jetzt will ich das aber doch noch mal wissen: Gibt es eine mathematische Formel der Form g(x), die den Verlauf der Gravitation innerhalb der Sonne beschreibt? Oder ist das für euch auch zu kompliziert? :)

mfg websquid

klausd

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #119 am: 28. Mai 2010, 14:45:55 »
Olli hatte bei seinem Vortrag über die Sonne auf dem raumcon Treff einen Masseverlauf in seinen Folien für unsere Sonne.

Bitte zeigen!  ;)

Gruß, Klaus

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Offline Schillrich

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #120 am: 28. Mai 2010, 15:35:36 »
Hmmm ???,

wozu braucht ihr den Verlauf der Fallbeschleunigung in der Sonne, wenn ihr etwas auf ihrer Oberfläche berechnet? Auf der Oberfläche herrscht die Fallbeschleunigung, als wäre die gesamte Masse der Sonne in ihrem Schwerpunkt unter einem konzentriert, genau wie auf der Erde. Der lokale Verlauf ist nur interessant wenn man sich in die Kugel hinein bewegt.
\\   //    Grüße
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websquid

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #121 am: 28. Mai 2010, 19:49:54 »
Für die Rechnung der Zeitdilatation braucht man das Gravitationspotential, dass man durch Integration entlang des Radius erhält. Und für diese Integration muss man die Schwerkraft im Inneren doch auch kennen, oder etwa nicht?

klausd

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #122 am: 28. Mai 2010, 19:53:17 »
Für die Rechnung der Zeitdilatation braucht man das Gravitationspotential, dass man durch Integration entlang des Radius erhält. Und für diese Integration muss man die Schwerkraft im Inneren doch auch kennen, oder etwa nicht?

Daniel meinte doch mal es wäre fast linear. Also einfach die Hälfte  ;)

Gruß, Klaus

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Offline Schillrich

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #123 am: 28. Mai 2010, 20:03:26 »
Hallo,

ich kann deinen Formeln von vor 2 Seiten leider noch nicht ganz folgen.
\\   //    Grüße
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klausd

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #124 am: 28. Mai 2010, 20:07:18 »
Hallo Daniel,

ungefähr daran hat sich websquid gehalten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitdilatation#Zeitdilatation_im_Schwerefeld_der_Erde

Gruß, Klaus