Hallo zusammen,
gestern fand unser erster Nach/Mit-Corona-Stammtisch in Nürnberg statt.
Wir waren fünf Teilnehmer (nicht 24 Raumfahrende wie Fake-News behaupteten
):
Pirx
Starlight
m.hecht
Brainstorm64
Rücksturz
Das Asia Copper House hat sich als "riesen Hütte" mit mongolisch-japanisch-chinesischer Küche und all-you-can-eat-Buffet ergeben.
Ich persönlich war etwas erschlagen davon, teilweise auch von der Auswahl und den Möglichkeiten überfordert.
Aber unser Tisch (auch Empfehlung für zukünftige Besuche: "Tisch am Fenster zum Parkplatz") war in einer eher ruhigen Ecke, weit weg von Buffet, Hauptverkehrsstraßen und den Toiletten, so dass wir uns gut unterhalten konnten.
Ausgesprochene Nebenräume, zumindest mit abschließender Türe, gibt es eigentlich nicht, eher abgeteilte Bereiche und Nischen.
Das Buffet war mit 26,50 € nicht gerade billig, aber dafür waren alle (nicht-alkoholischen) Getränke (Softdrinks, Wasser, Säfte, Kaffee...) inklusive.
Das Essen war sehr gut, auch wenn es nicht möglich war alles zu probieren.
Die Autofahrer waren mit der Erreichbarkeit und den Parkmöglichkeiten sehr zufrieden.
Auch die Öffis-Nutzer kommen gut her, wenn nächstes Jahr (hoffentlich) die U-Bahn-Station Muggenhof wieder in Betrieb geht, findet sich die Station praktisch direkt vor der Türe.
Insoweit war die einhellige Meinung, dass hier auch zukünftige (Winter-)Stammtische stattfinden könnten.
Schade für das gut gehende Etablissement, dass es mit unserem Besuch zumindest angezählt ist....
Ach ja, um Raumfahrt und so ähnlich ging es natürlich auch noch.
Ein Thema waren die verschiedenen Entwicklungsstrategien für Raketen/Missionen.
Im konkreten Vergleich Projekt Apollo der NASA, SLS/Orion, Boeings Starliner und SpaceX Starship.
Klar dass die ersten drei der klassischen "Wasserfall"-Projektstruktur folgten bzw. folgen.
Allerdings standen Apollo praktisch unbegrenzte Ressourcen an Personal und Geld zur Verfügung, so dass das gesetzte Ziel auch in der erhofften Zeit umgesetzt werden konnte.
Denkbar dass das Projekt gar nicht in dieser Form aufgesetzt worden wäre, wenn die tatsächlichen Kosten am Anfang schon bekannt gewesen wären.
SLS/Orion krankt daran, dass viel zu viele Vor-Festlegungen auf eigentlich veraltete Technik am Anfang gemacht wurden.
Da nicht unbegrenzt Ressourcen (sehr viel Geld, aber im Vergleich zu Apollo immer noch sehr wenig) zur Verfügung stehen, zieht sich das Projekt immer mehr in die Länge.
Boeings Starliner krankt möglicherweise auch an nicht unbegrenzten Ressourcen und dem klassischen Projektansatz, das Hauptproblem sehen wir aber eher in der mangelhaften Firmenkultur bezüglich Qualität und Sicherheit.
Dies zeigt sich in den zahlreichen Softwarefehlern aber auch groben Mängeln in der "analogen" Technik wir den zahlreichen defekten Ventilen, aber auch bei ganz anderen katastrophalen Problemen bei Boeings Luftfahrtsparte.
Generell sehen wir die Zukunft von Starliner eher düster.
Sollte der nächste unbemenschte Flug nicht annähernd fehlerfrei ablaufen, steht ein bemenschter Flug mit Starliner und seine generelle Zukunft sprichwörtlich in den Sternen.
SpaceX ist momentan die einzige größere Raumfahrtfirma, die einen agilen Entwicklungsansatz für Starship / Super Heavy gewählt hat.
Auch Blue Origin verfolgt den klassischen Ansatz, mit der Folge, dass wesentlich weniger nach außen dringt, und auch keine große Fan-Begeisterung aufkommt.
Bei Falcon und insbesondere Dragon hat SpaceX noch wesentlich konventioneller, konservativere Entwicklungsstrategien verfolgt.
Die Offenheit und Transparenz bei der Starship-Entwicklung wird als Hauptgrund für die große "Fan-Base" von SpaceX gesehen.
Weitere Themen waren die Faszination von Pluto (seit wir ein ganz neues Bild dank New Horizon vor Augen haben) und seine mögliche doppelt gebundene Rotation mit Charon um das gemeinsame Massenzentrum.
Breiten Raum nahm wieder einmal das Thema Corona ein.
Allerdings führte die Diskussion wesentlich mehr in die Tiefe von Verschwörungstheorien, Querdenkschwurblern, Flacherdlern und Moon-Hoax-Fanatikern.
Allen gemeinsam scheint eine grundsätzliche Anfälligkeit für völlig haltlose und krude Vorstellungen zu sein.
Der Anteil der Menschen, auch in Deutschland, die für Sachargumente überhaupt nicht mehr zugänglich sind, ist erschreckend hoch.
Eine Teil-Schuld sehen wir in unserem Bildungssystem, dass zwar Wissen aber wenig Bildung und Kompetenzen vermittelt.
Thematisiert wurde auch der deutlich verbesserte Spamschutz für Forum und Wordpress-Seite, der vor kurzem durch Mane installiert wurde.
Der Anteil der Spammer, denen eine Anmeldung am Forum gelingt, ist seit dem praktisch marginal.
Gleichzeitig ist die Serverlast (die vorher zu einem erheblichen Teil durch Spam verursacht wurde) deutlich gesunken.
Auch ein wichtiges Thema war, ob wir es nächstes Jahr wagen können einen Raumcon-Treff zu organisieren?
Mane hat davon berichtet, wie er mit entsprechenden Hygienekonzept ein Firmentreffen durchführt.
Einhellige Meinung ist, dass wir dauerhaft mit dem Virus zu leben lernen müssen, dass es wenn es nächstes Jahr nicht ginge auch in den folgenden Jahren kaum besser werden würde.
Insoweit plant Pirx eine Umfrage zu starten, wer überhaupt Interesse hätte und zu einem Treffen kommen würde.
Nur wenn eine entsprechende "Nachfrage" besteht, lohnt sich auch der Aufwand.
Irgendwie haben wir es zwischen den 15 Gängen zum Buffet versäumt ein Beweis-Foto zu machen, das müssen wir bei einer der nächsten Gelegenheiten nachholen.
Da wir bis Weihnachten noch über zwei Monate haben, halten wir einen Stammtisch in Regensburg Ende November oder Anfang Dezember durchaus für machbar.
@Raffi, da Du dieses mal nicht dabei sein konntest, würde ich sagen hast Du ein gewisses Vorschlagsrecht, was den Termin angeht!
Im Doodle hattest Du den 12. November angegeben, ist das deine letzte Zwischenlandung in Deutschland vor Weihnachten?
Ich hoffe ich habe nichts wichtiges vergessen.
Viele Grüße
Rücksturz