Verlinkte Ereignisse

  • 20:00 (MEZ) - NASA TV - Forschungsergebnisse Maven: 05. November 2015

Planet Mars

  • 1250 Antworten
  • 577302 Aufrufe
*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Planet Mars
« Antwort #1000 am: 17. Februar 2017, 17:22:54 »
Hallo Zusammen,

Narben der Erosion
Diese große Halbmonddüne im Kaiser Krater zeigt die Narben vieler Arten von saisonalen Erosionstätigkeiten.  Entlang der Hangneigung befinden sich große Rinnen, die im Winter aktiv sind, wenn Frost Dünenmaterial hangabwärts befördert. Es werden Kanäle geformt und fächerförmige Abschnitte geschaffen.
Auf der Windseite sind unten die Staubteufelbahnen an den dunklen Linien und Wirbel sichtbar. Die Wirbelwinde entstehen während der Frühjahrszeit, sie saugen die dünne Staubschicht auf und legen den dunklen Dünensand frei.
Sowohl der Ausschnitt als auch das obige Bild wurden so gedreht, das Norden rechts liegt.
Die Karte wird hier in einer Skala von 25 Zentimetern pro Pixel projiziert.  [Die ursprüngliche Bildskala beträgt 25,3 Zentimeter  pro Pixel ;  Objekte in der Größenordnung von über 76 Zentimetern  sind aufgelöst.] Norden ist oben.
Dies ist ein Stereopaar mit ESP_021720_1330 .
http://www.uahirise.org/ESP_021720_1330



Credit: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21458

Die Schönheiten kommen erst in der vergrößerten Ansicht zur Geltung. :)

Mit faszinierten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

AeitschTi

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #1001 am: 08. März 2017, 15:42:06 »
Dieses Rendering (siehe: https://www.flickr.com/photos/kevinmgill/33156263452/) zeigt die Berge im Zentrum des knapp 150 km großen Marskraters Hale.

Es wurde von Kevin M. Gill mit den Programmen Autodesk Maya und Adobe Photoshop erstellt und basiert auf Daten von HiRISE (High Resolution Imaging Science Experiment) an Bord der NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter. Die Daten wurden in GDAL (Geospatial Data Abstraction Library) verarbeitet.

Daten:

NASA/JPL/University of Arizona/USGS

Quelle:

www.uahirise.org/dtm/dtm.php?ID=ESP_030715_1440

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: Planet Mars
« Antwort #1002 am: 08. März 2017, 16:13:44 »
Die Schönheiten kommen erst in der vergrößerten Ansicht zur Geltung. :)

Stimmt, gerade in dem Farbbild gibt es staunenswerte Details zu entdecken.  :D

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: Planet Mars
« Antwort #1003 am: 08. März 2017, 16:16:12 »
Dieses Rendering (siehe: https://www.flickr.com/photos/kevinmgill/33156263452/) zeigt die Berge im Zentrum des knapp 150 km großen Marskraters Hale.

Ja, auch sehr schön. AUs dem richtigen Winkel betrachtet, wirkt Marsstaub wie Schnee?! :o

AeitschTi

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #1004 am: 14. März 2017, 11:39:28 »
Neue Renderings vom Mars

https://www.flickr.com/photos/kevinmgill/33385790366/

Das hier gezeigte Rendering zeigt u.a. die größten vulkanischen und tektonischen Strukturen auf dem Mars.

Es wurde von Kevin M. Gill mit den Programmen Autodesk Maya und Adobe Photoshop erstellt.

Die größte vulkanische Struktur ist links in Richtung 9 Uhr zu sehen.

Olympus Mons ist mit einer Gipfelhöhe von über 22 km und einem
Durchmesser von etwa 600 km die größte bekannte Erhebung im Sonnensystem.

Die 3 großen Vulkane, die diagonal aufgereiht sind, sind (von unten links nach rechts oben) Arsia Mons, Pavonis Mons und  Ascraeus Mons.

Arsia Mons ist, wie Olympus Mons ein riesiger Schildvulkan und
südlichster Vulkan der Tharsis Montes in der Tharsis-Region.
Dieser Vulkan ist mit einer Höhe von über 12 km 3x höher als
der grösste Vulkan der Erde - Mauna Loa auf Hawaii.

Pavonis Mons, der mittlere Vulkan hat eine Höhe von rund 12
km und einen Durchmesser von 300 km.

Ascraeus Mons ist der nördlichste Vulkan der Tharsis Montes in
der Tharsis-Region. Er ist mit einer Gipfelhöhe von etwa 18 km
der zweithöchste Vulkan im Sonnensystem.

Rechts von den Vulkanen befindet sich das Valles Marineris.

Valles Marineris ist ein etwa 4000 km langes und bis zu 700 km breites Grabenbruchsystem - es gehört zu den größten im Sonnensystem.

Weitere neue Renderings von Kevin M. Gill gibt es hier:

Quelle:

https://twitter.com/kevinmgill/status/841418730999492608

Renderings (einzeln):

https://www.flickr.com/photos/kevinmgill/33385790486/
https://www.flickr.com/photos/kevinmgill/33043163430/
https://www.flickr.com/photos/kevinmgill/32612037743/

Oberflächentextur:

NASA/JPL-Caltech/USGS/Kevin M. Gill

Re: Planet Mars
« Antwort #1005 am: 21. März 2017, 14:51:44 »
Ein nettes Video. Es wurde aus Aufnahmen der HiRISE erstellt. Es soll das Gefühl vermitteln über die Marsoberfläche zu fliegen.

https://vimeo.com/207076450

*

Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Planet Mars
« Antwort #1006 am: 21. März 2017, 15:55:31 »
Da kamst du mir eine Stunde zuvor :D


Das Video ist echt grandios und selbst bei 3D aufnahmen habe ich mich kaum einmal so sehr in die Landschaft hineinversetzt gefühlt!

Für jeden der sich für den Mars interessiert und mal 4 min Zeit hat ein unbedingtes Muss! (auch wenn man die grenzen dieser Bildtechnik manchmal schon sieht und einige dieser Ansichten eigentlich schon kennt)

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: Planet Mars
« Antwort #1007 am: 06. April 2017, 10:40:44 »
HiRISE fotografiert "schuppigen" Krater:

Diese merkwürdige Krater-Struktur hat die HiRISE-Kamera an Bord vom MRO am 14. Januar 2017 fotografiert. Der "schuppige" Krater liegt bei etwa 80° Süd und wurde aus einer Höhe von 249 km abgelichtet. Die Bildauflösung beträgt 50 cm/ Pixel, der Kraterdurchmesser etwa 200 Meter.
http://hirise.lpl.arizona.edu/ESP_049075_0995
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21576

Bildausschnitt vom Originalbild:

Credit:NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Planet Mars
« Antwort #1008 am: 06. April 2017, 23:42:04 »
Ich vermute dreckiges Eis das einst durch starke Bodenbewegungen zerbrochen ist. Es könnte sich auch um eine Art von See handeln wo tief unten immer noch flüssiges Wasser ist.
Meine Vermutung ist eh das der Marsboden sehr viel Wasser enthält nur oben von einer sehr dicken und dreckigen Eisschicht verdreckt.

AeitschTi

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #1009 am: 08. April 2017, 18:36:08 »
Mögliche Landestelle für ExoMars



Bildquelle:

https://www.flickr.com/photos/kevinmgill/33756561102/

Image Credit/Daten:

NASA/JPL/University of Arizona/USGS/Kevin M. Gil

Quelle:

www.uahirise.org/dtm/dtm.php?ID=ESP_023488_2050

Das hier gezeigte Rendering zeigt Mawrth Vallis, eine von zwei möglichen Landestellen der Mission ExoMars.

Es wurde von Kevin M. Gill mit den Programmen Autodesk Maya und Adobe Photoshop erstellt und basiert auf Daten von HiRISE (High Resolution Imaging Science Experiment) an Bord der NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter. Die Daten wurden in GDAL (Geospatial Data Abstraction Library) verarbeitet.

Mawrth Vallis in das mehr als 4 Milliarden Jahre alte Hochland "Arabia Terra" eingebettet und mit einer Länge von 600 Kilometern sowie einer Tiefe von bis zu zwei Kilometern eines der größten Täler auf dem Mars.

*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Planet Mars
« Antwort #1010 am: 05. Juni 2017, 21:37:28 »
Hallo Zusammen,

Die  wässrige Vergangenheit des Mars.

Die  Studie unter der Leitung von NIU Geograph Wei Luo schlägt vor, das der Mars einen Ozean und einen aktive hydrologischen Zyklus hatte.
Eine neue Studie von Northern Illinois University Geographie Professor Wei Luo berechnet die Menge an Wasser, das benötigt wurde, um das alte Netz von Tälern auf dem Mars zu formen und es lässt den Schluss zu, dass die Oberfläche vom Mars einmal viel mehr wässrig war, als bisher für möglich gehalten wurde.

Die Studie befasst sich mit  der Idee, dass der Mars einmal ein wärmeres Klima und einen aktiven hydrologischen Zyklus hatte. Mit Wasser, das aus einem alten Ozean verdunstete und als Regenfall an die Oberfläche zurückkehrte und das weitläufige Netz der Täler des Planeten erodierte. Satelliten, die den Mars umrunden und die Rover auf der Oberfläche, haben den Wissenschaftlern überzeugende Beweise dafür gegeben, dass Wasser vor Milliarden von Jahren die Planetenlandschaft prägte. Die Fragen darüber, wie viel Wasser tatsächlich auf dem Planeten floss, und die Ozean-Hypothese wurde heftig diskutiert.
In der neuen Studie , die am 5. Juni in der Online- Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, nutzten Luo und Kollegen  einen innovativen Algorithmus, um das Volumen der Tiefen innerhalb der Mars-Täler präziser zu berechnen und die Menge an Wasser, die nötig gewesen wäre, um diese Hohlräume durch Erosion im Laufe der Zeit  zu schaffen. Die Mehrheit der Talnetze sind mehr als 3 Milliarden Jahre alt.
Die  konservativsten Schätzungen des globalen Volumens der Mars Täler und die kumulative Menge an Wasser benötigt, um diese Täler zu formen sind mindestens 10-mal größer als die meisten vorherigen Schätzungen.
Darüber hinaus ist die neue Schätzung der Wassermenge, die benötigt wird, um die Täler zu formen, mindestens eine Größenordnung größer als das Volumen eines hypothetischen Ozeans und das 4.000fache des Volumens der Talvertiefungen.
Das bedeutet, dass Wasser viele Male durch die Talsysteme auf dem Mars recycelt werden musste und ein großer offener Körper aus Wasser oder Ozean benötigt wird, um ein solchen aktiven Zyklus zu erleichtern. Die Forscher stellen sich den frühen Mars ähnlich zu dem, was wir auf der Erde haben, mit einem Ozean, Seen, laufenden Flüssen und Niederschlägen, vor.
Aber ein großes Stück des Puzzles fehlt, weil Klimamodelle nicht in der Lage waren, ein frühes Mars-Klima zu reproduzieren, das ausreichend warm genug war, um einen aktiven hydrologischen Zyklus zu fördern.
Der Mars ist viel weiter von der Sonne entfernt als die Erde, und als die Sonne jünger war, war es nicht so hell wie heute. So gibt es noch viel zu arbeiten, um zu versuchen, die Beweise für mehr Wasser in Übereinstimmung zu bringen.
Das Mars Data Analysis Programm der NASA lieferte die Finanzierung, um die Untersuchung durchzuführen. Professor Alan Howard von der University of Virginia und NIU Ph.D. Student Xuezhi Cang arbeitete an der Forschung und Co-Autor der Nature Communications Artikel.
Um das Volumen der Mars-Talvertiefungen global zu bestimmen, entwickelten die Wissenschaftler Computer-Algorithmen, basierend auf denen, die in terrestrischen lasergenerierten Datenanalysen mit sehr hoher Auflösung verwendet wurden. Sie wandten die Algorithmen auf die digitalen Höhenmodelldaten an und schätzen die Tiefe aller Mars- Täler auf Pixelebene.
Die Zunahme des geschätzten Volumens der Talerosion in dieser Studie resultiert vor allem aus der Berücksichtigung der Einschnitte der vielen kleinen Nebenflüsse, die in die Haupttäler ablaufen.

Darstellungen von Mars heute und wie ein warmer und nasser früherer Mars ausgesehen haben könnte.

Credit: Wei Luo, Northern Illinois University 
 Quellen:
http://newsroom.niu.edu/2017/06/05/mars-watery-past/

Die Zahlen zu dieser Studie befinden sich in diesem Artikel.
https://www.nature.com/articles/ncomms15766

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

*

Offline Raffi

  • *****
  • 2374
Re: Planet Mars
« Antwort #1011 am: 02. August 2017, 12:50:30 »
Wie schon in den Roverthreads erwähnt, stand der Mars am 27. Juli in Konjunktion. Das ist nichts besonderes, er ist unsichtbar. Was aber daran besonders ist, ist die Tatsache, dass durch diese Konjunktion der Mars einen neuen Beobachtungszyklus startet, auch wenn man ihn unter günstigen Bedingungen erst ab Ende September am Himmel beobachten kann. Und dieser Beobachtungszyklus hat es in sich: Er beinhaltet die Opposition am 27.7.2018, also genau ein Jahr nach der Konjunktion. 2018 wird uns der Mars so nahe kommen, wie seit der Jahrhundertopposition 2003 nicht mehr  :). Die Distanz von 2003 erreicht er aber nicht ganz.  Viele haben sicher noch in Erinnerung, wie hell damals der Mars war. Wie die Zeit vergeht. Nächstes Jahr werden sicher Erinnerungen an 2003 wach  8).

Auf der Unteren Graphik sind alle Oppositionen von 2001 bis 2020 zu sehen, darunter die von 2003 und 2018. Die Entfernungen bei den Oppositionen sind in Millionen km angegeben. Bei den letzten Oppositionen stand der Mars in den sonnenfernen Teilen seiner Bahn und kam uns dadurch nicht ganz so nahe. Aber bei den Oppositionen von 2018 und 2020 handelt es sich um Perihel-Oppositionen. 2020 wird der Mars nicht viel weiter stehen, als 2018. Da die Opposition 2020 im Oktober stattfindet, wird der Mars dafür viel höher am Himmel stehen als im Juli 2018, was die Bedingungen für teleskopische Beobachtungen erheblich verbessert  :).

Graphik: R.Brodbeck
Der Regensburg-Nürnberger Raumcon Stammtisch findet regelmäßig, mal in Regensburg, mal in Nürnberg statt.

*

Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Planet Mars
« Antwort #1012 am: 02. August 2017, 13:03:51 »
Zitat
was die Bedingungen für teleskopische Beobachtungen erheblich verbessert

Und diese gute Opposition führt auch dazu, dass sich ein besonders gutes Flugfenster zum Mars öffnet :)

Das 2018er Fenster wird leider nur von InSight genutzt.

Erst im 2020er Fenster bekommt der Mars dann richtig viel Besuch: Mars 2020 Rover, ExoMars 2020, die chinesische Mars 2020 Mission mit lander rover und Orbiter. Dazu noch Orbiter von den VAE, Indien und Japan.

Offline rok

  • *****
  • 3236
Re: Planet Mars
« Antwort #1013 am: 02. August 2017, 20:56:07 »
Das ist aber eine verdammt "ambitionierte" Liste für das Startfenster 2020, aber dann wissen wir zumindest, was uns in 20/21 an "Äktschen" erwarten wird.

Aus Geophysik-Sicht freut es mich, dass InSight dadurch mehr Aufmerksamkeit bekommt, ist immerhin der erste Lander mit dem Schwerpunkt Geophysik.

Robert

Andreas

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #1014 am: 24. Oktober 2017, 10:58:37 »
Letzte Woche wurden von der IAU sieben neue Bezeichnungen für Oberflächenstrukturen
vergeben.Ungewöhnlich daran ist das es sich erstmals ausschliesslich um Paterae auf dem
Olympus Mons handelt. Vulkanologen werden was damit anzufangen wissen.


Ausschnitt MC 9

Quelle:
https://astrogeology.usgs.gov/news/nomenclature/seven-new-names-approved-for-paterae-on-mars

Andreas

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #1015 am: 09. November 2017, 08:31:08 »
Neue Bezeichnungen wurden von der IAU für sechs Cavi (Höhlungen; Absenkungen)
und einem Tholus (kleine, domartige Erhebung) für  Oberflächenfeatures vergeben.
Alle Strukturen befinden sich in Noctis Labyrinthus, einem westliche Ausläufer des
Grabenbruchsystems Valles Marineris.


Ausschnitt MC 17

Quelle:
https://astrogeology.usgs.gov/news/nomenclature/names-approved-for-six-cavi-and-a-tholus-on-mars

*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Planet Mars
« Antwort #1016 am: 21. November 2017, 16:30:23 »
Hallo Zusammen,

Saisonale dunkle Streifen im Tivat Krater, Mars

Vorheriger Nachweis von Wasser auf dem Mars werden nun als Sandströme identifiziert.

Diese innere Böschung eines Kraters auf dem südlichen Mars hat mehrere der saisonalen dunklen Streifen, die Recurrent Slope Lineae" (RSL) genannt werden, die in einem Bericht vom November 2017 als körnige Strömungen interpretiert, anstatt dass sie sich durch fließendes Wasser verdunkeln.

Diese Ansicht von 2011 nahe der Spitze des südlichen Randes des Tivat-Kraters stammt von der hochauflösenden HiRISE  auf dem Mars Reconnaissance Orbiter (MRO). Norden ist nach oben und der Hang fällt nach Nordwesten ab. Die Aussicht erstreckt sich über eine Fläche von etwa 300 Metern. Die Abbildung 1 enthält eine Maßstabsleiste von 50 Metern.

HiRISE begann im Jahr 2006, den Mars zu beobachten. Mehrere Beobachtungen an einigen Standorten führten 2011 zur Entdeckung der RSL und bestätigten viele Tausend von ihnen an mehr als 50 Standorten, vom äquatorialen bis zum mittleren nördlichen und südlichen Breitengrad.
Diese schmalen, dunklen Ströme erscheinen in warmen Jahreszeiten, strecken sich allmählich nach unten, verblassen im Winter und tauchen im nächsten Jahr wieder auf. Auf der Erde ist bekannt, dass nur sickerndes Wasser diese Verhaltensweisen aufweist. Hydratisierte Salze wurden an RSL-Stellen identifiziert und RSL wurden zuvor als möglicher Nachweis für flüssiges Wasser angesehen, das die Hänge hinunter sickert und den Boden verdunkelt.

Der Bericht vom 20. Nov. 2017 in Nature Geosciences verwendet eine Analyse der Steilheit von Neigungen, an denen die untersuchten 151 RSL an 10 Standorten auftreten, einschließlich dieser RSL am Tivat-Krater. Die RSL sind fast alle auf Steigungen beschränkt, die steiler als 27 Grad sind. Sie enden alle bergab bei ungefähr der gleichen Neigung, die dem Schüttwinkel für Sand ähnlich ist. Das heißt, die Strömungen erstrecken sich nicht zu Steigungen, die flacher sind als dort, wo trockene Sandkörner oder Staub auf dem Hang einer Düne bergab gleiten könnten. Sickerndes Wasser sollte sich leicht in flachere Hänge erstrecken.
Die RSL findet man vor allem an steilen Felshängen in dunklen Regionen des Mars, wie den südlichen mittleren Breiten, Valles Marineris nahe dem Äquator und in Acidalia Planitia in den nördlichen Ebenen.
Jedoch bleiben RSL rätselhaft. Merkmale mit unsicheren Erklärungen umfassen ihr allmähliches Wachstum, ihr jahreszeitliches Wiederauftauchen, ihr schnelles Verblassen, wenn sie inaktiv sind, und das Vorhandensein von hydratisierten Salzen, bei denen Wassermoleküle in ihre Kristallstruktur eingebunden sind.

Die Autoren schlussfolgern, dass die Flüssigkeit auf dem heutigen Mars auf Spuren gelöster Feuchtigkeit aus der Atmosphäre und dünne Wasserfilme beschränkt sein kann.


Credit: NASA/JPL-Caltech/UA/USGS
Quellen:
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22070
https://www.usgs.gov/news/previous-evidence-water-mars-now-identified-grainflows
http://www.nature.com/articles/s41561-017-0012-5
https://mars.nasa.gov/news/recurring-martian-streaks-flowing-sand-not-water/

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

*

Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Planet Mars
« Antwort #1017 am: 21. November 2017, 18:52:27 »
Zitat
Vorheriger Nachweis von Wasser auf dem Mars werden nun als Sandströme identifiziert.

Stichfest identifiziert ist da, imo, nichts.

Diese RSL können wohl auch durch reine Rutschungen erklärt werden. Aber für feste aussagen dass man sich jetzt sicher ist das dabei kein Wasser oder auf jeden Fall Wasser im Spiel ist ist es eindeutig noch zu frühl

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Planet Mars
« Antwort #1018 am: 21. November 2017, 19:27:49 »
Geht halt nix über das nachschauen von Menschen vor Ort und leider sind auch die Messdaten immer noch ziemlich schwach. Ich hoffe das man irgendwann man zumindest einen Satelliten mit richtig großer Optik und Laserverbindung zur Erde dort hin schickt, nichts mit 20cm Optik, sondern z.B. mit 1,8m Spiegeln wie vom James Webb Teleskop.
als kleines Plus könnte man damit auch noch ein paar Sternparallaxen etwas genauer vermessen.

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: Planet Mars
« Antwort #1019 am: 24. November 2017, 15:07:21 »
Vorheriger Nachweis von Wasser auf dem Mars werden nun als Sandströme identifiziert.

Diese innere Böschung eines Kraters auf dem südlichen Mars hat mehrere der saisonalen dunklen Streifen, die Recurrent Slope Lineae" (RSL) genannt werden, die in einem Bericht vom November 2017 als körnige Strömungen interpretiert, anstatt dass sie sich durch fließendes Wasser verdunkeln.

Dann könnte Curiosity ja nun auch leicht zugängliche, quasi am Wegesrand liegende RSLs genauer untersuchen und analysieren, ohne dass der Planetenschutz (PP) noch eine Kontaminierung fürchten muss...
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

*

Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Planet Mars
« Antwort #1020 am: 24. November 2017, 20:09:46 »
Hmm?
Warum das?

*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Planet Mars
« Antwort #1021 am: 24. November 2017, 20:31:11 »
Hallo Zusammen,

damit es nicht langweilig wird, wieder eine neu veröffentlichte Studie.

Eis formt die Erdrutschlandschaft auf dem Mars

SA neue Studie verwendet eine Kombination aus Glazialmorphologie und Fernerkundungsmessung, um die Rolle von Eis bei der Gestaltung von Mars-Erdrutschen zu erkunden.
Die Autoren stellten fest, dass die Erdrutsche in Valles Marineris von ähnlicher Form sind wie eisgeschmierte Erdrutsche auf der Erde.
Die Autoren zeigen daher, wie das Vorhandensein von Eis, das auf dem Boden oder in der kollabierenden Böschung exponiert ist, die Form und Geschwindigkeit dieser Erdrutsche beeinflussen könnte. Die berechnete Erdrutschgeschwindigkeit liegt oft weit über 100 m / s und bis zu 200 m / s in der Spitze. Die Autoren vergleichen dann die Ergebnisse der numerischen Simulationen mit realen Bildern und Höhenprofilen und können daraus Rückschlüsse auf den Einfluss des Klimas auf die Gestaltung von Marslandschaften ziehen.

Quelle:
http://www.springer.com/gb/about-springer/media/research-news/all-english-research-news/quantum-manipulation-power-for-quantum-information-processing-ge/15238398

https://link.springer.com/epdf/10.1140/epjp/i2017-11727-x?shared_access_token=vDbLhRoo6rGaKDyiVROFkosPkCdkOxEKPl2JoxdvwqG8njHOnbb8wOT-289bud3kdfjoJblPcU-huDg3rOwhVYII3fsgsT8L-bxSEkEf0l0zgKZH0ZnzpbLhMm6JoTjJ4o8jK3nAx5jjvpj1WxdI6gl7hWzxyrBo3TCSxdDlNIA%3D

https://link.springer.com/article/10.1140%2Fepjp%2Fi2017-11727-x

Welcher Studie kann man den Vorzug geben....?

Mit  Grüßen, Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Re: Planet Mars
« Antwort #1022 am: 25. November 2017, 07:46:34 »
Hallo Zusammen,

damit es nicht langweilig wird, wieder eine neu veröffentlichte Studie.

Eis formt die Erdrutschlandschaft auf dem Mars

....

Welcher Studie kann man den Vorzug geben....?

Mit  Grüßen, Gertrud

Es wird langsam wirklich Zeit für eine Sonde mit der Forschungsnutzlast Homo Sapiens. ;)
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: Planet Mars
« Antwort #1023 am: 25. November 2017, 11:19:48 »
Welcher Studie kann man den Vorzug geben....?

Nun, die Erdrutsche sind mindestens 3 Milliarden Jahre alt und können somit nur die klimatischen Bedingungen auf dem Mars zu dieser Zeit wiederspiegeln.
Zitat
These landslides, often as old as 3 billionyears or older... On Mars, landslides are often extremely well preserved after billions of years and thus their examination can shed lighton the climatological and environmental conditions on Mars in ancient times.
https://link.springer.com/epdf/10.1140/epjp/i2017-11727-x?shared_access_token=vDbLhRoo6rGaKDyiVROFkosPkCdkOxEKPl2JoxdvwqG8njHOnbb8wOT-289bud3kdfjoJblPcU-huDg3rOwhVYII3fsgsT8L-bxSEkEf0l0zgKZH0ZnzpbLhMm6JoTjJ4o8jK3nAx5jjvpj1WxdI6gl7hWzxyrBo3TCSxdDlNIA%3D

@Sensei: Ohne Wasser gibt es dort wohl keine (einheimischen) Mikroben, die Curiosity evtl. mit Erdmikroben kontaminieren könnte.
https://www.universetoday.com/130698/curiosity-rovers-proximity-possible-water-raises-planetary-protection-concerns/#
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline MarsMCT

  • *****
  • 2202
Re: Planet Mars
« Antwort #1024 am: 25. November 2017, 11:23:37 »
Hallo Zusammen,

damit es nicht langweilig wird, wieder eine neu veröffentlichte Studie.

Eis formt die Erdrutschlandschaft auf dem Mars

..............

Welcher Studie kann man den Vorzug geben....?


Die Studien sind völlig unabhängig voneinander.

Die RSL waren noch nie eine Stütze für die Theorien von weit verbreiteten Eis-Vorkommen. Sie wären, wenn wahr, höchstens ein Hinweis auf kurzfristig lokal begrenztes flüssiges Wasser in Form einer konzentrierten Salzsole gewesen. Ihre Bedeutung hätte darin gelegen, daß man dort mögliches Leben vermutet hat. Deshalb durfte Curiosity sie auch nicht anfahren, nicht steril genug. Das könnte jetzt anders sein. Wenn sich eine Gelegenheit ergibt, könnte man Curiosity zu einem RSL schicken, um sich das genauer anzusehen.

Die andere Studie ist ein neuer Hinweis auf weit verbreitetes Eis, wichtig für bemannte Landungen und eine mögliche permanente Siedlung. Es ist höchste Zeit, Leute zu schicken.