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Planet Mars

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Offline redmoon

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Re: Planet Mars
« Antwort #425 am: 07. Juni 2010, 13:17:52 »
Hallo,

der Marsrover Spirit konnte Karbonatvorkommen in einem Felsen im Gusev-Krater auf dem Mars nachweisen. Mehr dazu auf unserer Portal-Seite : 
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/07062010120212.shtml 

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

marslady

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Re: Planet Mars
« Antwort #426 am: 10. Juni 2010, 15:22:22 »
Hallo !Ich bin überzeugt,das wir nicht annähernd über die Vorgeschichte des Red Planet Bescheid wissen-Forschungen und Analysen hin und her-ich glaube auch nicht,das die Wasserhaltige und Lebensfreundliche Phase Millionen Jahre her ist.(Ausserdem befindet sich Martian in der Hablitalen Zone )Alle sabbeln von Methan-leben auf dem Titan,ich denke,der Mars ist in dieser Hinsicht wesendlich interressanter.Die Aufnahmen von Hirise und Spirit auf der Home-plate beweisen das.Wird nur aus politischen Gründen verschwiegen.Würde unser Weltbild angeblich zu sehr ins wanken bringen.Also verpasst man "den Maulkorb ".....lächerlich,diese Märchenstunden.Licht und Schatten-das ich nicht lache!Aber Spirit hochaufgelöst auf der Home-plate zeigen,das macht klar,was Hirise wirklich (könnte )kann.......Nun:war ja noch keiner von uns oben!

Hofi

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #427 am: 10. Juni 2010, 17:08:19 »
Hallo, marslady,

ich halte nicht viel von diesen Sagas, wir hätten schon lange Leben auf dem Mond entdeckt. Mars liegt schließlich ziemlich am Rand der habitablen Zone. Außerdem ist die Oberfläche nicht wirklich lebensfreundlich. Ich würde mich natürlich trotzdem über Anzeichen von Leben freuen...

Zum Thema "Licht und Schatten": Wenn du dich auf das Marsgesicht beziehst: Ein paar Jahre später wurden wieder Aufnahmen dieser Stelle bei einer anderen Beleuchtung gemacht. Das Ergebnis war ein komplett anderes Bild.

lg

klausd

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #428 am: 10. Juni 2010, 17:14:42 »
Das tolle an Verschwörungstheorien ist, dass man die weder beweisen noch wiederlegen kann.
Aber deswegen lohnt eine Diskussion darüber auch überhaupt nicht und wir machen am Besten mit den Daten weiter die wir haben. Über nicht vorhandene, aber angeblich gewonnenen Daten lässt sich auch schwer reden...

Gruß, Klaus

GG

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #429 am: 10. Juni 2010, 17:57:09 »
Hey, Klaus, 4444.  ;)

Ich denke aber doch, dass sich die meisten Verschwörungstheorien durch gute Argumente widerlegen lassen. Die Allgemeinheit nimmt sie (auf Seite 7) nur nicht mehr zur Kenntnis.

klausd

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #430 am: 10. Juni 2010, 18:49:47 »
Jippie  :D

Ja stimmt, manchmal geht das wohl. Mir gings diesmal um das "Information vorenthalten". Da kann weder sie noch wir das irgendwas beweisen... Deswegen ist es wohl auch müßig darüber zu reden. Zu welchem Schluss sollen wir kommen? Das die Illuminaten die Weltherrschaft haben?  ;D

Viele Grüße,

Klaus

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Offline Schillrich

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Re: Planet Mars
« Antwort #431 am: 10. Juni 2010, 19:35:00 »
Zu welchem Schluss sollen wir kommen? Das die Illuminaten die Weltherrschaft haben?  ;D


Quatsch ... Pinky & The Brain haben uns alle bereits unterjocht ... mit Sicherheit!
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

marslady

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Re: Planet Mars
« Antwort #432 am: 10. Juni 2010, 20:22:14 »
hallo ! Ihr schreibt hier wie in gewöhnlichen "Fast-Geheim-Verschwörungsforen".Von Verschwörung habe ich nichts geschrieben,das liegt mir fern.Ist Zivisilation auf dem Mars so undenkbar ?Im Mittelalter war die Erde auch eine Scheibe,weil regliöse Strömungen in der Gesellschaft freies Denken unterdrückt haben.( Gallileo !)Ich verlasse mich auf meine Augen,wenn ich im Hirise-catalog blätter,denn das menschliche Auge vermag Strukturen besser aufzulösen als jede Soft-und Hardware.(Ist mein Job )Tipp: Hirise-search-pds 2140:light toned on craterfloor.,und dann auf Vergrösserung.Interressant !  Mfg Marslady

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Offline Terminus

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Re: Planet Mars
« Antwort #433 am: 12. Juni 2010, 09:00:49 »
das menschliche Auge vermag Strukturen besser aufzulösen als jede Soft-und Hardware.(Ist mein Job )

Interessant. Was für ein Job? :)

Hirise-search-pds 2140:light toned on craterfloor.

Äh, was, wie,  Bahnhof  :-\ ? Direkt der Link wäre einfacher...

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Offline redmoon

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Re: Planet Mars
« Antwort #434 am: 22. Juni 2010, 23:37:39 »
Hallo marslady,

meinst Du damit eventuell diese HiRISE-Aufnahme : 
http://hirise.lpl.arizona.edu/PSP_010696_2140 

Wenn ja, dann zeigt die Aufnahme übrigens einen Ausschnitt des Arabia Terra, welches an der Grenze zwischen dem südlichen Mars-Hochland und der nördlichen Tiefebene gelegen ist. Etwa 160 Kilometer westlich dieses bisher unbenannten und sehr unförmigen Kraters befindet sich der rund 60 Kilometer durchmessende Focas-Krater und etwa 230 Kilometer in Richtung Ost-Südost liegt der Rand des knapp 120 Kilometer durchmessenden Cerulli-Kraters.

Eine höher aufgelöste Geländeübersicht findet Ihr hier : 
http://www.dlr.de/mars/DesktopDefault.aspx/tabid-207/422_read-12503/gallery-1/gallery_read-Image.8.5535/ 
Das von HiRISE fotografierte Gebiet befindet sich am unteren Kartenrand direkt unterhalb der Beschriftung "HRSC..." Direkt am rechten unteren Bildrand erkennt man hier noch den Zentralberg innerhalb des Cerulli-Impaktkraters.

Allerdings kann ich auf der oben erwähnten HiRISE-Aufnahme nichts wirklich Spektakuläres erkennen. Was ist Dir dort speziell aufgefallen? Meinst Du eventuell den "hellen Fleck" in dem Falschfarben-Bild?

Zu der Aufnahme im Allgemeinen :  Die Bildbeschreibung des HiRISE-Teams spricht ohne weiteren Kommentaren von sogenannten "Light-Toned Layers". Damit sind hell getönte, geschichtete Ablagerungen ( englisch: Light toned layered deposits - kurz "LLD's" ) auf der Marsoberfläche gemeint. Diese im Allgemeinen etwa 30 bis 80 Meter dicken Ablagerungen findet man an vielen Stellen auf dem Mars. Man geht davon aus, dass sie sich unter der Einwirkung von Wasser gebildet haben. Aus dem Marsorbit heraus gewonnene Spektrometer-Daten zeigen bei diesen Ablagerungen das Vorhandensein von Kieselsäure und Eisen-Sulfaten auf. Diese Mineralien könnten sich, so die allgemeine Theorie, bei der Reaktion von sauren Wasserlösungen mit basaltischen Gesteinen gebildet haben.

Die verschiedenen Schichtungen wären dabei das Resultat von über längere Zeiträume erfolgenden periodischen Niederschlägen. Die daraus resultierenden Abflüsse, also nur zeitweise und nicht etwa permanent auftretende Bäche oder Ströme aus Oberflächenwasser, hätten dabei die jetzt sichtbaren unterschiedlich gefärbten Ablagerungen gebildet. Die bisherige mittels der Kraterzählungs-Methode erfolgte Altersbestimmung der verschiedenen identifizierten Ablagerungen und des umgebenden Geländes deutet auf eine Entstehung der LLD's während der Hesperianischen Epoche auf dem Mars hin. Diese Epoche fand auf dem Mars vor 3,3 bis 3,7 Milliarden Jahren statt. ( Diese Alterszahlen der verschiedenen geologischen Epochen auf dem Mars werden allerdings noch nicht einheitlich gehandhabt. Manche Wissenschaftler siedeln das marsianische Hesperium auch deutlich früher bei "lediglich" 2,9 bis 3,3 Milliarden Jahren an ).

Gerade der Umstand, dass es sich bei der Bildung der LLD's um "saure Lösungen" gehandelt haben soll, spricht allerdings meiner Meinung nach eher gegen die Wahrscheinlichkeit, dass sich in dieser Flüssigkeit einstmals Leben entwickelt haben kann... Die Umgebung eines LLD's erscheint mir somit eher als ein nicht ganz so vielversprechender Ort, um nach Spuren von einstigen Lebensformen auf dem Mars zu suchen. Der Gusev-Krater wäre aufgrund der jetzt nachgewiesenen Karbonat-Vorkommen eine eindeutig bessere Option für eine Suche nach solchen eventuell früher existierenden Lebensformen.

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

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Offline redmoon

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Re: Planet Mars
« Antwort #435 am: 27. Juni 2010, 12:40:38 »
Hallo,

nachdem zuletzt der Marsrover Spirit Karbonatvorkommen im Gusev-Krater nachweisen konnte, wurden jetzt in der nördlichen Tiefebene die dort bisher vergeblich gesuchten Tonminerale nachgewiesen. Dies deutet darauf hin, dass sich die "feuchte Periode" des Mars über den gesamten Planeten erstreckt hat. Mehr dazu auf unserer Portalseite : 
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/27062010122643.shtml 

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Bit

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Re: Planet Mars
« Antwort #436 am: 02. Juli 2010, 14:19:04 »
Hallo Leute,
ist man wirklich so überascht, das in der nördlichen Tiefebene früher mal flüßiges Wasser vorhanden war?

Auf der Erde ist die Kraterdichte auf dem Festland auch höher. Bei einem Impact in den Ozeanen spritzt es ganz gewaltig aber zu sehen ist danach nichts mehr.


Auf dem Mars war es früher genau so, nur das dort das Festland im Süden und der Ozean im Norden lag. Die Minerale, die sich in dem Ozean gebildet haben, sind auf den Grund gesunken und haben sich dort angereichert. Im Laufe der Zeit verlor der Mars seine zuvor dichte Atmosphäre und es wurde so kalt, das der Ozean bis zum Grund einfror.
Wenn jetzt in den gefrorenen Ozean ein Asteroid einschlägt wird das Eis weggesprengt, das verflüßigte Wasser verdampft in der dünnen Atmosphäre und ein Krater bleibt über.
Erst jetzt haben unsere Marssonden die Möglichkeit die gesuchten Mineralien zu entdecken.

websquid

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #437 am: 02. Juli 2010, 15:10:07 »
Auf der Erde ist die Kraterdichte auf dem Festland auch höher. Bei einem Impact in den Ozeanen spritzt es ganz gewaltig aber zu sehen ist danach nichts mehr.
Stimmt so nicht. Auch bei großen Einschlägen in die Ozeane gibt es Krater. Aber auf der Erde gibt es anders als auf dem Mars die Plattentektonik. Diese führt auf der Erde dazu, dass ozeanische Platten wieder versinken und aufschmelzen (sie sind schwerer als Kontinente und sinken darum unter diese). Dadurch ist der Meeresboden maximal 200 Mio Jahre alt, während die Kontinente über 4 Mrd Jahre alt sind. Allein durch diesen Altersunterschied gibt es an Land mehr große Krater als im Meer. (Kleine Körper können natürlich nur an Land Krater verursachen, da sie vom Wasser gestoppt werden).

Der Mars hat hingegen eine geschlossene Kruste und ist somit nicht in der Lage, seine Oberfläche zu erneuern.

mfg websquid

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Offline redmoon

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Re: Planet Mars
« Antwort #438 am: 03. Juli 2010, 14:05:34 »
Hallo Bit,

nein, man ist wohl nicht wirklich überrascht darüber, dass auch die nördliche Tiefebene des Mars mit Wasser in Kontakt gekommen ist...  ;)

Die jetzt gefundenen Tonminerale in der nördlichen Hemisphäre deuten jedoch darauf hin, dass der dortige Boden über "Dutzende bis Hunderte Millionen Jahre lang dem direkten Einfluss von Wasser ausgesetzt war", so Dr. Jean-Pierre Bibring von der Universität Paris. Hierfür konnte zuvor kein Nachweis erbracht werden.

Was aber immer noch fehlt ist der Nachweis, dass die gesamte nördliche Tiefebene einst von einem Ozean bedeckt war. "Unsere Studien haben keine Anzeichen dafür erbracht, dass die Lavaebenen im Norden durch Wasser verändert wurden", so Dr. Bibring.

"Young craters on the northern plains have very bouldery ejecta, which implies that the material they impacted into is hard like a basalt rather than soft marine sediments", so Tanya Harrisson von Malin Space Science Systems.
Junge Krater in der nördlichen Ebene zeigen sehr felsiges Auswurfmaterial, was darauf hindeutet, dass die für die Krater verantwortlichen Impaktoren auf einem harten Untergrund, z.B. Basalt, eingeschlagen sind und nicht etwa in relativ weichen maritimen Sedimentschichten...

Die zählbare geringere Kraterdichte im Norden wird durch das jüngere Alter der dortigen Oberfläche hervorgerufen und nicht etwa dadurch, dass die Asteroiden und Kometenkerne in der Frühzeit des Mars in einen dort befindlichen Ozean eingeschlagen sind.

Anzeichen dafür, dass die gesamte nördliche Tiefebene von einem in der jetzigen Zeit gefrorenen Ozean gebildet wird, auf dessen Oberfläche sich inzwischen Vulkanasche und Staub abgelagert hat, wurden übrigens immer noch nicht gefunden.

Dass muss nicht heißen, dass es nie einen Ozean im Norden gegeben hat. Es deutet lediglich darauf hin, dass, sollte er existiert haben, er bereits verschwunden war, bevor er aufgrund der sich verschlechternden Klimabedingungen komplett einfrieren konnte. Lokal begrenzte Eisvorkommen konnten unter der Oberfläche der nördlichen Tiefebene nachgewiesen werden - jedoch keine die gesamte Ebene umspannende Eisfläche...

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Bit

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Re: Planet Mars
« Antwort #439 am: 05. Juli 2010, 15:39:57 »
@websquid
Ich glaube du hast mich nicht richtig verstanden. Durchschnittlich soll der Meeresboden 80 Mio Jahre alt sein. In dieser Zeit sind einige Asteroiden auf das Festland eingeschlagen. Da das Meer etwa 70% der Erdoberfläche bedeckt müßten auch entsprechend mehr Einschläge dort sein.
Bekannt sind aber nur der Mjølnir über Norwegen und Montagnais vor Nova Scotia, Canada.

Mag sein das es noch mehr unentdeckte Krater auf dem Meeresboden gibt, aber wir können sie nicht sehen weil sie unter Wasser liegen.
Ähnlich vermute ich es auf dem Mars.

@redmoon
Zitat
Die zählbare geringere Kraterdichte im Norden wird durch das jüngere Alter der dortigen Oberfläche hervorgerufen und nicht etwa dadurch, dass die Asteroiden und Kometenkerne in der Frühzeit des Mars in einen dort befindlichen Ozean eingeschlagen sind.

Wenn man sich die Oberflächen der Eismonde Europa oder Enceladus ansieht entdeckt man auch nur sehr wenige Krater. Nicht nur Lava auch Eis bildet eine junge Oberfläche.

Zitat
Anzeichen dafür, dass die gesamte nördliche Tiefebene von einem in der jetzigen Zeit gefrorenen Ozean gebildet wird, auf dessen Oberfläche sich inzwischen Vulkanasche und Staub abgelagert hat, wurden übrigens immer noch nicht gefunden.

Wir finden aber immer mehr Meteoriten die die Staubschicht mal kurz wegpusten.
http://www.nasa.gov/mission_pages/MRO/news/mro20090924.html
und auf deutsch
http://www.scienceblogs.de/planeten/2009/10/eisshow-auf-dem-mars.php

Offline T.D.K.

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Re: Planet Mars
« Antwort #440 am: 05. Juli 2010, 19:05:51 »
Durchschnittlich soll der Meeresboden 80 Mio Jahre alt sein. In dieser Zeit sind einige Asteroiden auf das Festland eingeschlagen. Da das Meer etwa 70% der Erdoberfläche bedeckt müßten auch entsprechend mehr Einschläge dort sein.
Bekannt sind aber nur der Mjølnir über Norwegen und Montagnais vor Nova Scotia, Canada.

Mjølnir liegt aber nicht in der Tiefsee sondern noch auf dem Europäischen Kontinent, das Meer ist da keine 400m tief.
Und Montagnais liegt auch noch auf dem Nordamerikanischen Kontinent.
Im Atlantik z.B. wird neuer Meeresboden im Atlantischen Rücken gebildet und driftet dann zu beiden Seiten mit ca. 5cm/Jahr Richtung Europa/Afrika oder Amerika wo er dann unter den (leichten) Kontinenten wieder abtaucht. Der Meresboden ist also recht Jung und vielen veränderungen unterworfen. Und ein paar tausend Meter Wassertiefe stellen auch ein Hindernis für einen Asteroiden da. Wenn er nicht zu groß ist  ;)
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

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Offline redmoon

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Re: Planet Mars
« Antwort #441 am: 05. Juli 2010, 22:26:42 »
Hallo Bit,

Zitat von Dir :  "Wenn man sich die Oberflächen der Eismonde Europa oder Enceladus ansieht entdeckt man auch nur sehr wenige Krater. Nicht nur Lava auch Eis bildet eine junge Oberfläche."

Das bezweifle ich auch nicht. Ich bezweifle lediglich, dass die Oberfläche der gesamten nördliche Hemisphäre des Mars mehr oder weniger durchgehend aus einer kompakten Eisschicht besteht, welche von einem zugefrorenen Ozean herrührt, und jetzt von einer dicken Schicht aus Staub, Vulkanasche und Gestein überdeckt ist.

Auf der Nordhemisphäre des Mars ( und wohl nicht nur dort, sondern unter der gesamten Planetenoberfläche!!! ) existiert ein Permafrostboden, welcher Wassereis enthält. Das ist aber keine kompakte Eismasse, sondern das dort befindliche Eis ist vielmehr in einem relativ hohen Grad mit Staub, Sand und Gestein vermengt - es handelt sich also nicht um einen gefrorener Ozean. Die Permafrostböden auf der Erde haben sich ja auch nicht gebildet, weil Sibirien oder Alaska einst unter Wasser standen...

Und nicht jeder neu registrierte Impakt in diesen nördlichen Regionen des Mars legt auch Wassereis frei.

Ganz offensichtlich existieren in den gemäßigten Breiten auf dem Mars allerdings auch einige Stellen, an denen sich relativ reines Wassereis in größeren Mengen konzentriert hat. Aber auch diese Eismassen verfügen nicht über die Ausdehnung eines ehemaligen Ozeans, sondern sind lokal begrenzt. Alternativ-Vorschlag :  Es handelt sich hierbei nicht um einen gefrorenen Ozean, sondern vielmehr um die Überreste von Wassereis-Gletschern.

Ein Marsozean wäre aufgrund des Atmosphärenverlustes des Mars bereits vor Milliarden von Jahren verschwunden ( bzw. laut Deiner Meinung zugefroren ). Die Gletscher auf dem Mars könnten sich dagegen aufgrund der immer wieder auftretenden Verschiebung der Rotationsachse gegenüber der Bahnebene des Planeten noch bis vor wenige Millionen Jahren gebildet haben.

Dabei könnten diese Gletscher durch den Niederschlag von Wassereis entstanden sein. Durch die Achsenverschiebung erhöht sich die Sonnenlichteinstrahlung über dem Nordpol, dem Hauptreservoir von Wassereis auf der Oberfläche des Mars. Dadurch sublimierte mehr Wassereis als üblich in die Marsatmosphäre und lagerte sich anschließend wieder auf der Planetenoberfläche ab. An besonderen geologischen Formationen ( windgeschützte und nicht so stark vom Sonnenlicht bestrahlte Orte ) lagerte sich dabei mehr Eis ab als an anderen Stellen und bildete in relativ kurzen Zeiträumen ausgedehnte, aber trotzdem nur regional begrenzte Gletscher.

Computersimulationen haben gezeigt, dass wohl genau dies an den Flanken der Tharsis-Vulkane geschehen ist : 
http://www.esa.int/SPECIALS/Mars_Express/SEMS3PMZCIE_0.html  ( engl. ) 
Warum eigentlich nicht auch in der nördlichen Tiefebene?

Noch kurz zu den beiden von Dir erwähnten Monden :  Die geringe Verkraterung von Europa wird als ein Anzeichen dafür gewertet, dass die Oberfläche geologisch betrachtet sehr jung ist. Durch die Kraterzählungsmethode geht man von einem Alter von rund 30 Millionen Jahren aus. Das auf der Oberfläche des Jupitermondes erkennbare Netzwerk aus tiefen Furchen deutet auf einen ausgedehnten Kryovulkanismus hin, wodurch die dortige bis zu 20 Kilometer dicke Eiskruste auseinander gedrückt wird. Dieser Kryovulkanismus wäre dann auch für eine permanente Umgestaltung der Mondoberfläche verantwortlich und würde ältere Impaktkrater überdecken.

Das gleiche gilt auch für Enceladus. Auch hier wandelt der vom Südpol des Mondes ausgehende Kryovulkanismus die Oberfläche ständig um ( obwohl dieser Mond deutlich mehr Krater aufweist als Europa ). Die größeren Krater konzentrieren sich bei Enceladus auf dessen Nordhemisphäre ( gehört eigentlich nicht zum Mars-Thema, aber trotzdem...Hier die aktuellste Oberflächenkarte dieses Saturnmondes :  http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA12783 ).

In beiden Fällen ist also ein Kryovulkanismus dafür verantwortlich, dass die Oberflächen der Monde relativ "kraterfrei" erscheinen. Die dadurch bedingte Neugestaltung der Oberflächen erfolgt aber, auf einer geologischen Zeitskala gesehen, erst in der jüngsten Vergangenheit. Mit den gegenwärtigen oder ehemaligen Bedingungen auf dem Mars ist dies daher nicht zu vergleichen.

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Offline trallala

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Re: Planet Mars
« Antwort #442 am: 24. Juli 2010, 11:02:55 »
Für die Liebhaber größerer Bilder gibt es mal was feines:

Eine Karte des kompletten Mars aufgenommen von Mars Odysseys THEMIS Kamera.

Auflösung: 213.391 x 106.699 pixel  :o  8)
(Bei 300dpi entspricht das 18x9m)

Wer also gerade eine Turnhallenwand gestallten muss ...  ;D

Hier der Link zum Bild:
http://www.mars.asu.edu/data/thm_dir_100m/

Und hier noch ein Artikel dazu:
http://www.nasa.gov/mission_pages/odyssey/odyssey20100723.html

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Offline Terminus

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Re: Planet Mars
« Antwort #443 am: 24. Juli 2010, 11:19:23 »
(Bei 300dpi entspricht das 18x9m)

:o

Wer also gerade eine Turnhallenwand gestallten muss ...  ;D

;D gut gebrüllt, Löwe!

Bit

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #444 am: 08. August 2010, 19:45:01 »
Hallo Leute,
schon wieder gibt es in der nördlichen Region einen frischen Krater unter dem Eis ist.
http://hirise.lpl.arizona.edu/ESP_018273_2245

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Offline redmoon

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Re: Planet Mars
« Antwort #445 am: 09. August 2010, 00:03:59 »
Hallo Bit,

ja, ein weiterer relativ junger Impaktkrater in der nördlichen Tiefebene des Mars, welcher über einen Durchmesser von neun Metern verfügt ( nicht Kilometer - wie gegenwärtig bei HiRISE geschrieben... ) und dabei Eis zutage gefördert hat.

In dem erklärenden Text heißt es dann allerdings bezüglich diesen Eisvorkommen : 
"This ice is probably at the same depth and has a similar origin to that excavated by the Phoenix lander back in 2008. The area of exposed ice based on the HiRISE images is about 1-2 square meters..."

Die freie Übersetzung dazu :  Diese Eis stammt voraussichtlich aus der gleichen Tiefe und hat einen ähnlichen Ursprung wie die von dem Phoenix-Lander im Jahr  2008 nachgewiesenen Eisvorkommen. Das Gebiet, in welchem durch die HiRISE-Bilder Eis nachgewiesen werden konnte, umfasst etwa ein bis zwei Quadratmeter.

Unter anderem auch zu diesen Eisfunden der Phoenix-Mission könnt Ihr hier mehr lesen : 
http://www.raumfahrer.net/astronomie/planetmars/resultate_phoenix_1.shtml 

Übrigens befindet sich dieser neue Krater etwa 590 Kilometer ost-südöstlich des 104 Kilometer durchmessenden Mie-Kraters. Nochmals etwa 200 Kilometer west-südwestlich des Mie-Kraters befindet sich die Landestelle von Viking-2. Und genau in deren Umfeld wurde in der jüngeren Vergangenheit bereits früher Wassereis nachgewiesen, welches infolge von relativ jungen Impaktereignissen zutage gefördert wurde.

Vorläufig bleibe ich bei meiner Meinung :  Die Oberfläche der nördlichen Tiefebene des Mars ist in deren Untergrund mit Wassereisvorkommen durchsetzt. Diese Vorkommen sind dabei allerdings regional begrenzt und daher keine Überreste eines ehemaligen Ozeans, welcher aufgrund eines Klimawandels zugefroren ist und anschließend mit Sedimentablagerungen bedeckt wurde. Nach wie vor konnten die Orbiter keine kompakte Eismasse unter der Oberfläche nachweisen. Und erst eine solche kompakte Formation wäre in meinen Augen ein Beweis für einen gefrorenen Ozean...

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Bit

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #446 am: 13. August 2010, 13:41:33 »
Hallo redmoon,
mir ist zB die Tiefebene Arcadia Planitia zu flach als das sie der ehemalige Ozeangrund sein könnte und sich dort nur noch gefrohrenes Grundwasser halten konnte. Wenn man etwas sucht, dann findet man kleine Hügel die wie Inseln auf einem Ozean aussehen. Es fehlen nur noch die Palmen.  ;D

http://hirise.lpl.arizona.edu/PSP_009529_2260
Hier mit etwas mehr Gegend
http://viewer.mars.asu.edu/planetview/inst/ctx/P22_009529_2261_XN_46N165W#start

Ganz in der Nähe gibt es auch noch einen Krater der vollgelaufen ist. Ich vermute mal mit Wasser, so das man nur noch den kreisrunden Kraterwall erkennt.
http://hirise.lpl.arizona.edu/PSP_008883_2245

Daraus schließe ich das Arcadia Planitia ein gefrohrener Ozean ist und der Ozeangrund nicht sehr viel tiefer sein kann. Aber lt. Google Earth befinden wir uns an dieser Stelle ja auch schon 4km unter dem gedachten Meeresspiegel.

Bit

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #447 am: 27. August 2010, 17:48:11 »
Orcus Patera - rätselhafte Struktur zwischen großen Marsvulkanen

Zwischen den gewaltigen Marsvulkanen Olympus Mons und Elysium Mons befindet sich die merkwürdige geologische Struktur Orcus Patera. Dabei handelt es sich um eine sich etwa in Nord-Süd-Richtung erstreckende, ellipsenförmige Vertiefung mit einer Ausdehnung von 380 Kilometern Länge und 140 Kilometern Breite. Der Rand dieser so genannten Depression erhebt sich bis zu 1800 Meter über das nördliche Tiefland des Mars; der Boden von Orcus Patera liegt zwischen 400 und 600 Meter unterhalb der Umgebung. Die Aufnahmen der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betriebenen hochauflösenden Stereokamera HRSC auf der europäischen Sonde Mars Express zeigen Details von Orcus Patera in einer Auflösung von etwa 30 Metern pro Bildpunkt (Pixel).

http://www.dlr.de/DesktopDefault.aspx/tabid-1/117_read-26369/



Hallo Leute,
dieser deformierten Krater ist für mich durch einen Asteroid entstanden, der in einem sehr spitzen Winkel eingeschlagen ist. Das Innere des Kraters hat sich anschließend mit Wasser gefüllt was zu Eis gefrohren ist. So erkläre ich mir jedenfalls die topfebene Fläche im Inneren.

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #448 am: 27. August 2010, 17:57:58 »
Moin Bit,

dieser deformierten Krater ist für mich durch einen Asteroid entstanden, der in einem sehr spitzen Winkel eingeschlagen ist. Das Innere des Kraters hat sich anschließend mit Wasser gefüllt was zu Eis gefrohren ist. So erkläre ich mir jedenfalls die topfebene Fläche im Inneren.

Deine Erklärung ist aber leider falsch.

Bei 380 x 140 km hätte da ja wohl ein Riesenasteroid einschlagen müssen, aber da diese Fläche nur ~ 500 m tiefer ist als der umlaufende Rand, kann es kein Fremdkörper (Meteoroid, Asteroid oder Komet) gewessen sein. Ausserdem hinterlässt ein Fremdkörpereinschlag deutliche Spuren.

Jerry

klausd

  • Gast
Re: Planet Mars
« Antwort #449 am: 27. August 2010, 19:20:40 »
Deine Erklärung ist aber leider falsch.

Nö. Auf der DLR Seite steht:

Zitat
Zum einen ist Orcus Patera als ein großer, deformierter Impaktkrater betrachtet worden. [...]

Bit's Vermutung ist also in der Liste der Möglichkeiten enthalten.

aber da diese Fläche nur ~ 500 m tiefer ist

auch das erklärt er mit gefrorenem Eis (wahrscheinlich jetzt mit Staub überdeckt)

Ich mache mir die Argumentation nicht zu eigen, aber wiederlegt sehe ich das mit Deiner Aussage noch nicht.


Übrigens hatte ich das Thema bereits hier aufgegriffen  :)

Gruß, Klaus