ESO Teleskop ELT

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H.J.Kemm

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ESO Teleskop ELT
« am: 02. Dezember 2006, 08:34:22 »
Moin,

soeben gelesen in www.dradio.de:


Riese auf Sternenjagd
Europas Astronomen planen neues Großteleskop
Von Dirk Lorenzen

Astronomie. - Die weltweit leistungsstärkste Sternwarte betreibt die Europäische Südsternwarte Eso in Chile mit ihrem Very Large Telescope. Doch das Geflecht mehrerer kooperierender Teleskope genügt Astronomen noch nicht: mit einem "Extrem Großen Teleskop" wollen sie noch weiter hinaus schauen.

Das neue "European Extremely Large Telescope", kurz E-ELT, hat 42 Meter Durchmesser und es korrigiert das von Turbulenzen in der Luft verursachte Flimmern der Sterne.


Mit dem E-ELT wollen europäische Astronomen in die dunstige Wiege von Sternen schauen. (Bild: Eso)

Es ist das weltweit größte derzeit geplante Teleskop...

...erklärt Jason Spyromilio, Leiter des Projekts bei der Europäischen Südsternwarte Eso. Das neue Teleskop muss sehr groß sein, um auch noch sehr schwache Objekte im Kosmos zu entdecken. Es muss gestochen scharf sehen und es soll im Infrarotbereich arbeiten, also die Wärmestrahlung der Himmelskörper erfassen. Denn da spielt wissenschaftlich die Musik, findet Mark McCaughrean von der Universität Exeter:

In diesem Wellenlängenbereich leuchten junge, noch recht kühle Sterne, während sie sich langsam aufheizen. Wir können diese Sterne nur sehen, wenn wir in die Staubwolken blicken, in die sie noch gehüllt sind. Mit dem neuen Teleskop sehen wir im Infraroten durch den Staub hindurch direkt auf diese jungen Sterne - und auf die Planeten, die sich dort gerade entwickeln.

Ob junge Sterne, ferne Planeten oder die ersten Galaxien im ganz frühen Kosmos: Im Infrarotbereich sind viele faszinierenden Dinge zu entdecken. Deshalb wird auch der Nachfolger des Hubble-Weltraumteleskops in diesem Bereich arbeiten, ebenso wie ein in den USA geplantes 30-Meter-Teleskop, dessen Finanzierung aber noch unklar ist. Bei Europas 42-Meter-Teleskop schätzen Experten die Gesamtkosten für Entwicklung, Bau und Betrieb auf knapp eine Milliarde Euro. Diese Summe lässt sich aus dem laufenden Haushalt der Europäischen Sternwarte mit gezielten Projektzuschüssen der Mitgliedsstaaten aufbringen. Das Teleskop wird dann Phänomene im Universum in allen Details zeigen, die bisher im Unscharfen verschwimmen.

Es gibt Sterne im All, die sind 100 Mal schwerer als unsere Sonne, andere haben nur einige Hundertstel Sonnenmasse. Wir verstehen nicht, warum Sterne so unterschiedlich sind. Die wenigen Riesensterne dominieren unseren Kosmos: Sie explodieren als Supernova und verteilen schwere Elemente im All, aus denen wir bestehen. Dagegen gehen die kleinen Sterne fließend über in den Massenbereich der Planeten. Mit dem neuen scharfsichtigen Teleskop verstehen wir vielleicht den fundamentalen Prozess, der die Riesensterne mit den Supernovae ebenso steuert wie die kleinen Sterne und Planeten, auf denen wir leben.

Die Erwartungen an das neue Riesenteleskop sind groß. Doch die Astronomen müssen ihre Ungeduld noch etwas zügeln, erklärt Projektleiter Jason Spyromilio:

Wir hoffen, dass wir die ersten Beobachtungen etwa im Jahr 2016 oder 2017 machen. Derzeit läuft eine weltweite Studie, um einen geeigneten Standort auszuwählen. Da bietet sich wie bisher Chile an - aber auch die Kanarischen Inseln oder andere Orte sind möglich. Wir suchen den besten Platz für das beste Teleskop.

Ursprünglich hatten Europas Astronomen sogar ein 100 Meter großes Teleskop geplant. Da das innerhalb von zehn Jahren nicht realisierbar schien, setzt man jetzt auf ein 42-Meter-Teleskop. Doch auch damit ist die Spiegelfläche 25mal größer als bei den größten heutigen Instrumenten. Die Forscher stehen, fügt Jason Spyromilio nicht ohne Stolz an, vor dem größten technologischen Sprung in der Astronomiegeschichte, seit Galileo erstmals ein Teleskop an den Himmel gerichtet hat.


Weitere Informationen gibt es hier >>>>>

Jerry
« Letzte Änderung: 05. Dezember 2006, 00:01:08 von H.J.Kemm »

Astronomie-lady

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #1 am: 03. Dezember 2006, 21:54:31 »
Da komme ich mir mit meinem 76mm Newton richtig mickrig vor  ;D

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Offline Mary

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #2 am: 04. Dezember 2006, 19:39:50 »
Wenn das Teleskop auf der Erdoberfläche bleibt, wieso nennen wir es dann Weltraumteleskop? Ich finde, wir sollten da etwas genauer sein, weil sich sonst keiner mehr auskennt, ob das Ding im All ist oder auf der Erde.

H.J.Kemm

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #3 am: 05. Dezember 2006, 00:02:00 »
Moin Mary,

jau, Du hast recht. Ich habe den Titel geändert.

Jerry

Martin

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #4 am: 11. Dezember 2006, 22:23:53 »
Die ESO hat auch eine Pressemitteilung zum Thema herausgegeben. Demnach wurden 57 Mio Euro zur Verfügung gestellt um Detailstudien durchzuführen, die den Baubeginn des E-ELT innerhalb von 3 Jahren ermöglichen sollen.

Zitat
Dear subscribers,


European astronomy has received a tremendous boost with the decision from ESO's governing body to proceed with detailed studies for the European Extremely Large Telescope. This study, with a budget of 57 million euro, will make it possible to start, in three years time, the construction of an optical/infrared telescope with a diameter around 40m that will revolutionise ground-based astronomy. The chosen design is based on a revolutionary concept specially developed for a telescope of this size.

Read all details in ESO 46/06 at
http://www.eso.org/outreach/press-rel/pr-2006/pr-46-06.html


The ESO Messenger 126 - December 2006 issue - is now available in PDF format.
Highlights include: S. Warren et al.: Early Science Results from the UKIDSS ESO Public Survey; P. van der Werf et al.: Starburst Galaxies Under the Microscope: High Resolution Observations with VISIR and SINFONI; M. Hetterscheidt et al.: Probing the Universe Using a Mostly Virtual Survey: The Garching-Bonn Deep Survey; H. Kaeufl et al.: Good Vibrations: Report from the Commissioning of CRIRES; H. Bonnet et al.: Enabling Fringe Tracking at the VLTI.
The 60 page issue can be downloaded in full as a 38 MBytes PDF file from http://www.eso.org/gen-fac/pubs/messenger/


With kind regards,

The ESO Public Affairs Dept.
« Letzte Änderung: 12. Dezember 2006, 18:04:55 von Martin »

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Offline James

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #5 am: 20. Mai 2008, 17:48:20 »
Hi

Österreich wird heuer Mitglied der ESO.
Dann gibt es im September gleich mal ein Symposium über das ELT.

http://www.eso.org/public/outreach/press-rel/pr-2008/pr-11-08.html
Zitat
Austrian Science Minister Johannes Hahn announced the decision by the Austrian Government to seek membership of ESO from 1 July this year

http://www.eso.org/public/astronomy/projects/e-elt.html
Zitat
In September 2008 a symposium "Science with the E-ELT" will be held in Vienna, Austria at the JENAM 2008 meeting.

Gruß

gorgoyle

  • Gast
Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #6 am: 15. September 2008, 14:42:04 »
Ich hab ein größeres Bild gefunden, daß das E-ELT als Modell zeigt.

]

*EDIT* Die >>3,6MB-Version<< verlinke ich wohl besser nur. :)
« Letzte Änderung: 19. September 2008, 01:17:41 von H.J.Kemm »

SkyGuide

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #7 am: 19. September 2008, 00:45:32 »
Hi Leute,

Ich war letzte Woche auf der JENAM in Wien, dort wurde das ELT in allen Einzelheiten vorgestellt. Es verspricht tatsächlich ein großer Wurf zu werden, und kein kleiner Schritt.

Zumindest aus den bisherigen Simulationen, lässt sich schon beeindruckendes erahnen.

Übrigens mehr Fotos könnt ihr unter folgendem Link finden:
http://www.eso.org/gallery/v/ESOPIA/EELT

Gruß

H.J.Kemm

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #8 am: 30. Oktober 2008, 17:17:49 »
Moin,

die ESO scheint jetzt den geeigneten Standort für das *E-ELT* gefunden zu haben.

Es ist Cordón Macon, gelegen in der Provinz  Salta (Argentinien) auf  der gleichen Breite wie das Paranal Observatorium. Der *E-ELT* Aufstellungsort liegt ~ 4.650 m/NN hoch und ist  weit von jeglichen Turbulenzen.


Bild: eso.org/public

Jerry

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Offline James

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #9 am: 30. Oktober 2008, 22:45:08 »
Hallo

Ist das schon so?
In dieser Mitteilung der ESO vom 7. Oktober steht das es ein möglicher Standort ist, und die Entscheidung Ende 2009 getroffen wird.
Zitat
Several locations in the Northern and Southern hemispheres are being studied as possible sites for the future European Extremely Large Telescope (E-ELT). One is Cordón Macon, located in the Province of Salta (Argentina) at the same latitude as Paranal Observatory. The E-ELT candidate site is 4650 metres above sea level, far from turbulence generated by westerly winds from Cordillera de Los Andes thanks to the presence of the Salar de Arizaro in between. Tolar Grande (3600 metres above sea level) is the nearest village to Macon and is used as a base camp for site testing operations. A final decision about the future home of the E-ELT is expected at the end of 2009.
Aber immerhin gibt es zumindest einen ersten möglichen Standort.
Das ist gut....

Gruß, James

H.J.Kemm

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #10 am: 01. November 2008, 12:18:34 »
Moin James,

ich hatte auch geschrieben: die ESO scheint jetzt ...

Aber man hatte ja auch in Chile, Argentinien, Südafrika, Marokko,  dem Everest-Gebiet, Grönland/Alaska und der Antarktis nach einem geeigneten Standort gesucht.

Der jetzt genannte Platz scheint alle Bedingungen zu erfüllen.

Jerry
« Letzte Änderung: 01. November 2008, 12:19:14 von H.J.Kemm »

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Offline James

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #11 am: 04. November 2008, 09:45:24 »
Hallo
Zitat
Der jetzt genannte Platz scheint alle Bedingungen zu erfüllen.

Zu diesen Bedingungen hätte ich durchaus auch eine Frage.
Ganz oben auf der Liste werden übliche (was heißt schon üblich :-?) astronomische Anforderungen zu Sichtbedingungen sein. Eine Anforderung nach einem geringen Breitenunterschied zu ALMA, damit sich die Anlagen wissenschaftlich gut ergänzen können, ist mir von einem ESO-Papier bekannt (ELT-SWG-apr30-1.pdf vom 30. April 2006).
Aber ich hätte eine Frage nach einer möglichen weiteren Anforderung.
Beim VLT wurde großer Wert darauf gelegt, das Interferometrie möglich ist. Auch bei den Keck-Zwillingen auf Hawaii wird, so glaube ich, von der Interferometrie Gebrauch gemacht. Zumindest zwei Teleskope nebeneinander scheinen mir da wirklich viel Nutzen zu bringen.
Das ELT ist aber als einzelnes Teleskop ausgeführt.
Da es sich nicht gerade um ein kleines Teleskop handelt  :) und auch einiges an Finanzierungsbedarf zusammenkommt, ist es recht verständlich das man nicht gleich den Bau von zwei solchen Anlagen nebeneinander angeht (obwohl es schon seinen Reiz hätte  :))
Nach der langen Einleitung nun endlich die wirkliche Frage:
Ist wenigstens eine der Anforderungen die Forderung nach ausreichend Platz um vielleicht später doch noch einmal eine diesbezügliche Erweiterung der Anlage prinzipiell zu ermöglichen?
(vielleicht verbieten sich spätere Bauarbeiten in der Nähe der Anlage so und so, aber auch das VLT wurde nach und nach fertiggestellt - allerdings auch schon so geplant).

mit vielen Grüßen, James
« Letzte Änderung: 04. November 2008, 09:57:27 von James »

H.J.Kemm

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #12 am: 04. November 2008, 10:16:47 »
Moin James,

Eine Anforderung nach einem geringen Breitenunterschied zu ALMA

Hm, und warum hat man dann in Südafrika, Marokko, dem Everest-Gebiet, Grönland/Alaska und der Antarktis nach einem geeigneten Standort gesucht?

Ist wenigstens eine der Anforderungen die Forderung nach ausreichend Platz um vielleicht später doch noch einmal eine diesbezügliche Erweiterung der Anlage prinzipiell zu ermöglichen?

Na davon gehe ich doch aus. Dieser jetzt favorisierte Standort liegt oben auf einem Plateau, fernab jeglicher Zivilisation (Lichtverschmutzung), sodass es möglich sein wird, diese Anlage später bei Bedarf zu erweitern.

Jerry

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Offline James

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #13 am: 04. November 2008, 10:28:59 »
Hallo Jerry

Das war so gemeint:
Wenn schon ein Standort im Raum Chile, Argentienien, oder generell Südhalbkugel, dann auch in der Nähe der geographischen Breite von ALMA.
Dazu ein Zitat aus dem oben genannten Dokument auf Seite 97:
Zitat
Given the distribution of potential sites around the world, the ELT will be located either within a few degrees of ALMA or more than 40-50 degrees away in geographical latitude.
A large latitude difference will have serious negative consequences for scientific synergy between the two facilities. Considering the importance of both facilities in the coming decades, this should be a major factor in selecting the site for the ELT.

Grüße, James
« Letzte Änderung: 04. November 2008, 10:32:30 von James »

H.J.Kemm

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #14 am: 04. November 2008, 10:46:58 »
Moin James,

jau, wer richtig lesen kann hat Vorteile.

Jetzt ist mir das klar: also erst mal versuchen in der Nähe von *ALMA* und wenn da nichts ist, dann irgendwo anders.

Jerry

H.J.Kemm

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #15 am: 19. Juni 2009, 02:51:52 »
Moin,

die Finanzierung für den Bau des *E-ELT* ist noch nicht gesichert. Die Gesamtkosten sollen nach derzeitigen Planungen lt. ESO bei ca. 1 Mrd. € liegen; auch ist der Standort noch nicht geklärt.

Jerry

H.J.Kemm

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #16 am: 02. September 2009, 02:51:30 »
Moin,

hier ist doch der superoptimale Standort >>>

Wissenschaftler scheinen den perfekten Ort für eine Sternwarte gefunden zu haben. Im australischen Territorium in der Antarktis, auf dem *Ridge A Plateau* in  4.053 m Höhe, wollen sie künftig ungestört von Wind, Wetter und Feuchtigkeit die Sterne beobachten.

Für die Fachleute ist schon seit längerem klar, dass ein Teleskop in der Antarktis fast genauso gute Bilder aufnehmen kann wie das HST im Weltraum, es gibt dort nämlich sehr wenig atmosphärische Turbulenzen, die anderswo auf der Erde dazu führen, dass die Sterne zu blinken scheinen darüberhinaus ist der Himmel in diesem Bereich sehr viel dunkler als anderswo.

Na denn man los.

Jerry

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Online Schillrich

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #17 am: 02. September 2009, 07:32:59 »
Guten Morgen,

hat ein polnaher Standort nicht auch einen Nachteil: Beobachtungsmöglichkeiten? Direkt am Südpol sähe man immer die selbe Himmelshalbkugel, wohingegen äquaotnahe Standorte mit ihrer Halbkugel um die/mit der Erde rotieren.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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H.J.Kemm

  • Gast
Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #18 am: 02. September 2009, 08:07:07 »
Moin Daniel,

hat ein polnaher Standort nicht auch einen Nachteil: Beobachtungsmöglichkeiten?

Das mag schon sein; aber wenn dort ein Teleskop den Himmel abfährt, dann kommt soviel Material zusammen, dass sehr viel Helfer benötigt werden um die Daten auszuwerten. Und auch in diesem engen Sichtfenster gibt es genung interessante Objekte.

Jerry

Kreuzberga

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #19 am: 02. September 2009, 10:39:45 »
Ich glaube eine Standortentscheidung für das E-ELT steht Anfang nächstes Jahr an.

Man sucht ja schon seit ein paar Jahren nach dem optimalen Standort. Ganz vorne mit dabei sind weiterhin Chile (La Silla, Paranal), Argentinien und die Kanaren (La Palma). Also alles in der Nähe bestehender ESO-Infrastruktur.

Die Antarktnis kommt für das E-ELT vor allem aus logistischen und bauökonomischen Gründen nicht in Frage.

*

Online Schillrich

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #20 am: 26. November 2009, 09:45:07 »
Hallo,

ich habe gerade einen Artikel zum E-ELT bei spektrum-plus gelesen. Die Ausmaße der Anlage sind enorm. Bildlich muss man sich einen Stadionbau vorstellen, der da in den Bergen errichtet werden soll.

Wichtige Standortanforderungen sind nicht nur die astronomischen Wünsche, denn dann wäre die Atacamawüste wohl der beste Standort, auch wegen der Synergien zu anderen Observatorien. Aber der Leistungsbedarf liegt im Bereich einer kleinen Stadt, Transportanbindungen müssen vorhanden sein, Platz für das "Stadion" muss da sein. E-ELT stellt eine neue "Klasse" Infrastruktur dar. Daher dürften die anderen Standorte wohl auch attraktiv(er) sein, v.a. verglichen mit den Standortentscheidungen früherer Observatorien.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline Volker

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #21 am: 26. November 2009, 16:44:04 »
Hallo,

hab' im Oktober einen Vortrag von Marc Sarazin, der bei der ESO fuer die Standortwahl fuer das EELT zustaendig ist, gehoert (auf der CTA Tagung in Zuerich). Bin zwar ein bisschen davongedaemmert, aber interessant fand ich, dass im Augenblick der Standort La Silla bessere Wetterdaten zeigt als Paranal (bei der Auswahl fuer's VLT war's gerade mal anders herum). Jedenfall, 15 Standorte sind fuer's ELT weltweit untersucht worden, u.a. La Silla, Paranal, Uzbekistan, Namibia (wo die HESS Teleskope stehen), Argentinien, Kanarische Inseln (da ist's zwar gerne mal wolkig, aber die ESO haette natuerlich lieber einen Standort naeher vor der Haustuer), Marokko, Hawai, Mexico, Tibet...

Antarktis ist auf jeden Fall nicht dabei, obwohl ja nun ein neues Teleskop auf dem 'Dome C' errichtet wird (aber nicht so ein grosses Teleskop).

Gruss,
Volker
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Offline James

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #22 am: 30. November 2009, 09:38:35 »
Hoila

Also, als erstes möchte ich mal anführen, das, wenn man sich so durchliest was man mit dem E-ELT so alles vorhat, man sich wirklich auf 2018 freuen kann. Wenn sie es bis dahin schaffen.

Aber zur Standortauswahl hätte ich mal eine Frage.
Wie NAH darf ein möglicher Standort des E-ELT den Standorten der Anlagen in LaSilla und Cerro Paranal kommen?
Direkt am Cerro Paranal geht es sowieso nicht. Erstens ist die (abgetragene) Kuppe voll, und zweitens wird es warscheinlich auch nicht so toll sein wenn zu nahe Erdbewegungen durchgeführt werden (und die werden bei der Größe der geplanten Anlage ja auch nicht gerade eine "sanfte" Angelegenheit sein).

Könnte es schon reichen, wenn man z.B. den "rechtesten Hügel" im Bild nimmt, was den Vorteil hätte, das man für die Bauarbeiten UND den späteren Betrieb die Versorgungsinfrastruktur des VLT mitbenützen kann?

viele Grüße, James

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Offline Volker

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #23 am: 30. November 2009, 09:53:00 »
Hallo,

das mit den Erdbeben in der Region ist, denke ich, nicht so tragisch. Das sind ja in der Regel keine starken Beben, und so haeufig kommt das auch nicht vor. Das verdirbt einem nicht gleich die Beobachtung. Auf La Silla hatte ich ein paar Beben, die ich erst im Nachhinein als solche erkannt habe. Da die Nachfuehrung aktiv ist, kann man zumeist einfach weiterbeobachten als sei nichts gewesen.

Zum Standort: La Silla ist ja nun noch nicht soooo vollgestopft und der Berg ist auch nicht so fuerchterlich steil. Beim Paranal weiss ich das nicht so genau. Man moechte aber ja immer gerne bestehende Infrastruktur nutzen, daher denke ich schon, dass man das Teleskop nah am VLT errichten wuerde, und nicht auf einem anderen Berg.

Gruss,
Volker
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Offline James

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Re: ESO Teleskop ELT
« Antwort #24 am: 30. November 2009, 09:54:48 »
Sorry Volker

ich hab meinen Text noch mal geändert....  (aber da hatte ich deine Antwort noch gar nicht gelesen....   du warst so schnell)
weils eh klar ist das direkt am Cerro Paranal nichts mehr geht.
Und ich meinte nicht BEBEN sondern Erschütterungen durch die Erdbewegungen.

Sorry noch mal