Ich nehme an, dass sich die vorherigen Post auf dieses Dokument im Link beziehen:
http://bbs.9ifly.cn/plugin.php?id=freeaddon_pdf_preview:pdf&pid=356369&aid=82504&md5hash=7f7e925dd49329f8b9080cd4fcf0ae7bAusgehend von dieser Annahme ein paar Gedanken dazu:
Hier handelt es sich eher um eine grundsätzliche Betrachtung zum Stand der internationalen Entwicklungen und beispielhaft zu Basisdaten der „Wettbewerber“ für die neuen Raumschiffe. Das kann durchaus eine Datenerhebung zur Definition der Entwicklungsziele für die nächste Generation chinesischer Raumschiffe darstellen. So als Art „Anlage Nr. 1 zum Projektantrag“.
Dann gleich noch 2 Varianten vorzuschlagen ist ja fast schon Standard und in diesem Falle auch sinnvoll. Ordentlich aufbereitetes Benchmark beim Projektantrag führt zu klaren Projektzielen und zwingt die Entscheidungsebene auch Informationen wahrzunehmen, die manchmal gewollt oder ungewollt ausgeblendet werden (würden).
Damit kann das Thema Kapazitäten und Kosten(arten) auch gleich noch auf einer ordentlichen Basis diskutiert werden, bzw. die Vorteile des bisherigen Produkts werden doch länger gewürdigt.
Der Umsetzungszeitraum, bis dieses neue System „fliegt“ liegt sicher eher im langfristigen Bereich- größer 10 Jahre.
Zum einen besitzt China für die bemannten Missionen mit dem Shenzhou-Raumschiff ein einsatzbereites System, dessen Peripherie auch etabliert ist. Alle Aufgaben im erdnahen Bereich sind damit aus aktueller Sicht gut erfüllbar. Potentiale, wie Mondmissionen sind grundsätzlich als machbar einzuschätzen, insbesondere auch durch Designanlehnung an die Sojus und verwandte Typen.
Durch die Skalierung von Komponenten innerhalb der Chang’e- Projekte werden da auch weitere Anwendungsaspekte für das Raumschiff grundvalidiert.
Die nächsten Jahre werden mit dem Aufbau und Betrieb der neuen modularen Raumstation auf Shenzhou voll zurückgreifen können. Sondermissionen mit autonomem Flug oder automatisierte Anwendungen sind wohl auch durchführbar.
Ökonomische Aspekte sprechen ebenfalls für einen vordergründigen Einsatz der bisherigen Systeme um diese Aufgaben zu erfüllen.
Das neue System richtet sich darüber hinaus auf einen Zeitpunkt, an dem das Shenzhou System etabliert und bis zu seinen Machbarkeitsgrenzen hin genutzt wurde.
Dabei werden Projekte Richtung Mond und weiter sicher auf Basis des neuen Systems durchgeführt werden. Dabei ergibt sich im Gesamtsystem aber auch die Notwendigkeit der Entwicklung und des sicheren Betriebs neuer Raketen, Oberstufen und weiterer Systeme.
Da insbesondere bei den Raketen gerade neue Generationen an den „Start“ gehen, macht es Sinn, für diese die Systemanforderungen, Schnittstellen, Einsatzprofile etc. schon jetzt so zu definieren, sodass sie für die Zukunft gut gerüstet sind. Wenn das neue System u.a. mit LM-5 betrieben werden soll, so hat das natürlich schon jetzt (bzw. rückwirkend) Auswirkungen auf das LM-5 Design hinsichtlich Flugprofil, max. Beschleunigungen „man rated“-Thematik etc.
Damit muss natürlich jetzt schon die Basis für das neue System etwas klarer definiert werden um bei den potentiellen Trägerraketen berücksichtigt zu werden. Die LM-5 kann dann Richtung Mond und Mars für unbemannte Missionen ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit schon mal unter Beweis stellen.
Das bemannte Einsatzpotential der LM-5 sollte auch bei potentiellen Vergleichen mit Ariane 6 Berücksichtigung finden.
Für Shenzhou sehe ich locker bis zu 20 Jahre aktive Einsatzzeit mit ähnlichen Modifikationsgenerationen wie für Sojus und ähnliches Einsatzprofil. Interessant wird aus meiner Sicht noch die Frage, ob es beim neuen System stärkere Anlehnungen an z.B PTK NP geben wird.
dksk