In der heutigen Zeit ist im Entwicklungsbereich das technische Benchmarking integraler Bestandteil der Strategie.
Dazu gehört die Beschaffung bzw. strukturierte Sichtung von öffentlich bzw. legal zu beschaffenden Informationen, Bilder, Dokumente, Modelle, Hardware etc. Dann wird dem Reverse Engineering auch immer mehr Raum eingeräumt und die entsprechenden Methoden werden auch immer professioneller. Reiseberichte und weitere Außenwirkungsmaßnahmen mit Schnittstellen zu interessanten Produktbereichen müssen dann auch entsprechend ausgewertet werden.
Das ganze Thema Informations- bzw. Wissensmanagement kommt dann auch mal richtig zum Tragen. Es ist manchmal fast unglaublich wieviel Informationen öffentlich zugänglich sind, aber nicht in Zusammenhang gebracht werden bzw. deren Beziehung nicht erkannt wird/werden kann obwohl „alle“ danach suchen.
Aspekte, wie Patentüberwachung des Wettbewerbs und bestimmter ausgewählter Klassifikationsbereiche nehmen auch immer mehr Raum ein. Entsprechende Datenbankdienstleistungen sind auch Stand der Dinge.
Mit der Summe solcher Informationen – insbesondere Veränderungen von Ständen kann man schon eine sehr gute Grundlage für die „investigative Konstruktion“ legen.
Dass damit Jahrzehnte der eigenen Entwicklung übersprungen werden können wage ich zu bezweifeln. Es ist aber als Gesamtprozess unabdingbar, wenn man vorne mitspielen möchte.
Interessanter Nebeneffekt: als Abfallprodukt entstehen manchmal Quasistandards, die den Einstieg erleichtern – aber auch die Austauschbarkeit im Falle eines Lieferantenwechsels begünstigen.
Wenn dann noch Hardware mit zugehöriger offizieller Dokumentation und ggf. entsprechendem Schutzrecht zusammengebracht, verglichen, getestet und im Detail analysiert wird, kommen dann auch noch teilweise ganz neue Erkenntnisse zustande, die oft auch erst mal richtig interpretiert werden müssen.
Das Ganze benötigt aber auch entsprechende Kappa, sowohl finanziell als auch personell. Das betreuende Personal muss dann auch aus entsprechenden Spezialisten bestehen, die interdisziplinär und gesamtheitliche denken und arbeiten und bestenfalls auch viel Erfahrung haben, bzw. sehr kreativ diskutieren können
Damit kann man schon sehr gute Ergebnisse erzielen. Und der Respekt vor der technischen bzw. kreativen Leistung von anderen Menschen steigt stetig, insbesondere wenn manchmal die Randbedingungen oder Problemstellungen auch bekannt sind oder erahnt werden können.
Auf der Basis kann man auch eigene Entwicklungsplanungen und Ergebnisse bzw. Zwischenstände einer erweiterten Bewertungsbasis gegenüber einschätzen.
Auf den Aspekt des personengebundenen Wissens, welches auch offiziell die Seiten wechseln kann, bzw. illegale Informationsbeschaffung klammere ich hier gezielt aus. (Sind aber auch Quasistandards)
dksk