Russische Trägerrakete: RUS-M

  • 91 Antworten
  • 46828 Aufrufe

Martin

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #25 am: 11. Juli 2010, 07:55:51 »
Folgende Abstammungsgeschichte:
RD-170 für Energija-Buran (man-rated!), wiederverwendbar, 1-Achse schwenkbar, 4 Brennkammern
RD-171/RD-171M für Zenit, nicht wiederverwendbar, 2-Achsen schwenkbar, 4 Brennkammern
RD-180 wie RD-171, aber nur 2 Brennkammern
RD-191 wie RD-171, aber nur 1 Brennkammer

Man hat dabei aus den Triebwerken keine Systeme entfernt, damit sind die Triebwerke von Atlas V (darum soll die ja auch beim zukünftigen Crew-Transport eingesetzt werden), Rus-M und auch Angara man-rated.

mfg websquid

Das RD-180 der Atlas V ist meines Wissens nicht man-rated. Selbst wenn es das in Russland ist, bedeutet das nicht das es auch in den USA man-rated ist.

websquid

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #26 am: 11. Juli 2010, 12:35:14 »
Sagen wir mal so: Prinzipiell enthält das RD-180 alle Systeme des RD-170, um man-rated zu sein. Technisch dürfte das kein Problem sein.

Aber es stimmt, das  RD-180 (wie auch das RD-191) ist im Moment nicht für man-rated Einsätze zertifiziert, aber das müsste leicht zu machen sein.

mfg websquid

knt

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #27 am: 11. Juli 2010, 12:42:57 »
Allerdings steht in der Meldung nichts davon, welches Unternehmen das ist und was für ein Konzept das sein soll. Weiß da vielleicht jemand mehr?
GKNPZ Chrunitschew hat Angara. TsSKB-Progress die RUS-M. Bleibt beinahe nur noch NPO Maschinostrojenija übrig? Die bauen aktuell die Proton und militärische Raketen.

Die russische Raumfahrtindustrie wird allerdings gerade (nun schon seid einer Weile und bestimmt noch eine ganze Weile lang) umstrukturiert. Ich hoffe ja, das da kaum ein Stein auf den anderen bleibt, und man die Kompetenzen sinnvoll bündelt (z.B. in Träger, Schiffe/Module, Satelliten, Bodeninfrastruktur)

websquid

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #28 am: 11. Juli 2010, 12:52:39 »
Bleibt beinahe nur noch NPO Maschinostrojenija übrig? Die bauen aktuell die Proton und militärische Raketen.
Stimmt nicht, die Proton wird von Chrunitschew gefertigt. Die wurde von NPO Masch nur entwickelt, aber nicht gefertigt.

Es gab auch mal irgendwo die Meldung, dass Energija eine Rakete für 20t und 60t haben will. Vielleicht handelt es sich da jetzt wieder drum?
Gibts nicht in irgendwelchen russischen Foren (NovKos?) irgendwas dazu, was uns jemand hier mitteilen könnte (Ich kann kein russisch :()

mfg websquid

rm39

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #29 am: 26. August 2010, 17:55:31 »
RUS-M Design steht fest

Nach mehr als einem Jahr der Arbeit legten die Entwickler (TsSKB-Progress) von "Russlands Rakete der nächsten Generation" ihr Projekt der offiziellen Überprüfung durch die nationale Raumfahrtbehörde vor. Am Mittwoch, dem 25. August, hielt Roskosmos eine Sitzung seines wissenschaftlichen und technischen Rats ab, um das vorläufige Design der zukünftigen Rakete zu beraten und zu genehmigen. Das Ereignis wird als ein Hauptmeilenstein im Projekt betrachtet, ein offizieller Beschluss des vorläufigen Designs und der Anfang einer umfassenden Entwicklung der neuen Familie von RUS-M Raketen.
Mehr dazu hier:
http://www.russianspaceweb.com/index.html

rm39

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #30 am: 26. Oktober 2010, 19:01:40 »
RUS-M geht in die nächste Designphase

Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos begann in der letzten Woche eine neue Phase in der Entwicklung der RUS-M. Es gab eine Ausschreibung für die Arbeit am so genannten Technischen Projekt. Das Technische Projekt ist eine russische Bezeichnung davon, was im Westen als Phase B oder ein ausführliches Design bekannt ist. Es ist die zweite Phase für die Forschung und Entwicklung des Fahrzeugs oder eines Systems im Anschluss an das vorläufige Design.

Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos plant 1.63 Milliarden Rubel (53,5 Millionen $) für die jahrelange Arbeit innerhalb des Technischen Projektes ein. Die formelle Prüfung von Angeboten der Industrie und die Vergabe des Vertrags für das Technische Projekt ist für den 22-23. November 2010 geplant.

In Anbetracht des Gebrauches der flüssigen Wasserstoff an Bord von RUS-M, bat Roskosmos die Entwickler im Laufe des Technischen Projektes während 2011 zu bewerten, ob der Aufbau der Wasserstoffproduktionsstätte in Wostotschny oder die Lieferung des flüssigen Wasserstoffs von einer anderen Seite wirtschaftlicher sein könnte.
Quelle

websquid

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #31 am: 24. Januar 2011, 22:28:22 »
Uns fehlt hier ja tatsächlich ein Überblick über die einzelnen Versionen, den werd ich jetzt mal nachreichen :)
Ich bezieh mich hier auf Angaben aus der russischen Wikipedia, ich hoffe mal, dass die dem aktuellen Stand entsprechen :)
http://ru.wikipedia.org/wiki/Русь-М

Demnach sind inzwischen vier Versionen geplant. Im wesentlichen werden dafür zwei Stufen verwendet. Die erste Stufe wird wie bekannt mit dem RD-180V ausgestattet und  180t Treibstoff aufnehmen. Die zweite Stufe verwendet vier Triebwerke vom Typ RD-0146E und soll 46,5t Treibstoff aufnehmen.

Die einzelnen Versionen sollen sein:

Rus-MS: Die kleinste Version mit einem Block in der Erststufe und dem Block I der Sojus 2.1b als zweiter Stufe. Dieses Modell soll mit 6,5t in den LEO die Sojus U ersetzen.

Rus-MP: Das ist die bekannte Version mit drei Boostern als erste Stufe und der LH2-Zweitstufe. Der Fokus liegt auf diesem Modell als Träger für das PPTS. Die Nutzlast soll 23.8t für den LEO betragen.

Rus-MT-35: Durch Hinzufügen von zwei weiteren Boostern an die Rus-MP kommt man auf 35t Nutzlast.

Rus-MT-50: Wenn man diese insgesamt 5 Booster streckt erreicht man eine Nutzlast von etwa 53t.

Soweit zu den bekannten Fakten, jetzt meine Meinung:
Auch wenn man vor allem die Rus-MP will, die Rus-MS fliegt eher! Die Entwicklung der zweiten Stufe dürfte doch etwas länger dauern als die der ersten, da Wasserstoff in Russland nicht üblich ist. Daher bietet diese Version eine gute Gelegenheit, die erste Stufe für den Flug zu qualifizieren und die Lücke zu füllen, die mit der Evolution der Sojus entstanden ist.

Generell scheint dieses modulare System durchaus sinnvoll zu sein, allerdings glaube ich nicht an eine kommerzielle Konkurrenzfähigkeit im Vergleich zur Angara, da der Aufwand bei der Rus-MP deutlich größer ist als bei der ähnlich leistungsfähigen A5. Die MS und MT-50 könnten allerdings durchaus sinnvoll sein, die MT-50 mit 11t GEO Nutzlast kann man schon als Konkurrent für die Ariane 5 betrachten.

Was wird die Rus-M für die Sojus bedeuten? Sicher nicht das Ende. Wenn man die LH2/LOX-Stufe verkürzt sollte sie auch auf der Sojus einsetzbar sein. Damit hätte man die Sojus-3, je nach Ausführung mit 13-17t Nutzlast, die auch von Kourou einsetzbar wäre. Das wäre eine durchaus interessante Rakete, die als Spin-Off der Rus-M entstehen könnte.

mfg websquid

knt

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #32 am: 26. Januar 2011, 10:23:54 »
Generell scheint dieses modulare System durchaus sinnvoll zu sein, allerdings glaube ich nicht an eine kommerzielle Konkurrenzfähigkeit im Vergleich zur Angara, da der Aufwand bei der Rus-MP deutlich größer ist als bei der ähnlich leistungsfähigen A5.
Die Aussage verstehe ich nicht ganz. Welchen Aufwand meinst du da?

websquid

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #33 am: 26. Januar 2011, 15:11:37 »
Den Produktionsaufwand. Die Rus-MP braucht 3 RD-180 und 4 RD-0146 Triebwerke. Die Angara A5 kommt mit 5 RD-191 (also quasi 2 1/2 RD-180 ;)) und einem RD-0124 Triebwerk aus. Allein schon die Produktion der Triebwerke ist also definitiv deutlich teurer. Für die Rus-MP braucht man eine wahrscheinlich ziemlich teure LH2/LOX-Stufe, während die Angara mit der vergleichsweise günstigen Kombination RP1/LOX fliegt. Das dürfte im Vergleich die Rus-MP teurer machen, auch wenn man für die Angara A5 insgesamt 6 statt 4 Stufen wie bei der Rus-MP braucht.

mfg websquid

knt

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #34 am: 26. Januar 2011, 15:33:59 »
hm, gute argumente  - danke.

websquid

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #35 am: 09. Februar 2011, 23:03:02 »
Inzwischen haben wir auch einen Portalartikel zur Rus-M:
http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/raketen/rus_m.shtml

Die Neugestaltung der Raketenrubrik läuft Schritt für Schritt...

Offline Hegen

  • ****
  • 335
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #36 am: 10. Februar 2011, 11:27:07 »
In der Portal-Info zu RUS-M Daten ist die erste Version MS als MP bezeichnet.
Gruß
Hegen

websquid

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #37 am: 10. Februar 2011, 15:10:38 »
In der Portal-Info zu RUS-M Daten ist die erste Version MS als MP bezeichnet.
Gruß
Nicht mehr ;)

Poseidon

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #38 am: 16. März 2011, 04:10:43 »
Die Angara wird ebensowenig eine Konkurrenz zur RUS-M sein, wie die Proton zur Sojus.

Ausserdem kommt es nicht nur auf die Anzahl der Triebwerke an. Kleinere Antriebe kann man in Massen produzieren und damit viel kompensieren.

Natürlich muss man aufpassen keine zweite N1 zu bauen, aber auch in der Sojus werken jede Menge solche Teile und die hat ja wohl bewiesen das das Konzept erstens ökonomisch ist und auch sehr zuverlässig.

RUS-M ist vom Konzept her ideal und ein Quantensprung. Dinosaurier wie die ARES V braucht kein Mensch, sind zu teuer und haben zuwenig Markt.

Die Zukunft gehört den modularen Trägern, wir Europäer sollten das am besten wissen schliesslich waren wir mit der Ariane da Vorreiter.  ;)

knt

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #39 am: 24. März 2011, 12:47:06 »
Als einen Quantensprung sehe ich RUS-M nicht an. Fairer weise muss man sagen, das es sich dabei um eine "Weiterentwicklung" der Delta 4 handelt, die das modulare Prinzip wohl als erstes erfolgreich umgesetzt hat. Von der Angara und der RUS-M erwarte ich deshalb auch eine Perfektion dieses Prinzips.


Poseidon

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #40 am: 25. März 2011, 01:28:22 »
Naja die RusM spielt schon in einer anderen Liga als die DeltaIV. Hat ja um einiges mehr an Nutzlast vorzuweisen, wenn sie den so kommt. Hoffentlich läuft es besser als bei der Angara sonst sehen wir der Erststart irgendwann so um 2025 herum  ;)

websquid

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #41 am: 25. März 2011, 09:51:00 »
Naja die RusM spielt schon in einer anderen Liga als die DeltaIV. Hat ja um einiges mehr an Nutzlast vorzuweisen
Eigentlich nicht. Die Rus-MP hat etwa die gleiche Nutzlast wie die Delta IV Heavy. Der Unterschied ist nur, dass bei der Rus-M bis zu fünf Module statt drei gebündelt werden sollen.

Und was die Rus-M betrifft, hab ich eigentlich noch einen Wunsch an die Konstrukteure: Verwendet nicht nur in der Rus-MT50 die gestreckten Module! Die kann man genau so gut in den kleineren Versionen verwenden und diese so in der Leistung steigern. Man will für die bemannte Version ja die 80%-Drosselung der Triebwerke nutzen, um diese zuverlässiger zu machen, aber für unbemannte Flüge gehts ja wohl auch anders. Dann könnte man mit drei Modulen auf etwa 30t in den LEO kommen, mit einem auf 8-9t. Beide Raketen wären interessant, da die kleine dann komplett die derzeitige Sojus ersetzen kann (Rus-MS mit 6,5t die Sojus-U, -FG, -2.1a, "Rus-MS8" die Sojus-2.1b). Dadurch könnte man sich komplett auf die Produktion der Sojus-2-3 und -1 konzentrieren, die eine andere Zentralstufe als die aktuellen Versionen haben werden. Die "Rus-MP30" hingegen würde die Lücke zwischen Angara-5/Rus-MP und Rus-MT35/Angara-7 füllen. So ein Modell könnte auch kommerziell in einer Liga mit der Ariane 5 spielen.

Von so einer Entwicklung ist zwar derzeit nichts zu hören, aber ich hoffe, dass das so kommt, wenn die Rus-MT50 fliegt (was hoffentlich nicht erst 2025 ist, aber die Befürchtung ist begründet ;D)

Poseidon

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #42 am: 27. März 2011, 21:36:43 »
Delta IV etwa 25T zum LEO
Rus-M 50T zum LEO

sehe ich als andere Liga an.

Sonst könnte man ja auch behaupten die Sojus und Zenit sind gleichwertig.

Das man durch weiteres bündeln die Nutzlast steigern kann trifft auf viele andere Träger ebenso zu.

Aber bei der Delta IV sehe ich da momentan keinen konkreten Ansatz.


tobi453

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #43 am: 27. März 2011, 21:54:58 »
Also ich glaube nicht, dass die Rus-M vor 2020 fliegt, da macht Russland zur Zeit zuviel: neues Startzentrum, Angara, RusM, PPTS, OPSEK etc... Eigentlich muss man sich die Frage stellen, ob sie überhaupt fliegt. Da sie ja vor allem für bemannte Flüge eingesetzt werden soll, macht das nur Sinn, wenn das neue Raumschiff kommt. Ich glaube aber nicht, dass es so schnell kommt. Man wollte doch nur zeigen, dass man ein Gegenkonzept zu Constellation hat, jetzt ist Constellation weg und daher glaube ich nicht, dass das Raumschiff hier so schnell kommt. Es ist ja auch schon still darum geworden und viel Geld wurde ja auch nie investiert.

Außerdem kleinste Version 6,5 Tonnen Nutzlast und größte Versionen 50 Tonnen? Da braucht man aber mindestens zwei verschiedene Oberstufen. Aber ich glaube sowieso nicht, dass die große Version kommt. Für Atlas & Delta gab es auch diverse Konzepte aber eine Rakete ohne Nutzlast, was bringt das schon? ;)

websquid

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #44 am: 27. März 2011, 22:15:15 »
Tobi, das Programm läuft gerade einfach in einer Phase, wo es kaum Neuigkeiten geben kann. Das Grundkonzept steht fest, die aktuelle Projektphase wurde vor ein paar Monaten plangemäß beschlossen und finanziert. Man arbeitet jetzt halt die nötigen Punkte ab, aber da Roskosmos nicht die NASA ist gibt es da eben wenige Informationen. An eine Verschiebung glaub ich aber trotzdem auch ;)

2 Oberstufen wird es geben... die drei größeren Versionen haben eine LH2/LOX-Zweitstufe mit 46t Treibstoff an Bord, die kleinste Version verwendet die 3. Stufe der Sojus-2.1b. Das wüsstest du übrigens auch, wenn du einfach mal diese Threadseite durchgelesen hättest ::)

Poseidon

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #45 am: 27. März 2011, 22:19:34 »
Das neue Startzentrum hat eine autarke Finanzierung.

Aber du hast recht, aus eigener Kraft schafft Russland das nicht alles im geplanten Zeitrahmen. Mit Sicherheit ist man einer Kooperation nicht abgeneigt, die Frage wird nur sein ob es auf eine faire Partnerschaft hinausläuft.

Ausserdem ist in Zeiten steigender Rohstoffpreise und da wird sich nichts mehr zurückdrehen lassen der finanzielle Spielraum schon da. Geht eben bloss darum wohin die Gelder fliessen. Russland wird aber mit Sicherheit nicht hinter China zurückfallen wollen und alleine deshalb schon motiviert voranschreiten. Ist eben der Vorteil einer Autokratie hier viel Potential loseisen zu können.

Von den Ideen her gefällt mir die momentane russische Weg auf alle Fälle besser als die amerikanische Alternative(hm welche eigentlich?)

Bin mir sicher das die 50t Variante kommt. ;)

Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #46 am: 27. März 2011, 23:16:10 »
Also ich glaube nicht, dass die Rus-M vor 2020 fliegt, da macht Russland zur Zeit zuviel: neues Startzentrum, Angara, RusM, PPTS, OPSEK etc...
Also wenn ich das alles in einem Satz lese beschleicht mich ein saugutes Gefühl: Das sieht wie die Puzzle-Teile eines mächtig-gewaltigen und langfristigen Plans aus. Wenn das dann alles einsatzbereit ist kommt der Paukenschlag. Welcher? Ähhh, keine Ahnung. Mondbasis? Also bis zu 50 t schwere Teile mit der RUS-M vom neuen Startzentrum zu OPSEK bringen und dort zusammenbauen/ausrüsten (wie beim Bau der ISS) oder/und direkt zum Mond schicken. Und mit PPTS wird die Mondbasis mit Forschern versorgt. Während meiner Meinung nach in den USA das Raumfahrtdurcheinander herrscht geht man in Russland planmäßig voran. Noch mehr freuen würde ich mich aber wenn Russland und USA sowas gemeinsam anpacken und noch mehr Länder mitmachen würden.
Ist wie schon geschrieben einfach nur so ein Gefühl und der Rest ist reine Spekulation/Wunschtraum.

Gruß
Peter

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #47 am: 27. März 2011, 23:21:51 »
Wie passt gleich noch einmal ein Startplatz in Russland zusammen mit einer rein russischen Montage-Raumstation und einer Mondbasis? Ich dachte eigentlich, dass diese Kombination eben nicht allzu gut passen würde!?

Wie auch immer - die Liste der abgesagten Projekte ist auch in Russland ellenlang...  :(

websquid

  • Gast
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #48 am: 28. März 2011, 00:20:25 »
Das sieht wie die Puzzle-Teile eines mächtig-gewaltigen und langfristigen Plans aus.
Da hast du absolut recht. Es gibt in Russland eine sehr langfristige Planung für die bemannte Raumfahrt. Die reicht bis in die 2040er hinein. Bestandteile sind unter anderem OPSEK, eine Mondbasis (2030er) und dann ein Marsflug (2040er etwa). Inwieweit dieser Plan eingehalten werden kann (und mehr als eine Wunschvorstellung ist) ist wie bei allen Großprojekten fraglich, aber man arbeitet etappenweise darauf hin. Man kommt durch dieses Programm langsam immer weiter voran, da neue Entwicklungen dann die bestehenden Systeme ergänzen werden. Das größte Problem dabei dürfte tatsächlich der Schritt hin zu Rus-M/PPTS sein, ohne die gehts gar nicht weiter. Aber lass uns einfach mal optimistisch sein ;)

Im Vergleich dazu setzen die USA bekanntlich gerne auf Hau-Ruck-Aktionen nach dem Prinzip "Ganz oder Gar nicht". Wenn man da einen Teil der Planung absetzt kommt man da schon arg ins schwimmen :-\

@Ruhri: Das passt schon ganz gut zusammen. Ein möglichst äquatornaher Startplatz erhöht zwar generell die Nutzlast, aber Russland will nunmal komplett unabhängig sein. Für Mondflüge ist es generell relativ unwichtig, von welcher Erdbahnneigung man startet, dafür ist das kein wirkliches Problem.

Und bezüglich der Rus-MT50: Die wird wohl kommen. Man baut die Startrampen von Anfang an dafür auf, so dass man damit schonmal keine Probleme haben wird (für Atlas und Delta bräuchte man bei solchen Versionen neue Anlagen). Außerdem ist die gesamte Architektur darauf von Anfang an ausgelegt, so dass man keine Modifikationen an der Technik machen muss.

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: Russische Trägerrakete: RUS-M
« Antwort #49 am: 28. März 2011, 00:31:04 »
Das passt schon ganz gut zusammen. Ein möglichst äquatornaher Startplatz erhöht zwar generell die Nutzlast, aber Russland will nunmal komplett unabhängig sein. Für Mondflüge ist es generell relativ unwichtig, von welcher Erdbahnneigung man startet, dafür ist das kein wirkliches Problem.

Tja, ich hatte aber diese Aussage im Kopf, derzufolge die ISS als Startbasis für eine Mission jenseits des niedrigen Erdorbits ob ihrer Inklination untauglich sei. Und hängt die Inklination der Bahn der ISS nicht stark von den geographischen Breiten der verschiedenen Startbasen ab? Sollen denn die neuen russischen Raketen dermaßen stark werden, dass sie große Nutzlasten mit großen Inklinationsänderungen in den Orbit bringen können? ???